Rotten Milben bald die gesamte Ameisenweltpopulation aus?

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Beitragvon Scoon » 30. Jan 2008 15:35

corydoras hat geschrieben:Die wichtigsten Gründe warum sich Milben in einem Formicarium wesentlich fataler auswirken als in der freien Natur wurden ja schon genannt: fehlende Fressfeinde/Krankheiten usw...

Sind das hauptsächlich Asseln? Was für Krankheiten?

corydoras hat geschrieben:...sowie die tatsache das Milben und Ameisen in einem Glaskasten auf engstem raum zusammengepfercht leben müssen.

Hm, dass Argument erscheint mir nicht plausibel. Es ist ja nicht so, dass die Milben den Ameisen in der freien Natur aus dem Weg gehen würden. Wenn die Ameise erst mal von einer Milbe befallen wurde, hat sie sicher ähnliche Probleme wie die Ameise im Fprmicarium. Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die Ameise in gleicher Weisen mglw. sogar unter günstigeren Bedingungen, auf die Milben reagieren kann, sollte Milben wirklich kein großes Problem darstellen (und damit auch die Lebendtierfütterung).

Gaster hat geschrieben:Natürlich ist es am besten, das Auftreten von Milben zu vermeiden. Wenn es aber einmal zu einem Befall gekommen ist, muss man nicht gleich aufgeben.

Hm, das klingt so, als hätte ich das Thema doch nicht zu sehr "gehyped".

Gaster hat geschrieben:Und das ist es eben - darauf kommt es an. Um es mal etwas, aber auch nur etwas anschaulich zu machen: Die Raupe ist nicht da, der Vogel kann die Raupe nicht fressen, der Vogel kann keinen Kot abgeben, die Ameisen können keinen Vogelkot mit dem darin befindlichen Stickstoff eintragen.
Viele Arten sind darauf angewiesen. Die Raupe spielt also doch eine wesendliche Rolle.

Im Gesamtsystem, dass mich im Augenblick aber nicht interessiert. Das Gesamtsystem ohne die Raupe nicht funktioniert/nicht zu erklären ist, leuchtet jedem Kind ein, aber es ist erst einmal nicht relevant, wenn es darum geht einen Ausschnitt zu betrachten. Wie gesagt, ich muss nicht Mathe studieren, um Statistik anwenden zu können.

Gaster hat geschrieben:Faktoren, die verhindern, dass die Ameise an Milben stirbt, sind vor allem die nicht lebenden. Es sind Dinge wie Temperatur, Feuchtigkeit und Lichtmenge.

Gut, das ist eine Aussage. :)

Gaster hat geschrieben:Welches dieser Dinge in welchem Maße gegeben sein muss, kann ich dir jedoch nicht sagen. Sollte jemand dazu in der Lage sein, möge er das hier doch bitte mitteilen.

Genau das wäre hochinteressant.
Zuletzt geändert von Scoon am 30. Jan 2008 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Dr.House » 30. Jan 2008 15:43

Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die Ameise in gleicher Weisen mglw. sogar unter günstigeren Bedingungen, auf die Milben reagieren kann, sollte Milben wirklich kein großes Problem darstellen (und damit auch die Lebendtierfütterung).


Naja, und wenn nun dieses Ameisen freundliche Klima genau der Grund ist wieso sich auch Milben so rasant vermehren können :-) Immer feuchte Erde, ausreichende Wärme etc. ... teils schaft man es ja die Milben weg zu bekommen wenn man das Klima anpasst und mal ne kleine Trockenzeit simuliert.
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Beitragvon Gaster » 30. Jan 2008 15:44

Ich denke mal, dass du meinen Beitrag vor dem Verfassen deines neuen noch nicht gelesen hattest, schreibe trotzdem schon mal eine Antwort:

Ich kann dir nicht sagen, was in freier Natur Fressfeinde von Milben sind.

Das Problem ist, dass man nicht weiß, wie weit man die Bedingungen im Formikarium verschlechtern kann, ohne den Ameisen zu schaden.
Bei einem extremen Befall muss man die Bedingungen drastisch verschlechtern. Ob das die Ameisen vertragen weiß man vorher nicht.

In der Natur (ja, ich benutze das Wort gerade andauernd, was soll ich aber sonst schreiben? :-k ) haben Ameisen oft Zweignester. Ein Nest, in dem überwiegend Eier und Larven gelagert werden, ein anderes mit Puppen. In diesen Nestern herrschen unterschiedliche Bedingungen - in dem Nest mit Puppen natürlich trockener.
In Gefangenschaft können die Ameisen oft nur an einer Stelle nisten. Ausweichen ist ausgeschlossen. Das ist vor allem bei Ytong- oder Gipshaltung der Fall. Mit ein Grund, weshalb ich alle Arten in natürlich eingerichteten Becken halte.
Gaster
 

Beitragvon Scoon » 30. Jan 2008 15:45

Dr.House, Du hast mich falsch verstanden, nicht allgemein günstigeren Bedingungen, sondern günstiger BEdingungen, um die Milben los zu werden. ;)

@Gaster
Kann man die Bedingungen in Ytong nicht schaffen, oder wird es meist nur nicht gemacht? Ich vermute mal aber auch das ist nur ein Teil der Lösung des Problems in der Natur (tolles Wort :lol: ).

PS: Ich kenn den verlinkten Beitrag bereits, aber er beantwortet meine Frage leider nicht.
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Beitragvon ronnie86 » 30. Jan 2008 16:21

Was war denn eigentlich nochmal genau deine Frage?

Die im Titel des Themas? Ich denke die Antwort lautet Nein, denn wenn "Ja" wäre es bereits vor 1000en von Jahren passiert und dieses Forum würde nicht existieren!
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Beitragvon corydoras » 30. Jan 2008 16:28

Scoon hat geschrieben:
corydoras hat geschrieben:Die wichtigsten Gründe warum sich Milben in einem Formicarium wesentlich fataler auswirken als in der freien Natur wurden ja schon genannt: fehlende Fressfeinde/Krankheiten usw...

Sind das hauptsächlich Asseln? Was für Krankheiten?

corydoras hat geschrieben:...sowie die tatsache das Milben und Ameisen in einem Glaskasten auf engstem raum zusammengepfercht leben müssen.

Hm, dass Argument erscheint mir nicht plausibel. Es ist ja nicht so, dass die Milben den Ameisen in der freien Natur aus dem Weg gehen würden. Wenn die Ameise erst mal von einer Milbe befallen wurde, hat sie sicher ähnliche Probleme wie die Ameise im Fprmicarium. Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die Ameise in gleicher Weisen mglw. sogar unter günstigeren Bedingungen, auf die Milben reagieren kann, sollte Milben wirklich kein großes Problem darstellen (und damit auch die Lebendtierfütterung).


Zu den natürlichen- Feinden:

Es sind nicht nur Asseln, es gibt auch raub- Milben die von anderen Milben- Arten leben. Was die Krankheiten angeht kann ich dir nichts genaues sagen, wenns um so präzise Fragen geht ist dieses Forum glaube ich nicht die richtige Anlaufstelle für dich. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür das es Bakterien/Viren/Pilze gibt, die Milben schaden halte ich für sehr hoch.

Zu dem Thema Platzmagel:

Du musst auch bedenken das es für eine Milbenpopulation nicht von vorteil ist eine ganze Ameisen Kolonie (von der sie ja schliesslich leben) tot zu fressen, das heisstt ab einer gewissen Populationsdichte würden einige Milben vermutlich versuchen das Ameisennest zu verlassen und sich andere Opfer zu suchen.
In einem Formicarium ist dies alles nicht gegeben.

Alle diese Angaben allerdings ohne gewähr, bin schliesslich kein Biologe. 8)
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Beitragvon Scoon » 30. Jan 2008 16:43

ronnie86 hat geschrieben:Was war denn eigentlich nochmal genau deine Frage?

Die im Titel des Themas? Ich denke die Antwort lautet Nein, denn wenn "Ja" wäre es bereits vor 1000en von Jahren passiert und dieses Forum würde nicht existieren!

:lol: Gestehe mir zu, dass ich mir das auch herleiten kann. Die Frage ist natürlich recht reißerisch formuliert, damit sie Aufmerksamkeit erzeugt und Antworten provoziert. :grin: Mir geht es um die Details, welche sich jetzt so nach und nach herauskristallisieren. Gekommen bin ich auf die Frage, durch den Gedanken an Lebendfutter und den Milbenrisiko. Es gibt ein Grund, warum Lebendfutter (und damit Milben) in der Natur für Ameisen nicht das Risiko darstellen wie in Haltung.

Denkbare Erklärungen wären bis jetzt:
- Fehlende Krankheiten. Wie übertragen die sich in der Natur bzw. woher kommen sie?
- Fehlende Freßfeinde. Woher kommen sie in der Natur?
- unzureichende Möglichkeiten für die Ameisen ihren Bau einzurichten bzw. andere klimatische Verhältnisse aufzusuchen

corydoras hat geschrieben:Du musst auch bedenken das es für eine Milbenpopulation nicht von vorteil ist eine ganze Ameisen Kolonie (von der sie ja schliesslich leben) tot zu fressen, das heisstt ab einer gewissen Populationsdichte würden einige Milben vermutlich versuchen das Ameisennest zu verlassen und sich andere Opfer zu suchen.
In einem Formicarium ist dies alles nicht gegeben.

Würde dies aber nicht zur Schlußfolgerung führen, dass die Milben nach dem Versuch das Formicarium zu verlassen, wieder in dieses zurückkehren? Dies halte ich für eher unwahrscheinlich.
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Beitragvon ronnie86 » 30. Jan 2008 16:47

Aber du musst eingestehen das sich die verringerte Milbengefahr der in Freiheit lebenden Ameisen niemals in einem Formicarium nachstellen lassen!!!

Solche Steuerungen stellen einen viel zu komplizierten Vorgang für den Halter da. Die Gefahr hin das dein Mini-Ökosystem dabei umkippt ist viel zu hoch. Wir sind eben nicht "Gott" oder "Mutter Natur". :lol:
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Beitragvon corydoras » 30. Jan 2008 16:50

Würde dies aber nicht zur Schlußfolgerung führen, dass die Milben nach dem Versuch das Formicarium zu verlassen, wieder in dieses zurückkehren? Dies halte ich für eher unwahrscheinlich.


Ich versteh nicht so ganz was du damit meinst, aber: Etwas was aus dem Fomicarium nicht rauskommt, kann auch nicht dorthin zurückkehren, es ist ständig im Formicarium.
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Beitragvon Scoon » 30. Jan 2008 17:12

ronnie86 hat geschrieben:Aber du musst eingestehen das sich die verringerte Milbengefahr der in Freiheit lebenden Ameisen niemals in einem Formicarium nachstellen lassen!!!

Solche Steuerungen stellen einen viel zu komplizierten Vorgang für den Halter da. Die Gefahr hin das dein Mini-Ökosystem dabei umkippt ist viel zu hoch. Wir sind eben nicht "Gott" oder "Mutter Natur". :lol:

Muss ich das? Das ist schnell dahingesagt und für jeden klingt es als plausibel und er nickt. Doch auch wenn es plausibel klingt, ich möchte ein wenig genauer hinsehen und erkennen, dass ich es wirklich nicht kann, oder bzw. dass ich es nicht so kann, wie ich es vielleicht brauche (was nicht die Simulation des kompletten Systems, sondern nur einer Teilkomponente beschreibt).

@corydoras
Hm, ich hätte gedacht, dass im Nest die Idealbedingungen für die Milben herrschen, da es in der Arena zu trocken sein dürfte.
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Beitragvon corydoras » 30. Jan 2008 17:16

Scoon hat geschrieben:@corydoras
Hm, ich hätte gedacht, dass im Nest die Idealbedingungen für die Milben herrschen, da es in der Arena zu trocken sein dürfte.


Sorry ich habe mich leider falsch ausgedrückt, mit Formicarium meine ich das gesamte Komplex in dem die Ameisen in gefangenschaft leben.
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Beitragvon G4m813R » 30. Jan 2008 17:37

Hm, ich hätte gedacht, dass im Nest die Idealbedingungen für die Milben herrschen, da es in der Arena zu trocken sein dürfte.

Das kannst du auch nicht so pauschal sagen. Manche Arten kümmern sich selbst um die Bewässerung und einige mögens auch lieber trocken und holen sich Trinkwasser in der Arena.
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