Ich züchte Mehlwürmer, das geht recht einfach.
Du benötigt hierfür einfach nur einen Plastikbehälter, egal ob ein Eimer oder Gefrierbehälter. Dort hinein gibst Du eine Mischung aus Haferflocken und ca. 10% Mehl. Als Unterschlupf eignet sich etwas Pappe z.B. Eierkarton.
In regelmäßigen Abständen sollte etwas Obst und Brot verfüttert werden.
Herr Prof. Buschinger schreibt noch folgendes:
„Feuchtigkeit erzeugen sich die Mehlwürmer selber genug. Sie können nämlich das bei der Veratmung ("Verbrennen") ihrer Nahrung entstehende Wasser speichern, das reicht ihnen. Auch ohne jede extra Vitamingabe lassen sie sich über viele Generationen züchten, also sind Vitamine überflüssig.
Entweder kauft man je nach Bedarf hin und wieder 100 g Mehlwürmer und lässt sie sich verpuppen (Puppen dann am besten einfrieren bis zum Verbrauch), oder man lässt ein paar Käfer aus den Puppen schlüpfen und in der beschriebenen Schachtel ihre Eier ablegen. Sind große Mehlwürmer mit in der Schachtel, so fressen sie gelegentlich die Puppen an. Aber die sammelt man ja ohnehin ab.
Das einzige wirkliche Problem sind Milben, die man fast immer zusammen mit den Mehlwürmern kauft! Deshalb keine frischen Puppen aus der Zucht direkt ins Formikarium geben.
Trockene Raumluft bremst das Wachstum der Milben, deshalb Box offen lassen! Um das Auswandern von Milben aus der Zucht zu verhindern hat es sich bei uns bewährt, den inneren Rand der Box ca. 3 cm breit mit Paraffinöl ("Paraffin dickflüssig") zu bestreichen, da bleiben die Milben hängen.
Bei stärkerem Milbenbefall am besten die ganze "Zucht" mit heißem Wasser behandeln und mit neu gekauften Mehlwürmern neu ansetzen (in der Hoffnung, nicht allzu viele Milben mit zu bekommen).
Mehlkäferpuppen (gefroren) und Honigwasser (1:1) reichen für die meisten Ameisenarten als Diät voll aus (gelegentlich eine Fliege oder dgl. schadet nicht; Bhatkar-diet, Stärke etc. sind unnötig bzw. OHNE Mehlkäferpuppen oder andere Insekten als Zusatznahrung sogar absolut unzureichend!). - Ich züchte damit jedenfalls eine ganze Reihe von Ameisenarten seit > 30 Jahren, über etliche Generationen hinweg.“
Tschö Karsten