von baumarkthammer » 12. Nov 2010 00:06
Nunja, das kommt darauf an.
Es kommt auch immer darauf an wie sehr man sich bemüht und wie viel Zeit man in der Nähe seiner Tiere verbringt.
Generell ist es so, dass wenn Ameisen besonderen Hunger haben, schnell das Gefühl aufkommt, dass die ganze Kolonie auf den Beinen ist. Dann sollte man füttern.
Jenachdem wie sie sich im Nest verteilen sollte man auch mit Heizung und Befeuchtung reagieren.
Ich habe an jedem Nest eine Lampe oder etwas ähnliches, diese schiebe ich jenachdem etwas weiter weg oder etwas näher an das Nest ran.
Ich war auch schon oft bei Haltern zu besuch, die haben es noch einfacher gemacht.
Viele stellen ihre Kolonien einfach auf die Fensterbank, die Sonne und die Heizung heizen dann alles meistens genügend auf.
Die Regulierung erfolgt dann über Zudecken des Beckens bzw schiebt man es etwas von der Heizung weg.
Macht man sich die Mühe alles über Technik immer auf dem selben Stand halten zu wollen, den man selber als "perfekt" ansieht, dann wird man nie erfolgreich, wenn man mehr Zeit in Becken als in die Tiere setzt.
Man muss auch nicht seinen Tagesablauf für die Tiere ändern oder besonders planen.
Man muss das Becken nur ökonomisch plazieren, das ist alles was ich immer sehr beachte.
Wenn ein Becken da steht wo ich es kaum sehe, wenn ich meinem Tagesverlauf nachgehe, dann wird es den Ameisen nicht gut tun.
Steht es auf meinem Schreibtisch und drum herum, dann wird es den Tieren denkbar gut gehen.
Ich will hier aber keinem eine Anleitung geben, wie er seine Tiere zu halten hat und auch keinem sagen, dass er es falsch macht. Ich sage nur wie ich es mache und wie ich es gesehen habe.
Auch kann man nicht dierekt sagen, dass Messor wenig verkraften.
Ich kenne wenige Ameisen die so viel verkraften wie Messor, ok, Camponotus lingiperda halten vielleicht etwas mehr aus als Messor. Aber eine Rangfolge oder eine Verallgemeinerung wie "Lasius niger ist die einfachste Art" kann ich von meiner Seite aus nicht befürworten. Arten wie Meranoplus bicolor sind geradezu überlebenskünstler und nehmen auch als kleine Kolonien sehr viel besser Futter auf, sie sind sehr viel einfacher zu halten als Lasius niger, finde ich.
Ich denke man kann auch nicht erwarten, dass ein Halter jeden Tag alles kontrolliert.
Irgendwann wird es einem leid und man macht es garnicht mehr oder die Tiere werden zur Last und abgegeben.
Man muss halt wie gesagt eine Beziehung aufbauen, dann lernt man schnell was die Tiere verkraften und was sie mögen.
Natürlich sollte man sich an die Randextrema langsam herantasten, das kann schonmal ein Jahr dauern, dann sind wegen zu großer Erwartungen oder zu großem Leidsein die Kolonien aber meistens weg.
Es mag aber nur meine eigene Auffassung und mein eigenes Gefühl sein, da ich generell wenig mit diesen ganzen Wetterdiagrammen aus der Herkunftsregion anfreunden kann, die trügen einen meistens total.
Ich zumindest fühle mich wohl so wie ich es mache und die Tiere anscheinend auch, also funktioniert diese "wenig Technik" Methode für mich super und viel Mühe muss ich in nichts stecken. Die meisten "älteren" Halter machen es auch so, oder sind mir nicht bekannt.
Aber die ganzen Gutmenschen auf einigen anderen Foren lassen natürlich oft keine Meining zu, wie Yope schon gesagt hat, lassen keine Meinung zu, deswegen berichtet man oft nicht von seinen unkonventionellen Haltungsmethoden.
Dann kommt wieder "so soll man das aber nicht machen" und "das ist aber Tierquälerei, die Luftfeuchtigkeit ist 10% zu niedrig", dann ist man es irgendwann leid und postet nicht mehr über seine Haltung. Das ist bei vielen Themen so.
Was ich damit sagen will.
Ob es nun darum geht ob man seine Tiere aus dem RG klopft oder wie man sie hält ist in einem Forum kaum zu schreiben, es existieren einfach zu viele Meinungen. Ich hätte wahrscheinlich keine Ameisen mehr, wenn ich alles immer aus dem Forum hätte suchen müssen.
Man sollte sich auch als Anfänger Kontakte schaffen, wenn man sich auch nur etwas ernsthafter mit den Tieren beschäftigen will, man kann noch so tolle Tutorials schreiben, es ist einfach sehr viel schneller sich mal zu treffen und alles zeigen zu lassen.
So zumindest meine Einschätzung.
Ich habe aber auch mal einen befreundeten Halter sagen hören, "ein einziges Treffen ist mehr wert als einige Jahre Forenerfahrung" und so denke ich auch.