@ The Paranoid (und alle, die es lesen mögen):
Gut möglich, dass meine Beschreibung unserer Milbenversuche im alten Ameisenforum nicht mehr zu finden ist: Ich habe nicht mehr eigens danach gesucht. Nachdem ich jenem Forum den Rücken gekehrt hatte, wurden zahlreiche threads gelöscht.
Das einzige an das ich mit grob erinnere ist ein Beitrag von Ihnen in diesem Forum in dem sie über den Einsatz von Ameisensäure und Räuchermitteln berichten. Doch der Erfolg von diesen Massnahmen war wohl zu gering (aber es war einer da?!?) um sie wirklich in einer wissenschaftlichen Umgebung zu nutzen
Ich habe das (auch) in meinem letzten post im folgenden thread geschrieben:
http://www.antstore.net/viewtopic.php?t ... t=repguard Ja, wir hatten es mit „Folbex Räucherstäbchen“ versucht , ein Mittel gegen die „Milbenseuche“ bei Bienen (das ist die Acarapis woodi, die in den Tracheen der Bienen lebt; nicht zu verwechseln mit der neu eingeschleppten Varroa-Milbe). Der Erfolg war tatsächlich zu gering. Ameisensäure haben wir nicht versucht: Die haben die Formicinae hauptsächlich entwickelt als Waffe gegen ihre Hauptfeinde, und das sind nun mal Ameisen! „Feuerwaffe“ gegen Bajonett = Stachel. Selbst sind sie ja auch empfindlich gegen ihre eigene Säure; also sicher ein gewagtes Unterfangen, Milben bei Ameisen mit dieser Säure zu bekämpfen.
Geholfen hat uns erstens das ausschließliche Verfüttern von abgebrühten Insekten (Schaben und Mehlkäferpuppen), Aufstellung der Mehlwurmhaltung weit weg von den Ameisen (anderer Raum!). Zweitens haben wir immer bei der Fütterung und bei der wöchentlichen Protokollierung der Kolonieentwicklung ggf. die Milben mechanisch zerquetscht, mit einem abgebogenen Skalpell, einer stumpfen Nadel etc..
Das geht selbstverständlich nur mit übersichtlichen Formikarien ohne Sand, Erde oder irgendwelche Einrichtung außer einem schlichten Objektträger-Nest. Ich habe auch bewusst mit Leptothorax-Verwandtschaft geforscht, weil man da gleichzeitig mehrere hundert komplette, reife Völker halten kann, in Formikarien von 10 x 10 x 3 cm (LBH). Wenn es mal erforderlich war, größere Völker von Tetramorium, Camponotus, Lasius etc. zu halten, so habe ich das immer nur kurzfristig gemacht (1-2 Monate) und sie dann wieder freigesetzt. Bei längerer Haltung war Milbenbefall einfach nicht zu vermeiden. Dann musste das heiße Wasser her…..
@earlant irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie die ganze Sache etwas zu persönlich nehmen
Richtig. Zwar nicht auf Ulrich W. bezogen, sondern darauf, dass ich mir seit Jahren die Finger wund schreibe um den Haltern zu helfen, Milbenprobleme zu vermeiden. Lebendfutter abbrühen usw.. Unseriöse Bekämpfungsmethoden entlarven.
Fast regelmäßig kommt das Thema erneut auf den Tisch, und alles beginnt von neuem. Da wird man allmählich allergisch, wenn immer wieder die Behauptung aufgestellt wird, Milben seien nicht so schlimm, es gebe ja auch „nützliche“ usw.; will das jetzt nicht alles wiederholen.
Interessant ist der thread, den Sie da ausgegraben haben (den hatte ich sicher gelesen, aber wieder vergessen):
Ich kenne M. Schön persönlich, schätze ihn sehr, und weiß, dass er seine Ameisen sehr gut und erfolgreich pflegt. Hat sogar seit Jahren eine klein bleibende Kolonie Acromyrmex. Einige Völker hatte er 2005 auf der Jahrestagung der DASW ausgestellt: Die waren in bestem Zustand!
Was mich nachdenklich stimmt:
Der thread läuft von März-April 2004 und bricht dann ab!
Sollte da nicht mal wenigstens
einer von den vielen milbengeplagten Haltern dieses Vita Biosa ausprobiert und ebenfalls über Erfolge berichtet haben??
– Ich selbst habe das nicht mehr gemacht, da ich seinerzeit schon die Haltung zurück gefahren habe bzw. hat mein letztes Forschungsobjekt, Myrmecina graminicola, die Milben weggefressen. Die gehören anscheinend zu deren natürlicher Diät.
So geht es mir in den Foren immer wieder: Einer propagiert ein Mittel, das angeblich bei ihm hilft, aber es kommt keine Bestätigung von anderen Haltern. Typisch war die Sache mit RepGuard von Namiba Terra, aber das sollte man in Ruhe nachlesen. Das kann man nicht alles hier wiederholen:
http://www.antstore.net/viewtopic.php?t ... t=repguard
Wer möchte kann da auch herausfinden, welche Mühe ich mir gegeben habe um Näheres über dieses Mittel in Erfahrung zu bringen. Und sich dann ein Urteil bilden, ob ich absichtlich oder fahrlässig etwas schreibe, was zum Nachteil der Halter sein könnte.
MfG
Earlant