Bauanleitung eines Ytongnestes:
Wie zumindest ich es mache!
Da gerade im Thread
viewtopic.php?f=135&t=13950einige Fragen zum Bau von Ytongnestern aufkommen, habe ich mich entschlossen, hier eine kurze Anleitung zu geben!
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nicht schon eine gegeben habe, aber selbst wenn, könnte ich da nichts neues mehr reineditieren...
Also dann, los gehts!
Zunächst einmal muss man natürlich einen Stein haben, den bekommt man im Baumarkt,
desweiteren brauchen wir noch eine Scheibe zum draufmachen,
sowie einen Schraubenzieher, am besten einen Alten, der nicht mehr gebraucht wird!
Eine Kreissäge brauchen wir nicht, die Steine können auch einfach mit einer ganz normalen Handsäge zurechtgeschnitten werden!
Haben wir dann ein passendes Stück zurechtgeschnitten, es sollte weder zu groß, noch zu klein sein, zur Not kann man es später noch über Schlauchverbindungen erweitern, stellen wir es erst einmal vor uns und sichten es.
Im ersten Bild sieht man ein altes Nest, das ich einfach umbauen werde, interessant ist hier, dass die Ameisen auf der nebenliegenden ScheibeSand so ablegalert haben, dass keine Larven zwischen Scheibe und Ytong herunterrutschen können!
Und noch etwas kann man hier sehen: ein einmal behauenes Nest kann man nicht einfach wieder auf null zurückstellen, man kann nur noch mehr heraußmeißeln...
So ist dieses ein älteres Nest, in dem ich viel zu hohe Kammern gebaut habe, die für Ameisenbrut nutzbare Fläche dieses Nestes entspricht ungefähr der des Vertikalnestes aus dem Link!
Bevor ihr anfangt, solltet ihr die Arbeitsfläche mit Zeitungen auslegen, da es ziemlich stauben kann!
Als nächstes solltet ihr eure Hausaufgaben machen!
Es gilt jetzt nämlich, sich einen Plan auf dem Nest aufzuzeichnen, wie man es später einmal haben will, sonst wird es krumm und schief...
Dabei ist zu beachten, dass man eine gewisse Wanddicke einhalten muss, denn wenn man anfängt muss man noch sehr ruppig mit dem Material umgehen und zu dünne Wände brechen gerne mal!
Da dieses Nest schon recht alt ist und mehrere Jahre auf dem Buckel hat, haben sich zudem Mineralien (besonders im oberen Teil) angesammelt, was es noch schwerer bearbeitbar macht, an der Oberfläche versteht sich!
In diesen Plan sind schon einige Ideen aus dem Link eingeflossen!
Danach folgt, wie im Bild zu sehen, eine der wichtigsten Phasen: ihr müsst die Umrisse der Kammern einritzen, da habe ich momentan einfach eine andere Möglichkeit, als das Ritzen mit dem Schraubenzieher.
Hierbei ist zu beachten, dass ihr besser mehrmals über das Material ritzt und so die Ritze peu a peu vertieft, als einmal feste drüberzugehen, da sonst gerne Risse auftreten, sie später schnell brechen können.
Diese Ritze ist deswegen so wichtig, weil sie im nächsten Arbeitsschritt die Form der Kammer oder des Ganges vorgibt, sie muss tief sein, oder man bricht über sie hinaus Material ab (ein Milimeter oder eineinhalb müssten reichen)!
Jetzt geht es ans Eingemachte!
Leider ist das Bild nun etwas unscharf, aber es zeigt Schritt eins beim Herausbrechen einer Kammer, denn wir wollen ja nicht jedes einzelne Stäubchen abkratzen!
Man drückt innerhalb des Bereiches vorsichtig den Schraubenzieher in den Ytong, dabei sollte die Spitze leicht in die Richtung zeigen, in die man das Stück herausbrechen möchte und hebelt dieses Stück so, wie es im darauf folgenden Bild gezeigt ist, heraus!
Zwischendurch immer mal wieder den Staub abklopfen!
Da wir aber immer noch eine gewisse Tiefe in den Kammern haben wollen, müssen wir jetzt noch ein bisschen bohren, wie es nun gezeigt wird (einige Kammern sind schon schön herausgebrochen!), danach wieder den Staub ausklopfen!
Das nächste Bild zeigt nun, wie man dieses Loch so erweitert, dass es die Kammer ausfüllt:
man drückt den Schraubenzieher knapp daneben (ein bis eineinhalb mm) in den Ytong und drückt dabei leicht in Richtung des Loches, so erweitert man das Loch Stück für Stück, bis es die gewünschte Größe hat, dabei feilt man auf ähnliche Art und Weise die Wände der Kammern glatt.
Richtig glatt bekommt man die Wände aber erst wie auf dem letzten Bild gezeigt, je nach rauheit raspelt man entweder mit der dünnen oder breiten Seite des Schraubenziehers an den Wänden entlang, bis sie schön glatt sind, so kann man sie auch noch ein bisschen breiter machen, wenn man später die Nachbarkammern fertig hat, da dies recht schonend und sanft ist, aber auch hier gilt: nichts übertreiben!
Im nächsten Beitrag gehe ich dann näher auf die Gänge ein und stelle noch ein paar andere Werkzeuge vor!