irgendwie ist die Disskussion mittlerweile ziemlich absurd geworden.
barristan hat geschrieben: Es ist doch auch komisch, dass man von aktuellen Haltungen Wissenschaftler nichts im Internet findet, wo sind die Bilder der Anlagen, wo ausführlichen Berichte, wie sie abgesichert werden. Privathalter gehen da weitaus offener um.
Das sind doch 2 paar Schuhe. Den privaten Haltern geht es alleine ums Halten der Tiere. Den Wissenschaftlern um ganz andere Dinge. Daher haben diese auch keine Motivation irgendwelche Haltungsberichte ins Internet zu stellen. Der Methodenteil irgendwelcher Arbeiten liefert auch nur einen begrenzten Einblick in die Haltung, da dort auch nur die Haltungsparameter erwähnt werden, die für den untersuchten Sachverhalt eine Rolle spielen. Wenn es z.B. um Untersuchungen zum Dominanzverhalten geht, wird logischerweise nicht erwähnt, was für ein Ausbruchschutz verwendet wurde, weil es schlichtweg egal ist.
Schaut man sich mal ein paar Dokumentationen zum Thema Ameisen an, sieht man auch wie die Tiere gehalten werden. Als Beispiel: Ameisen - die heimliche Weltmacht oder auch bei mehreren Dokus über Feuerameisen gab es schon Einblicke, wie die Haltung im Labor aussieht.
Oder weil man Angst hat, dass Haltungsfehler gefunden werden

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Was meinst du mit Haltungsfehlern? Sicherlich wird es auch in der Forschung mal negative Seiten geben, dass Ameisen ausbrechen oder sterben. Aber du kannst dir sicher sein, dass dort wohl besser drauf geachtet wird als im privaten Bereich.
Sollten einem privaten Halter mal die Ameisen abhauen, was sind dann die direkten Konsequenzen für den Halter?
Ärger mit den Eltern/Haue von der Freundin und eben ein Verlust der Ameisen im Wert von 50 Euro. Im schlimmsten (und wohl sehr unwahrscheinlichen) Fall kommen noch die Kosten für den Kammerjäger dazu... in der Forschung waren dann mehrere Jahre Arbeit umsonst und damit Forschungsgelder, die die Kosten für einen Kammerjäger bei weitem übersteigen. Nicht zu vergessen, dass diese Personen täglich mehrere Stunden mit diesen Tieren arbeiten und damit wohl mehr Zeit damit verbringen als private Halter.
Kann daher nicht so ganz nachvollziehen, wieso du versuchst der Forschung zu unterstellen, dass deren Umgang mit den Ameisen unverantwortlicher ist, als bei privaten Haltern.
Fakt ist, dass man momentan exotische Ameisen halten darf. Auch wir Privatpersonen. So wie ich das sehe, wird sich da auch in naher Zukunft nichts dran ändern. Und selbst wenn, kann ich dir garantieren, dass die betreffenden Institute das auch weiterhin dürften. Momentan bekommen sie auch Genehmigungen um geschützte Arten (z.B. Formica rufa) zu halten, was für uns Privatpersonen nicht erlaubt ist. Und solche Regelungen machen auch Sinn.
Ich empfehle dir im übrigen das Forum der Ameisenschutzwarte einmal zu durchsuchen und wirklich einmal die jeweiligen Threads durchzulesen zum Thema Privathalter und Shops.
Ich denke ich kenne die Threads. Obwohl ich den Grundgedanken (Schutz der einheimischen Fauna) für richtig halte und auch unterstütze finde ich auch, dass da teilweise über das Ziel hinausgeschossen wird. Auch die Art und Weise mit der dann versucht wird eine bestimmte Meinung einfach durchzuhämmern finde ich ... naja ... nicht richtig. Zum Glück hat es sich mittlerweile gelegt. Teilweise war es eben einfach nur Meinungsmache auf recht niedrigem Niveau, was meiner Meinung nach der ganzen Sache nur geschadet hat.
Exotenhaltung ist nunmal ein Problempunkt. Hier braucht es einen offenen und (vor allem) sachlichen Umgang mit dem Thema, damit auch Einsteiger entsprechend informiert werden und das Thema auch ernst nehmen. Solange versucht wird irgendwelche extremen Standpunkte (egal ob Exotenverbot oder Freilandhaltung im Garten) durch Hetze und stumpfes Wiederholen zu belegen, wird es nie eine vernünftige Disskussion geben.
Genauso finde ich auch deine Taktik, der DASW bzw. der Wissenschaft den schwarzen Peter zuzuschieben nicht wirklich sinnvoll, sondern unsachlich. Dein einziges wirkliches Argument ist die Varroamilbe. Ist ein gutes Beispiel. Allerdings muss man auch schauen in welcher Zeit das war. Die Zeiten ändern sich und man lernt dazu. Vor 110 Jahren gab es noch staatliche Organisationen die mit dem einzigen Zweck gegründet wurden, dass sie Arten, die in Europa heimisch sind in z.B. Nord-Amerika oder Neuseeland ansiedeln. Schließlich sollten sich die Siedler wie daheim fühlen und da darf dann morgens das Sperling-Gezwitscher nicht fehlen. Also wurde ordentlich Aufwand betrieben, dass die Arten, die man aus Europa kannte, auch in der neuen Welt angesiedelt werden. Aus heutiger Sicht eine ziemlich idiotische Idee. Genauso hat man auch vor 30 Jahren die Exoten-Problematik noch nicht so eng gesehen. Aber aus Fehlern lernt man.
Aus diesem Grund Forschungsinstituten zu unterstellen sie wären unverantwortlich ist ähnlich merkwürdig wie ein Verbot für Privathalter zu forden, nur weil in Köln eine Acromyrmex-Kolonie den Nachbargarten überfallen hat.
Naja, Exoten-Disskussionen gabs schon immer.... wird es vermutlich auch weiterhin geben... unterschiedliche Meinungen gibts immer.
In diesem Sinne noch einen schönen Rest-Pfingst-Feiertag, The_Paranoid (dem seine exotischen Kolonien genausoviel Freude bereiten, wie seine einheimischen)
