Ytongnest Bauanleitung(en)

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

Ytongnest Bauanleitung(en)

Beitragvon Markus » 23. Mai 2010 13:24

Bauanleitung eines Ytongnestes:
Wie zumindest ich es mache!

Da gerade im Thread
viewtopic.php?f=135&t=13950
einige Fragen zum Bau von Ytongnestern aufkommen, habe ich mich entschlossen, hier eine kurze Anleitung zu geben!
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nicht schon eine gegeben habe, aber selbst wenn, könnte ich da nichts neues mehr reineditieren...

Also dann, los gehts!
Zunächst einmal muss man natürlich einen Stein haben, den bekommt man im Baumarkt,
desweiteren brauchen wir noch eine Scheibe zum draufmachen,
sowie einen Schraubenzieher, am besten einen Alten, der nicht mehr gebraucht wird!
Eine Kreissäge brauchen wir nicht, die Steine können auch einfach mit einer ganz normalen Handsäge zurechtgeschnitten werden!

Haben wir dann ein passendes Stück zurechtgeschnitten, es sollte weder zu groß, noch zu klein sein, zur Not kann man es später noch über Schlauchverbindungen erweitern, stellen wir es erst einmal vor uns und sichten es.
Im ersten Bild sieht man ein altes Nest, das ich einfach umbauen werde, interessant ist hier, dass die Ameisen auf der nebenliegenden ScheibeSand so ablegalert haben, dass keine Larven zwischen Scheibe und Ytong herunterrutschen können!
Und noch etwas kann man hier sehen: ein einmal behauenes Nest kann man nicht einfach wieder auf null zurückstellen, man kann nur noch mehr heraußmeißeln...
So ist dieses ein älteres Nest, in dem ich viel zu hohe Kammern gebaut habe, die für Ameisenbrut nutzbare Fläche dieses Nestes entspricht ungefähr der des Vertikalnestes aus dem Link!
Bevor ihr anfangt, solltet ihr die Arbeitsfläche mit Zeitungen auslegen, da es ziemlich stauben kann!

Als nächstes solltet ihr eure Hausaufgaben machen!
Es gilt jetzt nämlich, sich einen Plan auf dem Nest aufzuzeichnen, wie man es später einmal haben will, sonst wird es krumm und schief...
Dabei ist zu beachten, dass man eine gewisse Wanddicke einhalten muss, denn wenn man anfängt muss man noch sehr ruppig mit dem Material umgehen und zu dünne Wände brechen gerne mal!
Da dieses Nest schon recht alt ist und mehrere Jahre auf dem Buckel hat, haben sich zudem Mineralien (besonders im oberen Teil) angesammelt, was es noch schwerer bearbeitbar macht, an der Oberfläche versteht sich!
In diesen Plan sind schon einige Ideen aus dem Link eingeflossen!

Danach folgt, wie im Bild zu sehen, eine der wichtigsten Phasen: ihr müsst die Umrisse der Kammern einritzen, da habe ich momentan einfach eine andere Möglichkeit, als das Ritzen mit dem Schraubenzieher.
Hierbei ist zu beachten, dass ihr besser mehrmals über das Material ritzt und so die Ritze peu a peu vertieft, als einmal feste drüberzugehen, da sonst gerne Risse auftreten, sie später schnell brechen können.
Diese Ritze ist deswegen so wichtig, weil sie im nächsten Arbeitsschritt die Form der Kammer oder des Ganges vorgibt, sie muss tief sein, oder man bricht über sie hinaus Material ab (ein Milimeter oder eineinhalb müssten reichen)!

Jetzt geht es ans Eingemachte!
Leider ist das Bild nun etwas unscharf, aber es zeigt Schritt eins beim Herausbrechen einer Kammer, denn wir wollen ja nicht jedes einzelne Stäubchen abkratzen!
Man drückt innerhalb des Bereiches vorsichtig den Schraubenzieher in den Ytong, dabei sollte die Spitze leicht in die Richtung zeigen, in die man das Stück herausbrechen möchte und hebelt dieses Stück so, wie es im darauf folgenden Bild gezeigt ist, heraus!

Zwischendurch immer mal wieder den Staub abklopfen!

Da wir aber immer noch eine gewisse Tiefe in den Kammern haben wollen, müssen wir jetzt noch ein bisschen bohren, wie es nun gezeigt wird (einige Kammern sind schon schön herausgebrochen!), danach wieder den Staub ausklopfen!

Das nächste Bild zeigt nun, wie man dieses Loch so erweitert, dass es die Kammer ausfüllt:
man drückt den Schraubenzieher knapp daneben (ein bis eineinhalb mm) in den Ytong und drückt dabei leicht in Richtung des Loches, so erweitert man das Loch Stück für Stück, bis es die gewünschte Größe hat, dabei feilt man auf ähnliche Art und Weise die Wände der Kammern glatt.

Richtig glatt bekommt man die Wände aber erst wie auf dem letzten Bild gezeigt, je nach rauheit raspelt man entweder mit der dünnen oder breiten Seite des Schraubenziehers an den Wänden entlang, bis sie schön glatt sind, so kann man sie auch noch ein bisschen breiter machen, wenn man später die Nachbarkammern fertig hat, da dies recht schonend und sanft ist, aber auch hier gilt: nichts übertreiben!

Im nächsten Beitrag gehe ich dann näher auf die Gänge ein und stelle noch ein paar andere Werkzeuge vor!
Dateianhänge
DSCF6656.JPG
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Zuletzt geändert von Markus am 23. Mai 2010 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 23. Mai 2010 13:24

OK, auf zum zweiten Teil!

In diesem Teil soll es vornehmlich ums Fertigen von Gängen, sowie den Gebrauch anderer Werkzeuge gehen.

Einen Gang zu fertigen ist etwas anderes, als eine Kammer auszuhöhlen, fertigt man einen Gang, wie man es bei einer Kammer machen würde, wäre er zu breit und die Ameisen würden darin siedeln (sieht man oft bei zu großen Nestern, die Ameisen siedeln in den Gängen, statt in den viel zu großen Kammern!) daher darf der Gang nur 2-5mm breit sein, wenn wir von kleineren Arten wie Lasius niger oder Myrmica rubra ausgehen!

Doch welche Möglichkeiten gibt es, einen solchen Gang herzustellen?

Zunächst einmal kann man ihn ausritzen, dabei ritzt man mit dem Schraubenzieher wie gehabt, nur dass man tiefer ritzt und später die Breite anpasst, wie im ersten Bild zu sehen,
man kann natürlich auch zwei Ritzen sehr nah nebeneinander erzeugen, je tiefer man sie treibt, desto eher bricht das unerwünschte Stück dazwischen von selbst heraus.

Dann kann man auch einen Gang ziehen, das ist das gleiche, wie das Ritzen, nur dass man den Schraubenzieher dazu breit hält wie im zweiten Bild zu sehen, diesen Vorgang wiederholt man so lange, bis der Gang tief genug ist...

Man kann allerdings auch Gänge rausmeißeln, man fängt an einer Stelle an zu bohren, wie in Bild drei und meißelt von da ausgehend immer weiter in die gewünschte Richtung (Bild vier und fünf).

Man kann auch einen Bohrkopf nehmen, zuvor sollte man jedoch schon die richtige Richtung durch eine Ritze angegeben haben, um nicht zu viel nachkorrigieren zu müssen! (Bild sechs)

In Bild sieben kann man dann das fertige Nest sehen, an einer Stelle war eine Decke zu dünn und ist gebrochen, findet ihr die Stelle? ^^

Bild acht zeigt noch ein paar wichtige Zusätze, links von oben nach unten:
zunächst eine Belüftung, hier wird ein Schlauch reingesteckt, welcher dann leicht nach unten zeigt, dadurch kann man dort zusätzlich Sand hineingeben, sollte der im Nest mal knapp werden,
dann der Eingang, welcher noch mit einem Schlauch versehen wird und darunter schließlich die untere Belüftung, damit die Luft zirkulieren kann!

Zum Schluss noch ein Bild eines Bohreraufsatzes, mit welchem man schöne runde Kammern für horizontale Nester bauen kann!
Dateianhänge
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Zuletzt geändert von Markus am 23. Mai 2010 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 28. Mai 2010 17:13

OK, jetzt noch zum Abschluss ein paar Worte:
man sollte beim Ytongnest bedenken, dass der Block selbst nicht von den Arbeiterinnen bearbeitet werden kann
und so durch uns, die Halter, beim Wachstum der Kolonie erweitert werden muss,
wählt man zu Anfang ein zu großes Nest für eine zu kleine Kolonie, wird man
a Schwierigkeiten haben, sie da reinzubekommen und
b werden sie die ungenutzten Nestteile mit ziemlicher Sicherheit verdrecken!
Normalerweise wählt man so zu Anfang kleine Nestblöcke und schließt einfach größere an,
das hat nur den Nachteil, dass man damit mehr Platz verschwendet,
nicht die vielen Klimazonen eines großen Blockes ausnutzen kann und
wenn man dennoch einen größeren Block nimmt, einfach viel davon verschwendet, das muss nicht sein
(man kann nicht einfach meißeln, wenn die Ameisen schon drin sind, dabei riskiert man viel Stress und Beschädigungen!)!
Selbst wenn man den Block bearbeitet, wenn die Ameisen wieder ausgezogen sind,
wird man Probleme mit Mineralieneinlagerungen in der "Außenhaut" des Ytongs bekommen, die hart wie Beton werden können...
Dafür kann man einen größeren Block in "Segmente" unterteilen, wie auf den ersten Bild, die rot eingekreiste Fläche bekommt die erste 'Scheibe,
in die die kleine Kolonie einzieht, diese hat einen eigenen Ausgang und ist vom Rest des Nestes durch Watte abgetrennt,
ist die Kolonie groß genug, wird der dunkelrot umkreiste Bereich mit einer Scheibe versehen und die Watte von dort weggenommen,
danach folgt das "Obergeschoss" (nächstes Bild) usw..
So spart man eine Menge Platz und die Ameisen könen praktisch die ganze Zeit im selben Nest bleiben,
bis sie auch dafür zu groß werden...
Die letzten Beiden Bilder zeigen den Block in seiner Gesammtheit (derselbe Block von den vorherigen zwei Beiträgen).

Ich hoffe, es hat euch geholfen!


Fragen und Anregungen gerne erwünscht!
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DSCF6709.JPG
Erweiterungssystem
DSCF6710.JPG
eine Hälfte
DSCF6711.JPG
andere Seite
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 4. Okt 2010 15:35

Wenn ihr wissen wollt, welche Kolonie (übrigens innerhalb einer Woche) in das neue Nest gezogen ist, dann schaut mal hier rein
viewtopic.php?f=135&t=14882&p=128780#p128780
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 30. Dez 2010 15:55

OK, mir war gerade langweilig, also habe ich das alte Ytongnest genommen, welches ich eigentlich verkaufen wollte, und einfach die Unterseite etwas herumgebastelt...
Das Ergebnis nach 1,5h seht ihr auf den Bildern, die Anschlusslöcher sind, wie man sehen kann, passend für die Acrylglasröhren vom Antstore mit 1cm Durchmesser.
Bei den Zugängen habe ich mich etwas vom Bunkerbau inspirieren lassen, statteines direkten Zugangs gibt es Splitterschutzwände und Aufenthaltsräume in den Ecken, in der Mitte ist dann der "Besprechungsraum" - soll eine scherzhafte Bezeichnung für das Bunkergefühl sein, welche ich ab und zu in Zusammenhang mit dem Nestbau erwähne. :grin:
Was wollen wir wetten, die späteren Geschlechtstiere werden sich sicher lieber ganz wo anders aufhalten, als in dem "sichersten" Raum des Nestes in der Mitte!?

Auf jeden Fall kann man es als ein mögliches Beispiel für ein Horizontalnest sehen, hier sind wesentlich mehr Gestaltungsfreiheiten gegeben, da hier kaum Larven in tiefere Ebenen fallen könnten!
Dateianhänge
DSCF7276.JPG
DSCF7275.JPG
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 6. Jan 2011 13:11

Hier habe ich ein neues Beispiel für ein horizontales Ytongnest für euch:
gestern abend innerhalb einer dreiviertelstunde gesägt und gefräßt,
ist es als Durchgangsnest gedacht, ein Gang führt von einem Ende bis zum Anderen und wird nur in der Mitte von der größten Kammer unterbrochen - bei der sich die Fräse zu tief eingefressen hat und welche ich nachträglich mit Gips ausgießen musste, um den Boden wieder zu erhöhen.
Das vordere Ende endet unter dem Ytong, also nicht wundern, das liegt an der Regalverbauung...
Die Besonderheit, die ich euch zeigen wollte, sind aber nicht die Kammern oder Gänge, sondern der Einschnitt, welcher vorne unter dem Nest zu sehen ist.
Wie jedes meiner Ytongnester wird es befeuchtet, indem ich es einfach in einen wassergefüllten Untersetzer stelle, bei einem Vertikalnest entstehen so automatisch unterschiedliche Feuchtigkeitszonen im Nest, da unten leichter und damit mehr Wasser vorhanden ist, als weiter oben.
Bei einem horizontalen Nest hat man so was nicht hat, muss man hier trixen, denn ansonsten ist im ganzen Nest ungefähr gleich viel Wasser vorhanden.
Dieser Steg steht, wie man sich denken kann, nicht im Wasser, er ragt eher über den Untersetzer hinüber und erhält so nur über den Ytong, welcher im Wasser steht, Wasser.
Dadurch enthält der Ytong immer weniger Wasser, je weiter er sich vom "normalen" Ytong entfernt befindet, ganz vorne im Bild ist also die trockenste Stelle im Nest.
Einfaches Prinzip, das aber durchaus eine Erleichterung und mehr Möglichkeiten in der Haltung darstellt!

Das habe ich mir übrigens nicht ganz alleine ausgedacht, ein ähnliches Prinzip verwenden schon seit einiger Zeit Halter aus einem französischen Forum, nur eben nicht als Stege...
Dateianhänge
DSCF7290.JPG
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 9. Feb 2011 14:52

OK, wie einige vielleicht mitbekommen haben, baue ich oder habe ich gebaut für Rhodan ein Ytongnest,
dabei handelt es sich um ein liegendes Horizontalnest mit Wassertank, Gipsboden mit den Maßen 25x40x10cm.
Die Baugeschichte habe ich unter die Bilder gesetzt, viel Spaß also beim Gucken:
Dateianhänge
01 a Plan.JPG
Am Anfang eines jeden Baus mache ich mir einen Plan, auf diesem kann man ziemlich genau die Größen und Positionen der Kammern und Gänge, sowie des Wassertanks sehen (ein cm auf der Zeichnung steht für zwei im Orginal).
01 b Aufzeichnen1.JPG
Dann kommen wir zum Aufzeichnen im richtigen Maßstab, dabei hilft ein Lineal...
01 b Aufzeichnen2.JPG
...die Ecken sollen später abgerundet werden, wie man sieht.
02 a Vorbereitung Scheibe.JPG
Zum Stein Passend gehört natürlich auch eine Scheibe, um die zu schneiden braucht man nur ein Lineal (hier eine dickere Scheibe) und ein Teppichmesser, sowie etwas, mit dem man es fixieren kann.
02 b Schnitt Scheibe.JPG
Dann schneidet man so lange in die Scheibe, bis die Ritze (am Besten von beiden Seiten) so tief ist, dass die Scheibe sich löst oder leicht gebrochen werden kann, vorsicht mit dem Teppichmesser und empfindlichen Untergründen!
03 a Vorbereitung Bohren.JPG
Jetzt kommen wir zum Bohren, Als Vorbereitung sollte man sich alles parat legen, nicht die Zeitung als Unterlage gegen den Ytongstaub vergessen!
03 b Bohren Scheibe + Ytong.JPG
Zunächst wurden hier Löcher in Ytong und Scheibe gebohrt, durch die später Schauben kommen sollen, am Besten Bohrt man die Zusammen, damit später keine Probleme mit der Lage der Löcher auftreten - wenn man die Scheibe anderweitig befestigt, braucht man diese Löcher freilich nicht!
03 c Bohren Ytong.JPG
Die Löcher an der Scheibe mussten kleiner sein, als die im Ytong, da hier kleine Schrauben verwendet werden sollten und man natürlich noch Dübel verwenden sollte. Der kleine Bohrer war für Scheibe und Ytong, wobei er in den Ytong hauptsächlich die Form des späteren Loches vorgeben sollte, der Mittlere war für den Dübel und der Größere ebenfalls,
03 d Löcher für Fischer Dübel.JPG
an dem Loch auf dem Bild kann man es sehen, der untere Teil des Dübels ist etwas schlanker, er kommt noch in das tiefere, engere Loch rein, der obere Teil dagegen ist etwas zu breit und braucht somit ein größeres Loch, so kann der Dübel ganz in das Loch gesteckt werden, ohne zu viel Spiel zu haben - der hält später Bombenfest!
04 a Wassertank fräsen.JPG
Dann wird der Wassertank gefräst,
04 b Wassertank gefräst.JPG
hier die leichteste Kammer, da der Bohrer so breit ist wie sie selbst.
05 a Kammern fräsen.JPG
Dann geht es ans Fräsen der Kammern, was die meißte Arbeit bedeutet...
05 b Stückchen rausbrechen.JPG
...es ist ratsam, erst die grobe Form der Kammern rundherum zu fräsen und die Stücke in der Mitte nur so weit zu verkleinern, dass man sie vorsichtig rausbrechen kann, so erspart man sich Mühe und dem Bohrer Belastung!
05 c erster Aushub.JPG
Hier ist der erste Aushub zu sehen.
05 d schon sehr weit.JPG
Hier sind wir schon sehr weit, die Kammern haben schon den ersten Feinschliff bekommen...
05 e fein fräsen.JPG
...aber man muss noch Ränder glatt fräsen und Material rausschaffen, was jetzt auch leichter von der Hand geht (weniger Material).
06 a fein gefräst mit Scheibe.JPG
Hier nach dem zweiten Feinschliff mit der Scheibe drauf.
06 b was ist das....JPG
Aber was ist das?
06 c der Aushub.JPG
Ja, das ist der ganze Aushub!
07 a Nest ausgewaschen.JPG
Für den nächsten Schritt muss das Nest ausgewaschen werden! (Weiter gehts im nächsten Beitrag)
Zuletzt geändert von Markus am 9. Feb 2011 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 9. Feb 2011 15:01

Der Komödie zweiter Teil:
Dateianhänge
07 b Vorbereitung für Gips und Dübel.JPG
Was auffällt, die Kammern sind fast so fief (3cm) wie breit, das ist für mich völlig untypisch, wie ihr bei den anderen Bildern sehen konntet, darum bereite ich das Nest hier auf die Bedübelung (Hammer) und einen Gipsboden vor.
07 c Gipsrest.JPG
Nachdem der Gips eingegossen ist, bleibt leider immer etwas übrig...
07 d Nest mit Gipsboden und Dübeln.JPG
Aber es hat sich gelohnt, eine zwei cm dicke Gipsschicht sogt für einen glatten, schönen Boden, die Dübel habe ich mithilfe des Hammers und eines umgedrehten Bohrkopfes in den Stein eingeschlagen, damit die Scheibe später passend aufliegt (nur einer weigert sich, der wird später einen Kopf kürzer gemacht).
08 a Nest mit trockenem Gips.JPG
Fest sieht der Gips gleich betretbar aus.
08 b Nest mit trockenem Gips und Scheibe.JPG
Ist aber noch ein wenig feucht für die Scheibe.
08 c Gipsboden fest.JPG
Hier mal von nah, sieht ganz hübsch aus!
09 a Eingänge gebohrt.JPG
Aber etwas fehlte noch, die Eingänge, die konnte ich nur nicht vor dem Gips anbringen, sonst wäre der ja ausgelaufen!
09 b Eingang a.JPG
Zunächst wurde ein dickeres Loch in den Gips gebohrt,
09 c Eingang b.JPG
dann von außen durch den Ytong ein Loch für einen 14mm Schlauch erstellt.
09 d Eingänge gebohrt + Scheibe.JPG
Fast fertig, jetzt muss er nur noch trocknen, nach sieben bis acht Stunden Arbeit hat ein neuer Ytong das Licht der Welt erblickt (steht draußen in der Sonne)!
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Creature » 9. Feb 2011 15:48

Ich hab meine Ytong Nester auch immer mit ner Standbohrmaschine "gefräst". Ist echt sehr angenehm und einfach.

Bohrer einspannen , Tiefenanschlag festlegen und einfach durch das Werkstück führen. Bisher habe ich keine derartig
symmetrischen Nester gemacht , wäre aber auch mal interessant. Die optik macht ja schließlich schon was her.
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Hellboy » 9. Feb 2011 19:36

Respekt Markus!

Sehr schöner Bericht und eine tolle Arbeit. Gute Ideen und Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene.

Vielen Dank, weiter so.

Gruß Alfredo
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Re: Bauanleitung eines Ytongnestes:

Beitragvon Markus » 9. Feb 2011 20:07

Danke für das Lob, sowas hört man natürlich gerne! :grin:
Insbesondere für die Anfänger habe ich diesen Thread ja gemacht, früher gab es kaum Ytongnestbauanleitungen, erst recht ausführlich beschreibende und gut bebilderte.
Dieser Thread und natürlich auch sein kleiner Bruder "Ytongideen" *werbungmach* geben dazu noch ein paar kleine Ideen hinzu.

Hihi und gleich dürfte dieser Thread die tausend Klick-Marke überschreiten!
(Edit: es ist gerade geschehen, tausendundein Zugriff - Juchuuu!)

Wobei ich manchmal glaube, dass die Überschrift "Ytongnest Bauanleitung(en)" besser wäre...
(Edit: danke an Uta!)
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Re: Ytongnest Bauanleitung(en)

Beitragvon Markus » 10. Feb 2011 13:37

Jetzt noch paketfertig gemacht...
...und dann kann es bald losgehen (die nächsten Bilder seht ihr aber von Rhodan! :grin: )!
(Keine Angst, das Styropor besteht aus Styroporresten, die ich sonst weggeworfen hätte!)
Dateianhänge
10 a Verpacken1.JPG
Dick eingepacktes Nest, Scheibe festgeschraubt (nicht zu fest, soll ja noch mal abgenommen werden können und außerdem kommt nach fest los), an den Paketwänden ist Styropor, um Stöße abzufangen und um das Nest sind diese Verpackungsdinger, um zu heftiges Ruckeln oder ähnliches zu vermeiden.
10 b Verpacken2.JPG
Zerkleinertes Styropor drauf...
10 c Verpacken3.JPG
...dann die erste feste Lage Styropor...
10 d Verpacken4.JPG
...den Rest von der Scheibe...
10 e Verpacken5.JPG
...und noch die zweite feste Lage Styropor...
10 f Verpacken6.JPG
...noch die Mitte abdichten...
10 g Klappe zu, Affe tot.JPG
Der Titel des Bildes sagt es! ^^
10 h fertig verschlossen.JPG
Tja, jetzt fehlt nur noch ein ausreichend frankierter Paketschein und dann kann es losgehen mit der Reise!
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Re: Ytongnest Bauanleitung(en)

Beitragvon Markus » 17. Dez 2011 14:09

Ich kopiere hier einfach mal ein paar Normgrößen rein:
>Eine meiner Faustregeln ist folgende: in einem Horizontalnest (das flach auf dem Boden liegt) sollte die Kammerhöhe sich am größten Tier -meist die Königin- orientieren, die Kammer sollte hoch genug sein, dass dieses problemlos drunterpasst, ohne ständig anzuecken, aber noch so niedrig, dass es mit den Fühlern noch die Decke erreichen könnte.
Bei Messor barbarus wäre das dann ein Zentimeter.
Bei einem Vertikalnest macht man die Kammern dann etwas höher, damit noch genügend Licht reinkommt, um eine gute Einsicht zu haben, das wäre dann maximal doppelt so groß und läge damit bei Messor barbarus bei maximal zwei Zentimetern.
Damit sind die Kammerhöhen viel zu groß, zumindest meiner Meinung und damit meinen Erfahrungswerten nach!<

Ursprünglich hier gepostet, da aber wohl immer wieder ähnliche Fragen vorkommen werden:
viewtopic.php?f=8&t=16899
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Re: Ytongnest Bauanleitung(en)

Beitragvon MyXoToD » 2. Mai 2012 20:02

Wow! Das sieht echt super cool aus! Ob ich mich auch mal an sowas trauen soll? Muss unbedingt Gips rein? Nein oder? Wie ist das mit Wasserbehältern, wie tief sollten die maximal sein. Bzw anders gefragt, wieviel Stein sollte unter dem Wasserbecken noch sein, damit der Tisch/die Unterlage nicht feucht wird?
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Re: Ytongnest Bauanleitung(en)

Beitragvon Markus » 3. Mai 2012 05:22

Nein, Gips muss nicht unbedingt rein, so bekommt man den Boden halt besonders glatt... :grin:

Die wenigsten Ytongs von mir haben einen Wasserbehälter, die meißten werden von Unten befeuchtet,
aber unter den Ytong solltest du etwas legen wie eine Frischhaltefolie,
denn ist er nass, macht er auch die Unterlage nass,
ungeachtet der Kammertiefe,
und jenachdem, wie viel Wasser du reingibst!

Und danke für das Lob! :D
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