Fragen zu Lasius niger und Ameisenfarm

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Startprobleme

Beitragvon Christoph » 7. Mär 2004 11:07

Guten Morgen,

ich habe von Freunden eine Ameisenfarm geschenkt bekommen und auch sofort losgelegt. nun kommen mir Zweifel, ob ich alles richtig gemacht habe. Ich fange einfach mal von vorn an:

Unter anderem gab es ein Päckchen Tongranulat, und feuchten Sand und trockenen feinen Sand (Oder ist das Lehm?) dazu? Jedenfalls habe ich das Tongranulat zuerst in die Farm gegeben, dann die zwei Sandsorten vermischt und obendrauf gegeben, bis ich die Füllhöhe für richtig hielt. Hätte ich die beiden Sorten auch noch mit Wasser anrühren müssen?

Jedenfalls habe ich dann die Ameisen (lasius niger) versucht, zum Einzug zu überreden, hat nicht geklappt, also habe ich sie aus dem Röhrchen in die Farm geschüttelt. Nicht die feine englische, denke ich - gibt es noch andere Möglichkeiten?

Nun las ich, der Sand sei feucht zu halten. So feucht, dass der gesamte Sand wegen der Feuchtigkeit dunkler erscheint, oder nur eine Stelle? Wie befeuchtet man den Sand am besten? Mit der Pipette? Die habe ich nämlich auch bekommen, zusammen mit einem Röhrchen Honig-Nahrun, womit ich bei der nächsten Frage wäre: Wie bringe ich den Tieren Ihre Nahrung dar? Es gibt ja ein Loch an der Seite der Farm. träufelt man das klebrige Zeug da einfach rein, muss ich das noch verdünnen?

Brauchen die Ameisen noch ein richtiges Wasserschälchen oder genügt die Feuchtigkeit des Sandes.

Ich befürchte ja, ich habe die ersten Fehler bereits gemacht. Die Ameisen jedenfalls sind recht bewegungslos, alle an einer Stelle.

Vielen Dank für Eure Hilfe,

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Beitragvon Antastisch » 7. Mär 2004 11:34

Okay Christoph, mach dir mal nicht allzu große Gedanken. Das die Ameisen bewegungslos und zu einer Traube vereint inner Ecke "rumliegen" ist ganz normal, denn die Ameisen wären unter natürlichen Umständen noch im Winterschlaf. Sie werden erst in einem Monat richtig aktiv sein.
Zu deinem Mischverhältnissen will ich mal nichts sagen, da mir dazu das Wissen fehlt.

Allerdings frage ich mich wo deine Futterarena ist? Ich hoffe doch sehr das du neben der Ameisenfarm auch noch ein kleines Terrarium(/Plastikbox) hast, die mit der Ameisenfarm verbunden ist? Die Ameisenfarm soll ja nur das Nest darstellen, aber du musst ihnen ja auchnoch eine Auslaufmöglichkeit bieten!

Und dann würden sich viele deiner Probleme von selbst lösen. Dann könntest du nämlich dort eine Schale mit Wasser und Futter anbieten und du hättest die Ameisen dort auch einfach hineintun und abwarten können bis sie aus freien Stücken in die Ameisenfarm ziehen.

Und noch was...bedenke dass du die Ameisenfarm (das Nest) abdunkeln musst (mit roter Folie).
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Beitragvon Christoph » 7. Mär 2004 11:45

Besten Dank schonmal,
langsam verstehe ich. In das Loch kommt dann also ein Schlauch, der zur Futterarena führt. Das muss ich mir dann wohl beides noch besorgen. Ich habe den Sand nun angefangen, zu befeuchten (die Reihenfolge hatte wohl eher eine andere sein sollen) und kann mir nun auch eher vorstellen, dass die Gänge halten. Vorerst dürften meine Schützlinge es doch bis Anfang der Woche aushalten, ohne ihre Futterarena zu finden oder?

Die Farm steht vorerst in einem Schrank, dunkel genug ist es also. Nochwas, woran ich denken muss?

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Beitragvon Markus » 7. Mär 2004 13:52

>Jedenfalls habe ich dann die Ameisen (lasius niger) versucht, zum Einzug zu überreden, hat nicht geklappt, also habe ich sie aus dem Röhrchen in die Farm geschüttelt. Nicht die feine englische, denke ich - gibt es noch andere Möglichkeiten? <

Solche Umzüge sind für die Ameisen sehr stressreich, hättest dich wahrlich vorher informieren sollen, hier gab es neulich auch einige Beiträge dazu!
Nun, die andere Möglichkeit und auch die Bessere wäre gewesen, dass du gewartet hättest, bis sie von alleine umgezogen wären.

>Die Farm steht vorerst in einem Schrank, dunkel genug ist es also. Nochwas, woran ich denken muss? <

Wie gesagt, dass sie jetzt eigentlich Winterruhe haben sollten... -> Suchfunktion!
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Hallo Christph und Willkommen!

Beitragvon gonzobey » 7. Mär 2004 14:27

Das Du die Ameisen einfach umgeschüttest hast ist zwar, wie Du schon sagst, nicht die feine englische Art, müsste aber dennoch keine Probleme geben. Auch ohne Futterarena werde sie die paar Tage auskommen, ist ja nicht so dramatisch. Auf langer Sicht brauchst Du sie aber ganz bestimmt.

Dann hast Du ja auch einen Schlauch zur Hand und kannst die Ameisenfarm noch mal bearbeiten:

Nehme einen Schlauch, schneide ihn auf die Höhe der Ameisenfarm zurecht und stecke ihn an das eine Ende der Farm (gegenüber vom Verbindungsloch natürlich). Oben kommt etwas Watte rein, damit mir auch keine Ameise reinkrabbeln kann. Fertig ist Deine "Bewässerungsanlage" - kurz den Wattestopfen abnehmen und mit der Pipette Wasser einfüllen!

Das geht auch noch nachträglich, Du wirst nur den Schlauch öfter noch mal rausnehmen müssen, um den Sand innen rausspülen zu können. Und schon hast Du eine gute Möglichkeit schnell und einfach zu befeuchten.

Nun noch schnell was zum Futter: Den Honig solltest Du etwa 1 zu 1 mit Wasser mischen, aber nicht gleich alles auf einmal, immer nur kleine Portionen, da das sonst zu schnell schlecht wird. Dann kannst Du mit einem Zahnstocher oder ähnliches einen kleinen Tropfen auf der Unterseite des Deckels der Ameisenfarm tun - die holen sich das Futter dort... Ausserdem solltest Du ihnen etwas Eiwessnahrung bieten wie z.B. zerschnittene Mehlwürmer, Pinkies oder andere tote Kleininsekten. Das Eiweiss benötigt die Kolonie gerade für die Entwicklung der Larven. Im Sommer findet man ja genügend, um den Kleinen dann auch ein wenig Abwechslung zu bieten und alles kostenlos *gr*
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Beitragvon Christoph » 7. Mär 2004 21:47

Hallo!

"Alles klar" wäre gelogen.

Die Sache mit der Befeuchtungsanlage habe ich verstanden, ich denke auch, es ist nicht fürchterlich erheblich, wie weit ich den Schlauch in den Sand stecke.(?)

Nun zur Futterarena: Ich brauche also einen Schlauch und ein geeignetes Behältnis. Eiche einfach Plastikdose mit Deckel dürfte es tun. Die würde ich nun nehmen, ein Loch in die Seite gebohrt, neben die Farm gestellt, das Menü aufgelegt und den Jungs Bescheid gesagt. Ist der Schlauch zu lang, wenn das Restaurant neben der Farm steht? Außerdem: Laut Artikelbeschreibung hat das Loch einen Durchmesser von 10mm. Gibt es solche Schläuche problemlos, bzw. wie dichte ich den Rand am zweckmäßigsten ab? Muss ich dann dafür sorgen, dass die Füllhöhe des Sandes in etwa bis zum Ausgang reicht? Muss ich bei der Ausgestaltung der Futterarena noch etwas beachten (appetitliche Wandfarben oder dgl.) oder genügt funktionelles Kantinenflair. Und die finden das ohne weiteres?

Der Sand ist mittlerweile durchfeuchtet, ich schätze, teilweise habe ich es auch hier etwas zu gut gemeint - keine Angst, es ist niemand ertrunken. Ich nehme an, es reicht, wenn der Sand erkennbar feucht ist? Reicht eigentlich die oben beschriebene Befeuchtungsanlage aus, das Feuchtigkeitsniveau hoch genug zu halten?

Momentan hockt die Königin in der Mitte in einer Furche, die anderen kümmern sich rührend. Zu graben scheint da niemand. Als ich den Bestien heute morgen ein Wattestäbchen, das ich zuvor (an einer Seite) in die mitgeschenkte Honiglösung gestukt hatte, schien mir die Freude unter den Insassen groß zu sein. Wie oft brauche die das? Ich schätze die Bande auf 14 inklusive der Matrone.

Dass die einen Tropfen an der Decke finden, scheint mir schwer vorstellbar, da ich noch nicht einen der wackeren Gesellen dabei ertappt hat, wie er (oder sie) sich ernsthaft vom neu geschaffenen Erdboden entfernt hätte.

Nun nochetwas zu dem Umzug. Ich hätte meinen Schützlingen gern alle Zeit der Welt gegeben, nur war das Nestreagenzglas zu groß, um es in die Farm zu legen. Es war also keineswegs Ungeduld (die ja, soviel habe ich bereits gelernt, in diesem Geschäft ohnedies fehl am Platze sein dürfte), sondern ein logistischer Zwang, der mich dazu brachte. Hinzu kam, dass es sechs Uhr morgens war, nach meiner Geburtstagsfeier, auf der ich mit all dem überrascht wurde, das mich zu einem hiesigen Forumsmitglied gemacht wurde. Natürlich wollte ich der Familie so schnell wie möglich eine Heimstatt bieten, zumal ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht wusste, wie lange die es noch in dem Glas aushalten würden.

Was sollte ich im Hinblick darauf, dass eigentlich gerade Winterferien sind nun beachten/anders machen?

Ich weiß, das sind jede Menge Fragen, die sich wahrscheinlich teils blöd anhören und vielleicht auch schon behandelt wurden. Wenn man komplett neu ist, kommt man wohl auf die hohlsten Ideen, ist jedoch mit dem Forum und den Begrifflichkeiten noch nicht so vertraut, dass man alles, was man sich fragt/fragen sollte beantwortet bekommt.

Euch jedenfalls schoneinmal Danke,

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Beitragvon gonzobey » 8. Mär 2004 08:58

Hallo Christoph,

dann versuche ich mal Deinen ganzen Fragenkatalog abzuarbeiten, frag nochmal nach, sollte ich was vergessen haben zu beantworten:

- Den Schlauch würde ich versuchen so tief wie möglich nach unten zu drücken... mindestens bis zum Tongranulat, dann ist die Bewässerungsanlage perfekt. Die Feuchtigkeit verteilt sich dann ideal von unten nach oben. Einmal in der Woche den Schlauch auffüllen und dann müsste das reichen.

- Einen 1 mm Schlauch bekommt man problemlos (ist ein Standartmaß) und abdichten musst Du auch nichts, denn in die vorgesehene Lochborung von der Ameisenfarm passt der ganz genau. Es kann sein, dass vielleicht Deine "Bohrung marke Eigenbau" von der Futterarena nicht ganz passt, dann etwas Watte um den Schlauch am Ende wickeln und dann wird´s passen.

- Wenn Du das Bodensubstrat nicht bis zum Ausgangsloch geschüttet hast ist das nicht so schlimm (hast den Ameisen nur ein paar Zentimeter Nestplatz geklaut), sie könne aber an der Scheibe entlang krabbeln

- Wie Du die Arena ausgestalltest ist Dir überlassen, Du solltest jedoch lediglich eine dünne Bodenschicht nehmen und diese stets trocken lassen, ansonsten könnte es passieren, dass die Ameisen dort einziehen. In der Futterarena kannst Du ihnen dann ein Reagensglas (= RG) mit Wasser anbieten und Futter hinlegen.

- Prinzipiell noch mal was zum Futter: Zu Anfang kannst Du ihnen das Futter auch in der Ameisenfarm anbieten, glaube mir sie finden den Tropfen Honigwasser am Deckel (haben meine auch gefunden). An Eiweissnahrung biete ich auch mal gerne zerteilte Pinkies (mein Freund angelt, da klau ich ihm immer ein paar) und klebe diese an die Ameisenfarm scheibe. Das hat den Vorteil, dass Du nach 2-3 Tagen einfach mit einer Pinzette die Reste wieder entsorgen kannst. Mit einem Q-Tip wird die Stelle gesäubert und somit besteht kein Risiko von Schimmel. Zu Anfang hatte ich den Pinkie (oder Mehlwurm) auf den Sand gelegt, nur leider schimmelt es durch den feuchten Sand sehr schnell. Also probiere es ruhig mal aus!!!!
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Beitragvon Christoph » 8. Mär 2004 09:43

Hallo und danke,

wenn ich den Schlauch bis zum Tongranulat durchdrücke, hieße das doch, dass das Wasser dann durchläuft und somit am Boden der Farm steht oder? Wäre das o.k., oder ist das sogar gewollt/vonnöten?

Inzwischen habe ich ein weiteres Problem ausgemacht. Als ich die Ameisen umgesiedelt, bzw. dies auf sanftem Wege versucht habe, klemmte ich das Reagenzglas oben in die Ameisenfarm, wodurch ich die Scheiben etwas auseinander drückte, wodurch wiederum natürlich der Sand nachsackte und nun die Scheiben weiterhin ewas auseinander drückt, so dass der Deckel zwar noch reicht, die Farm abzuschließen, ich mir aber nicht wirklich sicher bin, dass das so bleibt.

Sollte ich den Ameisen den Stress zumuten, noch mal auszuziehen und die Inneneinrichtung inklusive Installation der Bewässerung, Futterarena usw. noch einmal von vorn angehen? Falls die Antwort „Ja“ ist, bin ich schon bei der nächsten Frage: Wie bekomme ich die ganze Bande heil und stressarm in ihr Reagenzglas zurück.

Was sind überhaupt Pinkies?

Ich werde heute dann mal gleich Schlauch und Plastikbox besorgen und das Restaurant zurechtzimmern.

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Beitragvon gonzobey » 8. Mär 2004 11:25

Pinkies sind Fliegenlarven, bekommt man in jeder grösseren Zoohandlung...

Ja das Wasser steht unten, aber nur Kurzzeitig, weil per Kappilarwirkung (Physik!) sich das Wasser vom Tongranulat nach oben in das Sand-Lehm-Gemsich hochzieht.

Nein nochmal umsiedeln würde ich sie nicht, wenn der Deckel abschliesst ist ja alles in Ordnung. Schau Dir mal unser Korknest an, da sind oben und unten solche Klemmschienen, die kann man in solchen Fällen auch Zweckentfremden und zusätzlich auf den Deckel stecken. Habe mit Martin gesprochen, er würde Dir diese Schiene zurechtschneiden und für 1,50€ verkaufen. Da Du ja noch Schlauch und Auslaufarena brauchst ist das ja kein Ding, bitte aber die Schiene bei Kommentar eintragen (gibt es ja eigentlich nicht als Artikel).
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Beitragvon Markus » 8. Mär 2004 16:06

Gonzobey hat ja soweit alles beantwortet, aber deine Begründung leuchtet mir nicht ganz ein, ich dachte, dass da an der Seite Teile sind, an die man den Schlauch macht, wieso hast du das RG nicht darüber verbunden?

Wie du sie umsiedeln könntest, du wartest, während du das RG wieder mit dem Nest verbunden hast und bewässerst dafür die Farm nicht, die Farm bleibt beleuchtet und das RG abgedunkelt, theoretisch müssten sie dann umziehen.
Würde es aber auch lassen.
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Beitragvon Christoph » 8. Mär 2004 20:34

Guten Abend,

dann will ich mal versuchen, mich zu rechtfertigen, was mir zugegebenermaßen jetzt, da ich einiges gelesen habe und somit auf dem Wege der Besserung bin, schwer fällt.

Ich bekam die Kolonie und einiges an Zubehör am Samstag Abend mit den Worten "Ich weiß aber nicht, wie lange die es in dem Reagenzglas aushalten." geschenkt. Dass die Tierchen darin ganz gut aufgehoben sind und sich bisweilen gar wohl fühlen, weiß ich erst jetzt. Hinzu kam, dass ich keinerlei Schlauch oder dergleichen zur Hand hatte/habe.

Dieser Umstand, die Unwissenheit über die Geeignetheit des Reagenzglases (ich dachte, die müssen auf jeden Fall so schnell wie möglich aus dem Reagenzglas in eine geeignete Behausung) und, da bin ich ehrlich, die Ungeduld, die in der Freude über das Geschenk ihre Begründung findet, haben mich dazu veranlasst, die Heimstatt schnellstmöglich (direkt im Anschluss an die Party am Sonntag um 6 Uhr) zurechtzufummeln und die grobe Zwangsumsiedlung vorzunehmen.

Das würde mir jetzt nicht mehr passieren, was die Ameisen und ich voll und ganz Euch, bzw. Euren umfassenden Antworten auf meine Fragen mit einer Geduld, die Ameisenwärter brauchen und der "Suchen"-Funktion zu verdanken haben.
Danke an dieser Stelle.

Ich kann und will jedoch nicht ausschließen, dass ich noch den einen oder anderen Fehler machen und die ein oder andere für Profis banal oder blöd wirkende Frage stelle.

So denn,
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Beitragvon gonzobey » 9. Mär 2004 16:25

Ist ja kein Problem, wie Scooby einmal gesagt hatte, mit Fragen zeigst Du, dass Du ein wirkliches Interesse für die Ameisen hast und zumindest versuchst alles richtig zu machen.

Da wird Dir wohl kaum einer eine Antwort verwähren! :O)

Viel Erfolg noch!!
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Beitragvon Christoph » 13. Mär 2004 11:02

Guten Morgen,

nachdem ich mir nun einiges an Zubehör zugelegt habe, habe ich die Bewässerungsanlage installiert und die Futterarena feierlich eröffnet. Diese findet sich am Ende eines ca. 40cm langen und 1cm dicken Schlauches. Das Problem: Die Gäste bleiben aus. Ich stehe zwar nicht immer daneben, auch sind die Fußspuren bekanntlich schwer zu erkennen, mir jedoch liegen keinerlei Hinweise vor, dass sich schonmal jemand dorthin verirrt hätte.
(Wahrscheinlich alles eine Frage der Werbung. Vielleicht sollte ich eine Gutschein-Aktion anleiern... ;o)

Jedenfalls biete ich daher das Futter bislang noch in der Farm an, habe es gestern mal mit zwei Mückenlarven probiert, eine war schnell weg, die andere lag heute morgen noch. (Apropos: Wie lange halten die sich im Kühlschrank und besteht die Möglichkeit, dass die Biester schlüpfen?) Zurück zur eigentlichen Frage: Wie kann ich die Ameisen nun dazu bewegen, die Futterarena mal zu besuchen, zumal die sich nichtmal in die Hälfte der Farm bewegen, wo's zur Arena geht. Sollte ich einfach nichts mehr in der Farm anbieten?

Mein zweites Problem:
Wenn ich die Farm öffne, nehme ich einen leicht modrigen Geruch war, der mich ein wenig an da Aquarium erinnert, das ich als Kind hatte. Ist das schlicht der Geruch nassen Bodens oder bahnt sich da Bedenkliches an? Ich habe sicherheitshalber ersteinmal den Deckel umgedreht, etwas versetzt auf die Farm gelegt und mit der Korknestschiene festgeklemmt, so dass ich die Farm nur teilweise abdecke und die Öffnung (etwa die Breite der Aufhängvorrichtung - 3 cm) mit Watte verschlossen, um eine bessere Belüftung zu ermöglichen.

Vielen Dank,
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Beitragvon Christoph » 15. Mär 2004 08:30

Und noch ein Problem hat sich mittlerweile ergeben:

Wie berichtet biete ich den Damen Mückenlarven an. Das Hauptgericht von gestern wurde auch stundenlang bearbeitet, schließlich fand ich heute morgen jedoch die unförmigen Reste auf halbem Wege zu einem Eingang und habe sie ´natürlich entfernt. Offenbar hatte da jemand den Appetit verloren. Kann es auch passieren, dass Speisereste irgendwo in den Katakomben liegen bleiben und vor sich hin modern? Bzw. wie kann ich das verhindern?

Wär' schön, wenn mir hierzu (und zu dem letzten Beitrag) jemand sachdienliche Hinweise geben könnte,

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Beitragvon gonzobey » 15. Mär 2004 10:03

Hallo Christoph,

Du hast ja noch eine recht kleine Kolonoe Lasius niger, daher kann es sehr gut sein, dass sie deshalb noch nicht gross herumlaufen und die Arena auskundschaften. Als Du im Laden warst hast Du ja erzählt, dass Du keine brut entdecken konntest (vielleicht ist sie auch duch das Umschütten verloren gegangen), aber dennoch nochmal meine Nachfrage: Kannst Du nun Brut, Eier oder Larven entdecken?

Nun mal zu den Mückenlarven. Die Entwicklung dieser Insekten wird durch die niedrige Temperatur verlangsamt (ob es ihnen wirklich schadet, weiss ich nicht). Es könnte also sein, dass Du bald adulte Mücken da hast, also immer schön gucken.

Das Futter kannst Du auch in der Arena anbieten, denn wenn sie Hunger haben werden sie sich gezwungener Massen umgucken müssen und suchen und dann sicherlich auch finden.

Der modrige Geruch in der Ameisenfarm lässt darauf shcliessen, dass der Sand zu feucht ist (hab mal schnell an meienr gerochen - nix). Also einfach mal eine Woche aussetzen mit der Feuchtigkeitu und dann weniger Wasser in den Bewässerungsschlauch geben, als Du es vorher getan hast.

Das Du Reste von der Mückenlarve findest ist völlig normal, denn alles können die Ameisen nicht verwerten. Wenn ich Fliegen füttere bleiben die Beine, Flügel, Kopf und Chitinhülle übrig, die muss ich dann auch rausnehmen. Normaler weise tragen die Ameisen Futterrest raus aus dem Nest und sammeln den Müll auf einem "Komposthaufen". Zu Anfang kann es sein, dass sie sich noch nicht ganz grün sind, wo der Müllhaufen nun hin soll... Habe eigentlich nur bei Ytongnestern gehört, wenn die zu gross waren, dass eine Kammer als Müllhalde genutzt wurde. Da sich die Ameisen aber selber ihre Gänge graben, dürfte das eigentlich nicht passieren. Haben sie denn schon gegraben?

So ich hoffe, ich habe damit alle Deine Fragen erstmal beantwortet, sollte ich eine übersehen haben oder neue auftreten....
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