Messor barbarus von Markus

Informationen, Haltungsberichte und Fotobeiträge

Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 14. Okt 2011 18:44

Hier darf diskutiert werden:
viewtopic.php?f=165&t=16751&p=140299#p140299

27.12.2010: (Montag)
Tjaja, mal wieder ein Haltungsbericht von der letzten Saison für kalte Winternächte! ^^
Und ja, jetzt habt ihr ihn gekriegt, den Markus mit euren Exoten,
nachdem einige Leute bei mir von Exoten geschwärmt haben und der angeblichen Einfachheit in deren Haltung, habe ich mir bei meiner letzten Antstore-Bestellung drei Messor-Königinnen bestellt, mit 1,9 Euro sind diese ja noch recht günstig.
Dazu natürlich noch Heizmaterial und einiges anderes, und auch wenn es wie Schleichwerbung aussieht, ich hatte den Thermo Controll (einfach) bestellt und weil der vergriffen war, gab es ohne Aufpreis den noch teureren Thermo Controll Pro II, das gibt es nicht in jedem Shop!
Am 21. Oktober kamen sie schließlich an, ich hielt sie zwar noch kurz warm, aber mir war klar, dass sie bald in die Winterruhe gehen mussten -Eier würden sie so kurz vor ihrer natürlichen Winterruhe eh nicht mehr legen- und so machte ich zwar noch am 01.11.2010 ein paar Bilder, kühlte aber schon langsam runter -> der eigentliche Haltungsbericht fängt erst im nächsten Jahr an!

Ich werde dann übrigens versuchen, mich (zumindest, wenn der zweite Schwung an Arbeiterinnen da ist) an ihren natürlichen Temperaturen zu orientieren, laut Uta kommen sie ja aus Südspanien, demnach habe ich bei Wikipedia nachgesehen und unter http://de.wikipedia.org/wiki/Spanien#Klima das ausführliche Klimadiagramm von Valencia gefunden http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0602103537
welches mir für den Anfang schon einmal einige Anhaltspunkte liefert...

Hier noch einige Seiten, über die ich mich informiert habe:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische- ... ungen.html
viewtopic.php?f=164&t=7402&start=0
viewtopic.php?f=164&t=8797&start=0&st=0&sk=t&sd=a
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http://antstore.net/shop/product_info.p ... 56f70f8843
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http://www.ameisenhaltung.de/artenverze ... r_barbarus

Auch interessant ist dieser Haltungsbericht, da er quasi parallel zu meiner Haltung geschah:
viewtopic.php?f=197&t=15656
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 3. Dez 2011 10:32

05.02.2011: (Samstag)
Ja, ich weiß, eigentlich sollte man sie erst Mitte oder Ende Februar aus der Winterruhe rausholen, aber jetzt habe ich mal etwas Zeit, außerdem habe ich sie Anfang November in die Winterruhe geschickt, drei Monate sind auch was und die kontinuierlichen 15°C scheinen ihnen auch gut getan zu haben, sie waren eben noch fleißig am Wattekauen!
Wie dem auch sei, jetzt habe ich sie in meinen auf den Bildern zu sehenden provisorischen Brutschrank gepackt, wie zuvor, eine offen, die anderen beiden verdunkelt (im "Schrank" wird es eh dunkel sein).
Jetzt werden sie auf etwas über 23°C gewärmt und jedes Wochenende sehe ich mal nach, wie es ihnen geht...
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 3. Dez 2011 17:31

07.02.2011: (Montag)
So früh schon?
Jaja, es ist was passiert, nichts schlimmes zwar, die Königinnen sind noch wohlauf, aber etwas unangenehmes, auf dem ersten Bild ist mein "Brüter" mit einem Ytong drauf zu sehen, warum?
Weil Ytong isoliert, Bilder zwei und drei zeigen ein großes Loch, das das Heizkabel in das Styropor geschmolzen hat...
Soweit nicht allzuschlimm, dennoch brauchte ich (das ist jetzt etwa zwei Tage her) Ersatz - und für den habe ich gesorgt!
Der Kern meines neuen "Brutkastens" besteht aus drei Ytongplatten, einer Bodenplatte 20x30x5cm³, einer Deckplatte mit den selben Maßen und natürlich einer mittleren Platte, welche im Kern hohl ist (sodass die dadurch entstehenden Wände fünf cm dick sind).
Um diesen Kern wurde, wie man auf den Bildern sehen kann, eine rund 5cm dicke Styroporhülle, natürlich gibt es die nötigen Zugänge für das Heizkabel und für den Temperatursensor, das Heizkabel wurde am Boden verlegt und mit Sand bedeckt (Schichtweise), darauf kamen die RGs und der Temperatursensor.
Bis jetzt läuft alles gut, die Temperatur schwankt zwischen 24°C und 26°C, also im verträglichen Rahmen.
Und dabei ist im Ytong noch etwas Wasser vom Bau, das bald ausgetrieben werden dürfte, wodurch der Stein noch mehr dämmt.
Noch ein Tipp: wenn ihr eine solche Anlage neu startet, schaltet die Temperaturen stufenweise hoch, um extreme Schwankungen (ein Schmelzen) zu verhindern und achja - Ytong schmilzt nicht...
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 4. Dez 2011 12:41

09.02.2011: (Mittwoch)
Mir ist gerade aufgefallen, dass die RGs, die mit Alufolie umwickelt sind, keine Probleme mit Kondenswasser haben, vermutlich leitet die Alufolie die Wärme besser und verhindert so ein Temperaturgefälle...
Deswegen habe ich auch das letzte RG mit Alufolie umwickelt, da die Königin das jedoch als sehr störend empfand, schaue ich wohl erst Ende diesen Monats nach, Eier sind noch keine vorhanden.
Ich habe außerdem die Temperatur auf 28°C eingestellt, sie dürfte jetzt also etwa zwischen 27°C und 29°C schwanken...


13.02.2011: (Sonntag)
Jaja, nicht konsequent gewartet, aber es hat sich was getan...
Ich habe gerade die Alufolie an den Nestern neu befestigt und dabei zwei Sachen gesehen:
-die Alufolie verhindert wirklich Kondenswasserbildung und
-alle drei Königinnen haben Eier gelegt!!!
Davon mache ich morgen Bilder.


14.02.2011: (Montag)
Hier kommen die Bilder, leider einige wirklich unscharf, weil das Nervenbündel von Mutti ein wenig unruhig war, aber man kann es sehen: ca. 10 Eier, auch wenn ich für meinen Teil finde, dass einige von ihnen ziemlich angedötscht aussehen...
Was ich also nun vorerst sagen kann: es macht den Tieren nicht wirklich was aus, relativ schnell von null auf hundert zu kommen, sprich - die Temperatur von etwa 15°C Winterruhe auf 25°C-29°C Aktivitätsphase zu bringen, man sollte nur keine Wunder erwarten.
Die Tiere müssen erst einmal sicher sein, dass es jetzt länger warm bleibt, also ein paar Tage Ruhe und Wärme abbekommen, damit sie mit dem Eierlegen anfangen, seine Neugierde zu zügeln sollte hier, auch wenn mir das nicht so ganz gelungen ist, das Mittel der Wahl sein!
Also keine Angst, wenn die Tiere nicht sofort Eier legen!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 4. Dez 2011 20:33

18.02.2011: (Freitag)
Ich habe gerade einen kleinen Blick riskiert, soweit ich es erkennen konnte, sind zwei Eier von dem Eierhaufen separiert, das lässt mich vermuten, dass es sich dabei um frisch geschlüpfte Larven handelt, auch kleben sie nicht mehr an den Eierhaufen fest, was ebenfalls darauf hindeutet, dass es Larven sind (Eier kleben einfach super ;-) ), könnte mich natürlich auch irren...


23.02.2011: (Mittwoch)
Ich habe gerade noch einen Blick riskiert... Bei der Königin, von der ich bisher berichtet habe, ist noch nichts passiert, dafür habe ich mal bei den anderen vorbeigeschaut:
die Königin in der Mitte hat doch tatsächlich schon die ersten Larven, auch recht groß!
Leider noch keine Bilder, ich wollte sie nicht zu sehr in Panik versetzen, aber es scheint schonmal ein gutes Zeichen zu sein! ^^


24.02.2011: (Donnerstag)
Beide Königinnen außen haben momentan nur Eier, ich glaube mittlerweile eher an einen zeitlichen Vorsprung der mittleren Kolonie,
ist mir Jacke wie Hose, sagt Jack der Franzose,
habe ich eben ein paar Bilder von der mittleren Kolonie gemacht, unterschiedlich große Larven zu sehen, Mami läuft gerne mal hier, mal dort herum, die Bilder sind recht neblig, das liegt am Kondenswasser durch das Temperaturgefälle (Brutkasten/mein Zimmer), aber ich denke mal, man sieht das Wichtige!
Jetzt muss ich aber wirklich meine Neugierde zügeln... ^^
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 5. Dez 2011 11:07

01.03.2011: (Dienstag)
Die Mittlere ist momentan mein Liebling (für eine Ameise), während die anderen beiden nur wachsende Eierhaufen haben, hat sie schon mindestens zehn Larven, die auch schon entsprechend groß sind, die Größten sind so lang wie der Kopf ihrer Mutter...
Ist ja auch auf den Bildern zu sehen.
Während der nächsten Zeit werde ich die "Kinderlosen" erst einmal in Ruhe lassen, vielleicht schaffe ich es ja, bis zum Ende des Monats die Finger davon zu lassen! ^^
Wie dem auch sei, besagte Königin hat zehn bis zwölf, vielleicht auch mehr, Larven, die sehen ganz gut aus, auch wenn mami noch recht panisch auf jedes Geräusch reagiert, zwischen den Larven liegen einige Eier, weitere Eier werden gelegt - vielleicht unbefruchtete als Futter für ihre diploiden Verwandten...
Jetzt versuche ich mal, bis Freitag oder Sonntag die Finger von dem Brutschrank zu lassen!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 6. Dez 2011 07:42

04.03.2011: (Freitag)
Ich hatte mir etwas Sorgen gemacht, dass die Heizung nicht richtig funktioniert und mal nachgesehen...
Ich kann jetzt sagen, dass es bei den Ameisen durchgehend etwa 25°C sind (der Temperaturmesser liegt etwas näher bei der Heizung, um Schwankungen abzufangen...) -
oh und ach ja, es gibt tolle Neuigkeiten:
während die Versager ( ;-) ) noch immer auf ihren Eiern hocken, die Hintere fängt schon an, ihren Wassertank zu zerpflücken,
hat meine Vavouritin schon ihre erste Nacktpuppe!!!
Und wie ihr auf den Bildern sehen könnt: etwa 16 bis 18 (vielleicht mehr) Larven, wovon schon recht groß sind und sich vielleicht bald verpuppen. Eier sind auch reichlich vorhanden.
Ich hoffe, dass ich, wenn ich am Montag noch mal nachschaue, noch mehr Nacktpuppen da liegen!
So macht die Sache Spaß! ^^
Fast hätte ich es vergessen: der deutliche Zuwachs an Larven lässt mich meine Aussage von vor einigen Tagen revidieren, die Eier wären als Nahrung gedacht, denn dafür müsste die Königin eher kontinuierlich Eier gelegt haben, damit diese auch kontinuierlich Nachschub erhalten, diese Eier dienen also (nicht nur) als Futter!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 7. Dez 2011 08:28

06.03.2011: (Sonntag)
Ich habe gerade einen (bilderlosen) Blick riskiert: jetzt sind schon fünf Nacktpuppen da!
Bald muss ich einen größeren Brüter bauen...


07.03.2011: (Montag)
Ei was haben wir da?
Zunächst einmal eine Mutter, die ihre Kinderchen hin und herschmeißt, daher ist es etwas schwierig gewesen, Bilder vom Bruthaufen zu bekommen...
Zudem verzögerte das die Aufnahmen, wodurch der neblige Schleier ala Kondensation sich ausbreiten konnte,
daher nur auf dem letzten, etwas verschwommenem Bild der gesammte Bruthaufen zu sehen:
So wie ich das sehe haben wir fünf Puppen, etwa sechs große Larven vor der Verpuppung, ein paar mittlere Larven und einige Minnilarven, sowie einige Eier.
Ich bin - zumindest mit dieser Königin - zufrieden...
Als Schluss bliebe mir noch zu empfehlen, wirklich mehrere Königinnen von dieser Art parallel gründen zu lassen, drei bis fünf dürfte da eine gute Zahl sein!
Ach und man beachte die unterschiedlich starke Ausfärbung der Augen bei den Nacktpuppen, so kann man noch die älteste Puppe erkennen...

Ich habe mir gerade gedacht, dass es doch schön wäre, wenn ich das Schlüpfen der ersten Pygmäen ohne die ständigen Erschütterungen sehen könnte, also habe ich, wie auf den Bildern zu sehen, einen neuen Deckel für den Brüter gebaut, aus zwei Glasplatten, zwischen denen noch passgenaues Styropor angebracht ist, eine Doppelverglasung wenn man so will, nebenbei will ich hier auch noch eine der "Kinderlosen" unter beobachtung halten, daher ist auch die Alufolie dieses RGs zurückgeschoben.
Sorge Bereitet mir nur die starke Kondenswasserbildung ohne die Alufolie, welche die Temperatur gut verteilt und so Temperaturgefälle verhindert...

OK, jetzt ist mir die Kondenswasserbildung doch zu viel geworden, die Kinderlose ist jetzt wieder Gealufoliet, bei meiner Vavouritin habe ich mir etwas anderes überlegt, hier habe ich die Alufolie wie ein Omega angeordnet, die Öffnung nach oben, so leitet die Alufolie immer noch genug wärme, um die Wände des RGs zu erwärmen und zu kalte Orte zu verhindern, dadurch dürfte es kein Kondenswasser mehr geben - jetzt muss nur noch alles von der Luft aufgenommen werden, aber es sieht gut aus!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 8. Dez 2011 10:03

08.03.2011: (Dienstag)
Das Kondenswasserproblem bei der Königin konnte zwar weitgehend behoben werden, jedoch bildete sich nahe des Wassertanks ein grober Rand an der Oberseite des Behälters...
Bevor das noch schlimmer wurde, habe ich die Alufolie gänzlich zu einem Kreis gemacht (oben offen) und die Öffnung V-Förmig zum Ausgang verjüngend angelegt, so dürfte die höhere Wasserkonzentration am Wassertank auch in den Griff zu bekommen sein!
Es gibt auch weitere gute neuigkeiten: die Hintere Königin (da wo die Alufolie nun etwas weiter zurückgeschoben ist) hat endlich Larven, wovon eine an ihrem Hinterleib klebte... armes kleines Ding, wird wohl später erst entdeckt werden.
Die vordere Madame scheint etwas zu haben, aber es ist noch sehr klein und rund, sodass ich nicht so ganz weiß, was es damit auf sich hat - aber ich bin zuversichtlich!
Ich bin aber wirklich überrascht, wie schnell die Larven doch zu ansehnlicher und bemerkenswerter Größe heranwachsen!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 9. Dez 2011 10:46

09.03.2011: (Mittwoch)
Kondenswasser ist kaum noch vorhanden, wird immer weniger...
Meine Zählung gerade ergab acht Nacktpuppen und mehr als acht Larven, so groß, dass ich sie deutlich sehen konnte, welche wohl auch bald zu Nacktpuppen werden.
Das Doppelglassystem hat sich übrigens bewährt: die Königin reagiert nicht mehr panisch auf Licht und auch leichte Erschütterungen (durch Gehen z.B.) ignoriert sie einfach, als ich mit einer Lampe ins Nest geschaut habe, hat sie sich friedlich um die Brut gekümmert und sich geputzt - kein ruckartiges Zucken, kein Rennen durchs RG.
Da ich die Königin so ganz gut sehen kann, hole ich sie - denke ich - erst Montag wieder für Fotos raus, um Stress zu vermeiden, auch für die Anderen!
Die doppelte Verglsung verbraucht übrigens nicht merklich mehr Wärme als der Ytongstein, noch ein gutes Zeichen!
Was kann ich denn schon als Fazit ziehen?
Bis sie die ersten Eier, oder besser Larven haben, würde ich sie klassisch mit Alufolie abdunkeln, ist jedoch der erste Bruthaufen da, scheinen sie etwas stabiler zu sein, was Störungen von außerhalb betrifft - immerhin muss man in Larven mehr Energie stecken, als in Eier, man frisst sie daher wohl weniger schnell.
Zwar sind die Tiere weiterhin kleine Nervenbündel und man sollte es nicht übertreiben mit den Störungen, jedoch kommen sie mit seichtem Licht und Lampenlicht schon recht gut klar,
außerdem sind 25°C ganz offensichtlich eine gute Temperatur für die Brutentwicklung - ach und ja, ein apruptes Beenden der Winterruhe scheint sie nicht zu stören!


10.03.2011: (Donnerstag)
Hin und wieder lucken die anderen Königinnen mal an die nicht bedeckten Stellen des RGs, wenn ich in den Brüter leuchte, um bessere Sicht zu erhalten, dabei fällt mir auf: beide Königinnen haben eine schön rote Zwischenfärbung (sieht man auch gut auf den ersten Bildern hier), die schnellere Königin dagegen ist fast pechschwarz - könnte ich hier vielleicht eine Rasse erwicht haben, die etwas früher mit der Larvenaufzucht beginnt, eventuell weil sie weiter südlich lebt und somit früher aus der Winterruhe kommt!?
Auf jeden fall interessant, die unterschiedliche Ausfärbung - erne hat hierzu auch schon etwas geschrieben, die Farbvariationen bei Messor barbarus sind wirklich interessant!

Gerade ist mir aufgefallen, dass eine der Puppen bei der Favouritin sich langsam gelblich verfärbt, daher gehe ich davon aus, dass sie bald schlüpfen wird!
Ein versuchtes Nachzählen, was mit der Schweren Mutti drüber gar nicht so leicht fällt, ergab etwa elf Puppen - juppi!


11.03.2011: (Freitag)
Die besagte Puppe verfärbt sich nun von gelblich zu orange, Gaster wird schon schwärzlich grau, ein Schlüpfen rückt immer näher (morgen oder übermorgen würde ich schätzen)!
Ist auch interessant, zu sehen, wie sich die Position der Brut immer wieder verändert, gerade mit "bunter" Brut ist das zu sehen, da wird ständig umgeschichtet, festliegen tut sich da keiner, ich schätze, die Brut wird immer wieder in günstigere Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse getragen...

Ich habe gerade einen Sonnenblumensamenkern in das RG gelegt, da ich den Deckel eh öffnen musste, damit ich das RG der vorderen königin drehen konnte (vom Licht weg, sie reagiert recht panisch auf das Licht und zupft wie Wild an der Watte rum), dieser wird hin und wieder "beleckt", mal sehen, ob sie ihn so kurz vor dem Schlupf der ersten Arbeiterin schon annimmt!?
Während der Deckel weg war, habe ich gleich mal in alle RGs gelukt - jetzt hat jede Königin Larven!


12.03.2011: (Samstag)
Ich habe ihnen in der Nacht mal kurz meine Beobachtungsbeleuchtung aus gemacht, mit hat sie sich immer nur kurz an den Sonnenblumenkern getraut, wie auf den Bildern zu sehen, kaum war das Licht aus, fing sie auch schon einfrig an, an dem Sonnenblumenkern zu wurschteln - wenn auch mit der nötigen Vorsicht wie auf dem Bild zu sehen - auch auf den Bildern zu sehen: das RG von Miss Panik ist umgedreht, sodass sie weniger Licht zu sehen bekommt!

Als ich heute Morgen aufstand, war der Sonnenblumenkern schon von seiner Haut befreiht bzw. "geschält" und lag bei der Brut, die besagte Nacktpuppe ist jetzt fast durchgehend braun, mit einigen schwarzen Elementen - der Schlupf rückt näher!

Während die Königin sich gerade mit der Haut des Samens vergnügt hat, konnte ich noch einmal zählen, wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es jetzt schon 13 Puppen und noch einige Larven!

Ich habe noch ein Bild gemacht, von links nach rechts kann man zunächst die Königin plus einiges an Brut sehen, dann den Sonnenblumensamenkern noch zwischen der Brut liegend und weiter rechts liegt die "Haut" des Samens, die die Königin fein säuberlich abgepiddelt hat.
Zunächst beleckte sie auch noch diese Haut, jetzt scheint kaum mehr Interesse dran zu bestehen, ich vermute mal, dass da noch einige Fette und andere nahrhafte Substanzen dran waren, die man leicht aufnehmen konnte, jetzt sind die weg und das Stück damit uninteressant.
Jetzt leckt sie noch ab und zu am eigentlichen Samen, ich vermute mal, dass der nach und nach auch Substanzen nach außen abgibt, hin und wieder kaut sie auch mit den Mandibeln daran rum...
Damit scheint sich auch meine Theorie zu bestätigen: claustral gründende Königinnen nahmen bei mir am Anfang gar keine Nahrung an, die Königinnen ignorierten auch aufgebrochene Körner (sowie Honigwasser bei anderen Arten), erst mit den ersten Larven oder wie hier den ersten Puppen scheinen Königinnen, welche unabhängig gründen, überhaupt Interesse an Fütterung zu entwickeln und bis dahin macht das einfach keinen Sinn (vielleicht überschneidet sich das da mit der Fütterung durch Arbeiterinnen, wenn schon einige Brut da ist, sind Arbeiterinnen selbst ja auch nicht fern).
Was die Puppe angeht, die sich schon anfärbt... die lässt mich weiterhin warten, hoffen, zagen...

Gerade gab es noch einige zermalmte Körner, noch werden sie nicht angenommen, aber zumindest ist schon ein Vorrat für das Auftauchen der ersten Arbeiterin da - was wollen wir wetten, die kommt, wenn ich weg bin, oder schlafe! ^^
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 10. Dez 2011 11:31

13.03.2011: (Sonntag)
Als hätte ich es nicht geahnt, über Nacht ist die erste Pygmäe geschlüpft und läuft nun schon fast ausgehärtet durch das RG, einen Teil der neuen Samen haben sie auch schon eingetragen, naja mal sehen!
Außerdem sehe ich gerade, dass auch mindestens eine weitere Puppe beginnt, sich zu verfärben!

Gerade eben habe ich ein Stück einer Mehlwurmpuppe gereicht, wie man auf den leider recht unscharfen Bildern sehen kann, ist big Mama rangegangen, während die kleine Tochter sich bei der Brut versteckt hat, naja soll mir recht sein, solange das Ding auch gefressen wird!
Immerhin hat die Königin mehr Kapazitäten, so etwas zu speichern und außerdem dürfte sie noch recht ausgelaugt sein von der Larvenaufzucht - da hat sie schließlich Proteine aus ihrem eigenen Körper integriert!

Ich konnte gerade sehen, wie die Königin irgendetwas mit ihren Mandibeln zerkaut hat, zuerst dachte ich, sie zerreißt den Eierhaufen oder so, aber nach etwas Beobachten, vermute ich eher, es ist "Ameisenbrot", denn der Eierhaufen ist intakt und die Eier größer als die Krümelchen...
Kurz zuvor konnte ich sie schon beim Beißen an einem der größeren Körner sehen, ein Stückchen klebte an der rechten Mandibel fest, was ihr sichtlich unangenehm war, so wie wenn einem ein Essensrest in der Backe klebt - aber blieb nicht lange kleben.
Es freut mich zumindest, dass es wenigstens den Anschein hat, dass die Nahrungsaufnahme gut klappt - nebenbei haben sich zwei weitere Nacktpuppen gefärbt, es geht vorran!
Auch immer wieder schön zu sehen: das "Ablecken" der Körner - schön!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 10. Dez 2011 16:45

14.03.2011: (Montag)
Ich konnte gerade die Königin beobachten, wie sei Kondenswasser von der oberen Seite des RGs ableckt, dabei konnte man schön die Mundwerkzeuge sehen, die sonst von den Mandibeln verdeckt werden *sabbel sabbel*.
Ich frage mich gerade, ob das was mit der Ameisenbrotherstellung zu tun hat...
Auf jeden Fall werden die Körnerreste immer kleiner, Appetit dürfte ein gutes Zeichen sein.

Ich habe gerade einige Mikroskopaufnahmen gemacht, da ich eh das Mehlwurmpuppenstück durch ein Mehlwurmstück ersetzen musste - aber erst nachdem das RG zu beschlagen für weitere Aufnahmen war.
Durchzählen ergab dreizehn Puppen, wovon drei bald schlüpfen werden, mit der Arbeiterin macht das bald mindestens vierzehn *freu*.
Acht große Larven und eine Menge Eier lassen außerdem auf weiteren Nachschub hoffen!
Ein Blick zu den anderen Königinnen ergab, dass diese ebenfalls mit neuen, teilweise sehr großen Larven durchstarten... schätzungsweise sind sie auf dem Stand der Favouritin von vor 13 Tagen, vielleicht etwas mehr bei der vorderen Madame.

Hin und wieder kann man die Pygmäe dabei beobachten, wie sie die Königin "beleckt" da fällt einem doch glatt auf, dass die Pygmäen schon die Größe einer Größeren Lasius niger Arbeiterin und einer durchschnittlichen Myrmica rubra hat - toll zum Beobachten!
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 11. Dez 2011 10:08

15.03.2011: (Dienstag)
Eine weitere Nacktpuppe hat sich gelb gefärbt, die anderen drei dürften in Bälde schlüpfen...
derweil ich die Königin fleißig damit beschäftigt, Körner zu zerkauen, besonders interessant scheint mir, dass sie auch eine Larve in eine leere Samenhülle gelegt hat - ich muss beim Ausmisten echt aufpassen, dass ich nicht die Brut rausbringe statt des Mülls!

Ist auf jeden Fall interessant, zu sehen, wie die Königin, welche noch die größte Klappe in der Kolonie hat, die Funktion von Media- und Majorarbeiterinnen übernimmt und Körner öffnet und kaut!
Ich bin gespannt, ab welcher Zahl oder Art von Arbeiterinnen sie damit aufhört, naja ein kleiner Hiwi zählt wohl noch nicht als Arbeiterschaft...

Als ich gerade ein Stück einer Mehlwurmpuppe ins RG gelegt hatte, dachte ich mir eben schon, ob sie das denn nun annehmen wollen!?
Kurz auf diesen Gedanken machte sich die Königin suchend auf den Weg Richtung Fresschen, als ich die Brut nachzählen wollte, fiel mir auf, dass die kleine Pygmäe nicht mehr dort war, tja, die war schon am Proteinfutter und kam der Königin gerade entgegen, zunächst reagerte die Königin agressiv, aber nach kurzem Fühlerkontakt war die Freundlichkeit festgestellt und die Plätze wurden getauscht, die Arbeiterin ging - mit deutlich dickerem Gaster - zur Brut, die Königin labte sich am Futter,
die Pygmäe wird also langsam mutiger!
Auf dem Rückweg kaute Mama gleich noch mal auf einem Samenkernstück herum...

In regelmäßigen Abständen ist nun die Arbeiterin (und selten auch die Königin) am Mehlwurmpuppenstück, außerdem dachte ich zwischendurch, ich hätte Milben, kleine braune Stückchen auf der Brut, bei längerer Beobachtung jedoch konnte ich feststellen, dass es sich um Stückchen handelt, welche die Königin "produziert" (keine Ahnung, ob sie es hervorwürgt, oder nur zerkaut) und die die Arbeiterin an die Brut weitergibt - die Larven scheinen recht begierig auf dieses scheinbare Futter zu sein, mal sehen...

Gerade musste ich schockiert feststellen, dass die Königin auf einer Larve herumkaute, nach meiner "Intervention" mittels leichter Erschütterungen verbrachte sie diese wieder zur restlichen Brut.
Es handelte sich um ein Exemplar, das zuvor bei den Körnern gelegen hat und welches eines der Krümelchen auf sich hatte - handelte es sich vielleicht um eine halbtote Larve, hatte sie den Geruch der Körner angenommen, ging es der Königin nur um das Stückchen oder will sie die Zahl der vorprogrammierten Pygmäen reduzieren, um mehr größere Tiere zu produzieren!?
Das wird wohl ein Rätsel bleiben, jedenfalls sind bald mehr Pygmäen da, um ihre Schwestern vor der Mutter zu retten...

Nun kaut sie wieder auf einem Kornstück herum, verrücktes Weib!

Zum Schluss für heute noch was zum Futter: ich versuche möglichst jeden Tag, bis alle zwei Tage Nachschub in Form von Proteinen zu verfüttern,
Körner reiche ich seltener, schaue aber immer darauf, dass noch welche da sind, Samenschalen und Teile, die zu schimmeln beginnen, nehme ich raus - die Körner, die ich füttere, knackse ich entweder per Hand an oder in einer kleinen Schraubzwinge, ich hoffe, dass bald größere Arbeiterinnen schlüpfen, sodass ich mir die Arbeit nicht mehr machen muss! ^^
Gefüttert werden die Körner direkt ins RG, die Insektenteile gebe ich auf einem Stück Plastik, um all zu große Sauereien zu verhindern.

So gegen null Uhr ist gerade die zweite Arbeiterin geschlüpft, ich kann sie an ihrem tollpatschigen Gang und dem etwas kleineren Hinterleib erkennen! ^^


16.03.2011: (Mittwoch)
Zwischenstand heute Morgen: drei Pygmäen, wovon die jüngste scheinbar größer ist und auch im Verhältnis zur Körpergröße einen bulligeren Kopf hat...

Heute mittag wieder ein freudiges Ereignis: jetzt sind es vier, eine weitere Puppe beginnt außerdem, sich zu verfärben und die Königin scheint nun inaktiver zu werden, jetzt müssen die Hiwis ran! ^^

Nach dem Mittagessen habe ich noch ein paar alte Körner und die alte Mehlwurmpuppe raus getan und durch zwei neue (eines davon ist ein entschalter Sonnenblumenkern) und ein Mehlwurmpuppenstück ersetzt.

Kaum ist das neue Insektenstück geboten, läuft die Königin hin und frisst daran - ich vermute mal, sie hat einfach sehr großen Nachholbedarf, soll mir recht sein, hauptsache sie nehmen Proteine an!

Gerade habe etwas ältere schwarze Grillen aus dem Gefrierfach geholt und überbrüht, um sie dann wieder einzufrieren, um sie schließlich zerschneiden und an andere Ameisen geben zu können, dabei habe ich gleich ein Stückchen vom Hinterleib in das RG gelegt.
Zunächst verursachte es etwas Panik und die Älteste (noch zu erkennen an ihrer schwarzen Ausfärbung) rannte todesmutig vor, um die Watte zu attakieren, als diese wieder verschlossen war...
Nach einiger Zeit legte sich die Panik wieder und die Königin ging an das Stück zum Süffeln, das mittlerweile trockenere Mehlwurmpuppenstück dagegen wurde schon bei die Brut getragen und eine Arbeiterin futtert dran (ich glaube, sie zerkaut auch etwas daran) - es soll mir recht sein, wenn die Königin überschüssiges Wasser aus den Stücken saugt, bevor diese weiter nach hinten geschafft werden, so kommt es zu weniger Sauerei, ich frage mich nur, ob die Königin aufgrund von Flüssigkeitsbedarf trinkt, oder weil sie Proteine aufnehmen will...

Kaum sehe ich wieder nach, ist die Königin erneut dabei, an der Mehlwurmpuppe herumzukauen.


17.03.2011: (Donnerstag)
Ich habe heute morgen einen Grillenkopf gereicht und der scheint auch wesentlich besser anzukommen, als das Hinterleibsstück, zwei von vier Arbeiterinnen sind gerade dran und die Königin ist hin und wieder auch mal kurz speisen.
Kleiner Zwischenstand: eine Puppe hat sich schon dunkel gefärbt und wird morgen oder übermorgen schlüpfen, zwei sind schon gelb und eine fängt gerade an, sich zu verfärben...

Ich konnte gerade sehen, wie die kleinste Pygmäe (die erste vielleicht!? Ich kann sie kaum mehr auseinanderhalten, ich weiß nur, dass die mit den großen Köpfen später kamen...) ein Stück aus dem Beutetier herausriss und damit zum Nest spazierte, wahrscheinlich wollte sie es einer hungrigen Larve geben, aber die wenigen Larven sind unter den vielen Puppen kaum noch zu finden.
Schließlich übergab sie es an eine größere Arbeiterin und ging wieder an den Kopf, wo die Königin schon schwer damit beschäftigt war, ihrerseits ein Stück rauszureißen - nur größer, besser! ^^
Interessant, wie gut Proteinfutter im Moment angenommen wird, die neu gereichten Körner dagegen werden noch nicht mal angerührt...

Ein Update wurde jetzt zur Mittagszeit notwendig: die dunkle Puppe ist gerade dabei, zu schlüpfen!
Da waren es schon fünf...
Weiterhin habe ich ihnen gerade einen Tropfen Honig auf einem breit gequetschten Weizenkorn gereicht, kleiner Als ein Stecknadelkopf, damit sie nicht ersaufen - ich hoffe mal, die Theorie stimmt nicht, dass sie einem dann das Nest zuscheißen, aber selbst wenn - ein neues Nest steht schon bereit!
Zumindest eine Pygmäe scheint es zu wittern, mit ihrer geringen Lebenserfahrung scheint sie nur noch nichts damit anfangen zu können...

Der Honigtropfen ist weg... aber ich vermute eher, dass das Weizenkorn ihn absorbiert hat...

Ich muss sagen: ich finde es überraschend, wie lange sie an dem Grillenkopf herumknabbern, im Vergleich dazu wurden Mehlwurmstücke höchstens ausgelutscht...

Es ist spät abends und die Tiere knabbern immer noch am Grillenkopf - wenn das kein Interesse ist!


18.03.2011: (Freitag)
Heute morgen gab es ein Thoraxstück derselben schwarzen Grille, das Füttern hat zwar einiges an Bewegung erzeugt (auch wenn die Tiere vorsichtig genug waren, um nicht direkt zum Ausgang zu rennen), aber bis jetzt wird das Stück noch ignoriert - ich hoffe, dass sich das gleich ändert!

Kaum geschrieben, hatte schon die erste Arbeiterin das Stück entdeckt, noch kann man aber kaum das Interesse sehen, das gestern bei dem Kopf zu bemerken war, welcher bis heute ziemlich ausgehölt wurde...
Andererseits: vielleicht sind sie auch endlich mal satt!?

Nun ja, jetzt am Nachmittag kann ich hin und wieder eine Arbeiterin am nicht mehr ganz so flüssigen Stück knabbern sehen, Hunger ist also noch da, aber er ist nicht mehr so groß, Sättigung ist immerhin auch ein gutes Zeichen!

Der Sonnenblumensamenkern ist nun nahe bei der Brut, Interesse besteht also doch, die Hinterleiber der Arbeiterinnen sind auch gut voll, nur die Nachfrage nach schwarzen Grillen scheint im Keller zu sein - verhungern werden sie mir nicht.
Die nächsten zwei Arbeiterinnen stehen auch schon kurz vor dem Schlupf!
Zwischenstand Brut: zwei schlupffertige Puppen, eine etwas weniger weit (etwa ein Tag vor den fast fertigen) und zwei färben sich bereits gelb.

Ich habe gerade einige Bilder gemacht, zählen kann ich am Besten auf Bild zwei etwa vierzehn Puppen, vielleicht mehr (auf dem zweiten Bild) - und einige richtig voll gefressene Tierchen (fünf Pygmäen).
Ein kurzer Blick bei den anderen Königinnen ergab, dass die Hintere, aufgrund einer Delle in ihrem Hinterleib nenne ich sie mal Delli, schon ihre erste Puppe hat plus einige große Puppen, die Vordere, nennen wir sie mal nummer eins, hat zwar schon große Larven, aber noch keine Puppen...
Alles in allem sieht es noch ganz gut aus!
Nicht zu vergessen: dieser fette Klumpen auf den Bildern ist keine Larve, sondern ein Sonnenblumenkern! ^^

Kleiner Nachtrag: ein Mehlwurmkopf, den ich nach der Aufnahme reingelegt hatte, wurde sofort zur Brut gezogen und konkurriert jetzt mit dem Sonnenblumenkern, vielleicht mögen sie von den schwarzen Grillen auch einfach nur bloß die Köpfe!?
Auf jeden Fall sind sie jetzt gut damit beschäftigt, zu "trinken" und herauszukauen.
Dann bleibe ich eben bei einer abwechslungsreichen Ernährung!

Ach und noch etwas, heute habe ich mit dem Bau einer komplizierteren Nestkonstruktion begonnen, wie hier zu sehen:
viewtopic.php?f=135&t=15304&p=133023#p133023
Bald wird ein Umzug nötig werden, wenn sie die Watte noch weiter zerzupfen...
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 11. Dez 2011 20:29

19.03.2011: (Samstag)
Heute nacht ist erneut eine Arbeiterin geschlüpft, damit haben wir nun sechs!
Weiterhin scheinen sie wenig Interesse an Körnernahrung zu haben, das Mehlwurmstück haben sie in der Nacht so weit ausgehöhlt, dass eine Arbeiterin gänzlich darin verschwinden kann, ein weiteres Stück habe ich heute Mittag gereicht.

Neue Zwischenzählung ergab sieben Arbeiterinnen - so langsam wird es schwer, sie auseinanderzuhalten.
Auch muss ich sagen, dass der Eierhaufen immer größer zu werden scheint, dürfte zwischen ein und zwei Stecknadelköpfe groß sein, eher zwei - wobei das bei dieser Art noch nichts heißen muss, allerdings vermute ich mal, dass sich mit bald zehn (eine weitere Puppe steht kurz vor dem Schlupf, zwei andere nähern sich diesem Zustand an) Arbeiterinnen die individuellen Überlebenschancen der einzelnen Eier deutlich erhöhen dürften!
Gut genährt sind sie auf jeden Fall, jede ausgehärtete Arbeiterin hat einen vollen, teilweise schon ausgedehnten Gaster!


20.03.2011: (Sonntag)
Ich komme gerade spät nach Hause, sodass technisch schon Sonntag ist, lager Rede kurzer Sinn: ich konnte eine der Pygmäen bei den Kondenswassertropfen saufen sehen, so nehmen sie wasser auf und reduzieren gleichzeitig die Kondenswasserbildung!

Gerade habe ich noch ein Bild gemacht, auf dem eine Arbeiterin im neuen Mehlwurmstück zu sehen ist, statt zum Gehirn arbeiten sie sich nun zum Hintern vor, noch können sie nicht gänzlich verschwinden, aber das wird noch! ^^
(Für die, die es nicht finden, das Mehlwurmstück liegt ziemlich genau in der Mitte, das alte Mehlwurmstück - der Kopf - liegt rechts daneben, links könnt ihr die Kondenswassertröpfchen sehen.)

Den anderen zerquetschten Samen haben sie nun angenommen, den ich gestern abend hinzugelegt habe, die beiden Mehlwurmstücke sind leer und liegen beim Eingang - gleich ein neues Stück rein!

Neueste Aktualisierung: acht Pygmäen konnte ich sehen, vielleicht versteckt sich noch die ein oder andere unter der zerzupften Watte!? (Wiederholtes Nachnählen ergab wieder: acht!)

Gerade habe ich einen neuen Grillenkopf reingeworfen und gleich die beiden alten Mehlwurmteile rausgeholt (der neue Mehlwurmkopf liegt schon bei der Brut, genau wie das neue Korn) - die sind völlig hohl! ^^

Ein flüchtiger Blick ins Nest ergibt zweierlei:
erstens - die Tiere haben die Watte etwas zerzupft, sodass man die Hälfte der Brut mittlerweile unter der Watte vermuten kann (dem Wattewulst besser gesagt),
zweitens - es gibt schon einige dickere Larven, zumindest bilde ich es mir ein, je eher die nächsten Zwischenstufen zwischen Pygmäen und Minorarbeiterinnen auftauchen, desto besser!
Zudem steigt der Hunger nach Mehlwürmern/Insekten immer mehr, ein zeichen für wachsende Brut - dann werde ich weiterhin Proteine im Überschuss anbieten, so steigt auch der Bedarf und damit die Abnahme (kurz: die Kolonie wächst schneller ;-) ).

Ein kleiner Blick in die anderen RGs ergab, dass Delli nun schon zwei Puppen hat, außerdem hat sie den Sonnenblumenkern angenommen und gehäutet - ein weiteres Indiz dafür, dass sie Zusatznahrung erst ab den ersten Puppen angenommen wird, denn Nummer eins hat noch keine Puppen und will den Sonnenblumenkern nicht annehmen...
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Re: Messor barbarus von Markus

Beitragvon Markus » 11. Dez 2011 23:22

21.03.2011: (Montag)
Ich konnte gerade sehen, wie eine Arbeiterin die königlichen Mandibeln geputzt hat, zuerst dachte ich, sie wolle Futter und die Königin würde dieses hervorwürgen, jedoch war die Arbeiterin nich an irgendeinem Kropfinhalt interessiert (es kam nichts), sondern an den Mandibelinnenseiten - interessant, besonders wenn man gerade eine Klausur geschrieben hat! ^^

Jetzt sind es neun Arbeiterinnen, eine Puppe hat schon einige Beine gestreckt und bewegt sich, sie wird also bald laufen, einige weitere stehen kurz vor dem Schlupf, weitere haben sich verfärbt.
Das macht also zehn Arbeiterinnen, Puppen konnte ich etwa zehn zählen, das dürften noch Pygmäen sein - mit etwas Glück stehe ich also bald mit zwanzig Pygmäen da, weiterhin konnte ich eine wirklich dicke Larve sehen, die wird garantiert was größeres als eine Pygmäe - ist auch schön brav am Betteln "iss, damit de wat wirst"...

Noch etwas Werbung in eigener Sache: vor einigen Tagen habe ich ein Ytong-Zementnest gebaut
viewtopic.php?f=135&t=15304&start=30
Das Prinzip ist folgendes: das Ytongnest übernimmt die Funktion eines Nestes, da die Befeuchtung von unten kommt, ist der Ytongvorsprung, welcher nicht im Wasser steht, trockener - für Puppen und Körner,
(Siehe fünften Beitrag hier viewtopic.php?f=135&t=14015 )
der Zement umschließt das Nest, sodass die Tiere sich nicht dort durchbeißen können (der Zement ist 2 zu 1 Teilen mit Wasser angerührt und ist nun schon richtig hart, da kommen die ganz sicher nicht durch), eine passend aufliegende Scheibe wird dann später die problemlose Einsicht ermöglichen.
Zumindest hoffe ich, dass ich das später so nutzen kann, dafür muss natürlich unter anderem die Scheibe passgenau aufliegen - aber wie gesagt: ich hoffe, dass alles Klappt!

Ich konnte gerade drei Arbeiterinnen getrennt voneinander auf jeweils einem Klumpen irgendwas herumkauen sehen, ob es sich dabei um die erste gesichtete Kaugemeinschaft handeln könnte, weiß ich noch nicht.
Jedenfalls konnte ich auch noch etwas beobachten, was sich zuerst bei der Königin gesehen habe, als diese irgendetwas zerkaut hat, sie heben des öfteren ihren Hinterleib und führen diesen zu den zerkauten Stückchen - vermutlich geben sie dabei Sekrete in die Masse ab, um sie aufzubereiten, genau kann ich das jedoch nicht sagen...

Nachzählen ergab gerade elf Arbeiterinnen, jetzt geht es wirklich Schlag auf Schlag...
Noch ein Tipp wegen Kondenswasser: ich weiß nicht, ob ich das schon mal geschrieben habe, aber es bildet sich ja hin und wieder Kondenswasser an den nicht von Alufolie bedeckten RG-Scheiben, um das wieder loszuwerden - beispielsweise für halbwegs gute Aufnahmen wie hier in den Thread hinzubekommen - nehme ich eine wärmende Schreibtischlampe und stelle sie so nah dran, dass sich die besagte Scheibe genug erhitzt, um das Kondenswasser dort statt niederzuschlagen, zum Verdunsten zu bringen -
aber passt damit auf, wenn ihr das nachmacht, die Lampe muss weit genug weg sein und solle nicht zu lange an sein, damit ihr die Tiere nicht grillt!

Ich habe wieder einige Bilder:
Auf den ersten Bildern könnt ihr die Vavouritinnenkolonie sehen, zumindest teilweise, mittlerweile verdeckt die Watte doch schon eine ganze Menge, danach könnt ihr einige Aufnahmen mit der normalen Kamera sehen - im Direkten Vergleich von der Farbe her seht ihr auch den Unterschied zwischen Nummer eins und der Vavouritin, gleich als passenden Übergang für folgendes:
denn nebenbei gibt es auch ein paar Bilder von Dellie und Nummer eins, die machen sich jetzt langsam auch - ein Zeichen für andere Anfänger, nicht gleich zu frustrieren, wenn sich eine Königin nicht so toll entwickelt, das kann bei dieser Art scheinbar noch kommen!
Ein Nachzählen bei Dellie ergab fünf Puppen und bei den Larven konnte ich mindestens eine wirklich schwere sehen, außerdem hat die Königin schon etwas "Ameisenbrot" zurechtgekaut.
Nummer eins dürfte jetzt schon drei Puppen haben, wovon eine einen Kopf länger sein dürfte - Pygmäentum übersprungen und gleich ans Eingemachte!?

Falls ich das noch nicht klar erwähnt habe: ich füttere mittlerweile morgens und abends, zumindest versuche ich das, im Vergleich zum Anfang, an dem ich noch nur höchstens einmal am Tag Futter gab, ist das eine deutliche Steigerung, immer noch nehmen sie Mehlwurmpuppen schlechter an, als Mehlwürmer, obwohl das bei anderen Ameisen in der Regel anders herum ist, schwarze Grillen nehmen sie mittlerweile schlechter an, als alles andere,
natürlich erhoffe ich mir durch die intensive Fütterung ein rasches Wachstum und die stetig steigende Aufnahme scheint mir da recht zu geben, aber wir werden sehen!
Körner biete ich nach Bedarf so an, dass alte entfernt werden und neue, geknackte frisch gegeben werden, hier bringt ein Überschuss kaum etwas, sie nehmen wesentlich weniger davon - aber verhungern tun sie nicht!
(Wasser finden sie im Kondenswasser, später mit Arena möchte ich ihnen natürlich Wasser im Schwamm oder so anbieten, das wird sich dann zeigen...)

Kaum gesagt, machen sie sich wie wild über die Mehlwurmpuppe her, welche jetzt schon zu großen Teilen ausgehöhlt ist... immerhin können durch die Breite der Puppe zur Not auch zwei Arbeiterinnen nebeneinander darin "Mineurwerk" betreiben.

Ich konnte gerade die Arbeiterinnen bei etwas beobachten, das ich als echte Kaugemeinschaft bezeichnen würde, sie haben zerkautes Material (ich stelle einfach mal hin, dass es sich um Körnerbrei handelt, Insektenteile könnten es auch sein, aber das ist dabei wurscht) zusammengetragen, zusammengepappt und sind nun vereint damit beschäftigt, es hauptsächlich einzuspeicheln (interprätiere ich so, sieht wie Hervorwürgen des Kropfinhaltes aus), aber auch es zu zerkauen.
Es liegen auch schon Larven daran und sind klar sichtbar dabei, zu fressen.
Scheint mir, das Verhalten, wegen dem ich die Art jetzt unter anderem halte, tritt nun ein! ^^
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