Vom Aquarium zum Ameisenbecken

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Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ant-ilope » 27. Sep 2012 15:41

Hallo, ich hab ein altes Aquarium (100*40*40) geschenkt bekommen und wollte jetzt für meine in diesem Jahr gefangenen Lasius niger ein schönes Zuhause machen. Die jungen Kolonien entwickeln sich etwas unterschiedlich, die mit der besten Entwicklung wollte ich Früher oder Später ins Aquarium setzen.
Die vielversprechenste Kolonie hat bisher 13 Arbeiterinnen und einige circa doppelt so viele Puppen bzw Larven.

Zurück zum Thema.
Da in der nähe sehr schöner Lehmboden ist wollte ich diesen als Grund für die Arena benutzen. Jetzt habe ich aber die Frage, wie dick darf ich den Boden Machen, sodass er nicht als Nest genutz wird. Ich hätte so 5mm gedacht, oder ist das schon zu viel?
Weiter hat sich mir die Frage gestellt, ob ich den boden mit einem alten Baumwollstoff bedecken soll um Wasser bzw. Feuchtigkeit besser zu verteilen.
Und nun noch zum letzten Punkt, soll ich den Bodengrund als Wasser-Lehm gemisch (wie Betonböden) hineinleeren um so eine feste kompakte Beschaffenheit zu erhalten oder ist das eher schlecht, weil sie dadurch härteren und stärkeren Grund haben der nicht einbricht wenn sie graben und so die Gefahr streigt das sie dort ihr Nest machen.

Ich bedanke mich für eure Hilfe.
Einfach unte ranposten, Danke.
Mfg Ant-ilope.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ameisenfreund » 27. Sep 2012 16:18

5mm sollten für deine Vorhaben perfekt sein.
Ant-ilope hat geschrieben:Und nun noch zum letzten Punkt, soll ich den Bodengrund als Wasser-Lehm gemisch (wie Betonböden) hineinleeren um so eine feste kompakte Beschafenheit zu erhalten oder ist das eher schlecht, weil sie dadurch härteren und stärkeren Grund haben der nicht einbricht wenn sie graben und so die Gefahr streigt das sie dort ihr Nest machen


Wenn es eintürzt, müssen sich deine Ameisen damit abfinden.
Ist in der Natur ja auch so. Wenn du das allerdings verhindern willst,
kannst du das so machen.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ant-ilope » 27. Sep 2012 16:41

Ich meine es so, das es eben nicht einstürzt und sie dadurch bereits bei zB 5mm in den Boden bauen anstatt in das Nest.
Was mir noch einfällt, ist vielleicht bei einem gegossenen Boden die Oberfläche so hart, dass die Ants gar nicht graben können, ist nur ne Idee, tadelt mich wenn ich falsch liege :D .

mfg Ant-ilope.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ameisenfreund » 27. Sep 2012 18:54

Zum Einbuddeln sind 5mm zu wenig. Ich habe Myrmica rubra, die haben sich bei 12mm Sandboden
ein großes Nest in den Sand gebuddelt.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Erne » 28. Sep 2012 07:05

Lehm, flüssig angerührt und wie Beton gegossen, gibt nach dem Aushärten einen derart harten Bodenbelag, das Lasius niger nicht mehr graben.
Das ändert sich allerdings mehr als schnell, wenn der Lehm feucht und dadurch weich wird.
Das kann so weit gehen, dass sie auch bei einer 5 mm Schicht, Lehm aufhäufen und darunter einziehen.

Wenn da was einstürzt, sie graben sich locker wieder aus.

Grüße Wolfgang
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Moonman » 28. Sep 2012 14:56

Ich habe auch in allen Arenabereichen Lehm-Sand benutzt... ansich eine gute Lösung, jedoch reicht es schon wenn mal die Tränke ausläuft und schon beginnt das große graben.
Auch bricht die Oberfläche nach und nach wieder zu Sand.

Meine Lösung: Betong oder Gips zu dem Sand/Lehm Gemisch geben und aushärten lassen, ergibt einen wunderbaren dauerhaft harten Boden, auch wenn er mal feucht wird!
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ameisenfreund » 28. Sep 2012 15:04

Erne hat geschrieben:Das ändert sich allerdings mehr als schnell, wenn der Lehm feucht und dadurch weich wird.


Das Problem dabei ist, dass man es ständig feucht halten muss.
Sobald man das mal vergisst, wird es wieder richtig trocken.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ant-ilope » 28. Sep 2012 17:32

Zunächst Danke für die vielen Antworten!! :grin:

Zu euren Beiträgen,

Ein verschütten oder Sterben von einigen Ameisen ist mir eigentlich recht egal :roll: (sofern es nicht die Queen ist), denn das ist in der Natur ja auch der Fall und gehört somit dazu.

Leichtes Graben möchte ich nicht unbedingt vollkommen verhindern, mir ist nur eben wichtig, dass sie das Nest nicht wechseln, ist vielleicht bei Lasius niger durch die Nesttreue noch unwahrscheinlicher :| ; Ich möchte ja schließlich auch sehen was innerhalb der Kolonie vorgeht, sonst könnte ich ja die Ameisen im Garten beobachten.

Die Idee mit dem Mischen ist mir auch schon gekommen, allerdings möchte ich es so haben, dass ich es noch bearbeiten bzw umgestalten kann, was mit Beton und Gips eher schwer ist.
Wegen des zu Sand brechen dachte ich mir, ich besprühe es von Zeit zu Zeit mit Wasser, so dass eine gewisse Grundfeuchtigkeit erhalten bleibt.

@ Ameisenfreund, deinen Beitrag hab ich leider nicht ganz verstanden, da es ja aushärtet und somit nicht staubt, aber wenn ich jetzt einfach nicht verstehe bitte erkläre es mir.


jetzt habe ich noch einige Offtopic-Fragen wegen denen ich nicht noch einen Bericht starten wollte.
(Wenn ich das aber bei weiteren Fragen machen sollte sagt es mir Bitte)
Wie viel Wasser, Honigwasser, Insekten brauchen Ameisen (bitte so auf 100 oder 1000 Tiere hochgerechnet) pro Tag oder Woche oder Monat? Damit ich die Dimensionen der Tränte usw besser Planen kann.
Für spätere Populationskontrollen dachte ich mir ich sehe einen Ort vor wo ich einige Ameisenlöwen (Ameisenjungfern -Larven) :twisted: einsetzen kann, was haltet ihr von der Idee?
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ameisenfreund » 28. Sep 2012 17:44

Ant-ilope hat geschrieben:@ Ameisenfreund, deinen Beitrag hab ich leider nicht ganz verstanden, da es ja aushärtet und somit nicht staubt, aber wenn ich jetzt einfach nicht verstehe bitte erkläre es mir.


Von Staub habe ich nie geredet. Was genau verstehst du nicht.


Ant-ilope hat geschrieben:Wie viel Wasser, Honigwasser, Insekten brauchen Ameisen (bitte so auf 100 oder 1000 Tiere hochgerechnet) pro Tag oder Woche oder Monat? Damit ich die Dimensionen der Tränte usw besser Planen kann.


Bei ca. 500 Tieren ca. 2 Fliegen pro Tag, ist aber reine Erfahrungssache und von der Kolonie abhängig.

Ant-ilope hat geschrieben:Für spätere Populationskontrollen dachte ich mir ich sehe einen Ort vor wo ich einige Ameisenlöwen (Ameisenjungfern -Larven) :twisted: einsetzen kann, was haltet ihr von der Idee?


Ich halte davon garnichts, habe damit aber auch keine Erfahrungen.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Erne » 28. Sep 2012 18:11

Das Problem dabei ist, dass man es ständig feucht halten muss.
Sobald man das Mal vergisst, wird es wieder richtig trocken.

Ja ist auch meine Beobachtung.

leichtes Graben möchte ich nicht unbedingt vollkommen verhindern, mir ist nur eben wichtig, das sie das Nest nicht wechseln

Das ist gut machbar, mit einer Mischung, die mehr aus Sand als aus Lehm besteht.
Mein Vorschlag, nehme einfach lockere Blumenerde.
Die lässt sich gut befeuchten und Ameisen können graben.
Ist die Erde trocken, ist das alles wieder vorbei.

ist vielleicht bei Lasius niger durch die Nesttreue noch unwahrscheinlicher

Lasius niger sind nicht nesttreuer als viele andere Arten auch.
Wenn die Notwendigkeit besteht oder bessere Nestbedingungen vorhanden sind, ziehen sie um.
Das Lasius niger besonders nesttreu sind, geistert schon seit Jahren durch die Foren und ist nach meiner Ansicht durch ein Missverständnis entstanden.
Gab im Ameisenwikie ein Thema, in dem darüber berichtet wurde, was manche Ameisenarten so alles erdulden, um in ihrem Nest zu bleiben.
Allgemein gehalten und durchaus zutreffend.
Später hat ein anderer User eine Umzugsmethode angehängt, die er für Lasius niger beschrieb.
Was dazu führte, dass sich ein vorab allgemein gehaltenes Thema, jetzt auf Lasius niger bezog.
Das Thema lässt sich jetzt im Ameisenwiki nicht mehr finden.
Seit Herr Professor Buschinger im Ameisenwiki für Sachlichkeit sorgt, sind einige Dinge ins richtige Lot gekommen.
Leider ist das nicht so mit Vermutungen, die sich hartnäckig in den Foren halten.

Grüße Wolfgang
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ant-ilope » 29. Sep 2012 12:11

Ich meine wenn es Ausgehärtet ist, ist es ja kein Problem wenn es trocken ist. Das mit dem Stauben war eine Interpretation meinerseits, ich dachte, dass das der Grund für deine "Sorge" um die Trockenheit sei.
Auch der Zusammenhang mit dem Zitat war mir nicht ganz klar.

Das die Nesttreue nur ein Mythos ist wusste ich gar nicht, danke für die Richtigstellung.

Was sagt ihr zu der Idee eine Schicht Küchenpapier als Grundlage der Bodenschicht zu benutzen um die Feuchtigkeitsverteilung zu verbessern?

Was mich noch interessiert ist wie groß eure Wassertanks und Honigwassertanks sind.

Danke für eure Anteilnahme.

mfg Ant-ilope
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ameisenfreund » 29. Sep 2012 14:45

Das Problem bei Küchenpapier ist, dass es bei zu viel Feuchtigkeit schimmelt.

Ant-ilope hat geschrieben:Ich meine wenn es Ausgehärtet ist, ist es ja kein Problem wenn es trocken ist. Das mit dem Stauben war eine Interpretation meinerseits, ich dachte, dass das der Grund für deine "Sorge" um die Trockenheit sei.


Wenn es zu trocken ist, können die Ameisen nicht mehr buddeln.
Ich dachte dabei an Dinge wie z.B. Urlaub.
Wenn du im Urlaub bist, kannst du den Boden auch nicht befeuchten.
Und wenn du den Boden nicht befeuchtest, können die Ameisen auch nicht
buddeln, logisch oder? :?:


Ant-ilope hat geschrieben:Auch der Zusammenhang mit dem Zitat war mir nicht ganz klar.


Habe ich oben erklärt.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Kurax » 29. Sep 2012 14:55

Als Honigwassertank kannst du sehr gut einen Strohhalm nehmen und ihn mit Honig füllen, dann einfach eine Seite mit Heißkleber verschließen und schon bleibt der Honig an Ort und Stelle und die Ameisen können sich bequem bedienen. Da nur ein kleiner Teil des Honigs an der Luft ist, trocknet er auch nicht so schnell ein wie ein einzelner Tropfen. Ich habe so ein Strohhalmstück (kann man ja beliebig kürzen) schon seit 2 Wochen in der Arena liegen, der Honig ist noch flüssig und schimmelt auch nicht, wird auch noch regelmäßig genutzt.
Zur nesttreue: Es gibt im Forum immer mal wieder Fragen zum Bodengrund, damit die Ameisen eben nicht umziehen, daran sieht man auch, dass Lasius niger nicht nesttreu ist.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Ameisenfreund » 29. Sep 2012 15:00

Lasius niger ist eine Ameisenart wie jede andere auch in Bezug auf die Nesttreue.
Außerdem weiß ich nicht, ob Honig in dem Sinne überhaupt schimmeln kann.
Schlichte Näpfe tuen es auch als Wasser- und Honigbehälter.
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Re: Vom Aquarium zum Ameisenbecken

Beitragvon Kurax » 29. Sep 2012 15:02

Naja da gibts dann ja das viel diskutierte Problem des Ertrinkens, bei mir jedenfalls. :)
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