Krabbeltierfan hat geschrieben:Wer weiß denn jetzt überhaupt sicher, dass Pheidole pallidula den Winter nicht überlebt? Denn sie können ihn überleben, sogar ohne menschliche Hilfe. Mittlerweile wurden Freilandkolonien in Deutschland nachgewiesen(Da gabs mal so ein Bericht...), zudem gibt es sie auch in Gegenden, wo Frost durchaus nicht selten ist. Alleine schon die Kolonien, von denen Boro berichtet (Ameisenforum), sind ja nicht gerade Temperaturempfindlich.
Zu dem Bericht gibt es keinerlei Fotos und ist dort auch nicht gewiss, ob die Kolonien im Freiland den Winter überleben können, weil man nicht mehrere Jahre hintereinander davon berichtet hat.
Boro hat seine Pheidole in einem Gewächshaus evtl. beheizt er es ja im Winter... und hätte er die Lasius niger nicht künstlich davon abgehalten, so hätten die die Pheidole schon längst vernichtet (nach seiner Aussage).
Außerdem halte ich die ASW bei dem Thema eh für kaum aussagekräftig. Gewisse Leute warten dort doch nur, dass sie mal einen Exoten finden, der sich hier niederlassen kann, damit sie sagen können: "Schaut wie gefährlich eure Exoten sind". Gab ja auch mal vor Jahren den Bericht über entkommene Blattschneiderameisen, wo ein gewisser Professor (ohne dass er jemals vor Ort war) gemeint hat, dass es möglich wäre, dass sie einen Winter überleben, naja wo sind sie jetzt, man hört ja nix davon.
Nun wissen wir in diesen Fall aber nur: Es ist Pheidole spec.! Mehr weiß hier wohl keiner. Daher ist auch jede Spekulation, ob sie den Winter nun überleben oder nicht, völlig fehl am Platz. Sie haben das potenzial dazu, wenn sie nur aus der "richtigen" Gegend stammen. Mehr kann man dazu nicht sagen.
Es gibt keine Pheidole Art, die winterhart ist, daher its ziemlich egal, um welche Art es sich handelt.



Man muss sich nichtmal ausländische Arten anschauen, selbst unter den einheimischen Beschränken sich Vorkommensgebiete oft auf Wärmezonen. So könnte man sicherlich eine Messor structor (oder ähnliche, meintwegen Camponotus truncatus) in Norddeutschland ansiedeln, und sie eine Population aufbauen lassen, allerdings würde sie sich dort nie durchsetzen und verbreiten. Da beide Arten mehr oder weniger die selbe Ökologische Nische besetzen, stehen sie früher oder später in Konkurrenz zueinander; der besser angepasste überlebt. Weltweit kommen viele (alle?) invasiven Arten nur in anthropogen, also unnatürlich, geprägten Lebensräumen klar - eine Solenopsis geminanata würde man in Thailand nie im naturbelassenen Wald vorfinden, sondern nur in Gärten und Städten. Genauso wird sich diese Pheidole kaum auf naturbelassenen Trockenrasen durchsetzen, sondern höchstens in Gärten, wo sie mit weniger Konkurrenz zu kämpfen hat (also mit Pionierarten wie Lasius niger).