Hallo Mocap,
die sozialparasitären Chthonolasius und claustralgründende Lasius sind sehr einfach zu unterschieden, und schon an schafs Bild erkennabr. Chthonolasius sind eben angepasst an die sozialparasitäre Gründung; ihre Gaster ist kleiner, sie brauchen nur wenige natürliche Reserven - sie müssen wendig und schlank sein. Ebenso ist ihr Kopf oben eingekerbt, größer und ausgeprägter. Er ist so konstruiert, dass keine Mandibel an ihm Halt finden, die Königin ist dadurch stabiler und an die mit Sicherheit stattfindenen Angriffe der Wirtsameisen geschützt- zusätzlich bringt sie durch die Kopfform eine bessere Beißkraft auf, wie es auch Dr. Seifert in der Arbeit beschreibt.
Eine claustral gründende Lasius wie Cautolasius flavus dagegen braucht viele Reserven, ist "pummelig", der Kopf kleiner.
Dein dargestelltes Experiment zur Unterscheidung ist im Ansatz falsch. Eine claustral gründende Art wird nicht aggressiv gegen Fremdarbeiter vorgehen, sie wird zuerst versuchen panisch zu flüchten - schließlich will sie nichts mit ihnen zu tun haben. Oder sie ignorieren sich gegenseitig, flavus ist nicht aggressiv und in der Kälte setzen Kampfhandlungen aus.
Eine Chthonolasius hingegen reagiert neugierig-aggressiv auf die ersten möglichen Wirtsameisen: Sie werden schnell gepackt, dann flieht die Königin mit einer Arbeiteirn zwischen den Mandibel und versteckt sich irgendwo. Dann bearbeitet sie die Arbeiterin, frisst sie manchmal z.T. auf, nimmt möglicherweise ihren Koloniegeruch an. Findet sie kein ruhiges Plätzchen, ist sie ständig auf der Flucht, da die Wirtsameisen meist Jagd auf den unerwünschten Sozialparasiten machen. Ich habe hier mal eine sozialparasitäre Gründung beschrieben:
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbarChthonolasius kommen nicht selten vor, wenn Lasius schwärmen findet man häufig etliche Chthonolasius Weibchen. Sie sind häufig, leben aber sehr versteckt, wie Cautolasius flavus, und ihre Arbeiterinnen sind nur schwer von jenen zu unterscheiden.
Grüße, Phil