Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Beitragvon DanYowW » 7. Jul 2008 22:39

Oha, vielen Dank für die Anmerkung!

Fies, wenn man die Sterblichkeitsrate in deiner Tränke auf den Graben hochrechnet könnte es wirklich übel enden.

Ich rufe alle Inselhalter auf sich zu äußern, ich halte aber ehrlich gesagt die Meisis für nicht soo dumm dass sie die gefahr nicht erkennen, wie sollten sie evolutionär sonst soo weit gekommen sein?

Ich stell nun einfach mal den laienhaften Verdacht, dass sich die Ameisen wenn sie durstig sind aggressiver bzw. intensiver an die Getränkequelle begeben als wenn sie einfach an nem Ufer vorbeischauen.

Ich habe schon Bilder gesehen auf denen sich die dives zu dritt übereinander stapeln bei der Nahrungsaufnahme, könnte es nicht der Fall sein dass sie aus diesem Grunde an so einer Tränke ertrinken? Dass sie einfach von den anderen niedergedrückt werden? Ich weiss es nicht, verrückt,

INSELHALTER dieser Welt vereinigt euch, berichtet mir mal bitte eure Erfahrungen

Danke und lG im Vorraus
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Beitragvon donbilbo » 8. Jul 2008 13:59

Ja genau, so dumm sind die Ameisen nicht, deshalb merken sie, dass ihr Territorium ziemlich klein ist und wenn die Kolonie irgendwann zu gross wird werden sie eben auch versuchen den Wassergraben zu durchqueren - und dabei ertrinken. ;)
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Beitragvon DanYowW » 8. Jul 2008 14:06

Najaa, ich würde auch in nem akut überfüllten Flugzeug nicht auf die idee kommen mal das fliegen auszuprobieren und einfach mal aussteigen ; )

Ich denke dass der Graben als "Gefahr" gesehen wird, ich denke nicht dass sie es versuchen würden.
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Beitragvon NoMa » 8. Jul 2008 16:07

Meine Erfahrung ist, dass Polyrhachis dives sehr gut mit einem Wassergraben zurecht kommt, dieser aber nur sehr bedingt als Ausbruchsschutz geeignet ist.

Ich konnte bei meiner Kolonie auch keine der Negativerfahrungen anderer Halter bestätigen (z.B. Aggressionen unter den Arbeiterinnen bis hin zum gegenseitigen Töten oder zielloses Umherirren mit Abfall bis hin zum "Totlaufen"). Diese Verhaltensweisen sind meiner Meinung nach auf den Beschränkten Lebensraum im Formicarium zurück zu führen und ich vermute, dass ein Wassergraben solche Probleme umgeht, da Wasser für die Ameisen, im Gegensatz zu einer Glasscheibe, eine natürliche Barriere darstellt. Außerdem entsorgen sie ihren Müll im Wasser und versuchen nicht vergebens einen vom Nest weit entfernten Müllplatz zu finden.

Das macht es allerdings auch schwer zu unterscheiden, ob tote Ameisen im Wassergraben eines natürlichen Todes gestorben oder beim Überquerungsversuch ertrunken sind.
Ich vermute beides ist der Fall, denn wenn man die Ameisen aus dem Wasser holt und auf Küchenpapier legt kommen sie manchmal wieder zu sich. Das spräche dafür, dass diese Ameisen erst kurz unter Wasser gelegen haben und vermutlich beim überqueren untergegangen sind. Dagegen könnte man aber auch argumentieren, dass schwache bzw. sterbende Tiere schon entsorgt werden bevor sie endgültig tot sind.
Letztlich kann ich aber feststellen, dass die Kolonie wächst (bei "nur" einer Königin).

Eine weitere Beobachtung ist, dass die Ameisen häufiger versuchen das Wasser zu überqueren, wenn die letzte Fütterung schon etwas länger her ist, oder die Kohlenhydrate alle sind - also kurz wenn es ihnen an etwas mangelt. Wenn ausreichend Futter zur Verfügung steht gibt es fast keine Versuche dieser Art.

In meinem Formicarium habe ich keine Zusätze wie Spülmittel im Wasser, und verzichte gänzlich auf eine Tränke. Weitere Details kann man auch im Haltungsbericht nachlesen:
Haltungsbericht
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Beitragvon Böser Onkel » 8. Jul 2008 18:03

Erne: Ja das war eine verallgemeinerung, sorry...
Man hört halt immer das Gynen so alt werden können. Wie alt werden sie tatsächlich???
Ich finde die Informationen von NoMa sehr hilfreich, DANKE;)

Auch ich werde meine Kolonie nach guter Beobachtung, und wenn sie etwas größer sind auf eine Insel setzen. Natürlich werde ich viele Vorsichtsmaßnahmen treffen, Spüli kommt da immer ins Wasser!!!
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Beitragvon DanYowW » 8. Jul 2008 20:46

Habe mir überlegt eine Aquarien-Luftblässchen-Pumpe (ich denke ihr wisst was ich meine hehe) zu besorgen, die für leichten Wellengang sorgen soll. Ich werde dann mal ein paar Versuche zur Intelligenz der Schützlinge machen, denke nicht dass sie sich in solch - aus ihrer sicht hoffentlich - hoffnungslose Gefilde begeben.

Ich werde berichten =)
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Beitragvon DanYowW » 11. Jul 2008 13:06

Sooo, hat sich wieder einiges getan in meiner Planung!!

Da dieser Thread ja nun sogesehen zum Planungsthread meiner Anlage wurde und ich nicht weitere Threads diesbezüglich starten will stelle ich meine Frage(n) einfach hier, ich denke und hoffe dass es auch im Sinne der Admins/Moderatoren ist.

Also, da die von mir gewünschte Anlage nun doch selbst von mir gebaut wird habe ich mich für ein Terrarium mit den Maßen 150cm * 150cm * 75 cm (Länge * Höhe * Tiefe) entschieden.

Ich möchte - wie ja schon bereits erwähnt - eine Insel im Terrarium errichten, der Ausbruchsschutz der fliegenden Schützlinge ist demnach durch das Terrarium gegeben.

Da ich aufgrund der maße des Terrariums nun eine Bodenfläche von 150cm * 75cm zur Verfügung stehen habe, mit der Höhe von 150cm ebenfalls viel Spielraum habe, wollte ich eine Art "Berg" als Insel schaffen, auf dem unter anderem ein Bach verläuft, desweiteren der besagte Baum, welcher ja als Nestplatz dient.

Jetzt stellt sich mir die Frage, aus welchem Material die Insel / der Berg erschaffen werden soll. Ich habe diesbezüglich natürlich das Forum durchforstet, am besten würden sich meiner Meinung nach die Styroporähnlichen Dämmplatten bewähren, da die gesamte Konstruktion sonst zu schwer werden würde.

Nun habe ich natürlich auch von der Methode des "Trockenbürstens" gelesen, eine Farbgebungsmethode dieser Platten. Nun stellt sich mir jedoch die Frage, da eine Insel ja im Wasser steht (wer hätte das gedacht ;) ) , ob die Farbe die Feuchtigkeit auf lange Sicht übersteht. Ich habe natürlich auch über eine Art Klarlacküberzug nachgedacht, jedoch kann ich mich mit dieser Art und Weise nicht anfreunden, da Klarlack unnatürlich glänzen würde.

Ich habe nun überlegt einfach mehrere Schichten Klarlack aufzutragen, und nach der zweiten oder dritten Schicht direkt nach dem Auftragen Sand oder Ähnliches auf die feuchte Lackierung zu geben, welcher dann durch den hartwerdenden Lack gehalten wird.

Vielleicht haben ja die erfahrenen Landschaftsgestalter unter euch einige Tips und Anregungen, vielleicht ja sogar eine Alternative zu den doch recht teuren blauen Styroporähnlichen platten =)

Danke im Vorraus, lG

[schild=19 fontcolor=000000 shadowcolor=0 shieldshadow=1]!! Need Backup !![/schild]
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Beitragvon DanYowW » 12. Aug 2008 08:20

Sooo, habe schon seit zwei Wochen fleissig gearbeitet, die Insel nimmt so langsam Formen an!

Ich werde - nach der Fertigstellung der Anlage - eine Fotostrecke posten, habe alles genau dokumentiert.

Es wird ca. noch bis zur dritten Septemberwoche dauern, aber: Jut Ding will weile haben ; )

Sieht echt schon sehr gut aus, ich freu mich euch bald die Ergebnisse vorzeigen zu können!


mfG und entschuldigt meine längere Abwesenheit ;)
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Beitragvon slambuenning » 13. Aug 2008 18:06

Moin moin,

erstmal zur Sache "Sand auf den noch flüssigen Klarlack streuen".

Das würde ich nicht machen da du sonst das Problem mit der Kapillarkraft des Wassers hast. Das Wasser würde sich also hochziehen und wenn du deinen ganzen Berg mit Sand berieselt hast kann es passieren das der ganze Berg das Wasser aus dem Graben saugt.
Habe da so meine erfahrungen gemacht und du kannst mir glauben das geht zimmlich schnell.
Um deinem Styropor noch eine Bessere Optik zu geben würde ich ihn mit mehreren Schichten dünnflüssigem Fliesenkleber bestreichen.
Dadurch wird das Styropor auch widerstandsfähiger.
Dannach das Trockenbürsten.
Wie man das am besten versiegelt muss ich auch noch rausfinden.
Plane selber ein Becken mit Wassergraben.
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Beitragvon DanYowW » 14. Aug 2008 00:19

Danke für die Antwort, werd das mit den Kapillarkräften mal an nem Reststück testen, sehr sehr guter Hinweis!!!

Habe mich nun für Epoxyd entschieden, dieses hat den Vorteil ausreichend hart und dennoch leicht elastisch zu sein. Desweiteren treten nach der Aushärtung keinerlei Lösungsmittel etc. aus, sodass die Ungefährlichkeit für die "Bewohner" gegeben sein dürfte.

Mann mann mann, du stellst mich nun vor ein ernsthaftes Problem mit deinem Einwand, ich denke aber, da ich eh dunklen bzw. schwarzen Sand verwenden wollte dass ich das Epoxid am Rand - welcher den Wassergraben direkt berührt - einfärbe.

Ich denke so gehts, werde dir aber berichten!

Danke und mfG

EDIT

Mit dem Fliesenkleber habe ich auch gemacht, gibt dem ganzen auf jeden Fall noch mehr Struktur!
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Re: Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Beitragvon donbilbo » 13. Sep 2008 19:49

Würde mich interessieren wie weit du inzwischen bist. :mrgreen: Ich starte nächste Woche warscheinlich eine zweite Kolonie polyrhachis dives und werde sie diesmal auch ein Nest in einer Astgabel bauen lassen. Ich hab zwar noch garnichts vorbereitet aber ich hoffe, dass ich mit ein paar Stunden Bastelarbeit hinkomme, nicht mit mehreren Wochen. Eines habe ich inzwischen bemerkt, bei Polyrhachis dives baut man kein Formicarium für die Ewigkeit, deshalb wird mein Nest-Baum auf einer kleinen Holzplatte fixiert so dass ich das Nest später leicht ins nächstgrössere Becken umsetzen kann.
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Re: Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Beitragvon DanYowW » 22. Sep 2008 18:07

Joa, das ganze ging finanziell doch in die Höhe, die Insel allein beläuft sich momentan auf Kosten von ca. 150 - 200 Euro ; )

Naja, habe nun mal kräftig alles gespart, Praktiker hat mal wieder 20% auf alles, ich denke morgen wird wieder ein Schritt weiter in Richtung Ameisenhaltung getan, ich werde die Materialien für das Terrarium kaufen.

Und an Zeit fürs bauen dürfte es als Student auch nicht mangeln :mrgreen:
Wie gesagt, ich werde weiter meine Fotostory fortsetzen, ich denke in einem Monat wird die Anlage spätestens bezogen.

Mal ne andere Frage, ich sehe immer öfter Anlagen ohne vernünftige Heizungs - bzw. Befeuchtungsanlagen, die kleinen scheinen da ja dann doch nicht sooo empfindlich zu sein oder?
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Re: Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Beitragvon donbilbo » 22. Sep 2008 18:58

Kommt drauf an was du unter eine "vernünftigen Heizungsanlage" verstehst. Da muss man imho nicht lange planen, Heizmatte an die Scheibe wo du gerne ein Nest hättest und sie bauen es. Spot-Strahler auf eine Stelle wo du gerne ein Nest hättest und sie bauen es. Sie lieben einfach Wärme.
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Re: Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Beitragvon DanYowW » 23. Sep 2008 15:34

Jau, das mit dem Nest ist mir bekannt, aber als befeuchtung wird wohl mein 1,5m * 75cm Wassergraben ausreichen oder?
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Re: Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Beitragvon donbilbo » 23. Sep 2008 15:46

Also meine Kolonien sind beide unbefeuchtet aber es ist ständig genug Trinkwasser verfügbar. Ob sie sich in einem feuchten Nest eventuell schneller vermehren würden weiss ich natürlich nicht aber das Wachstum reicht mir auch so aus, dafür habe ich keine Sorge um Schimmel.
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