Bericht zur Umsiedlung von Waldameisen

Hier kann zum Ameisenschutz diskutiert werden.

Bericht zur Umsiedlung von Waldameisen

Beitragvon delirium » 26. Mär 2007 21:37

Edit Antstore

Dieser Bericht über die Umsiedlung von Waldameisenhaufen wurde unverändert mit dem gleichen Text und Bildern im Forum der Deutschen Ameisenschutzwarte gepostet, dort aber wieder auf Drängen einer bekannten Person aus dem Forum der Deutschen Ameisenschutzwarte gelöscht, nur weil Martin an dieser Aktion teilgenommen hat - übrigens aus der Motivation heraus, unterstützend mitwirken zu wollen und nicht, wie man ihm gerne unterstellen möchte, aus werbewirksamen Gründen. Für uns ein befremdliches Verhalten, aber soll sich jeder selber seinen Teil denken... nur soviel: die allseits bekannten Nachwuchssorgen der Ameisenschutzwarte hinsichtlich aktiver Mithilfe sind durch solch ein Verhalten nicht gerade motivierend...



Folgend ein Bericht über Umsiedlungen von Waldameisennestern.
Bitte entschuldigt die Zeitsprünge, aber es wäre zu aufwendig, alles genau wiederzugeben. Zudem soll das hier nur eine grobe Darstellung sein, wie Waldameisennester umgesiedelt werden:


Am 24.03.2007 brachen Martin und ich um sechs Uhr früh auf, um zusammen mit Dr. Katrin Möller und Manfred Waurick von der Brandenburgischen Ameisenschutzwarte drei Waldameisennester umzusiedeln.

Betroffen waren drei Formica polyctena Nester, die jeweils auf Privatgrundstücken standen und den Anwohnern ein Dorn im Auge waren, also mussten sie umgesiedelt werden.

Die Orte waren Biesenthal, Oranienburg und Wandlitz. Da Martin und ich uns aufgrund mangelhafter Navigation meinerseits verspäteten, konnten wir beim Einladen der ersten Kolonie nicht anwesend sein.
Also ging es für uns bei der zweiten Kolonie los.

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Das Nest war sehr groß und viele dicke Baumstämme und Bretter gehörten zum Nestkern. Also mussten sie mitgenommen und vorher natürlich verladen werden. Es war eine ganz schöne Arbeit, das Nest in Säcke zu verladen.


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Nachdem die massiven Stämme in Säcke gehüllt wurden, wurde das Nest in stabile Zementsäcke geladen (per Spaten, Schippe und Hand).


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Das war die "Ausbeute".



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Natürlich waren einige nicht gerade beigeistert. :grin:


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So sah das ausgehobene Nest nach dem "einsacken" aus.



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Die Säcke wurden dann ins Auto gehieft.



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Am neuen Standort wurde das Nestmaterial in umgekehrter Reihenfolge wieder aufgeschüttet.


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Reisig auf den Stämmen soll Hohlräume für die Ameisen bilden. Dadurch könne sie sich ersteinmal verstecken und in den nächsten Tagen und Wochen das Nest neu aufbauen.



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Eine Ladung Zucker dient zur Erstversorgung.


Im Folgenden einige Impressionen des letzten Nestes (die Ameisen waren gerade bei der Sonnung.

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Zum Schluss das Beste, Videos:

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Zuletzt geändert von delirium am 27. Mär 2007 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon The_Paranoid » 27. Mär 2007 12:14

hört sich ja ganz nett an. Aber die Bilder bei Geocities zu hosten ist keine gute Idee, da die die Anzahl der Zugriffe beschränken. Will heissen, dass ich grad überhaupt keine Bilder sehen kann, da "die Anzahl der möglichen Abrufe überschritten" wurde.

"Der Zugriff auf diese Site wird innerhalb der nächsten Stunde wieder möglich sein. Versuchen Sie es dann bitte erneut."
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Beitragvon delirium » 27. Mär 2007 15:13

So, die Probleme wurden nun behoben und alle Bilder müssten jetzt ohne Probleme zu sehen sein.
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Beitragvon earlant » 27. Mär 2007 16:42

Hallo delirium,

Schön, dass Sie hier über eine solche Natur- und Artenschutzmaßnahme berichten. Mancher hat da ja ziemlich ungenaue Vorstellungen.
Ich würde mich aber freuen, wenn Sie zusätzlich im Forum der DASW auch einen kleinen Bericht unterbringen könnten. Dürfen ein paar weniger Bilder sein (ich weiß, das upload ist da etwas mühsam).
Das Unterforum für die Brandenburgische Ameisenschutzwarte ist aber noch so arg leer!

Viele Grüße,
Earlant
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Beitragvon NuEM » 27. Mär 2007 21:57

Auch bei uns in der Gegend (östliches Ruhrgebiet) gibt es einige Waldameisen-Nester, und ich vermute mal von Zeit zu Zeit auch notwendige Umsiedlungen.

Wo kann man erfahren, wer über die lokale Waldameisen-Population einen Überblick hat, bzw. wie kann man bei Umsiedlungen seine Hilfe anbieten?
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Beitragvon delirium » 27. Mär 2007 22:51

Am besten ist es, wenn du dich an die zuständige Ameisenschutzwarte wendest, also in diesem Fall wohl NRW.

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Beitragvon NuEM » 28. Mär 2007 01:25

Danke.
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Beitragvon Sinthoras » 28. Mär 2007 19:25

So eine Umsiedlung muss doch mit einem riesen Verlust an Arbeiterinnen verbunden sein . Kann es da passieren ,dass das Folk nicht überlebt?

MfG Sinthors
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Beitragvon earlant » 28. Mär 2007 19:56

Hallo Sinthoras,

Verluste sind nicht zu vermeiden, und es passiert leider auch, dass ein Volk am neuen Platz nicht lange überlebt.

Die Entscheidung für oder gegen eine Umsiedlung fällt nach dem Prinzip, dass die Ameisen eine möglichst große Chance zum Überleben haben sollen.

Häufiges Beispiel:
Beim Bau einer neuen Straße durch ein Waldgebiet würde ein Dutzend Völker mittels Planierraupe sofort getötet. Nach rechtzeitigem "Umsiedeln" überleben vielleicht 10 Völker. Klarer Fall.

Beispiel von delirium:
Leute fühlen sich durch die Ameisen auf ihrem Gelände belästigt (der Dame mit Kind im Hintergrund sieht man es an! Ihre ganze Haltung signalisiert: "Und wehe, ihr lasst ein paar Ameisen da!")
Man versucht es mit gutem Zureden, es sind interessante Tiere, nützlich usw.: Das hilft manchmal.
Hilft es nichts, muss man damit rechnen, dass die Leute bei Nacht und Nebel das Problem auf eigene Faust lösen: Totalvernichtung.
Nach einer Umsiedlung hat das Volk etwa 80 % Überlebenschancen.

mfG,
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Beitragvon delirium » 28. Mär 2007 22:49

Och, die Dame war den Ameisen gar nicht mal so abgeneigt, nur soll dort gebaut werden und das ist natürlich hinderlich.

Ich habe bisher 5 Umsiedlungen mitgemacht und doch kommt mir immer das Gefühl: schade, dass wir nicht wirklich JEDE Ameise mitnehmen können. Es ist doch schon irgendwie traurig, dass einige eben doch den Tod finden. Aber so ist das Prinzip bei den Ameisen nun mal aufgebaut, "man lebt für die Kolonie, nicht für sich selbst".
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