Anmerkungen - Entwicklung/Temnothorax nylanderi

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Anmerkungen - Entwicklung/Temnothorax nylanderi

Beitragvon ShIeLa » 9. Mai 2007 16:01

Hallo,

hier könnt ihr Anmerkungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge und Sonstiges über meinen Haltungsbericht loswerden.

Bin sehr gespannt!

Und hier nochmal der Link zu meinen Bericht.

Liebe Grüße ShIeLa.. :musik05:
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Beitragvon willi461 » 9. Mai 2007 16:45

Sieht klasse aus.
Ich bekomme auch noch diese woche meine Temnothorax von einem Privathälter.
Nur in der Mitte von dem Kermaik ist das sand oder was weil das sieht so klumppig aus.
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Beitragvon ShIeLa » 9. Mai 2007 16:54

Unter dem Objektträgernest habe ich Seramis, damit das Kork eine gewisse Feuchte länger speichert. Den Rest habe ich hauchdünn mit einem weißen Sand/Lehmgemisch bedekt und leicht befeuchtet.. Ja cool, umso mehr Temnothorax Halter umso besser. Wie willst du sie denn halten?
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Beitragvon Fabian » 9. Mai 2007 18:10

Hallo!

Ich habe ebenfalls eine Temnothorax nylanderi Kolonie und freue mich über jeden neuen Thread :)

Ich halte meine kleinen in einem Stück Holz, das von Gängen durchzogen ist, was mit den Einblick und die Bewässerung etwas erschwert :)

Hälst du den Lehmboden den dauerhaft feucht?
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Beitragvon jofausk » 10. Mai 2007 06:55

Hallo ShIeLa,

ich weiß, dass du die Temnothorax nylanderi noch nicht allzu lange hast, trotzdem habe ich eine Frage an dich:

Du schreibst, dass es ca. 150 Arbeiterinnen sind, also schon eine ganze Menge. Wie kommen sie mit dem Platz auf deiner Ameiseninsel zurecht?

Ciao, JoFausK.
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Beitragvon ShIeLa » 10. Mai 2007 09:34

Hi Leute!
@Fabian: Cool, hast du denn auch Bilder oder ähnliches? Welche Erfahrungen hast du schon sammeln können? Den Lehmboden habe ich nur einmal kurz befeuchtet, weil dieser ja sehr fein ist und zumindest meine Lasius niger ungern darauf aufhalten. Befeuchten/nass halten tue ich nur das Seramis under dem Nest und das Korknest selber. Soll ja immer recht feucht sein, obwohl ich irgendwo schonmal gelesen habe, das Temnothorax auch selber Nester befeuchten, sobald es zu trocken wird. Dabei fällt mir ein, wie simulierst du die Tag/Nacht Temperaturen? :rabbit:

@jofausk: Na du, endlich höre ich mal wieder was von dir. Das stimmt, allzu lange habe ich sie noch nicht. Bei antstore stand auch, daß es sich wohl auf 5-25 Arbeiterinnen beläuft. Das ich nun eine so große Kolonie bekommen habe ist natürlich außergewöhnlich denke ich. Werde ich mal bei antstore nachfragen. Mit dem Platz kommen sie bis jetzt super zurecht. Sind überwiegend im Nest, Arbeiterinnen die nach Nahrung suchen sind vielleicht 10-12, manchmal auch nur eine. Weiß nicht ob dies vielleicht auch mit den Temperaturen zusammenhängt. Sie sollen ja eine Tag/Nacht Veränderung spüren. Genauso wie eine Eichel oder Ähnliches, die im Wald liegt. Viele halten sie auch draußen, diese Möglichkeit habe ich nicht. Darum versuch ich es nun so gut es geht zu simulieren. (Standortwechsel etc.) Ist noch in der Findungsphase! :detectiv:
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Ist es T. nylanderi?

Beitragvon earlant » 10. Mai 2007 09:58

Hallo ShIeLa,

Ist es denn Temnothorax nylanderi?
Fakten zu Temnothorax nylanderi:
Verbreitung: laut Seifert westlich der Linie Schwerin- Magdeburg- Halle- Leipzig- Döblen- Olbernau; planar- submontan
- Stammt die Kolonie von einem Fundort westlich dieser "Linie"? Sonst ist es nämlich Temnothorax crassispinus. Berlin z.B. liegt deutlich östlich dieser "Linie".
Morphologisch sind die zwei Arten auch vom Fachmann nicht leicht zu unterscheiden; bis vor kurzem hat man sie alle als T. nylanderi bestimmt, auch die östlichen.

Die Kolonie ist mit Sicherheit aus dem Freiland entnommen, und T. crassispinus ist in der Umgebung von Berlin genaus so überaus häufig wie T. nylanderi im westlichen Teil Deutschlands.

Für die Haltung ist der Unterschied unwesentlich. Die Lebensweise ist praktisch identisch.

Vermutlich haben die beiden Arten in der Nacheiszeit (also etwa während der letzten 10.000 Jahre) das heutige Deutschland von zwei Seiten her wieder besiedelt, T. nylanderi von Südwesten (aus Refugien in Südfrankreich oder Spanien, wo sie die Eiszeit überdauert haben), T. crassispinus aus dem Südosten. An der genannten "Linie" sind sie sich begegnet.

Ob die "Grenzlinie" sich noch verschiebt oder stabil bleibt, ob sich "Pionierpopulationen" der einen im Gebiet der anderen einstellen (oder von Natur aus bereits etabliert haben), ist eine wissenschaftlich interessante und noch ungeklärte Fragestellung.

Dies (wieder einmal!) als Hinweis darauf, dass man gekaufte Ameisen keinesfalls freilassen oder entkommen lassen sollte, wenn man nicht weiß, dass sie genau aus dem Gebiet stammen, wo man sie "in die Freiheit entlässt": Das kann schnell eine Faunenverfälschung bewirken!

(Ich weiß, dass die Händler mit Informationen zur Herkunft ihrer Ameisen leider kaum je herausrücken)

mfG,
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Beitragvon Fabian » 10. Mai 2007 13:20

Hallo!

Also, wiegesagt, ich halte sie in einem Stück Totholz, welches wahrscheinlich von Insektenlarven durchbohrt wurde, es sind also zahlreiche Gänge im Holz.

Auch bei mir ging der Umzug sehr schnell, 2h, und alle waren aus dem RG ausgezogen. Was die Feuchtigkeit angeht befeuchte ist das Nest selber nicht, ist eben Holz, was feuchtigkeit sehr schlecht aufnimmt, in der Natur leben sie ja auch oft in Totholz oder eben Eicheln.

Die Tagesrythmen, ja, das ist so eine Sache, ich hatte das Formicarium bis vorgestern auf dem Balkon, dann regnete es, als ich nicht zuhause war (der Balkon ist überdacht) von einer recht ungünstigen Richtung in den Balkon und schwupdiwup stand das Becken unter Wasser, so einen Finger breit ;)
Ich dachte also "ok, lass es mal trocknen" .. was passierte, der Waldboden, der das Bodensubstrat bildete, fing bereits gestern an zu schimmeln, und zwar nicht zu knapp. Die Folge, ich hab das Holz in dem ich die kolonie vermutete rausgenommen und in ein anderes becken gesetzt und das ganze Becken mit einem Teelöffel ausgelöffelt, damit ich keine Meise wegschmeisse, da ich nur 3 oder 4 fand, nehm ich an, das sie wirklich im Holz wohnen, sie zeigen sich aber sehr wenig.

Im Moment sind die kleinen also bei mir in der Wohnung, bis ich das Becken neu eingerichtet habe, dannach kommen sie wieder auf den Balkon.

Feuchtigkeit gebe ich ihnen jetzt gerade über einen größeren Wattebausch neben dem Holz in dem sie leben. Dannach werde ich wieder den Boden befeuchten.

LG Fabian

PS.: Bilder hab ich mangels guter Cam nicht.
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Beitragvon jofausk » 10. Mai 2007 15:24

@ShIeLa,

meine Frage zielte auf folgendes ab: Laut dem Seifert können bis zu 150 Kolonien auf 100 m² leben. Das macht pro Kolonie etwa 1 m² Platz. (Mal davon ausgegangen, dass sich die territorialen Grenzen leicht überschneiden.) Deine Ameiseninsel sieht mir aber mehr nach 0,01 m² aus (so ca. 10 cm im Durchmesser innen), also 1/100 m². Daher die Frage wie die Kolonie mit der Größe (dem Platz) zurecht kommt.

Ciao, JoFausK.
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Beitragvon Fabian » 10. Mai 2007 15:29

Ich hab dazu gehört das sie in ETWA 30 cm Umkreis ums Nest furagieren, wiegesagt das hab ich mal in einem Forum gelesen, ob das richtig ist oder nicht, weiß ich nicht. ich beobachte aber bei meinem, das sie ihr 30*20 becken manchmal verlassen, die scheibe hinunter krabbeln ein paar cm laufen und wieder zurückkehren.
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Beitragvon ShIeLa » 14. Mai 2007 00:18

@earlant: so genau kann ich es leider nicht sagen, da die Lieferanten von antstore für diese Art aus der Region Rheinland, Hessen und Brandenburg sind. Werde mich aber weiter dahinter klemmen und mich sofort melden, sobald ich nähere Informationen dazu habe.

@jofausk: Du hast ganz recht mit deiner Größeneinschatzung. Es sind in etwas 10 cm². Bin zwar kein Mathegenie aber sind es dann nicht 0,1 m²? Bitte um Korrektur! Also zur Zeit sieht es noch so aus, als würde es ihnen genügen. Es befinden sich auch nicht sehr viele Individuen zu gleichen Zeit draußen. Ich mach mir aber schon über einen Anbau Gedanken, mal sehen ob mir eine optimale und sehenswürdige Lösung einfällt. Solange müssen/dürfen sie noch in ihren altbekannten Terrain fungieren.
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Beitragvon jofausk » 14. Mai 2007 06:49

*Mathenachhilfe an*
Du wirst sicher zugeben, dass deine Insel nicht nur 10 mal in einen Quadratmeter passen würde.

Doch noch mal ganz langsam zum mitmeißeln:

10 cm = 0,1 m, denn wenn ich 10 * 10 cm aneinander lege, dann habe ich genau 100 cm oder 1 m Länge.

Wenn man nun die Fläche dieses 10 cm * 10 cm oder besser 0,1 m * 0,1 m großen Stücks ausrechnet kommt man auf 100 cm² oder 0,01 m² (was das gleiche ist). 1 m² / 0,01 m² ist 100, da beißt die Maus keinen Faden, ähm, Ameise keinen Mehlwurm, ab.

(siehe auch: [Start]/Programme/Zubehör/Rechner)

*Mathenachhilfe aus*
Ciao, JoFausK. :wink:
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Beitragvon Waldläuferin » 14. Mai 2007 08:18

@jofausk

Ohne den Smilie hätte sich das ja schon ganz schön böse angehört ... :wink: Flächenberechnungen sind halt nicht jedermanns Sache. Hauptsache das mit dem Geld klappt immer ... :grin:

Man sollte immer beachten, dass wildlebende Tiere einen deutlich größeren Lebensraum benötigen als in Gefangenschaft gehaltene, da sie ja auf Futtersuche gehen müssen. In Menschenhand kriegen sie ja ihr Futter vor die Nase gelegt und manchmal auch etwas zu viel davon. Das gilt für alle Tier in Menschenhand, nicht nur für eure Katzen, Hunde, Pferde und Hamster, sondern auch für eure Ameisen. Man achte einfach auf eine angemessene Größe des Formicariums ... Am besten man ist Egoist und denkt daran, dass man ja was von den Kleinen sehen will, also gibt man ihnen viel Platz, um mehr zu sehen ...
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Beitragvon ShIeLa » 14. Mai 2007 08:55

Bischen lang und klugsch.. aber [schild=19 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Überzeugt !!![/schild] jofausk!
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Beitragvon jofausk » 14. Mai 2007 10:17

Weiß ich doch, dass ihr einen kleinen Spaß versteht. :grin:

Doch zurück zum Thema: ist richtig was du (Waldläuferin) sagst, doch wenn schon mal eine wissenschaftliche Aussage über die Größe des natürlichen Territoriums vorhanden ist (Seifert), dann kann man leicht einen Vergleich mit den Haltungsbedingungen anstellen. Umso interessanter ist es dann, das Verhalten der Ameisen zu beobachten, ob und wie sie ggf. auf diese Umgebung reagieren.
Daher: @ShIeLa: immer weiter fleissig berichten, wir sind alle sehr gespannt.

Ciao, JoFausK.
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