@ Cordovan
Danke, daß du korrigierend eingegriffen hast und "survival of the fittest" richtig übersetzt hast. Denn Darwin hatte mit diesem Satz immer vom Überleben des besser ANGEPASSTEN ausdrücken wollen. Aufgrund der Übersetzung ins Deutsche kam es dann zum Fehler, daß man aus "fit" das Wort "stark" ableitete. Ich denke sogar, daß man mit der Bedeutung des Wortes "fit" nicht so einfach verfahren kann und ihm nur das Wort "angepasst" zuschreiben.
Fit bedeutet unter anderem: angebracht, angemessen, befähigt, einsatzfähig, geeignet, gesund, günstig, passend, die Passform, die Passung, qualifiziert, richtig, tauglich
Überleben wird also jeder, der am Besten befähigt ist, zu überleben.
Und wie brachte die Natur so viele verschiedene Geschöpfe zustande? Das kann man toll anhand des Unterschiedes zwischen Pferden und Eseln erläutern.
Anfangs gab es nur ein Tier, daß man heute "Urpferd" bezeichnet. Dieses Urpferd entwickelte sich schließlich in verschiedenste Richtungen und die Evolution dieses Urpferdes zu den heutigen Pferden und Eseln ist die wohl bestdokumentierteste Stammesgeschichte und auch unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Pferde#Stammesgeschichte durchzulesen.
Im Wesentlichen wird es wohl so abgelaufen sein, daß die Tiere sich aufgrund ihrer zunehmenden Verbreitung irgendwann mal aufgrund von genetischen Mutationen, die ja bei jeder Befruchtung der Eier der Mutter stattfinden - auch bei uns, darum gibts ja blonde, blauäugige Menschen mit heller Haut und dunkelhaarige, braunäugige Menschen mit dunkler Haut - angefangen haben zu unterscheiden. Hier gab's also Gruppe A mit der Mutation A und woanders gab's die Gruppe B mit der Mutation B. Hier gab es aber nicht nur 2 Gruppen, sondern einige mehr. Manche Gruppen setzten sich aufgrund ihrer besseren Mutation leichter durch wie andere Gruppen, die schließlich wieder verschwanden. Und irgendwann waren alle Gruppen, aufgrund keinerlei genetischer Mischung mit anderen Gruppen, die zum gegenseitigen Austauschen der Mutationen geführt hätte und somit zu einer "Vereinheitlichung" der Entwicklung, genetisch so weit von einander entfernt, daß sie, selbst wenn sie wollten, keinen Genaustausch mehr betreiben konnten bzw. die daraus entstehenden Tiere nicht mehr fruchtbar waren. Und derzeit haben wir eben Pferde, Esel und Zebras. Ein Pferd kann zwar einen Esel befruchten, aber was dabei rauskommt, ist ein unfruchtbares Muli, daß seine Genetik nicht mehr weitergeben kann. Es ist also nur eine einzige Generation, die da entstehen kann und somit wird es vermutlich nie eine eigenständige "Muli-Rasse" geben.
Die Natur macht also nichts anderes wie jeder Wissenschafter, der eine Versuchsreihe vorbereitet. Die Natur arbeitet mit der "trial and error"-Methode - also nach dem Schema von "Versuch und Irrtum"! Man stelle sich drei Türen vor und nur eine Tür (Tür A) führt ohne Probleme aus einem Haus, das man verlassen will, eine andere Tür (B) kann man nicht öffnen und Tür C hat einen schmalen Gang, der sich nach hinten so lange verengt, bis man ebenfalls nicht mehr weiterkommt. Die Person, die Tür A wählt, wird weiterleben, die Person mit Tür B wird sterben und derjeniger mit Tür C wird zwar länger leben als die bedauernswerte Person mit Tür B, aber irgendwann ebenfalls nicht mehr weiterkommen.
Hier ein Beispiel aus der Natur mit Gruppen einer gewissen Rasse (zB Pferde): Ich gebe Gruppe A auch Mutation A, Gruppe B hat Mutation B, Gruppe C hat keinerlei Mutation. Jetzt setze ich diese Gruppen der Natur aus und warte, was passiert. Erweist sich Mutation B als Irrtum, weil diese Mutation zu deutlichen Nachteilen führt, wird Gruppe B untergehen, außer dieser Nachteil ist nicht allzu groß. Dennoch wird sich Gruppe B dadurch weitaus langsamer vermehren als die beiden anderen Gruppen und so wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum ebenfalls verschwinden oder sich BESSER ANPASSEN und eine weitere Mutation führt dazu, daß der Nachteil wieder wettgemacht wird. Zufall ist dabei nur die Mutation, aber nicht, die Konsequenzen daraus. Hat nun Gruppe A eine für sie positive Mutation, wird sie schließlich zur dominanten Gruppe aufsteigen und sowohl die Ursprungsgruppe C als auch die Gruppe B verdrängen.
Die Erde ist übrigens im Grunde nichts anderes als ein riesiges Labor, in dem die größte vorstellbare Versuchsreihe stattfindet und der Erfolg nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" zu beurteilen ist.
Einen Gott brauche ich für das ganze selbstverständlich nicht, da alles in sich schlüßig ist. Abgesehen davon haben wir die Aufklärung in Europa hinter uns und Eaglesword beweist uns, daß wir uns auf unseren Lorbeeren (Franz. Revolution 1789, Deutsche Revolution 1848 usw.) nicht ausruhen dürfen und diese Fakel, die uns Licht (= Wissen) bringt und uns von der Dunkelheit (= Unwissen, Glaube) befreit, auch heute noch hoch halten müssen.
Ausschließlich die Wissenschaft bzw. unsere eigene Vernunft kann uns die Welt (und was sie im Inneren zusammenhält) erklären. Niemals kann uns jedoch eine Religion die Welt so erklären, wie sie ist. Es ist beinahe ausgeschloßen, daß die Religion auch nur eine einzige richtige Erklärung abliefert, da sie willkürliche Dogmen und Vorgaben hat, die nicht auf empirischen Daten beruhen, sondern auf purem Aberglauben. Kein Mensch der Welt wird auch nur die simpelste Konstruktion zusammenbringen (und sei es eine Schuhschatel), wenn er sich ausschließlich an die religiösen Vorstellungen über die Welt halten würde. Das kann man nur, wenn man sich an die eigene Vernunft hält und sich vom religiösen Denken bewusst abwendet.
Das einzige, wo die Religion Platz hat, ist überall da, wo die Wissenschaft noch keine Erklärung gefunden hat. Früher wusste man nicht, ob die Erde flach oder rund ist, doch die Religion gab in Europa vor, daß die Erde flach ist und obendrein im Mittelpunkt des Universums. Man hatte sich nicht vorstellen können, warum Menschen nicht einfach ins "Nichts" fallen sollten, würden sie auch der Unterseite einer Kugel stehen. Außerdem bewegten sich ja offenbar nur die Sterne, die Welt blieb scheinbar immer gleich und wenn die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, wäre ihr Gott und ihre Religion ziemlich angekrazt. Sind wir so unwichtig, daß wir einfach irgendwo am Rande einer Galaxie auf einer Kugel rumtreiben und in Nachbarschaft von Millionen und Abermillionen von anderen Galaxien leben? Wie kann es sein, daß "Gottes Kinder" auf einem völlig bedeutungslosen Klumpen Gestein mit ein wenig Wasser drauf leben, der noch dazu irgendwo am Rande einer Galaxie ist, die selbst ebenfalls nicht im Zentrum des Universums ist. Entweder würde uns dann "Gott" nicht sonderlich ernst nehmen oder es hat einfach garkeinen Gott gegeben, der uns geschaffen hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Gott hat nicht uns geschaffen, sondern wir haben Gott geschaffen, um uns Dinge, die wir nicht verstehen, in Pseudoerklärungen zu erklären.
Der religiöse Mensch sagt: Ich muß pinkeln, weiß nicht warum, also ist's Gott, der das so will.
Der nicht-religiöse Mensch sagt: Ich muß pinkeln, weil sonst mein Magen bzw. mein Darm explodiert, da das Zeug, das ich im Mund reinstecke und von meinem Körper nicht verwendet werden kann, sonst nicht ausgeschieden werden könnte. Natürlich ist auch dieser Vorgang nur sehr einfach gezeichnet, auch dieser Vorgang ist wesentlich komplexer.
Ihr seht also, daß der religiöse Mensch sich's einfacher macht und der nicht-religiöse Mensch vor einer riesigen Flut von Fragen und Antworten steht. Und selbst eine einzige Antwort bringt mehr Fragen auf, als wir uns überhaupt vorstellen können. Und so manche Frage wird wohl für immer unbeantwortet bleiben und somit wird die Religion diese Fragen weiterhin derart willkürlich, primitiv und simpel beantworten können und so manche Person wie eaglesword werden diesen unwissenschaftlichen, völlig unbeweisbaren Unfug weiterhin verzapfen. Das Problem am Wissen ist, daß es nur aufdeckt, wieviel man NICHT weiß. Jeder Antwort folgen aufgrund dieser Antwort tausende Fragen. Die Flut der Fragen steigt also immer schneller an und so treibt es viele Leute in die Religion, die einfache Antworten auf komplizierte Fragen gibt.