26.03.2011: (Samstag)
Diese Nacht habe ich mal den ganzen Mist aus dem RG geholt, sie fingen schon an, den Ausgang mit Leichenteilen von Futterinsekten zu tapezieren, außerdem türmten sich alte Insekten und Körner geradezu.
Kaum rausgeholt, kam mir der Gestank auch entgegen, so wie wenn man ein altes Aquarium saubermacht, eine Note von nasser Fäulnis.
Sichtlich errleichtert, fingen sie wieder an, das RG zu erkunden, ohne den Gestank können sie ihre Fühler wohl besser einsetzen - außerdem beschlägt das RG jetzt langsamer, die Insekten- und Kornteile werden ordentlich Wasser enthalten haben!
Im Gegenzug gab es wieder ein Heimchenteil.
Heute morgen war das Heimchenteil dann so ziemlich ausgelutscht, der Appetit kommt wohl mit der Hygiene zurück, gleich gab es einen Austausch - altes Insekt raus, neuer Mehlwurm rein, jetzt besteht noch nicht so viel Interesse am Mehlwurm, aber er wird begutachtet und eventuell gekostet,
was ich aber sagen kann: ich brauche bald die Arena, das heißt: ich brauche bald einen größeren Brutschrank, in den die Arena reinpasst, denn mittlerweile lassen sie sich von einer bewegenden Watte und frischer Luft nicht mehr so sehr beeindrucken, dass sie heulend zu Mami rennen, bald werden sie aus dem RG gestürmt kommen, wenn ich es öffne...
Gerade ist es dunkel geworden, und ich habe noch einen Blick nach ihnen geworfen: die Königin und zwei bis drei Arbeiterinnen hängen in der Mitte des RGs am Mehlwurm, der ist also immer noch das beliebteste Grundnahrungsmittel!
Weiterhin konnte ich siebzehn Arbeiterinnen zählen, sowie mindestens neun Puppen sehen, einige Larven und viele Eier - gut gut!
Eben konnte ich etwas lustiges beobachten: eine Arbeiterin war gleichzeitig an etwas am kauen und wurde von einer anderen Arbeiterin geputzt, dabei strecken die kleinen gerne die Beine vom Körper, wenn sie dann auch noch am Bauch geputzt werden, strecken sie die Beine auch noch nach oben -
plötzlich hatte die Putzerin keine Lust mehr und zog ab, die Arbeiterin, sichtlich beschäftigt mit dem gleichzeitigen Geputztwerden und Kauen, verharrte jedoch eine Weile in dieser Position, sodass sie aussah, als wäre sie von einem Inesktizidtröpfchen getroffen worden... kurz danach lief sie wieder normal herum.
Das Mehlwurmstück wurde wieder gen Ausgang geschleppt und wird jetzt dort ausgenommen.
Gleich gebe ich noch ein neues Körnchen rein, das alte Kornstück ist verschwunden, Schrägstrich, gefressen worden...
Das zersprungene Kornstück wurde schnell angenommen und Drittel für Drittel zur Brut geschleppt.
27.03.2011: (Sonntag)
Tja, heute Nacht wurden die Uhren umgestellt, jetzt muss ich mich erst mal an die neuen Zeiten gewöhnen, den Ameisen wird das nix ausmachen, die arbeiten eh nach Bedarf und nicht nach der Uhr - ob sich heute sonst noch was ergibt, wird sich zeigen!
Heute morgen im Westen nichts neues, außer dass ich den Tieren mal einen Heimchenschenkel (aufgeschnibbelt) reingelegt habe, mal sehen...
Es wird zumindest schon von vier bis fünf Arbeiterinnen umringt, aber es scheint wie mit dem Säugling und dem 5€-Schein- beide wollen es haben, wissen aber nichts damit anzufangen...
Heute Abend konnte ich ein paar Sachen beobachten:
erstens wird der Heimchenschenkel recht gut angenommen, er ist nun zu großen Teilen ausgehöhlt und insofern transparent, als dass man recht gut sehen kann, wie weit die Ameisen dort hineinkriechen und halbwegs erkennen kann, wie sie fressen, nur noch der Hinterleib und die Hinterbeine schauen teilweise noch raus, bis morgen früh dürften sie fertig sein!
Zweitens wurde die Könirin von mehreren Arbeiterinnen geputzt, wenn es schon lustig ist, wie die Arbeiterinnen die entsprechenden Körperregionen von sich strecken, dann ist es bei der Großen Königin beeindruckend interessant, so als ob Matrosen ein Schiff schrubben - indem sie Dreck auffressen. ^^
Zu guter letzt konnte ich nun eine der größten Puppen frontal sehen, sie hat einen beeindruckend großen Kopf, welcher etwa die Masse eines voll gefüllten Hinterleibs einer der jetzigen Arbeiterinnen hat, wesentlich mehr, als der Kopf einer der jetzigen Arbeiterinnen und damit sicherlich keine Pygmäe mehr!
Das führt natürlich bei aller Vorfreude auch zu einem Problem, ich kann sicherlich nicht mehr sagen, welche Arbeiterinnen noch von der Königin selbst bzw. mit deren Reserven aufgezogen wurden - es dürften bis zu zwanzig sein, und auch das Zählen wird arg schwierig, ich schätze dass es jetzt zwanzig sind...
Egal, bald ist die Ära der Pygmäen vorbei!! ^^
28.03.2011: (Montag)
Die Favouritinnenkolonie hat den Heimchenschenkel komplett ausgehöhlt, nun habe ich ihnen heute morgen ein größeres Mehlwurmstück gegeben, was auch gut angenommen wurde, was allerdings eher eine Neuigkeit ist:
Dellie hat ihre erste Pygmäe, eine weitere Puppe hat sich gelb verfärbt, ein Mehlwurmstück wurde direkt angenommen!
29.03.2011: (Dienstag)
Heute morgen gab es mal Futter für alle:
-die Favouritenkolonie (etwas über 20 Arbeiterinnen müssten es mittlerweile sein) hat zwei Mehlwurmstücke bekommen, muss sie erst noch annehmen,
-Dellie (eine Arbeiterin, eine Puppe in den Startlöchern und eine, die gerade anfängt, sich zu verfärben) hat ein Mehlwurmstück bekommen und direkt selbst dran gelutscht und
-auch Nummer eins hat ein Mehlwurmstück bekommen, zwar hat sie noch keine Arbeiterinnen, aber es dürfte nicht mehr lange dauern, und natürlich hat sie es sofort angenommen!
Bei ersterer Kolonie konnte ich heute übrigens eine weitere Puppe mit riesigem Kopf entdecken (welche noch keine farbigen Augen hatte und daher eine neuere sein muss),
Nummer eins hat ihr Mehlwurmstück mittlerweile zur Brut geschafft...
Mittlerweile hat die Favouritenkolonie schon mehrere Kaugemeinschaften gleichzeitig, soll heißen, mehrere Arbeiterinnen zur gleichen Zeit zerkauen einen Klumpen (und das mehrfach), wobei ich vermute, dass sie gerade jetzt den Inhalt der Futterinsektenteile zerkauen...
30.03.2011: (Mittwoch)
So, da bin ich wieder, heute habe ich eine Klausur geschrieben, zwei Stunden, bis ein Uhr, danach ging es mit dem Zug heimwärts, auf halber Strecke hatte ich mein Auto geparkt, ich wollte noch einkaufen!
Auf den Bildern könnt ihr es sehen, ich habe einige Ytongsteine und etwas Holz besorgt, um einen größeren Brutkasten zu bauen, mit der Grundfläche 60cm mal 40cm und der Höhe von 10cm als bereitgestellte Fläche.
Und auf den Bildern könnt ihr es auch sehen: die Ameisen befinden sich gerade auf meiner Zimmertemperatur, war für den Umzug notwendig, deswegen gibt es später noch ein paar Bilder mit dem Mikroskop, wo kein Temperaturunterschied, da kaum Kondensation.
Wie ihr sehen könnt, sind die Favouriten schon an eine Arena angeschlossen, in der auf den Bildern bereits einige Körner, jetzt auch ein Heimchenschenkel deponiert sind, mal sehen wie ich die Bilder hinbekomme - der Rohrschlauch ist schon entdeckt!
Wobei sie noch kurz vor rennen und dann schleunigst die Flucht ergreifen...
Auf dem fünften Bild könnt ihr die Tiere vor dem letzten Schritt sehen, sie erkennen die Arena scheinbar, da ist wohl frischere Luft, aber irgendwie ist das noch zu unheimlich.
Die Ereignisse überschlagen sich mal wieder, wenn man das so nennen kann, jetzt lagern die Tiere ihren Müll nach draußen, das hat zwei Vorteile:
-erstens ist der Müll dann draußen (
) und
-zweitens tragen sie damit ein Stückchen "Heimat" in das neue Gebiet, so wie manche Menschen eine Hand voll Erde bei einem Umzug in die Fremde mitnehmen, damit geht bei den Ameisen auch etwas von dem Nestgeruch mit nach draußen, jetzt trauen sie sich schon, auf diese Müllschollen zu steigen, auch wenn sie damit noch nicht in der Arena selbst sind, geht es vorran!
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