Königin mit Eiern in Winterruhe

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Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon schaf » 17. Okt 2010 19:21

Hallo,

ich habe meine L.asius niger Königin am 10.07.10 gefangen und am 06.08.10 bei einem Kontrollblick einen Haufen Eier gefunden.

Daran hat sich bis jetzt leider noch nichts geändert, die Königin ist immernoch mit einem Haufen Eiern um Reagenzglas und bei täglicher Kontrolle habe ich bis jetzt keine einzige Arbeiterin gesehen.

Nun wird es ja schon ziemlich kalt...Was tue ich also mit der Königin ? Lasse ich sie im Reagenzglas, ab in den Keller oder in der Wohnung lassen, oder Reagenzglas öffnen, Futter anbieten ?
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Markus » 17. Okt 2010 20:46

Eier?
Oder sind es Puppen?
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Skia » 17. Okt 2010 20:50

Hallo!

Ganz sicher, dass das alles Eier sind und nicht schon Larven oder Puppen? Kommt mir etwas arg lang vor. Larven können mit in die Winterruhe. Bei Puppen würde ich warten, bis diese geschlüpft sind. Die überleben ebenso wie Eier den Winter nicht.

Gruß

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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon schaf » 17. Okt 2010 21:33

Also bewegen tut sich da nix (außer der Königin), is aber auch wegen der roten Folie schwer zu erkennen.

Wärs besser, auf Nummer sicher zu gehen und keine Winterruhe zu machen ?
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon schaf » 17. Okt 2010 21:52

Ich hab die Rote Folie mal kurz abgemacht und n paar Fotos versucht, vielleicht erkennt ihr da drauf ja was...

Achso, und ist es eigentlich normal, dass die Königin relativ träge ist, also sie sitzt meistens nur rum oder bewegt sich in Zeitlupe, sogar wenn ich das Reagenzglas hochhebe oder als ich grad die Folie abgemacht hab ! Nicht das ich was dagegen hätte, kommt mir nur untypisch für ne Ameise vor...
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Markus » 17. Okt 2010 22:08

Könnte das nicht Sand sein?
Erstens ist es untypisch, dass Eier so auseinanderliegen, meistens sind es kleine Häufchen oder Knübbelchen, selbst bis die Larven größer werden, können sie noch eine Weile aufgehäuft sein und
zweitens sind diese kleinen Kügelchen sehr unterschiedlich geformt und unterschiedlich groß...
Und dann ist der Gaster sehr dünn, könnte es eine Sozialparasitin sein?
Allerdings scheint mir dafür der Kopf recht klein...

Ich weiß, erst einmal nur Spekulationen.
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon schaf » 18. Okt 2010 00:23

Also zu Gaster oder Sozialparasit kann ich nichts sagen ich hab das Tier während der Schwarmzeit zusammen mit vielen anderen Tieren draußen gefunden und mitgenommen, groß, keine Flügel mehr, passt schon...

Sand kann es eigentlich nicht sein, das Reagenzglas war komplett leer als ich die Königin reingetan habe, auch bei einem Kontrollblick nach ca. 1 Woche war noch nichts zu sehen, und dann war der Boden auf einmal voll von diesen Kügelchen.
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Mocap » 18. Okt 2010 10:17

Also ich habe meine Lasius-Königin am 09.07.10 (ebenfalls NRW) gefangen. Es hat ungefähr 2 Wochen gedauert, bis sie die ersten Eier gelegt hat und daraus sind nach weiteren 6-8 Wochen die ersten 25 Arbeiterinnen entstanden.

Ich befürchte, dass deine Königin [unbefruchtet] unbegattet ist, so dass sich aus den Eiern keine Arbeiterinnen entwickeln werden. Das Hinterteil (Gaster) sieht wirklich etwas flach aus. Man könnte noch etwas abwarten, ob doch etwas aus den vermeintlichen Eiern wird, aber ich denke nach so langer Zeit sieht es schlecht aus.

[Mod:*]
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Pi.Ag3 » 18. Okt 2010 12:02

Hallo,

das sind definitiv keine Eier, und Deine Königin ist in der Tat ein Sozialparasit. Normalerweise sterben die recht schnell ohne Wirtsvolk, Du scheinst also eine Art gefangen zu haben, die ohne Wirtsvolk überwintert, also beispielsweise Chthonolasius mixtus. Ich würde sie freilassen, oder einwintern und nächstes Jahr die Gründung versuchen.

Grüße, Phil
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon schaf » 18. Okt 2010 14:10

Och mann, das ist schon das dritte Jahr, in dem ich versucht habe, mit der Ameisenhaltung anzufangen, 2 Mal die Schwarmzeit verpasst und jetzt sowas !

Also kann ich diese Königin nicht gebrauchen, überlebt sie, wenn ich sie jetzt noch aussetze ?
Einfach sterben lassen will ich sie trotzdem nicht !
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon baumarkthammer » 18. Okt 2010 14:14

Wie Phil schon gesagt hat kannst du nächstes Jahr versuchen sie gründen zu lassen.
In der Natur überwintert sie ohnehin ohne Eier, also besteht noch eine Chance.
Über den Winter kannst du dich dann darüber informieren wie man Sozialparasiten gründen lässt.
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Mocap » 18. Okt 2010 22:52

Falls es sich tatsächlich um eine sozialparasitäre Chthonolasius-Art handelt, könnte man sie auch einfach mit ein paar Lasius-Arbeiterinnen versorgen, die sich um die Eier kümmern. Oder nicht? Einen Versuch wäre es zumindest wert.
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon baumarkthammer » 18. Okt 2010 23:50

Es scheint Chthonolasius zu geben, die alleine überintern und sich dann nach dem Winter eine Wirtskolonie suchen.
Ich würde an deiner stelle die Kolonie normal überwintern und dann im nächsten Jahr einige Lasius flavus abkühlen und zur Königin geben.
Du kannst die Königin auch jetzt kurz einwintern und einige Lasius flavus kurz einwintern und dann nach dem auswintern beide zusammenführen.
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Mocap » 19. Okt 2010 11:38

Ob es sich tatsächlich um eine Chthonolasius oder eine unbegattete "normale" Lasius-Königin handelt, ist insbesondere an verwackelten Fotos schwer zu bestimmen, da diese sich nach Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar.Insofern wäre es spannend, wenn man der vermeintlichen Chthonolasius-Königin ein paar Lasius-Arbeiterinnen zur Verfügung stellt und beobachtet, was passiert.

Entweder sie tötet alle Arbeiterinnen, dann würde mehr dafür sprechen, dass es eine unbegattete Lasius-Königin ist.

Nimmt sie die Arbeiterinnen an, dann würde einiges dafür sprechen, dass es eine Chthonolasius-Königin ist, die ja eher selten vorkommen.
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Re: Königin mit Eiern in Winterruhe

Beitragvon Pi.Ag3 » 19. Okt 2010 11:57

Hallo Mocap,

die sozialparasitären Chthonolasius und claustralgründende Lasius sind sehr einfach zu unterschieden, und schon an schafs Bild erkennabr. Chthonolasius sind eben angepasst an die sozialparasitäre Gründung; ihre Gaster ist kleiner, sie brauchen nur wenige natürliche Reserven - sie müssen wendig und schlank sein. Ebenso ist ihr Kopf oben eingekerbt, größer und ausgeprägter. Er ist so konstruiert, dass keine Mandibel an ihm Halt finden, die Königin ist dadurch stabiler und an die mit Sicherheit stattfindenen Angriffe der Wirtsameisen geschützt- zusätzlich bringt sie durch die Kopfform eine bessere Beißkraft auf, wie es auch Dr. Seifert in der Arbeit beschreibt.
Eine claustral gründende Lasius wie Cautolasius flavus dagegen braucht viele Reserven, ist "pummelig", der Kopf kleiner.

Dein dargestelltes Experiment zur Unterscheidung ist im Ansatz falsch. Eine claustral gründende Art wird nicht aggressiv gegen Fremdarbeiter vorgehen, sie wird zuerst versuchen panisch zu flüchten - schließlich will sie nichts mit ihnen zu tun haben. Oder sie ignorieren sich gegenseitig, flavus ist nicht aggressiv und in der Kälte setzen Kampfhandlungen aus.
Eine Chthonolasius hingegen reagiert neugierig-aggressiv auf die ersten möglichen Wirtsameisen: Sie werden schnell gepackt, dann flieht die Königin mit einer Arbeiteirn zwischen den Mandibel und versteckt sich irgendwo. Dann bearbeitet sie die Arbeiterin, frisst sie manchmal z.T. auf, nimmt möglicherweise ihren Koloniegeruch an. Findet sie kein ruhiges Plätzchen, ist sie ständig auf der Flucht, da die Wirtsameisen meist Jagd auf den unerwünschten Sozialparasiten machen. Ich habe hier mal eine sozialparasitäre Gründung beschrieben: Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar

Chthonolasius kommen nicht selten vor, wenn Lasius schwärmen findet man häufig etliche Chthonolasius Weibchen. Sie sind häufig, leben aber sehr versteckt, wie Cautolasius flavus, und ihre Arbeiterinnen sind nur schwer von jenen zu unterscheiden.

Grüße, Phil
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