Diskussionsthread Ectatomma ruidum

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Beitragvon onamihs » 17. Dez 2006 00:14

Hi,
Habe noch keine Ameisen gepflegt, geplant auf lange sicht ists schon, die frage ist nur wann. Wenn dann hätte ich aber gerne welche aus Lateinamerika, wobei so schön ich sie finde Pilzzüchtende (Atta+co.) wegen der Vielen Becken wegfallen. Kribbelt nur wenn man dein Text so liest ;). Infohalber, im Shop hier gibts z.B. ein 50x50x20 Formicarium würde das für eine solche 200-max.400 Tiere Kolonie reichen?
Gruß

Till

P.S. Das mit Heizung ist klar, hab schon Terrarien am laufen.
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Beitragvon skateduffy » 17. Dez 2006 13:48

Mhh, schwer zu sagen. Du könntest auch noch eine Ebene einbauen, dass vergrößert die Auslaufzone und der Arenabereich wäre durchaus ok. Ob jedoch ein Erdnest dieser Größe ausreicht, ist nach meiner Sicht für eine ausgewachsene Kolonie von 200-400 Tieren zu verneinen. Für die ersten 1-2 Jahre oder vielleicht auch länger wird es durchaus ausreichend sein, doch später wird es zu klein werden und du müsstest es mit einem Erweiterungsbecken verbinden. Ich würde einem 100x50x50 Becken den Vorzug geben. Es sollte jedoch mindestens 30 cm hoch sein und 80-100 cm lang. Die Breite des Beckens sollte auch nicht unter 20 cm liegen. Die Terrariengrößen sind teilweise schwer zu bestimmen und nach einigen Meinungen wohl auch nicht ganz so ausschlaggebend, da sich eine Kolonie an die Beckengröße anpasst und sich eben der Nachwuchs einstellt. Jedoch wird in einer solchen Phase die Ausbruchfreudigkeit und schlechte Laune der Ameisen deutlich höher sein, als bei ausreichendem Platz.

Kurz gesagt ist ein 50x50x20 Terraium für eine einzelne Königin zu groß und für eine ausgewachsene Kolonie zu klein. Du solltest die Queen anfangs in einen kleinen Behälter halten bzw. im RG hochziehen. Sollte dann Verstärkung von ca. 10 Tieren vorhanden sein, so wäre dein gewünschtes Terrarium ok und würde höchstwahrscheinlich für die nächsten paar Jahre ausreichend sein. Auf jeden Fall sollte aber eine Anschlussbohrung vorhanden sein, falls die Kolonie doch zu groß wird.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen!

Mfg Kevin
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Beitragvon onamihs » 17. Dez 2006 14:00

Hi,
ja klar hilfst sehr, demnach stört es die Tiere nicht wenn sich ihr Nest auf 2 miteinander verbundenen Formicarien verteilt ist?
Gruß

Till
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Beitragvon skateduffy » 17. Dez 2006 18:19

Ich habe es leider selber noch nicht ausprobiert, aber wozu sollten sonst die Erweiterungsbecken sein (abgesehen von Arenavergrößerung etc.)...Ich hoffe es kann jemand hierzu etwas sagen. Bin mir nicht sicher, ob die Tiere ihr Nest auf 2 Becken aufteilen.

Mfg Kevin
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Beitragvon onamihs » 20. Dez 2006 01:18

Scheint wohl keiner beantworten zu können.. hm

Ich hab da nochmal ne frage, irgendwo hab ich ein Bild gesehen wo das RG gleich ins Formicarium gelegt wurde (z.B. 50x50x20), wäre doch ok oder? Ich kenn sonst immer "so groß wie möglich", bezieht sich allerdings auf etwas größere Terrarienbewohner.
Gruß

Till
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Beitragvon parson » 20. Dez 2006 07:42

Hallo Kevin,

weiterhin viel Erfolg mit den kleinen ( oder auch großen ) Larven !

Da drück´ich dir mal die Daumen das mit der Verpuppung und dem Schlüpfen alles gut geht.

Gruß aus Koblenz

Fred
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Beitragvon skateduffy » 20. Dez 2006 12:52

@ onamihs

Scheint wohl keiner beantworten zu können.. hm


Hey, das wundert mich jetzt aber auch. Es wird doch mal jemand helfen können...also ran da!

Das RG in ein Terrarium zu legen ist ok. Man kann dann auch schön die Temperatur regeln, da sich in 4 Wänden die Wärme besser hält. Außerdem hat die Queen doch die Möglichkeit bei Bedarf spazieren zu gehen oder sich neu einzuquartieren. Ist gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass ein großes Terrarium zu gefährlich sei und sich die Queen verirren könnte. Ich sage dazu: alles Käse:)
Die Queen ist so vorsichtig und weis genau wo ihr Nachwuchs wartet!

Mfg Kevin
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Beitragvon ElTorro » 11. Jan 2007 21:06

Hallo mal wieder :)

ja klar hilfst sehr, demnach stört es die Tiere nicht wenn sich ihr Nest auf 2 miteinander verbundenen Formicarien verteilt ist?


ich denke mal nicht das es sie stört. vorausgesetzt es ist noch eine arena angeschlossen. zuerst mal würden sie das erste nestbecken so ziemlich nur mit "nest" ausfüllen, was aber weit mehr als 200-400 tiere beinhalten würde. mein polyrhachis dives nest z.b. ist faustgroß und zählt 500-600 tiere, da kann man sich vorstellen wieviel in ein großes nest im 50x50x20 becken passen würden. vorausgesetzt wie gesagt, sie haben noch eine arena wo sie sich austoben können.

sollten sie sich zu beengt fühlen würden sie sicher auch ausweichen, man könnte ja auch wenn es denn mal so weit ist, ein größeres becken anschließen, wo sie dann teilweise oder gar ganz einziehen würden, wenn sie es echt für nötig halten und die bedingungen dort stimmen. meine polys sind mit 150-200 tieren im schlauch 8m entfernt vom nest eingezogen, weil es dort 2°C wärmer ist. füttern tu ich nur im 3. becken noch weiter weg. somit könnte man sagen das sie ihr nest aufgeteilt haben, auch wenn evtl keine königin im schlauch wohnt. das futter wird auch immer in beide nester wegtransportiert, also funktioniert es. ein paar neue fotos habe ich im bericht geposted hier . wichtig ist halt nur das sie noch weiteren auslauf und abwechslung haben, und somit etwas beschäftigt sind...

Ich hab da nochmal ne frage, irgendwo hab ich ein Bild gesehen wo das RG gleich ins Formicarium gelegt wurde


meiner meinung nach geht das gut. ich habe meine Ectatomma ruidum auch mit dem RG in ein kleineres Becken gelegt, wo sie sich dann das mini-gasbetonnest als zuhause gesucht hat. im becken läuft sie nachts nur umher um futter und wasser zu suchen. wenn das becken nun schon größer ist, sollte das nichts ändern, solange die angebotene/n nestmöglichkeiten klein genug sind...

@ Kevin

ich wollte eigentlich mal fragen ob es was neues gibt bei dir, evtl puppen oder arbeiter ? bei mir dachte ich immer es tut sich nicht viel, aber muss wohl an meinen augen gelegen haben ;) 2-3 eier hab ja ja immer erkannt im weißen nest. hab heute das erste mal etwas gestört im nest und die rote folie hochgehoben und ein bis zwei mal reingeblitz, hoffe das hat sie mir nicht übel genommen. beim anschauen des fotos war ich jedenfalls sehr erfeut hehe, denke es ist gut zu erkennen :lol:

ich lass sie nun erst mal wieder in ruhe und meld mich wieder wenn sich was tut :)

Gruß Roman
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Beitragvon onamihs » 11. Jan 2007 23:12

Hi Kevin,
dein Bilder sind der Hammer, Emma ist ja ne Traumfrau ;)

Offtopic: Ich hab mir am Mittwoch im Antstore erstmal eine Lasius niger Kolonie gekauf, wenn ich die behersche dann folgt mal diese Schönheit.

Gruß

Till

P.S. ElTorro, hast auch n hübsche Madl ;)
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Beitragvon skateduffy » 12. Jan 2007 01:50

Hey ElTorro,

les doch einfachmal im Haltungsbericht:)

Emma hat 3 Kokons, also 3 Puppen und am Wochenende dürften noch 2-3 dazukommen. Larven sind einige da, ich schätze um die 10. Eier kann ich nicht sagen, da sich Emma sehr versteckt im Rg aufhält und ne kleine Höhle gebaut hat. Deswegen kann ich auch nicht gewiss sagen wie viele Larven es sind.

Was mich mal interessieren würde...haben Ectatomma ruidum einen Stachel und jagen sie ihre Beute? Vielleicht weis das ja jemand...

Mfg Kevin
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Beitragvon ElTorro » 12. Jan 2007 11:09

oops, das war dumm von mir ;) k da hat sich ja einiges getan. das weckt vorfreude in mir, obwohl es ja echt lange dauert noch, wo ich doch grad mal zwei larven hab, aber immer wieder spannend.

Auf jeden fall super fotos, da kann man ja jedes haar von emmas "frisur" erkennen ;)

bis die tage, ich geh jetzt mal so n ringblitz googeln... :P

Roman

PS: stachel nein, jagen bestimmt, aber weis es nich 100%.
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Beitragvon Benni » 15. Jan 2007 14:18

Hi,

habe gerade mal das Internet nach Jagdverhalten, Stachel, etc. bei Ectatomma ruidum durchsucht und folgendes gefunden.

http://www.springerlink.com/content/m300451476423155/

“Polyethism within hunters of the ponerine ant,Ectatomma ruidum Roger (Formicidae, Ponerinae)”

Summary During laboratory experiments, two categories of prey-foraging workers were found in Ectatomma ruidum: stingers and transporters......one group of hunters specialized in killing the prey and another in transporting simultaneously the dead drosophila to the nest...



http://www.springerlink.com/content/7wuaxg32xk1m0vcu/


“Graded recruitment and hunting strategies linked to prey weight and size in the ponerine ant Ectatomma ruidum”

According to the weight and size of their prey, Ectatomma ruidum workers can employ different recruitment systems (solitary hunting, cooperative hunting and group hunting with recruitment) when mastering and retrieving prey items from short distances from the nest………irrespective of prey weight and size, seizure was preferentially oriented towards the head and prey were always stung…….


Ich hoffe ich konnte euch damit ein wenig helfen.

Kernaussage ist also:
Beute wird aktiv gejagt (alleine oder in Gruppen), abhängig von der Koloniegröße/Beute und Beute wird immer erstochen.

Natürlich gebe ich keine Garantie für meine Übersetzung und die Quellen ;-)

Mfg Benni
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Beitragvon skateduffy » 15. Jan 2007 20:55

Hallo Benni,

danke für den Beitrag. Das ist nun wirklich sehr interessant. Denn ich habe gestern mit einem erfahrenen Ameisenhalter gesprochen, der meinte, dass Ectatomma ruidum keinen Stachel besitzt. Laut deinem link hat sie aber einen. Nun ja, ich denke mir, dass es vielleicht 2 Möglichkeiten innerhalb dieser Art gibt. Wenn es worker gibt, die nur zum Jagen da sind und welche die den Transport koordinieren, wäre es dann nicht möglich, dass innerhalb dieser Art worker mit und ohne Stachel leben...??? Auf jeden Fall wird laut diesem Beitrag, die Beute hinter dem Kopf gepackt :fight: und immer erstochen. Das wäre natürlich ein Ding. Meine Emma müsste ja in ca. 3 Wochen einen worker haben und spätestens dann wissen wir ja alle ob ruidum überhaupt einen Stachel hat.

Interessant ist auch der ausgeprägte und verschiedenartige Jagdstil. Ich habe selber darüber im Internet gelesen. Oftmals konnte ich jedoch nur lesen, das ruidum alleine auf die Jagd geht (solitary hunter). Aber scheinbar gibt es richtige Jagdstrategien, die in Gruppen ausgeführt werden. Diese Art hält also weitaus mehr Überraschungen offen als gedacht und macht meine Emma noch interessanter:)

Halt es kaum aus bis der erste Arbeiter da ist...

Weiterhin ist ja ein Hinweis im link, welche Nahrung Ectatomma ruidum wohl gerne annimmt: Drosophila, also Fruchtfliegen, die meine Emma so liebt!

Danke nochmal für den Beitrag, insofern stimmt auch deine Übersetzung!
Mfg Kevin
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Beitragvon HeldGoP » 15. Jan 2007 22:12

hi,

wiso sollten sie keinen stachel besitzen? ist nicht der gebogene gaster schon ein eindeutiges zeichen für einen stachel?

wie willst du denn rausbekommen ob sie einen stachel haben? stechen lassen^^

mfg
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Beitragvon skateduffy » 15. Jan 2007 22:17

Ich war mir auch ziemlich sicher, dass sie einen haben. Aber wie gesagt haben mich einige Meinungen davon abgebracht und darunter auch noch eine sonst zuverlässige. Ja, also man kann ja dann sehen ob sie ein Futtertier erstechen. Stechen lassen wäre dann die 2. Variante...wobei ich die erste ganz klar vorziehe:)
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