Frage zu Exoten

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Frage zu Exoten

Beitragvon goilerr_sammler » 17. Dez 2007 18:31

gibt es eigentlich auch exoten die als einsteiger ameisen geeignet sind?ich habe schon viele exotische tiere daher würde dies mich mehr reitzen als eine einheimische ameise.
daher freue mich schon über jeden beitrag
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Beitragvon Gaster » 17. Dez 2007 18:50

Nein, es gibt keine Exoten, die für einen Anfänger geeignet sind, egal, ob er schon Terraristik-Erfahrung hat, oder nicht. Die Ameisenhaltung ist etwas anderes. Fang lieber mit den üblichen Einsteigerarten an, da wirst du mehr von haben.


LG Jan
Gaster
 

Beitragvon Martin S. » 17. Dez 2007 19:15

Ich muss dem User "Gaster - Jan" leider widersprechen.
Ich kenne keine Zoohandlung die einheimische "mitteleuropäische" Tiere verkauft. Alles sind in der regel "exotische Tiere".
Wenn man die Schwierigkeit der Winterruhe bei einheimischen Arten berücksichtigt, so sind exotische Ameisenarten aus "feuchttropischen Regionien" teilweise leichter zu Halten als einheimische!

Der einzige Grund der gegen Exoten sprechen könnte, wäre das Risiko bei einem Ausbruch.

Gruss
Martin
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Beitragvon Gaster » 17. Dez 2007 19:41

Sicherlich gibt es auch exotische Arten, welche leicht am Leben zu erhalten sind, Martin, doch stellt sich auch die Frage, ob man es verantworten kann, einem Anfänger eine solche Art in die Hände zu drücken.
Eine exotische Camponotus ist in der Gründungsphase nicht schwerer zu halten als eine einheimische Art der selben Gattung. Als Anfänger hat man bei den einheimischen jedoch das Glück, dass man das Becken zwischen den beiden Saisons gut umbauen kann, ggf. Becken austauschen kann uvm. Bei Exoten ist hingegen immer Betrieb. Damit wird ein Anfänger, welcher nicht weiß, wie er mit Ameisen umzugehen hat, mit Sicherheit nicht klarkommen. Er weiß nicht, wie er bei einem vollen Becken den PTFE-Rand nachbessern soll, er weiß nicht, wie er effektiv das Ausbrechen verhindern kann und er kennt die Ansprüche der Ameisen nicht.
Ein Becken bei richtiger Temperatur und Luftfeuchtigkeit halten, das kann fast jeder. Besonders natürlich, wenn er schon Terraristikerfahrung hat. Es gehört aber noch etwas mehr dazu.
Naja, das ist eine Diskussion, die immerwieder aufkommt. Bringt denke ich wenig, das wieder zu beginnen. Es gibt dazu nunmal zwei Meinungen und beide behaupten genau das Gegenteilige. Auf der einen Seite das Argument, dass die Winterruhe Probleme birgt, auf der anderen Seite, dass von Exoten Gefahr ausgeht und dass ein Anfänger erst ein mal den Umgang mit Ameisen lernen sollte. Das Argument, dass in Zoohandlungen fast nur Exoten verkauft werden, lasse ich nicht als solches Gelten. Man muss sich nicht immer an den Mainstream halten und kann sich schon garnicht damit "verteidigen", dass es die anderen doch auch (vielleicht falsch) machen.
Ich denke, die Diskussion sollte schon hier abgebrochen werden, es bringt genau so wenig, wie sonst auch immer.


LG Jan
Gaster
 

Beitragvon Purifier » 17. Dez 2007 20:02

Ich bin einfach immer noch der Meinung das man Polyrhachis dives zb. empfehlen kann. Es sind relativ robuste Ameisen und auch sehr interessante.

Bei Anfängen einer Kolonie gibt es immer Fragen die beantwortet werden müssen, egal ob das bei einheimischen Lasius niger sind oder Atta sexdens. Und dafür ist ja dann dieses Forum da.
Wenn man bei Exoten zb etwas am Becken machen will regelt man einfach die Temperatur für eine kurze Zeit herunter. So werden alle sehr langsam und/oder ziehen sich in das Nest zurück. Und schon hat man genug Zeit um alles mögliche am Becken zu ändern.

Aber wie du schon gesagt hast. Es gibt nur 2 Antworten: Ja oder Nein. Die einen gehören zu der Fraktion, die anderen zu der. Ich gehöre zu den Ja-Sagern :D

Und jetzt soll auch nicht wieder die rede davon kommen das dies ein Shop-Forum ist und Martin den Umsatz vor Augen hat und deswegen ja sagt
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Beitragvon Martin S. » 17. Dez 2007 20:06

@ Gaster:

Wo soll das Problem sein, ein Becken mal umzubauen oder den Ausbruchsschutz zu erneuern.
Wir müssen das öffter mal machen und ich sehe da jetzt keinen großen Unterschied zu den "einheimischen Arten".

"Das Argument, dass in Zoohandlungen fast nur Exoten verkauft werden, lasse ich nicht als solches Gelten. Man muss sich nicht immer an den Mainstream halten und kann sich schon garnicht damit "verteidigen", dass es die anderen doch auch (vielleicht falsch) machen."



Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für Einsteiger einer bestimmten Tierart besser wäre, wenn in einer Zoohandlung jetzt Tiere (Säugetiere, Insekten etc.) angeboten werden, die Winterruhe halten.

Gruss
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Beitragvon Gaster » 17. Dez 2007 20:44

Wenn mal eine Arbeiterin einer einheimischen Art abhaut ist das etwas anderes, als bei einem exotischen Tier. Bei einheimischen Arten kann von mir aus die ganze Kolonie flöten gehen, care. Bei Exoten hätte ich aber schon was dagegen, wenn auch nur eine einzige Arbeiterin in unser Ökosystem gelangt.

@Purifier: Wie groß ist denn die Polyrhachis-Kolonie von dir gewesen?
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Beitragvon Martin S. » 17. Dez 2007 21:00

@Gaster:

Habe ich doch auch so geschrieben.
Der einzige Grund der gegen Exoten sprechen könnte, wäre das Risiko bei einem Ausbruch.


Mit Exoten sollte man halt vorsichtiger sein aber nicht gleich übertreiben. Das Tiere aus der Gefangenschaft nicht ausgesetzt werden dürfen, ist auch gesetzlich geregelt. Theoretisch dürftest Du auch Deine heimische Lasius niger nicht einfach wieder aussetzen.

Gruss
Martin
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Beitragvon Stefan86 » 17. Dez 2007 21:20

Ach immer diese Diskusionen ja oder nein. Ich bin auch für ein ja, weil Exoten nicht schwerer zu halten sind wie Einheimische oder sonst wer. Einheimische können auch plötzlich sterben wenn man Fehler macht, so wie zb. meine Lasius niger. Nichts mit Anfänger Ameise, Man muss sich erstmal mit der Haltung genaustens auseinander setzen. Ansonsten stirbt wenn man Pech hat jede Kolonie. Ich sehe das genauso das es Bei Exoten echt nur vielleicht die Gefahr ist das sie bei einem Ausbruch die Einheimische Fauna gefährden könnten, das aber auch nicht lange sobald kalt ist sind die Tiere auch tot. Auch als einzigste Gefahr sehe ich bei der Exoten Haltung das einige Stechen und Extrem schmerzhaft Beißen können ( Schnappkieferameise ,Bulldogenameise ). Klar für den Anfang ungeeignet, aber ich denke nach einigen Monaten der Ameisenhaltung schon machbar.

Aber egal, ich denke mal das es schon wieder in einer Riesigen Diskusion ausartet, nicht das es wieder Ärger gibt. :-)
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Beitragvon Dr.House » 17. Dez 2007 22:19

Nun komme ich und sage, daß exotische Ameisen träger von exotischen Parasiten, sporen und Pilzen sein können die sich durchaus in der heimischen umwelt ansiedeln könnten wenn die AMeisen schon längst das zeitliche gesegnet haben ...
Die Gefahr besteht, wenn auch die Wahrscheinlichkeit gering sein mag

Ein Leguan auch in einem Becken mit zentimeter großen Löchern gehalten werden kann ohne auszubrechen

Man die Grundkenntnisse nicht mit einer teuren Exotenkolonie erlernen muss.

Naja, seis drum ... wenn er's nicht überstürzt und sich richtig einarbeitet und nicht gerade mit Atta oder so anfängt ^^
Das Becken herrichtet und auch mal einen Probelauf macht ... ja, wieso nicht ^^
Aber erstmal über alles richtig informieren, dann eine Art Auswählen, sich über diese informieren und wenn man meint die 5 Jahre und länger halten zu können ... dann leg los ^^
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Beitragvon Stefan86 » 17. Dez 2007 22:36

Genau das meine ich, erst richtig Informieren bevor man sich eine Kolonie anschafft. Gut ok das mit den Parasiten ist so ein Ding da hast du recht und das habe ich nicht erwähnt was natürlich nicht schön ist. Gut Atta würde ich Persöhnlich gar nicht halte, wegen der enormen Kolonie Größe. Also Kumpel informiere dich richtig und dann loslegen. Wünsche dir viel Spaß und Freude mit deinen neuen Ameise, welche das in ferner Zukunft auch immer sein werden.
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Beitragvon Purifier » 18. Dez 2007 08:05

@Gaster: Schwer zu sagen. Als ich sie verkauft hab waren es schon ein paar Hundert. Die 2 Becken die ich hatte waren schon rehct gut voll. Mein Kollege hat soweit ich wiess auch schon länger ein 3. angeschlossen....
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Beitragvon Purifier » 18. Dez 2007 18:51

Ja das schon. Nur wenn sie Anfang des Sommers ausbricht hat sie bis zum Winter mehr als genug Zeit um ein Chaos in unserem Ökosystem anzurichten. Das ist jetzt natürlich alles "Könnte" und "würde", niemand kann so genau sagen was passiert da es auf die Art, die Umgebung, Tiere in der Nähe und und und drauf ankommt.
Ausserdem schaffen es immer wieder Tiere sich der Umgebung anzupassen, selbst wenn diese nicht ihrer Herkunft entspricht und die neuen Bedingungen wesentlich extremer sind.
Ein gutes Beispiel ist die Feuerameise in Amerika. Sie wird zu einer regelrechten Plage.
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Beitragvon Gaster » 18. Dez 2007 19:18

Es kommt nicht nur auf die Ameisen an sich an, viel mehr auf die Parasitenfracht, die sie trägt. Erst gestern hat sich hier im Forum wieder jemand gemeldet, der bei seinen Harpegnathos Milben hat. Wenn eine solche Arbeiterin in unsere Natur gelangt, werden die Milben sich hier unter Umständen verbreiten. Es ist eben oft nicht nur das eine Tier, welches entwischt, es ist ein ganzer Lebensraum, der einem da ins Freie entkommt.
Es kommt auch nicht nur darauf an, dass Ameisen in der Natur überleben. Es ist auch schon schlimm genug, wenn sie sich in Häusern als Plage erweisen.
Die Bedingungen, die eine Art braucht, um invasiv zu sein, müssen nicht 100%ig denen ihrer Heimat entsprechen, doch müssen sie schon recht ähnlich sein. Myrmica rubra, welche hier von Lasius niger und anderen Arten noch recht klein gehalten wird, wird in den USA mitunter schon zu den Feuerameisen gezählt.


MfG Jan
Gaster
 

Beitragvon Martin S. » 18. Dez 2007 19:41

Bevor hier wieder falsche Spekulationen oder Informationen veröffentlicht werden, möchte ich wiederholt darauf hinweisen,
dass unsere heimische Faune durch den Waren- und Personentransport im Sekundentakt mit fremden Organismen bombardiert wird.
Daher sollte man hier nicht immer gleich Panik verbreiten aber natürlich umsichtig und verantwortungsvoll in der Haltung mit importierten exotischen Tieren sein.
Aber dazu hatte ich ja in der Vergangenheit bereits ausführlich etwas geschrieben.

Gaster hat geschrieben:"Wenn eine solche Arbeiterin in unsere Natur gelangt, werden die Milben sich hier unter Umständen verbreiten"

Warum schreibst Du nur von den Arbeiterinnen, ich schätze das ca. 20-30% der im Handel angebotenen Futtertiere Milben enthalten.

Gruss
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