Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Informationen, Haltungsberichte und Fotobeiträge

Beitragvon Erne » 19. Aug 2008 14:08

Auch von mir ein kleines Update

Die Kolonie entwickelt sich gut, ganz grob ca. 150 Arbeiterinnen.
Damit der Platz noch reicht, haben sie die Watte des Wassertankes demontiert, Wasser war schon lange keines mehr vorhanden.
Auch die Kolonie, wo die Königin zum Start nur eine Arbeiterin aufgezogen hat, versteht es zu überleben, sind jetzt 21 Ameisen.
Die große Kolonie hat das Reagenzglas reichlich eingesaut und ich glaube nicht daran, dass sie es noch mal für Fotos putzen.
Auch kann ich nichts mehr öffnen, sie sind schneller als ich.
Überlege zurzeit, ob ich sie noch vor der Winterruhe umziehen lasse, wenn sie es denn überhaupt wollen, oder sie im Reagenzglas überwintere.
Mein geschnitztes Ytongnest ignorieren sie hartnäckig.
Den knappen Nestplatz in der Röhre haben sie gleich dazu benutzt, ihre Lagertechnik zu vereinfachen.
Körner werden nur noch vor dem Reagenzglas gelagert, ein wenig nach Größe sortiert, das reicht ihnen.
Daraus könnt Ihr ableiten, dass Ich sie mit wenig Feuchtigkeit halte.

Als Entschädigung für nicht hinbekommene Koloniebilder, hier eine Majorarbeiterin.
Was auffällt, nicht alle Majorarbeiterinnen haben einen rötlich gefärbten Kopf.
Von Kolonie zu Kolonie gibt es da farbliche Unterschiede in der Ausfärbung.
Selbst in einer Kolonie sind Majorarbeiterinnen mit dunklem bis rötlichen Kopf zu beobachten.
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 19. Sep 2008 20:29

Es ist soweit

Auch für mich überraschend, diese Kolonie hat beschlossen, ab jetzt Winterruhe.
Schon seit Tagen zu beobachten, Körner ja, Insekten nicht mehr gefragt.
Keine Eier, Larven, Puppen, das gibt mir zu denken?
Bis dato brauchten Gründerkolonien bei mir eine Temperaturabsenkung, um auf die Idee zu kommen, es ist vorbei mit dem Sommer.
Entspricht auch nicht meinen bis jetzt gemachten Beobachtungen, dass keinerlei Nachwuchs mehr vorhanden ist!
Sollte sich hier eine gescheiterte Gründung andeuten?
Diese Frage ist heute nicht zu beantworten, geht jetzt ab in die Winterruhe und mal sehen, wie es weiter geht.
Ein letztes Bild.
CIMG8805.JPG

Wie ihr seht, sie leben immer noch in einem Reagenzglas, rechts der Müllberg, nicht schlecht für eine kleine Kolonie.

Mein letzter Versuch eine Bestandsaufnahme zu machen, war besonders erfreulich, diese Tiere haben schon darauf gewartet, brauche wohl nicht weiter zu erzählen?
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 28. Sep 2008 17:45

Es ist an der Zeit die Winterruhe vorsichtig einzuleiten.

Es gibt bei dieser Art keine einheitliche Vorgehensweise.
Diese Ameisen sind weit verbreitet, in Lebensräumen mit unterschiedlichsten Temperaturen.
Genau so gibt es jetzt die unterschiedlichsten Entwicklungsstände, in den Foren nachzulesen.
Es ist an Euch zu beurteilen ob es jetzt schon an der Zeit ist die Temperatur langsam abzusenken.

Gut dahergeschrieben nur was hilft es?
Ist klar, ich muss nachlegen.

Haben eure Kolonien noch Brut in allen Stadien, könnt ihr euch freuen, geht noch gut voran mit der Arbeiterinnenanzahl.
Ändert sich daran nichts, habt ihr noch bis Anfang November die Gelegenheit diese interessanten Tiere zu beobachten und zu pflegen.
Dann wird es allerdings Zeit mit Temperaturabsenkungen und Reduzierung der Beutetiere dafür Sorge zu tragen, dass die Kolonie in Winterruhe kommt.
Manche Kolonien machen sonst einfach durch, mit dem Risiko, dass sie Schaden nehmen (erhöhtes Arbeiterinnensterben) oder wie ich bei mir beobachten konnte, eine Winterruhe die anfängt wo andere Kolonien schon wieder dem Frühjahrsgeschäft nachgehen.

Jetzt auch schon möglich, keine Eier, Larven oder Puppen mehr.
Ist die Königin noch am leben, ein deutliches Zeichen für tiefere Temperaturen.

Wohin mit den Ameisen zur Winterruhe?
Eine erworbene Gründerkönigin ohne Nachwuchs (Eier, Larven, Puppen, Pygmäen) kann durchaus im Kühlschrank überwintern.
Wie ich es aus eigenen Beobachtungen ableiten kann, Messor barbarus sind in der Lage unsere Winter zu überleben, jedenfalls die letzen.
Der Temperaturbereich für die Überwinterung ist weit gespannt, war immer der Meinung das es zwischendurch immer Perioden mit höherer
Temperatur geben muss (so um die 15°C), damit diese Tiere ihre Körner verwerten können, bin mir da heute nicht mehr so sicher.
Gut ist, wenn die Temperatur nicht fest bei einer Gradzahl liegt, Schwankungen von 3 – 20°C sind durchaus denkbar.
Kurzzeitig zu warm bringt sie nicht gleich dazu die Winterruhe zu beenden, genauso wie sie Temperatur bis fast 0°C auch überleben.
Werden sie bei Temperaturen bei 10-15° gehalten, ist es nicht selten das einige Tiere fast in Zeitlupe furagieren.
Bin der Meinung, dass diese Ameisen ohne Larven überwintern, auch wenn ich diese beobachten konnte, was ich auf eine zu hohe Überwinterungstemperatur zurückführe.

Wie Ihr auch die Winterruhe gestaltet, wichtig ist, dass es eine Zeit gibt, in der sie keinen Nachwuchs aufziehen.
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 28. Nov 2008 20:19

Habe meinen Bericht hier reichlich schleifen gelassen.
Als Entschuldigung möchte ich die vielen guten Berichte hier im Forum verwenden.
Beide Kolonien sind seit ca. 4 Wochen eingewintert, leben im Keller bei zurzeit 14°C.
Geringe Aktivitäten vorhanden, Nachwuchsaufzucht komplett eingestellt.
Hoffe wie ihr, dass es im Frühjahr weiter geht.
Drückt mir die Daumen.
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 27. Mär 2009 23:51

Die Messor barbarus – Haltung ist jetzt da angekommen, wo sie hingehört!

Der Mythus einer schwer zu haltenden Art mit feuchten und trockenen Kammern, für mich immer wieder überbewertet, gehört der Vergangenheit an.
In der Zwischenzeit eine Ameise, weit verbreitet in der Haltung und erfolgreich gehalten.
Viele und gute Berichte die Informationen anbieten, wie es geht mit dieser Art.
Für mich besonders erfreulich, handelt es sich doch um eine besondere Ameisenart die mit steigender Arbeiterinnenanzahl richtig was anbietet für interessierte Halter.
Meine Berichterstattung hier ist überholt durch Halter, die es besser können als ich, wo ich selber nur noch Staunen kann, was die mit dieser Art hinbekommen.
Für mich auch die Möglichkeit meinen Bericht hier nur noch sporadisch zu ergänzen,
die mir zur Verfügung stehende Zeit dafür einzusetzen, um über andere Arten zu berichten, wo ich der Meinung bin, dass es sich lohnt, sie zu halten.

Die beiden Kolonien meines Berichtes sind seit 14 Tagen aus der Winterruhe.
Mit den Beobachtungen der letzten Jahre haben sie gleich nach dem Winter den Sommer bekommen, im Klartext, aus dem Keller (Garage) gleich in den warmen Raum.
Aus meiner Sicht bringt es nichts, sie langsam an wärmere Temperaturen zu gewöhnen, nur unnütze Mühen, gleich von 12°C(6°C) auf 24°C, sie entscheiden selber, wann sie wieder durchstarten.
Die größere Kolonie hat einen richtigen Winter in der Garage durchlebt, nach den Temperaturmessungen gab es da auch Nächte mit –4°C, mal schauen, was da übrig geblieben ist?
Die kleine Kolonie ist schon wieder gut drauf und hat für mich schon mal die Eier zum Zählen rausgelegt.
Aus9258.jpg

Oben auf das Reagenzglas, kaum zu glauben, mitten ins Lampenlicht.
Ein deutliches Zeichen dafür, wie Ameisen leben, für mich unnatürlich, Ameisen interessiert meine Meinung nicht,
sie sind anpassungsfähig und versuchen instinktiv mit den Bedingungen unserer Haltung klarzukommen.
Für mich auch ein deutlicher Hinweis, wir sind noch nicht weit entfernt vom Anfang Ameisen zu halten.

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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 10. Okt 2009 18:46

Was ist geworden?

Die größere der beiden Kolonien habe ich abgegeben.
Könnt ihr euch noch an die kleinere Kolonie erinnern, die wo die Königin nur 2 Arbeiterinnen in der Gründungsphase aufgezogen hat?
Ist für mich immer eine besondere Freude zu beobachten das doch noch was daraus geworden ist.
Liegt jetzt schon ein paar Wochen zurück, wo ich ihnen ein neues Nest angeboten habe.
Aus Gips und mit Drahtgewebe eingebaut, ihr wisst ja, Mandibeln die Körner knacken, haben mit Gips alleine keine Probleme um weitere Ausgänge einzuarbeiten.
Auch wenn es eng war, sie lebten noch im Reagenzglas, ihr Körnerlager einfach in der kleinen Schachtel gehäuft, die als Arena und Nestlagerort diente.
Das über einen ca. 50cm langen Schlauch angeschlossene externe Nest hatten sie schnell gefunden, erkundet und probeweise ein paar Körner eingelagert,
das war es auch schon.
Links in die lange Kammer kommt ein wenig Wasser um in ihrem Umfeld einen feuchteren Bereich anzubieten.

CIMG3009.JPG

Sie wollten nicht raus aus ihrem Reagenzglas.
Und wieder musste ein alter Trick helfen.

CIMG3054.JPG

CIMG3124.JPG

CIMG3125.JPG

Eine kleine Heizfolie für eine geringe Erwärmung und wie zu sehen sie konnten nicht Wiederstehen.
Wenn ihr weiter hinschaut, sie bevorzugen die trockneren Bereiche, auch für den Nachwuchs.

CIMG3092.JPG

Hier noch ein kleines Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar, wo ihr sie beim Auszug seht.
Gab ganz schön Aufregung, die Dicke (Königin) wollte einfach nicht durch den Schlauch.

An der Larvengröße zu sehen, gibt bald Majorarbeiterinnen.

Aus3290_1000.jpg
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 7. Nov 2009 21:12

Irgendwas mache ich falsch?

Die Lager sind gefüllt, Körner die locker für eine kleine Kolonie über den Winter reichen.

CIMG3370.JPG

Der Körnerverbrauch wird stark beeinflusst durch die Überwinterungstemperaturen, mit tieferen Temperaturen im Winter sinkt der Körnerverbrauch.
Früher war ich der Überzeugung, das im Winter die Temperaturen nur soweit absinken dürfen das ihre Körner zerlegen können,
sieht es heute für mich so aus, dass sie auch über den Winter kommen, auch wenn es richtig kalt ist.

Diese Kolonie will nicht in die Winterruhe, weiterhin normale Aktivitäten und für diese kleine Kolonie viel Nachwuchsaufzucht.

CIMG3373.JPG

Dabei einige ganz besonders große Puppen, ha, gibt die ersten richtig großen Majorarbeiterinnen?

Aus1468.jpg

Bei längerer Betrachtung kommen mir Zweifel, meine eine Flügelausbildung zu erkennen?
Jetzt schon Geschlechtstiere?
Kann nicht mehr lange dauern, bis die Frage geklärt ist.
Durchaus möglich, haben sie alles was sie brauchen, besonders warme Temperaturen im Nest, gibt es früh Geschlechtstiere.

Keine Winterruhe?
Zugegeben bin nicht ganz schuldlos daran, habe ihnen keinen Anreiz dazugegeben.
Manche Kolonien hören dann einfach nicht auf Nachwuchs aufzuziehen.
Jeder der bei seiner Kolonie Anzeichen einer Winterruhe beobachten kann, tut gut daran seinen Ameisen diese auch zu gönnen.
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 19. Nov 2009 20:52

Ja, lag voll daneben, keine Geschlechtstiere.
Ein paar schöne Majorarbeiterinnen sind geschlüpft.

Aus1558.jpg

Aus1563.jpg

Im Jungstadium sind ihre Köpfe deutlich rotgelb gefärbt.
Leider variieren Messor barbarus deutlich in der Rotfärbung der Köpfe.
Meine Kolonie gehört zu den dunkler Gefärbten.
Die schöne Färbung wird bald in ein fast schwarzes Rot übergehen.
Mur mit passender Beleuchtung kommt dann die rötliche Färbung dieser Tiere noch zur Geltung.

Es liegt nicht in unserer Hand, dass diese Ameisen ohne Winterruhe weiter machen.
Auch bei nicht veränderten Haltungsbedingungen entscheiden sich einige Kolonien für eine Winterruhe,
andere finden kein Ende mit der Nachwuchsaufzucht ohne Anreize für eine Ruhephase.
Diese hier denken noch nicht an eine Winterruhe, weiterhin sind sie dabei, ihre Anzahl zu vermehren.

Aus1571.jpg

Aus1573.jpg

Meine jetzigen Erfahrungen, diese Art ohne Winterruhe durchzuhalten, sind eher negativ.
Dazu braucht es mehrere Jahre um Auswirkungen festzustellen.
Am Ende ist das auch nicht viel Wert, gibt noch genug weitere Gründe, die später zu Problemen führen können.
Solange sie nicht signalisieren, dass sie eine Winterruhe wollen, halte ich sie weiter wie gehabt.

Ein kleines Video, das zeigt wie hartnäckig und ausdauernd sie einen Schlauch zerlegen.

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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 21. Nov 2009 20:50

Hier der aktuelle Blick ins Nest.

IMG_1586.JPG

Nicht mit auf dem Bild, ganz links befindet sich der Wassertank, in dem Bereich nebenan lagern sie ihren Nachwuchs, weiter rechts ihr Körnerlager.
Messor barbarus, von den von mir gehaltenen Messorarten, sind sie es die sich besonders für Körner begeistern und alles bunkern was sie schleppen können.
Ganz links in der Kammer saugen sie Wasser aus der Kammer, weiteres Wasser bekommen sie zurzeit nicht.

Und es kommt so wie nachzulesen, nicht benötigte Kammern, können sie gut als Müllhalde gebrauchen.
Wenn ihr genau hinschaut, sie lagern ihren Müll in den trockensten Bereichen ihres Nestes,
dort wo die Feuchtigkeit für Schimmel fehlt, gute Voraussetzungen um später, wenn der Platz gebraucht wird, den ganzen Mist herauszutragen.
Mist, genau das Stichwort, um auf eine besondere Eigenart dieser Ameisen hinzuweisen, seht euch die Scheibe über den Müllkammern an.

Denke gerade darüber nach, sie herauszufordern, ganz hinterhältig weitere Körner anzubieten?
Ob sie wohl umtauschen, Müllkammern gegen Körnerspeicher?
Falls ihr keine Königin im Nest finden könnt, geht es euch so wie mir, sie hat sich noch immer nicht durch den Schlauch getraut.

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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 27. Nov 2009 19:49

Mutige, aggressive Ameisen, die kein Insekt entkommen lassen, alles erlegen und plätten was sie erwischen können, egal wie groß.
Müsst nur mal gucken, wie flink diese Ameisen da hinterherspringen und laufen!

IMG_1593.JPG

IMG_1601.JPG

IMG_1602.JPG

IMG_1603.JPG

Das glaubt ihr mir jetzt nicht?
Ja, da habt ihr Recht, um Insekten, die zappeln, strampeln, springen machen sie einen Bogen, bringt nur richtig Aufregung für diese Ameisen.
Kaum gibt das Insekt ruhe, was für die Haltung bedeutet, tot gereicht, werden sie überaus mutig.
Gibt kein Halt mehr, alles was Beine hat, kommt und legt Mandibeln an.
Gibt nichts an Insekten, was ab einer mittleren Kolonie nicht zerlegt wird.
So ein Eifer um Kadaver auszuschlachten, lässt für mich nur eine Schlussfolgerung zu,
neben Körnern ist auch Insekteneiweiß für diese Art wichtig.

Allerdings das "Aggressiv" nehme ich nicht zurück, bei wärmeren Temperaturen sind auch diese Ameisen gut zu Fuß und versuchen zu beißen,
sowie ein Finger ihnen dazu Gelegenheit gibt.
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 10. Dez 2009 19:00

Sie denken nicht an eine Winterruhe!

IMG_1748.JPG

Unermüdlich sind sie dabei, weitere Körner und Insekten einzutragen.
Es stört sie dabei nicht im geringsten das ihr Lager dabei überläuft.
Jedes Plätzchen wird ausgenutzt und so kommt es zu einer direkten Begegnung zwischen Larven, Pupen und Körnern.

IMG_1768.JPG

Müll im Nest gibt es nicht mehr, leider haben diese Ameisen keinen Sinn fürs Fensterputzen.
Einmal zugekackt, immer zugekackt.
Weiterhin werden große Larven aufgezogen und große Puppen gepflegt.

IMG_1755.JPG

IMG_1761.JPG

In Anzahl der schlüpfenden Arbeiterinnen steigt jetzt deutlich.

IMG_1760.JPG

In der Mitte die Helle ist eine davon.

So erfreulich sich die Kolonie entwickelt, so schnell rückt jetzt der Tag näher, wo eine Erweiterung erforderlich wird.
Die Kolonie hat jetzt eine Größe erreicht, wo es mit einer sprunghaften Vermehrung der Arbeiterinnen weiter geht.
Vorbei die langweiligen Zeiten, ohne rechten Fortschritt, wo es auf jede Ameise ankam.
Jetzt haben sie ein Entwicklungsstand erreicht mit dem sie es in wenigen Monaten auf über 1000 Arbeiterinnen bringen können.
Deutliches Anzeichen, viele Larven und Puppen.

Zum Thema Winterruhe, es hilft nicht Kolonien die keinen Nachwuchs aufziehen, warm durchzuhalten, um schneller eine größere Kolonie aufzuziehen.
Wenn sie von selber ruhen wollen, muss auch eine Winterruhe her.
Gibt immer Gründe das Arbeiterinnen sterben oder verloren gehen, die Möglichkeiten dafür erhöhen sich deutlich bei warmer Durchhaltung
und ohne Nachwuchsaufzucht kann es leer in der Anlage werden.

Als heutiger Abschluss ein aktueller Blick ins Nest.

CIMG3626.JPG
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 17. Dez 2009 21:27

Hier der Rest ihres Lebensraumes.

CIMG3684.JPG

Eine kleine Schachtel, die heute als Übergangsarena herhalten muss.
Links unten der Müll, den sie aus dem Nest geräumt haben, oben links, naja schaut selber.
Mittendrin das Reagenzglas, indem die Königin sich erfolgreich behauptete hat (Gründung).
Als Antwort auf Fragen zur Nestheizung, die mich erreicht haben, ein Bild.

CIMG3685.JPG

Zu sehen die Feuchteverteilung im Nest durch Dunkelfärbung des Lehmanstriches.
Links feucht und nach rechts rüber eine deutliche Abnahme.
Ein klare Übersicht wie diese Ameisen ihren Nestlebensraum nutzen.
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 29. Dez 2009 20:58

Sie bleiben dabei, keine Winterruhe.

Weiterhin viele Larven

CIMG3789.JPG

und Puppen.

CIMG3790.JPG

CIMG3785.JPG

Auch sind schon einige Majorarbeiterinnen mit den für Messor barbarus charakteristischen rötlich gefärbten Köpfen vorhanden.
Sind noch nicht die richtig großen Majorarbeiterinnen, fiel an Größe fehlt jedoch nicht mehr.

Bin ein wenig vorangekommen mit dem Nestneubau.
Wird wieder ein liegendes Gipsnest für externe Aufstellung.
Damit es hoffentlich auch noch bis über den kommenden Sommer reicht, wird es gleich größer, 35 x 45 x 6cm.
Ist zwar auch mal interessant diese Ameisen bei einem Ausbruch zu beobachten,
besonders wenn eine Tüte mit Körnern in Reichweite steht, ich verzichte da doch lieber.
Um diesen knabberfreudigen Ameisen Einhalt zu gebieten, wird eine Gemeinheit mit eingebaut.

CIMG3766.JPG

Ein rostfreies, engmaschiges Drahtgitter im Alurahmen.
Das Gitter ist mit Silicon in den Rahmen geklebt, wichtig dabei eine möglichst dünne Klebeschicht.
Ein an den Seiten hochgebogenes Gitter würde auch gehen.
Gips ist schwer und ein Transport des Nestblockes ist nicht auszuschließen.
Ein Alurahmen gibt Stabilität und Bruchfestigkeit.

Formgebendes Element für Nestkammern und Wassertank ist Styropor.
Styroporhöhe und damit spätere Kammertiefe 3cm.
Dieses ist direkt auf die spätere Nestabdeckungsscheibe geklebt und wird zusammen eingegossen.

CIMG3764.JPG

Gibt eine in der Oberfläche versenkte Scheibe, die ohne zusätzliche Befestigung vewendet wird, verrutschen nicht möglich.
Zum Verkleben kommt wasserlöslicher Holzleim zur Anwendung.
Damit die ganze Gipsmatsche sich nicht verflüchtigt, gibt es noch einen Holzahmen.
Als Auflage für den Holzrahmen braucht es eine ebene, glatte Unterlage, z. B. eine Glas- oder Kunststoffplatte, eine Kunststofffolie auf Holz geht auch.

CIMG3768.JPG

Hier Komplet mit Ausbruchssicherung.

CIMG3772.JPG

Falls ihr euch über die komische Form der rechten oberen Styroporkammer wundert, kann ich euch sagen das sich darüber auch die Ameisen wundern werden.
Damit habe ich eine weitere Gemeintheit vor, doch dazu erst später mehr.

Und rein mit der Masche.

CIMG3774.JPG

Die Gipsanmischung muss gut dünnflüssig sein, sonst läuft sie schlecht bis gar nicht in die Zwischenräume.
Nachdem der Styroporaufbau gut mit Gips überdeckt ist, kommt der Alurahmen mit Drahtgitter in die Matsche

CIMG3775.JPG

und wird vorsichtig in den Gips gedrückt, bis er da drin verschwindet.

CIMG3778.JPG

Jetzt noch Gips aufgießen, bis der Rahmen gefüllt ist.

CIMG3782.JPG

Was jetzt kommt, klar, warten, bis alles ausgehärtet ist.
Ob es geworden ist, sehen wir später?
Der Holzrahen wird mit Klebeband zusammengehalten, alle Stoßflächen sind abgeklebt, dazu der Übergang zur Unterlage.

CIMG3779.JPG

Ohne weitere Vorkehrungen hält der Rahmen so zusammen und kann später gut gelöst werden.

Zum Abschluss dieses Jahres, mit einer guten Entwicklung dieser Kolonie, wie immer ein Nestbild.

CIMG3783.JPG


Und ein Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar durch das Nest.


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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 12. Jan 2010 19:55

Schwerstarbeit

Ist schon mühselig Mehlwürmer abzutransportieren.

CIMG3977.JPG

CIMG3974.JPG

aus2153.jpg

Da müssen schon die kräftigsten Ameisen mit ran.

Ein kleines Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar dazu.

Angekommen, sie bekommen es hin und zerren Mehlwürmer auch durch einen 8-mm-Schlauch.

CIMG3982.JPG

CIMG3980.JPG

CIMG3979.JPG
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Re: Messor barbarus Körnerknacker vom Dienst

Beitragvon Erne » 22. Jan 2010 18:37

Das Maß ist voll.

Mit dem Schlupf weiterer Ameisen

Aus2469.jpg

ist es eng geworden in ihrer kleinen Hütte.

IMG_2457.JPG

Die letzten Reserven freigelegt und das komplette Kornlager in die Miniarena verfrachtet.
Schön säuberlich aufgestapelt, gleich neben dem Müll.

CIMG4010.JPG

Ich liebe diese Ameisen, ihre wunderbare Veranlagung alles in einen Saustall zu verwandeln.
Was ich dabei nicht schreiben darf, komme da nicht bei ohne das sie mir gleich in größerer Anzahl zur Hand gegen (entwischen).
Werde sie noch kriegen, überlege, überlege................................!

Könnten sie denken, hätten sie sich diese Arbeit sparen können und alle Körner gleich in der Arena belassen.
Naja, Körner sind halt ihre Lieblingsbeschäftigung und kein Problem für fleißige Arbeiterinnen.
Körner, davon können sie nie genug von bekommen, nur zu dumm das in der Haltung Lagerkapazitäten nie passend vorhanden sind.
Was haben sie doch für ein Glück, ihr Halter hat das neue Nest fertig.
Hier zu sehen, wo die Reise hingeht, altes und neues Nest.

IMG_2461.JPG

Reichlich überdimensioniert?
Nein, kleckern bringt bei einer mittleren Koloniegröße nichts mehr.
Bei guter Versorgung, dabei legen sie besonderen Wert auf ein üppiges Insektenangebot,
geht es explosionsartig voran und so wird auch dieses Nest bald wieder zu klein sein.

Gute Zunahme der Arbeiterinnenanzahl durch reichlich Protein in Form von Insekten, diese Erkenntnis lässt sich auch umkehren.
Mit Bedacht eingesetzte Reduzierung ist eine Möglichkeit sie auszubremsen.
Allerdings stellt sich dabei auch eine andere Begebenheit mit ein, sie ziehen kleinere Arbeiterinnen auf.
Eine weitere Möglichkeit die Koloniegröße langsamer anwachsen zu lassen, liegt bei tieferen Temperaturen.
Letztendlich, besonders wenn Wert auf aktive Ameisen gelegt wird,
hilft nur Platz schaffen und anbauen oder eine künstliche Reduzierung der Arbeiterinnenanzahl, Verluste so,
wie sie in der Natur vorhanden sind, auch in die Haltung zu integrieren.

Bei mir stehen alle Zeichen auf Umzug, mal schauen, was sie davon halten?
So wie ich sie kenne, werden sie sich nicht lange bitten lassen.

Diese Art, mit ihren verschiedenen Kasten, besonders schön gezeichneten Majorarbeiterinnen, ihre einfache Lebensweise, begeistert mich immer wieder.
Hier noch ein paar Bilder aus dem Leben von Messor barbarus.

IMG_2471.JPG

IMG_2474.JPG

IMG_2478.JPG

IMG_2479.JPG


Schaut mal hier, selbst die Größten der Großen sind nicht nur zum Körnerknacken da.

Aus75.jpg

Integrieren sich voll in das Leben eines Ameisenvolkes und sind in der Lage, sensibel mit ihrem wertvollsten Gut umzugehen.
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