Mir ist gerade noch ein Grund für Lasius niger eingefallen:
es sind einfache, in Städten oft vorkommende Ameisen,
die Schüler werden sie praktisch jeden Tag im Sommer mindestens einmal treffen,
wenn sie sie halten würden sie sicherlich deutlich mehr Respekt für diese Tiere bekommen, die sich am Anfang sehr schwerlich entwickeln.
Die Schüler könnten sie bei den Schwärmtagen im nächsten Jahr aufsammeln, die Königinnen sind groß, gut zu erkennen und laufen in Massen über den Asphalt - ein Erstkontakt quasi, mit welchem man eine erste Verbindung zu den Tieren schaffen würde (vielleicht auch mit kreativer Nahmensgebung...).
Dann könnte man variieren, mindestens eine Kolonie als Nullprobe, welche überwintert wird und anhand derer man das tatsächliche Koloniewachstum sehen kann, eine andere Kolonie könnte man ja auch warm durchpflegen. (Wie schon von unserem Kapitän angedeutet!)
Auch könnte man mehrere Versuche anstellen (mit überschüssigen Kolonien),
-Pleometrosen (mehrere Königinnen zusammen in einem RG) in unterschiedlicher Zahl,
-Königinnen mit Zufütterung von Honigwasser (aufpassen, nicht zu viel, nicht zu nahe am Wassertank und möglichst schnell wieder entfernen nach Aufnahme, am Besten bei den ersten Larven geben, vorher wollten zumindest dieses Jahr bei mir keine Königinen was annehmen) und Auswirkung auf Brutentwicklung beobachten,
-man könnte auch nach dem Schlüpfen der ersten Pygmäen die Kolonien an Arenen anschließen, beispielsweise alternierend, sodass sie den fremden Geruch bemerken können, den die jeweils vorherige Kolonie hinterließ oder man führt zwei Gründerkolonien zusammen, indem man beide RGs mit einer Arena verbindet und sieht, wie sie sich so früh territorial verhalten
etc....
Natürlich kann man auch zusätzlich andere Arten verwenden wie Lasius flavus o.a..,
Exoten würde ich aber weiterhin nicht empfehlen, dafür sollte man erst einmal Erfahrung haben!
Myrmica würde ich auch eher abraten, diese reagieren empfindlicher auf Trockenheit (in Schulräumen typisch!), und müssen meist aus bestehenden Kolonien aufgesammelt werden, wobei diese beschädigt werden, da eine semiclaustrale Gründung für den Anfang etwas viel verlangt ist
- ich halte es nicht für moralisch vertretbar, bestehende Kolonien zu schädigen oder zu zerstören, nur um ein wackeliges Experiment zu machen, Lasius sp. (bis auf die Sozialparasiten) sind da am Anfang wesentlich einfacher, da man wegen der claustralen Gründung gar nichts machen muss, bis erste Pygmäen da sind!
Von Pheidole rate ich dir ab, die Tiere sind kleiner als Lasius niger, brechen lieber aus und sind immer noch Exoten!
Wie Antroxego bereits angedeutet hat, kannst du auch einiges mit einem USB-Mikroskop anstellen, ich für meinen Teil bin begeistert von einem Modell, das bei Aldi vertrieben wurde, es ist billig und einfach in der Handhabung - ohne jetzt zu viel Werbung machen zu wollen, schau doch einfach mal rein, vielleicht ist noch eines übrig!
Ansonsten sind auch hier beim Antstore normale Mikroskope verkäuflich!
