Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Polyrhachis dives - "Baumhaus"

Beitragvon DanYowW » 4. Jul 2008 15:28

Hallöchen!

Hab mal ne Frage zu meinen zukünftigen Polyrhachis dives. Ich habe mir nun alle Haltungsberichte in diesem Forum einverleibt, mir ist jedoch noch eine Frage unklar geblieben:

Ich habe nun mehrfach gelesen dass die kleinen scheinbar ohne Grund ihr Nest verlassen um umzuziehen. Da ich jedoch vorhabe ihr Nest auf einem Baum anzusiedeln (ähnlich wie es auf den Fotos zur Artikelbeschreibung der AntZ im Antsore zu sehen ist) und dort genau ein großes Nest zu erhalten, wollte ich mich um die Bedingungen erkundigen nach denen ein Nest eurer Meinung und Erfahrung nach am besten genau auf dieser Stelle gehalten werden kann.

Vereinfacht gesagt ists mir klar, Temperatur :idea:

Aber wie genau habt ihr diese am Platz eures Nestes eingestellt? Und womit? Ich denke da sich das Nest bei mir in der Baumkrone befinden soll ist eine lokale Temperaturerhöhung am besten mit einem Spotlight zu realisieren, da ich - mit steigender Größe des Nestes - den Abstand der Lampe frei variieren kann und somit die Vergrößerung der Kolonie ermögliche, da es ja sonst auf dauer (mit abnehmender Entfernung zur Lampe) immer wärmer werden würde und sich die kleinen nicht mehr in dieser Richtung weiter ausbauen würden.

Ich wäre euch sehr dankbar für kreative Anregungen und eventuell auch genauere Temperaturmessungen in eurem Nestbereich ;)

Ich bedanke mich im Vorraus und verbleibe

mfG
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Ich hoffe das kopieren der Bilder aus dem Shop ist nicht rechtswidrig, ansonsten bitte ich um deren Löschung - anstatt der Ahndung =)
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Beitragvon DanYowW » 4. Jul 2008 20:13

Achso, der Hauptgedanke der Aktion liegt darin, dass ich mir ein Terrarium mit den Maßen (Länge * Höhe * Tiefe) 150cm * 140cm * 80cm anfertigen lasse, und von daher zunächst - so hoffe ich - erst einmal keine Vergrößerung des Beckens notwendig ist. Daher Plane ich die Aktion sehr akribisch, werde auch zunächst alle Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur sehr pinibel einstellen, bevor die kleinen überhaupt bestellt geschweigedenn eingesetzt werden. Von daher kann ich ganz in Ruhe planen, sodaß nachher keine Überraschungen mehr zu erwarten sein dürften.

Desweiteren noch eine Frage: Wie lange wird die Größe eines solchen Terrariums eurer Erfahrung nach reichen? Und wie effizient lässt sich die Größe der Kolonie über die Eiweißzufuhr wirklich "steuern" ? Und: Wenn ich die Größe der Kolonie wirklich durch die Eiweißzugabe "steuern" sollte, hat dies Nachteile für die Antz? Hungern sie dann? Oder können sie auch mit reduzierter Lebendfutter-Zugabe bei gleichbleibender Ahornsirup-Zugabe ein glückliches Leben führen, nur halt mit weniger Nachkommen? Fragen über Fragen, ich bitte euch wirklich um eure Meinungen, habe mir wirklich alles durchgelesen, nur genau auf diese Fragen keine Antwort(en) gefunden.

Und ich denke mit eurer Erfahrung kann ich - und vorallem auch die Antz - vielem Übel als Ursache von Ausprobierereien aus dem Weg gehen :thumright:
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Beitragvon Felix » 4. Jul 2008 21:14

Naja ich kann dir zwar bei der Art nicht wirklich helfen, aber ich würde sagen du solltest einfach vermeiden, dass sie einen geeigneten/geeigneteren bauplatz für ein neues Nest finden. Dann sollten sie doch im alten bleiben nehme ich an...
Und zweitens...tut zwar nichts zur Sache, aber die Bilder sind nicht aus dem Antstore... das ist im Berliner Zoo. Die sagenumwogene undichte P. dives Anlage. :D

LG Felix
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Beitragvon donbilbo » 5. Jul 2008 10:45

Du brauchst einen geeignetes Totholz. Am besten wäre ein Hohlraum im Stamm. Du sagst du planst sehr genau, das finde ich gut, dann schau direkt nach einem Holz was nicht leicht schimmeln kann. Die Ameisen werden höchstwarscheinlich geliefert in einem Plastiknest, jeh nach Grösse der Kolonie ein Reagenzglas oder eine Wassertränke. Wenn sie dann im Baum einen dunklen Hohlraum finden ziehen sie sofort um, garantiert. Dann nimmst du das alte Nest raus, wenn sie kein bessers Nest finden bleiben sie ja gezwungenermassen erstmal im Baum.

Aus eigener Beobachtung mit Polyrhachis dives und Polyrhachis illaudata kann ich dir sagen sie werden nicht einfach auf einem Zweig anfangen ein "Wespennest" zu bauen wie du es auf deinen Fotos siehst, sie suchen immer einen Hohlraum und quetschen sich da rein. Das Nest auf den Fotos ist sicher in jahrelanger Arbeit gebaut worden, irgendwo in Asien vom Baum gerissen worden und von Antstore dann nur noch in diese Baumgabel gelegt. Da solche fertigen Nester aber wie erwähnt nicht mehr verkauft werden wird das sehr schwer.

Schau einfach, dass das ganze Formicarium schön warm und hell ist, ein Spotlight auf den Nestplatz wird nicht helfen wenn dieser von dir auserkorene Platz eine trockene Baumgabel ist, die Ameisen wollen eine dunkle Höhle damit sie schnell den Eingang zubauen können, sich sicher fühlen um dann ganz langsam zu expandieren. ;)

Ich würde einen hohlen Baumstamm anbieten....
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Beitragvon DanYowW » 5. Jul 2008 15:19

Danke für die Antworten!

Also, ich habe mir ebenfalls schon etwas dazu überlegt, siehe Bild unten. Ich denke wenn ich da nen Loch reinsäge, ca. 2cm Durchmesser, und diese Kugel dann in den Baum lege und mit dem Spotlight beleuchte, dürfte es für den Anfang ziemlich gut sein. Durch die zwar geschlossene Oberfläche kommt kein bzw. ausreichend wenig Licht rein, die Schimmelbildung wird jedoch durch die Möglichkeit des "Atmens" der Kugel vermieden.

Jetzt stellt sich mir halt nur die Frage:

Mal angenommen die Kolonie wächst und gedeiht, wofür ich mit Bestem Wissen und Gewissen sorgen werde (!!!) , und das Nest wird zu klein, bauen sie dann - ich sach jetzt mal - verglichen wie mit ner Zwiebel Schicht für schicht das Nest weiter auf?

Ich habe mir überlegt vom gerade hier angebauten Mais nen paar Kilo der Blätter zu besorgen, da diese ca. 5-7cm breit sind und ca. nen Meter Lang. Diese wollte ich dann nach und nach immer wieder um die Kugel legen, damit ich wieder Hohlräume schaffe und die kleinen diese nurnoch verweben müssen.

Ich denke so könnte es klappen.

Könnt ja mal erzählen was ihr davon haltet =)
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Beitragvon Böser Onkel » 5. Jul 2008 15:56

Hallo,
deine Idee ist nicht schlecht, und dieser Ball ist sehr gut dafür geeignet. Du kannst ihn wunderbar zwischen die Äste klemmen, und ein kleines Eingangsloch hinein schneiden, ich würde aber allerdings mehrere rein schneiden so das sie mehrere Eingänge haben. Du musst ihnen genügend Baumaterial bieten, und die Lampe auf den Ball richten und den ganzen Tag brennen lassen, denn sie ziehen da hin wo die Wärme ist.

Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Projekt, und erstmal ein nachträgliches Willkomen hier im Forum!!! ;)
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Beitragvon DanYowW » 5. Jul 2008 16:30

Vielen Dank für den freundlichen Empfang :hello:

Und auch für deine Meinung !

Nun gut, dann hoffe ich mal dass es alles klappt, habe noch ca. 1 1/2 Monate Zeit zum Grübeln, muss noch n bisschen sparen auf das Mordsterrarium =)


Aber wollte die Aktion eh nicht zu vorschnell machen, erstmal ausgiebig Planen.


Achso, wenn ich dann die Kugel im Baum beleuchte, also dann an der von mir gewünschten Stelle des Nestes die Temperatur lokal erhöhe, den Rest des Terras relativ kühler halte, dann müssten sie ja da ein gemeinsames riesiges Imperium erschaffen oder?

Möchte nämlich um jeden Preis zweitnester vermeiden. . .

Oder ziehen immer ein paar Gynen aus dem Nest um sogesehen ne Parallelgesellschaft zu gründen, welche dann ja mit nem Zweignest verbunden wäre?

Und, welche Temperatur sollte an der Neststelle erreicht werden? Habe mir überlegt zunächst vor dem Einzug der Schützlinge alles vorzubereiten, die Durchschnittstemperatur im Terra auf ca. 25-27°C zu halten, und in der Kugel ca. 28-30°C . . .

Der Vorteil ist dass ich das Spotlight dann so ausrichten könnte dass wirklich alles passt, da ich ja gezielt im inneren der Kugel die Temperatur messen kann wenn noch keiner drin Wohnt. . .

Keine Lust auf Stress mit dem Mieterschutzbund :lol:
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Beitragvon Erne » 5. Jul 2008 17:02

Sei vorsichtig mit der Lampe den Ball zu beheizen, sonst gibt es gegrillte Ameisen.
Bedingungen ändern sich, andere Raumtemperatur, Austausch der Lampe nach Defekt, zu lange eingeschaltet.

25 – 28°C sind auch ausreichen für das Nest.
Zugute Bedingungen haben eine hohe Zuwachsrate zur Folge und die wiederum begünstigt
die von Dir angesprochene Zweignestbildung.

Vorsicht auch bei Mais, eine Monokultur, auf die verschiedenste Gifte gesprüht werden.


Hallo hier im Forum.
Freut mich besonders einen neuen zukünftigen Ameisenhalter begrüßen zu können der
sich vorher ausgiebig informiert.
Weiterhin Vorfreude und möge sie Dir gelingen die Ameisenhaltung.

Grüße
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Beitragvon DanYowW » 5. Jul 2008 17:10

Danke für die Infos =)

Wie sollte denn dann die Umgebungstemperatur gewählt werden bei 25-28°C im Nest ?

Die Temperatur im Nest sollte ja schon über der Temperatur des Umfelds liegen, um eben diese Stelle attraktiv zu machen. Im Shop steht: 20-28 °C allgemein, dann versuche ich ca. 22 - 24°C im Terra und 28°C im Nest bzw. am Nest, dann passts. . .

Hope so =)

Und ebenfalls danke für den Empfang :thumleft:
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Beitragvon Böser Onkel » 6. Jul 2008 11:38

Also das mit der Lampe ist nicht verkert, aber nimm nicht eine mit 70 Watt oder so, denn 30-40 Watt bringen es auch und dann so ca. 30-40 cm vom Nest entfernt. Das Nest wird warm genug und sie nisten sich dort ein wo es am wärmsten ist, natürlich musst du eben aufpassen da sich in einem solch kleinen Raum die Temperatur mehr staut und es sehr warm werden kann.
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Beitragvon DanYowW » 6. Jul 2008 11:58

Natürlich, das habe ich auch bedacht, ich werde einfach nen Temperaturfühler in die Kugel legen, verbunden mit nem Thermostat, sodass das Licht nur anspringt wenn die Temperatur unter 25°C fällt und ausgeht wenn es über 28°C steigt. Da ich vorhabe in dem Terra ne Inselform anzulegen mit Fischen im "Graben" habe ich sowohl mit Ausbrüchen und auch mit der Luftfeuchtigkeit weniger zu befürchten.

Noch ne kurze Frage: Hat mal jemand Honigmilch ausprobiert? Also anstatt dem hier oft erwähnten Gemisch aus Wasser und Honig im Verhältnis 2:1 bzw. Wasser und Zucker einfach das Wasser durch frische Milch ersetzen, dadurch wäre der Nährstoffhaushalt und der Eiweißhaushalt gleichzeitig gegeben. . .

Natürlich neben diversem Nebenfutter als "Schmankerl" =)
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Beitragvon Scyza » 6. Jul 2008 12:12

Habe zwar selbst Honigmilch noch nicht ausprobiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Milch relativ schnell verdirbt, gerade in einem Becken mit so hohen Temperaturen.

Müßte man dann vermutlich ziemlich oft austauschen. Falls es überhaupt angenommen wird ;)
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Beitragvon The_Paranoid » 6. Jul 2008 12:51

DanYowW hat geschrieben:Hat mal jemand Honigmilch ausprobiert? Also anstatt dem hier oft erwähnten Gemisch aus Wasser und Honig im Verhältnis 2:1 bzw. Wasser und Zucker einfach das Wasser durch frische Milch ersetzen, dadurch wäre der Nährstoffhaushalt und der Eiweißhaushalt gleichzeitig gegeben. . .

Damit die Kleinen auch ihre Portion Eiweiß bekommen, füttert man Insekten. Am besten für die Kolonie ist es, wenn Eiweiß und Kohlenhydrate getrennt angeboten werden. Also Honig/Zuckerwasser für Kohlenhydrate und Insekten für Proteine. So können sie genau das Aufnehmen, was sie gerade brauchen und entwickeln sich besser, als wenn man nur einen Einheitsbrei anbietet, in dem alles enthalten ist.
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Beitragvon DanYowW » 6. Jul 2008 13:34

Stimmt, da ist was dran. Auch das Argument der Haltbarkeit, nun gut, dann wohl eher nicht.

Achso, eine Frage noch, was denkt ihr wie lange bei ca. 1-3 Gynen zu Beginn der Koloniegründung ein Becken mit den Maßen Länge*Höhe*Tiefe = 150cm*140cm*75cm reichen wird? Wollte nämlich keine weiteren Becken anschließen, soweit ich euer OK dazu erhalte ;)
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Beitragvon Necturus » 7. Jul 2008 10:48

Fragen wir mal so, wie lange willst du sie halten?
Ich trau mir keine Prognose zu, aber grade bei dieser Art brauchst du ohne Erweiterungsplan eigentlich garnicht anzufangen.
Gruß,
Necturus
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