Buch: Die Goldameisen des Herodot

Beschreibung: Im ersten Teil dieses Buches werden die verschiedenen antiken und jüngeren Quellen zu diesem Thema vorgestellt — denn schließlich hat sich nicht nur Herodot damit befaßt. Um den Appetit des Lesers zu wecken, sei hier nur erwähnt, daß die goldgrabenden Ameisen über einen Zeitraum von zwei Jahrtausenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts moderner Zeitrechnung über einhundertundfünfzig Belegstellen in der Weltliteratur und in mittelalterlichen Weltkarten auftauchen, und selbst Goethe erwähnt sie. Aber auch in verhältnismäßig jungen Märchen und Sprichwörtern erscheinen diese Ameisen mehrfach, und sogar in Comics, Filmen und Videospielen haben sie, in leicht abgewandelter Form, Eingang gefunden. Geographisch finden sie sich von Irland im Westen bis Sumatra im Osten, von China im Norden bis zu den Malediven im Süden vertreten. Ihre anfänglich behauptete Größe — "größer als Füchse, aber kleiner als Hunde" — steigt auf die von Elefanten und sinkt schließlich auf die von Hasen ab. Es handelt sich dabei um eines der ältesten, in seinem Ursprung datierbaren Märchenmotive überhaupt — aber ist es wirklich nur ein Märchen, oder steckt nicht doch noch mehr dahinter? Der Leser möge der 'Ameisenstraße' oder dem roten Faden der Ariadne durch das erwähnte Labyrinth folgen. Aber selbst wenn an der einen oder anderen Stelle möglicherweise länger verweilt oder ein größerer Umweg genommen wird, so sei ihm hier versichert, daß schließlich in sechsten Kapitel eine (die?) Auflösung des Rätsels vorgestellt werden soll.