Das hat mit dem Alter fast gar nix zu tun. Es geht doch nicht darum, dass nur die Älteren mehrere Kolonien halten können. Sicher, die haben vermutlich mehr Platz in ihrer Wohnung, das muss aber auch nciht immer so sein.
Und auch die älteren User können sehr unverantworlich handeln.
Bei einem jüngeren Mitglied ist das ebend schon mal
eher der Fall (Thema Schnappsidee; Entwicklung des Verantwortungsbewusstseins; wollen mehr Action usw) und da stehen einem ebend auch noch nicht so viele Mittel (Geld, Platz) zur Verfügung.
Nein, es geht darum, das schon eine Kolonie von Lasius niger oder Messor barbarus sehr viel Platz verbrauchen kann. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass beide Arten den Platz eines durchschnittlichen Ameisenhalters voll ausschöpfen. Sicher das ist alles Zukunftsmusik, bisher passen sie alle in einen Schuhkarton, aber bei der Ameisenhaltung geht es um Geduld. Ich warte auch schon ein Jahr lang darauf, dass meine Ameisenkolonie, die ich hier halte, ein bisschen mehr Action zeigt, aber das ist ebend nicht so, da wären Lasius niger derweil schon interessanter gewesen. Aber nein, das kommt ebend erst so ab 2 Jahren der Haltung, dass die Kolonien (je nach Art) ziemlig aktiv werden und auch mal etwas mehr Platz benötigen.
Ich habe da mal ein schönes Beispiel für eine Messor barbarus Kolonie gefunden, die blos etwa 2 Jahre alt ist:
http://ameisencafe.de/thread.php?threadid=22
Da sieht man schon, was man mit einer Kolonie so zu tun haben kann! Die einheimischen Camponotus wachsen da natürlich wesentlich langsamer heran, die erreichen erst nach mehreren Jahre sehr große Koloniegrößen. Messor barbarus und Lasius niger machen aber nach 2-3 Jahren schon richtig Arbeit und verbrauchen auch so ihren gewissen Platz (jeweils 2-3 große Becken?!).
Es wäre daher ganz logisch, wenn man sich nicht so viele (1-2) Arten ins Haus holt und erstmal mit diesen ja "nur" einheimischen Arten seine Erfahrungen macht, die auch ins Extreme gehen können, da brauch man erstmal gar keine Exoten um das zu erleben.
Nur weil eine Art einheimisch ist, ist sie übrigens nicht uninteressanter. Lasius niger z.B. sind wesentlich aktiver und interessanter als viele andere Ameisenarten (auch als viele Exoten). Sie werden ja blos als "Anfänger-Art" verkauft, weil man sich nicht so viel Gedanken über das Klima im BEcken machen braucht. Aber auch diese Art wird sehr groß (Koloniegröße) und dann hat man irgendwann auch als Anfänger oder auch Fortgeschrittener so seine Problemchen.
Ideal finde ich übrigens Serviformica fusca, die ist etwas größer (sagen wir Mittelgroß) in iherer Körperlänge und erreicht nicht solche großen Koloniegrößen (allerdings immernoch ansehnlich). Eine Kolonie dieser Art kann einem Halter viele Jahre Vergnügen bereiten.
Wer eine Ameisenart nur ein Jahr lang interessant findet und immer wieder neue Arten haben will, damit es interessant bleibt, sollte vllt das Hobby weschseln.
Die Winterruhe stört einen als Halter eigentlich auch nur Anfangs so stark.
Später wird man feststellen, dass es gut ist, dass man endlich mal 4-6 Monate Zeit hat seine Becken völlig neu einzurichten und in Ordnung zu bringen. Auch werden die Ameisen so nicht so schnell langweilig. Wenn ich nach 2 Jahren eh schon jede Aktivität meiner Ameisenkolonie kenne, macht so eine Pause von den Tieren wirklich wieder mehr Freude auf das nächste Wiedersehen im neuen Jahr. Anfangs ist das natürlich ätzend ich weiß, aber Geduld und vorausschauendes Planen ist wirklich alles in der Ameisenhaltung. Als Ameisenhalter plant man ebend nicht in Monaten sondern in Jahren. Dann holt man sich die erste exotische Art (wenn überhaupt!!!) erst in 6 Jahren, na und? Man hat doch noch sein restliches Leben lang Zeit. Klingt doch logisch oder?