Letzten Sommer hatte ich das Glück und fand insgesamt vier Königinnen von Camponotus vagus.
Die erste Könignn fand ich unter der Rinde eines alten Bretts(mein Vater hat ein Sägewerk, da liegt sowas oft irgendwo herum). Leider hielt ich die Arbeiterinnen einer anderen Kolonie für ihre und gab alle zusammen erstmal in einen Eimer. Man kann sich denken was dabei herauskam, eine tote Könignn
. Da schwor ich mir nie wieder eine Königinn mit Arbeiterinnen zu fangen, denn entweder es sind ihre und ich würde eine ganze Kolonie ihrer Königinne berauben, oder es sind eben nicht ihre und .....
Die zweite und dritte Königinn fand ich unter der Rinde desselben alten Baumstammes. Da beide relativ nah beieinander unter der Rinde lagen, gab ich sie zusammen in ein Reagenzglas. Aber da sie deswegen keine Eier legten trennte ich sie nach kurzer Zeit. Kurz dannach legte eine der beiden schon fleißig Eier. Später gab ich beiden Königinnen je eine Puppe, viele Eier und viele Larven. Die Puppen schlüpften schnell, daher hat jede der beiden jetzt eine Arbeiterin. Da es aber nun schon Oktober war stellten beide ihre Aktivität ein und fraßen die restlichen Eier, da nur Larven den Winter überleben können.
(zweite Königinn=Kolonie 1, dritte Königinn=Kolonie 2)
Die vierte Königinn fand ich zufällig unter einem Baumstamm in der Wiese sitzen, sie ließ sich von allen vieren am leichtesten einfangen, sie krabbelte mir fast freiwillig auf die Hand. Schnell nahm ich der zweiten und dritten Könignn einige Larven ab und gab sie der vierten. Da ich aber keine Puppe mehr hatte ist sie jetzt die einzige Königinn die noch keine Arbeiterinn hat. Auch bei ihr war es dann Oktober und si stellte ihre Aktivität ein.
(vierte Königinn=Kolonie 3)
Der Winter:
Wie gesagt war es bereits Oktober und ich musste mir Gedanken über die Überwinterung machen. Doch da war es schon November und ich fand einfach keinen Ort der die richtigen Temperaturen für die Königinnen besaß. Bis mich meine Mutter darauf hinwieß ich solle eindlich die Balkontür meines Schlafzimmers schließen, die ich nun schon seit dem Sommer immer weit geöffnet hatte. Da fiel mir schließlich auf das es in meinem Zimmer nur noch 10°C hatte!!! Da ich mich aber schon daran gewöhnt hatte(und in diesem kaltem Zimmer auch besser schlief als je zuvor) beschloss ich es dabei zu belassen und die Königinne in meinem Schlafzimmer überwintern zu lassen, das ja nun die richtigen Temperaturen hatte.( Ich weiß, ich bin ein bisschen verrückt, dass ich in bei solchen Temperaturen schlafe, aber ich wurde ehrlich nie krank!)
Während des Winters fielen die Temperaturen in meinem Zimmer einmal sogar auf -2.5°C. Die normalen Temperaturen betrugen jedoch 4-10°C.
Die Königinnen überlebten den Winter problemlos( und auch ich).
Jetzt ist es natürlich nicht mehr so kalt in meinem Zimmer, worüber sich die Ameisen freuen werden( und auch meine Mutter, sie fürchtete ich könnte während der Nacht in meinem Zimmer erfrieren).
Sofort baute ich meinen Ameisen drei "Miniformicarien", bestehend aus einer Arena( durchsichtiger Plastikbehälter mit einer Klettverschluß-Ausbruchssicherung) die durch einen Schlauch mit einem Ytongnest verbunden ist. Das Ytongnest wird dadurch befeuchtet das es in einem Behälter mit Wasser und Watte steht.
Kolonie 1: Bestandsaufnahme: 1 Königinn
1Arbeiterin
ca. 50 Larven
Am Abend des 26.2.06 steckte ich das Reagenzglas einfach auf den Schlauch der später das Ytongnest mit der Arena verbindet. Dadurch bleibt der Königinn nichts anderes übrig als im Reagenzglas zu bleiben oder ins Ytongnest zu ziehen. Durch ständige Beluchtung des Reagenglases sorgte ich dafür das die Königinn am 27.2 schließlich in den etwas lichgeschütztereren Schlauch zog. Ist ja schon mal ein Anfang
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Heute habe ich dann das Reagenzglas abgenommen und ein Taschentuch durch den Schlach bis an die Königinn geschoben. Durch das Taschentuch fühlte sie sich bedrängt und ging etwas weiter in Richtung Ytongnest. Das werde ich so weiter machen bis die Königinn schließlich im Ytongnest ist. Ihre Larven haben noch immer die etwas gelbliche Winterfärbung.
Kolonie 2: Bestandsaufnahme: 1 Königinn
1 Arbeiterin
ca. 50 Larven
Bei der 2. Kolonie ist es eigentlich gleich wie bei der 1., nur das ihre Larven bereits etwas größer sind und die Winterfärbung schon abgelegt haben.
Kolonie 3: Bestandsaufnahme: 1Königinn
ca. 30Larven
Sie reagierte sehr empfindlich auf das Licht und zog bereits am 27.2.06 in das Ytongnest. Ihre Larven, die übrigends sehr klein sind, haben immer noch ihre Winterfärbung.
Sobald es etwas neues gibt werde ich natürlich weiterschreiben
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Mfg Stefan




. Jetzt habe ich mich nur eben gefragt warum sie sich nicht bewegt und mein erster Gedanke war das sie vielleicht am verhungern ist( Ich kann ihr aber nicht einfach Futter ins Nest schieben, weil es dan ja früher oder später schimmeln würde). Anscheinend habe ich richtig gedacht denn gestern hat sie gleich mal die meisten Larven die ich ihr neu hinzugegeben habe aufgefressen(Verhungern dürfte sie in nächster Zeit also nicht). Aber trotzdem bewegt sie sich noch immer nicht, nichtmal einen Fühler!
) und ich hielt es schon für verloren. Wie ich gestern aber entdeckt habe leben sie noch(ich hoffe mal dass auch die Königinn noch lebt) aber sie werden wohl kein richtiges Nest mehr haben. Derzeit scheine sie noch in den Überresten ihres Stammes zu leben, da dieser aber tief im Kompost steckt werden die Lebensbedingungen darin wohl bald nicht mehr so ideal sein und daher müsste die Kolonie doch mit großer Freude jedes bereitgestellte Nest annehmen. Ich habe bereits einige Bretter vor dem Komposthaufen hingelegt und zwischen den Brettern ist eine ca. 2cm dicke Schicht Sägespäne mit eineigen vorgefertigten Kammern. Wozu das ganze? Ich habe vor in einer Woche ein Brett anzuheben und einige bis dahin hoffentlich dort gelagerte Puppen zu entnehmen. Ich glaube dass das der Kolonie wohl eher helfen(immerhin hat sie dann ein neues Nest) als schaden wird.
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. Die Könignn(trotz ihres überdimensionalen Gasters) stürzte sich sofort auch die Larven und tötete alle, sie war wohl schon zu voll um noch was zu fressen
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