also erst mal zu der lage in hessen: für die tiere, die schon gehalten werden gilt bestandsschutz. das hatte ich ja auch schon allen ameisenhaltern empfohlen, wenn man tiere bei antstore (o.ä.) kauft, immer die quittung aufheben! allerdings ist ein nachzuchtverbot erlassen. d.h. in der praxis eigentlich, dass man die tiere nicht mehr verkaufen darf.
das gesetz ist meiner meinung nach aber schon deswegen nicht zu halten, da ein solches verbot auf landesebene absolut keinen sinn macht, wenn schon muss so etwas auf bundesebene angegangen werden.
die argumente gegen ein verbot sind hier im forum sicher schon einmal häufiger gefallen: nur menschen, die sich für bestimmte tiere interessieren wollen diese auch schützen und nur durch haltung ist man in der lage (neue) informationen (auch für den schutz) über diese tiere zu erhalten. nur so wird es junge wissenschaftler geben, die sich für die thematik der tiere interessieren.
wahr ist sicher auch, dass gerade mit gefährlichen tieren häufig (allerdings schätze ich häufig hier auf deutlich unter 1% aller halter!) nicht richtig umgegangen wird. insofern denke ich, dass eine "sachkundeprüfung" zur haltung dieser tiere, wie auch schon von z.b. der dght angeboten ebenfalls diese "deppen", die schindluder mit den tieren treiben, von der haltung genauso effizient abhielte, wie ein verbot!
außerdem sollten die gesetzlichen mindeststandards für die haltung von tieren überprüft werden. wenn jm. unbedingt z.b. einen luchs halten möchte, dann soll er/sie das gerne tun, dann aber müssen strenge standards an die haltung solcher tiere geknüpft sein.
es gibt nur eine tiergruppe, bei der ich ein haltungsverbot für sinnvoll erachte und dies sind tiere, die sich nachweislich (!) in der natur oder in der wohnung vermehren können und dort erhebliche gefahr darstellen oder schäden anrichten können, auch wenn nur wenige individuen aus der haltung entkommen. dies wäre dann auch für tiere wie momorium pharaoensis der fall. (allerdings meiner beschreibung nach auch für heimchen ...

!)
die in der liste verbotenen tiere kann ich nicht alle bewerten. sicher ist jedoch, das von platymeris nicht mehr gefahr ausgeht, als von wespen. ehr weniger, weil dich max eine von ihnen attackieren wird, im gegensatz zu staatenbildenden tieren!
im gegensatz dazu sind die wirklich "gefährlichen" (für die umwelt) tiere, wie agarkröte, ochsenfrosch, u.v.m. in dieser liste nicht zu finden. die liste zeugt also leider mal wieder nicht von kompetenz und sachverstand, sondern ist ein einfaches bestreben politisch auf kosten einer minderheit (terrarienhaltern) bei der restlichen bevölkerung zu punkten (die aus uninformiertheit angst vor "gefährlichen" tieren hat).
übrigens möchte ich bitte mal eine statistik sehen, in der fälle von verletzungen durch eine dieser tierart nachgewiesen sind, die einem halter entkommen sind (verletzungen des halters selbst sind sein eigenes risiko und kommen vermutlich schon ab und an vor)! da solche fälle sicher direkt von den medien hochgekocht würden und man aber bisher nichts davon gehört hat, denke ich, dass es kaum oder keine fälle gibt!