Warum soll es den Leuten in einem Zoo anders ergehen als so vielen Privathaltern?
Für Myrmecia gibt es bisher nur sehr wenige Haltungserfahrungen, die zudem über die normalen Quellen (Fachzeitschriften, Bücher) nicht zugänglich sind. Weiß denn jemand, wie alt eine Königin wird? Bei solchen Tropenameisen, die oft schnell wachsen und sich fortpflanzen ("Schwärmen"), kann die Lebenserwartung deutlich geringer sein als bei einheimischen Lasius niger oder Camponotus spp.! - Besser bekannt sind die großen Blattschneider-Arten, besonders Atta spp., und da geht es anscheinend auch besser in Zoos. Ob nun Acromyrmex "octospinosus" wirklich polygyn ist und ob es zu Kopulationen in den Formikarien kommt, habe ich bisher noch immer vergeblich über die Foren zu ermitteln versucht. Man hat mir bisher immer nur unbegattete Weibchen geschickt.
Gerade habe ich erfahren, dass an der Blattschneider-Anlage im Salzburger Haus der Natur winzige Ameisen auch außen herumlaufen, der Beschreibung nach recht sicher Pharaoameisen. Kann das zufällig jemand bestätigen? - Ich werde im Juli mal da hinkommen und mir das ansehen. Bekämpfen kann man wohl nur "Alles oder Nichts"
Das erinnert an die Milbenbekämpfung in Privatformikarien.
Zoodirektoren machen sich, ganz genau wie Privathalter, oft arg übertriebene Vorstellungen vom "Schauwert" von Ameisen. Als ich über unserer Sklavenraub-Versuche mit Harpagoxenus sublaevis in der Fachpresse berichtete, wurde ich von einem Zoodirektor darauf angesprochen, ob das nicht auch etwas für seinen Zoo sei.
Leider sind die Tiere recht klein, die Völker passen in einen Fingerhut, und Raubzüge machen sie vielleicht 5-10 pro Jahr. Jeder Raubzug dauert mehrere Stunden und ist nicht zeitlich vorhersagbar. Da würde die Geduld der Zoobesucher doch sehr strapaziert. Für den Rest des Jahres sitzen sie im dunklen Nest und sind stinklangweilig. Schauwert bestenfalls so wie bei einem Flohzirkus.
Der Mann war so klug, sein Vorhaben abzublasen!
MfG,
Earlant