Vorbereitung zum Bau einer großen Polyrhachis dives Anlage

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

Vorbereitung zum Bau einer großen Polyrhachis dives Anlage

Beitragvon [AOI]Hawkeye » 13. Sep 2006 21:47

Hallo,

Wie bereits im Titel erwähnt, habe ich vor demnächst (in den nächsten Wochen) eine große Anlage für eine Polyrhachis dives Kolonie zu bauen; ich möchte den Tieren wirklich viel Auslauf bieten, da es ja sonst zu Komplikationen kommen kann, wie ich hier gelesen habe. Sahal erwähnte dort, dass 1,5m² Lauffläche gut wären... das habe ich mir als Ziel vorgenommen.

Als Arena plane ich ein Plexiglasbecken mit 130*30*30cm Kantenlänge und als Abfallbecken bzw. Start-Arena ein 30*20*20 Becken, das steht so weit fest, aber ich brauche noch etwas Hilfe beim Nestbecken, ich hatte vor ein Plexiglasbecken wie das "Highlander" nachzubauen und die Ameisen dieses dann vollständig als Nest ausweben zu lassen :D .

Nun meine Fragen:

- Welche Größe ist für so ein Nestbecken zu empfehlen? (da soll wirklich nix anderes außer dem Nest rein, und es soll später nicht ausgetauscht werden!)

- Ist es empfehlenswert zu Beginn einen Teil dieses doch großen Behälters für das anfangs kleine Nest zu separieren? ( natürlich an einem Schlauchanschluss )

- können die Ameisen ihr "Nistmaterial" (Moos, Blätter, ...) von der Arena über einen ca. 1-2m langen Schlauch ins besagte Becken transportieren, oder wird nur das eingesponnen, was an Ort und Stelle liegt?

- Ist dieser Bodengrund für die Arena geeignet?

- welches der ANTSTORE-Gitter könnt ihr für Polyrhachis dives und auch meine Pheidologeton diversus empfehlen?

- Möchte jemand, dass auch ich einen Haltungs-Threat für Polyrhachis dives erstelle, oder gibt es eurer Meinung nach davon schon genug? :roll:


Mit freundlichen Grüßen
Hawkeye
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Beitragvon Martin S. » 13. Sep 2006 22:29

- Welche Größe ist für so ein Nestbecken zu empfehlen? (da soll wirklich nix anderes außer dem Nest rein, und es soll später nicht ausgetauscht werden!)


Das Nest kann schon 12 - 15 Liter Volumen bekommen.

- Ist es empfehlenswert zu Beginn einen Teil dieses doch großen Behälters für das anfangs kleine Nest zu separieren? ( natürlich an einem Schlauchanschluss )


Ich würde es vielleicht solange separieren, bis das Nest im kleineren Becken angelegt worden ist. Aber umbedingt notwendig ist das nicht.

- können die Ameisen ihr "Nistmaterial" (Moos, Blätter, ...) von der Arena über einen ca. 1-2m langen Schlauch ins besagte Becken transportieren, oder wird nur das eingesponnen, was an Ort und Stelle liegt?


Als erstes wird das Material aus der näheren Umgebung verwendet, wenn da nur noch wenig vorhanden ist, vergrößert sich der Radius.

- Ist dieser Bodengrund für die Arena geeignet?

Polyrhachis dives verweben alles was nicht niet- und nagelfest ist. ;)

- welches der ANTSTORE-Gitter könnt ihr für Polyrhachis dives und auch meine Pheidologeton diversus empfehlen?

Polyrhachis dives = Mw 0,63
Pheidologeton diversus = Mw 0,25

- Möchte jemand, dass auch ich einen Haltungs-Threat für Polyrhachis dives erstelle, oder gibt es eurer Meinung nach davon schon genug?


Klar, es kann nie genug geben, da jeder Halter seine eigenen Erfahrungen sammelt.

Gruß Martin :D
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Beitragvon Sahal » 14. Sep 2006 08:28

Hi und Hallo,

Polyrhachis dives ist eine "aufstrebende" Art und nutzt jede Gelegenheit zum Klettern, hat ausgeprägte Krallen und kann sich elend gut festhalten.
Ua in einer Veröffentlichung finden sich Angaben zu Nestern in der Natur auf einer Höhe von >1m.
Diese und andere Angaben lassen mich auf eine bevorzugte Besiedlung von Bäumen/Sträuchern schliessen, daraus resultierend ist ein hohes Formicar besser als ein Flaches.

Arena:
Eine Arena mit den Maßen 100x50x100cm erscheint mir passender als 130x30x30cm. Die Höhe kann durch mehrere Ebenen 50x50cm (ähnlich einer Vitrine) einseitig unterteilt werden, so erhöht sich gleichzeitig die Lauffläche. Der offene Raum erhält dann Kletteräste.

Bodengrund/Einrichtung:
Die Einrichtung/der Bodengrund frei nach Schneewittchen: "Sand weiss wie Schnee, Äste braun wie Ebenholz"... nur die Lippen leihe ich mir vom Froschkönig ala "Sphagnum, grün wie Frosch" halt.
Auf dem weissen (3cm dicken) Sand sind die Tiere sehr gut zu sehen, und auch die Unmengen an produziertem Müll lassen sich leicht erkennen und entfernen. Von den Massen an Futtertier-Resten mal ganz zu schweigen. Sphagnum dient, sehr klein gezupft, als Nistmaterial und wird durch die Biester gerne beklettert/durchforstet.

Nest:
die Grundidee des Farmähnlichen Aufbaues dürfte sicherlich eine gute Einsicht ins Nest sein... kannste knicken, aber sowas von... Die Tiere werden Dir nach und nach die Scheiben zuweben. Auch sind bei dieser Form Nest-"Rahmen" spätere Eingriffe ins Nest ausgeschlossen, ohne das gesamte Nest zu zerstören.
Weiterhin nutzen Polyrhachis dives zwar "jede Spalte" als mögliches Nest, jedoch benötigen sie Fläche... dh keine hohen, schmalen Schlitze, sondern flache, breite Schlitze. Wenn ihnen das Nest nicht in den Kram passt werden sie bockig ihre Brut einfach offen in der Arena stapeln, die Gynen dazwischen quetschen und den ganzen Berg mit 2 Lagen Arbeiterinnen schützen... bis sie dann aus dem Nichts ein Nest irgendwo erstellt haben, logischerweise genau da, wo Du es am wenigsten gebrauchen kannst.
Als Grundrahmen ist ein Schlitz 2-3cm hoch besser geeignet, je nach Koloniegröße entsprechend breit und lang, zB 15x7cm. Mehrere Etagen kein Problem, diese werden nach Bedarf ins Nest integriert. Aus verschiedenen Haltungsberichten scheint sich besonders Korkrinde als geeignet erwiesen zu haben.

Baumaterial, wie Sebastian schrieb: alles was sie irgendwie ins/ans Nest schleppen können. Es scheint (!) so, als wenn Polyrhachis dives ihre Nester an die unmittelbare Umgebung anpassen und bevorzugt Nestmaterial nutzen, welches sie um das Nest herum finden.
Baue den Tieren einen separaten Nestbehälter, ca 25-50x25x25 und fülle neben Sand etwas kleingezupftes Sphagnum ein. Je kleiner, detso filigraner wird das Nest.

Ausbruchssicherung:
Gazee und Gitter sind für diese Art extrem gut geeignet und werden prima angenommen, mit lauten "Hallo" werden sie gutgelaunt unter dem Gitter turnen und Hochseilnummern proben. Zwingend ist also eine zusätzliche (!) Ausbruchssicherung aus zB PTFE notwendig, um überhaupt nochmal an das Beckeninnere zu kommen. Dessen ungeachtet sind Gitter und Gazee bei dieser Ameisenart/Gattung PFLICHT!

Mein Senf:
Die sicherste Haltung für Polyrhachis: Abkochen, in Alkohol einlegen, dann kremieren und die Asche in einem Bergwerksstollen einlagern.
Die kleinen Terroristinnen sind nach meiner Einschätzung in Ausbruch und Infektionsrisiko mit Pheidole gleichzusetzen und gehören somit nicht in ungeübte Hände!
Wer sich von der extrem hohen Ausbruchsneigung und schnellen Zweignestbildung nicht abschrecken lässt, sollte sich dennoch die Anschaffung mehr als nur einmal gut durch den Kopf gehen lassen.

Der Anschaffungspreis ist das geringste aller Probleme!!
Die Folgekosten können jedoch schnell ins Geld gehen, alleine die erstaunlichen Mengen an benötigtem Futter sind nicht für jedes Hobby-Budget geeignet. Laufende Kosten für Formicar-Heizung liegen auf der Hand, ebenso der Anschaffungspreis für ein genügend großes Formicar.

Aufgrund der hohen Ausbruchsneigung muss das Formicar zwingend komplett und 100Pro geschlossen sein, Berichte und Infos über Zweignestbildungen in der Wohnung sind bekannt.

Es gibt viele Arten, die ich zur Haltung nur empfehlen kann; es gibt einige Arten, die ich bedenklich finde; vor Polyrhachis kann ich jedoch nur warnen.
Sahal
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Beitragvon Sanguinius » 14. Sep 2006 18:26

Hallo!

Ich will nur einige kurze Worte von mir geben.

1. Ich währe mir nicht so sicher, dass sie auch dort weben wo du willst. Bei mir sind sie auch schnurstracks von einem Becken (wo ihr altes Nest war) ins neu gezogen und haben dort innerhalb kürzester Zeit ihr Nest gebaut. Die letzten Nestinsassen waren nach spätestens 1nem Tag im Neuen. Wenn sie in dem Großen Becken ein geignetereres Plätzchen finden werden sie dort weben. Und aufgrund besserer Lichtverhältnisse ist das auch wahrscheinlich. (Wenn sie mehr Platz haben, müssen sie nicht so viel an Scheiben bauen und es ist dunkler).

2. Ausbruchskünstler?! Jap, das sind sie devinitiv! Allerdings nur wenn man sie lässt... Ein Streifen PTFE ist 100% nicht ausreichend!! Selbst wenn er seeehr gleichmäßig aufgetragen ist sehe ich manchmal welche die ihn überwunden haben. Der absolute Vorteil der Art und gleichzeitig ihr eigenes größtes Problem ist ihre Größe. ^^ Sie können eben nicht wie Pheidole den halbe mm zwischen Deckel mit Gaze überwinden. -->

Gleichmäßiger streifen PTFE + Deckel ist Pflicht, aber dann auch sehr sicher. Ach ja, ich habe grade den Test am Laufen PTFE 1:1 mit Wasser verdünnt aufzutragen. Dadurch ist die resultierende Schicht zwar viel dünner, aber hat auch viel weniger Unebenheiten und lässt sich viel besser auftragen. Bisher ist die Wirkung noch besser, in dem Testbecken habe ich bisher keine Ameisen am Deckel gesehn.

Mfg Felix
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Beitragvon maze23 » 14. Sep 2006 22:27

Moin,


@Sahal. wollte mal fragen ob du Polyrhachis dives selber hälst?




mfg Matthias
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Beitragvon [AOI]Hawkeye » 15. Sep 2006 16:28

Guten Tag

Toll Sahal, dass du hier eine kleine, kompetente F.A.Q. zu Polyrhachis dives geschrieben hast, Vielen Dank! :)

OK, nun habe ich über die ganze Sache nochmal nachgedacht:
Habe zunächst deinen Vorschlag einer 100*50*100-Arena aufgegriffen, dann aber gemerkt, dass ein Zugang von oben nicht realisierbar wäre, weil man mit den Händen so gut wie nie den Boden erreichen würde. Nun habe ich die Vorstellung von 50 cm Würfel-Aquarien als Arenen, die variabler in der Aufstellung im Raum sowie leichter zu bewegen sind; der Zugriff von oben fällt dabei auch leichter.
Zu dem Nestbecken: Würden sie in einem von Sahal beschriebenen Becken bis oben an die Scheibe weben (PTFE bringt nix, wenn die sich auch in der Mitte einen hohen Turm bauen können), dann ist der Zugang zum Nest auch relativ gefährlich.
Dass sie dann auch da bleiben mit Ihrem Nest, versuche ich mittels kleiner Heizmatten zu erzielen; sind diese unten angebracht weben sie vielleicht auch nicht so hoch, wenn ein weiterer "Nistkasten" angeschlossen wird ;) (Temp.unten>Temp.oben).
Ich habe heute einen Terrarienbauer in meiner Nähe ausfindig gemacht und werde auch nur Glasformicarien verwenden; sind wir uns hier Einig geworden, werde ich mal nach einem Kostenvoranschlag fragen.

@Sanguinius; wie trägst du das PTFE am "liebsten" auf dem Silikon in den Ecken auf (Klebefilm)?

Mit freundlichen Grüßen
Hawkeye
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Beitragvon Sahal » 15. Sep 2006 17:45

Hola

Moin Moin maze23: in der Tat haben wir momentan ene Kolonie Polyrhachis dives in Haltung genommen, da der Vorbesitzer restlos überfordert war. Nachdem seine Mutter ein Zweignest aus der Garderobe gesaugt hatte, war die Kolonie abschussreif. Bis dahin habe ich selbst nicht so recht an die Eigenschaften der Polyrhachis dives geglaubt... bin aber eines Besseren belehrt worden. Diese Art besitzt alle Eigenschaften, die eine Haltung als Bedenklich erscheinen lassen und keine "Vorteile", die diese Risiken rechtfertigen würden.


@..Hawkeye:
Du wirst bei mir immer wieder die Maße 25, 50 und 100 finden, da ich bekennender Polystyrol-Anhänger bin und dieses Material fast ausschliesslich verwende. Polystyrol ist in den Maßen 25x50, 50x50, 100x50 und 100x100 in (fast) jedem Baumarkt unter "Bastlerglas" zu finden... grottengünstig, leicht zu bearbeiten und einfach mit UHU-Plast zu kleben (kalt-schweissen). Lässt sich sogar unter Wärme biegen.

Vor dem Problem der Zugänglichkeit stand ich auch, da ich meine Pfoten nicht schlangengleich durch die Äste biegen kann, diverse dafür notwendige Knochenbrüche wollte ich mir ersparen. Lösung: ich habe eine schmale Seite des Behälters offen gelassen und die Kanten mit Alu-Winkeln verstärkt. Auf die "vorderen" Schenkel der Winkel beidseitig durchgehend eine Seite eines Klettbandes geklebt. Dann passend zu den Ebenen die Seitenscheibe in mehrere Stücke gebrochen und das passende Gegenstück des Klettbandes aufgeklebt. So kann ich je nach Wunsch einzelne Elemente abnehmen und bequem auf die Ebenen zugreifen. Die Klappen selbst sind mit PTFE abgesichert.


Nestbecken und Nestgröße:
die Größe der Nester sind an die Koloniegröße angepasst, Polyrhachis dives bauen und weben ja nicht aus Hobby. :D Es finden sich Angaben über Kopfgroße Nestbälle (bei sehr großen Kolonien) bis zu flachen Nestformen. Du wirst die Nester auch langsam wachsen sehen, da immer Kammer für Kammer angebaut wird. Forcieren kannst Du de Nestform sicherlich durch angelehnte Stücke von zB Korkrinde, also weitere Kammern vorgeben.

Die Steuerung durch eine Heizmatte sehe ich etwas wackelig und kann durch Stauwärme exakt das Gegenteil bewirken. Gebe den Stricklieseln lieber einen Hohlraum dort vor, wo Du das Nest plaziert haben möchtest. In Eifer des Gefechts und Panik des Umzuges werden sie den bevorzugt annehmen... natürlich keine Garantie, dass sie dort auch bleiben werden.

Es freut mich übrigens echt zu lesen, dass Du das Becken an den maximalen Ausbruchsschutz anpassen willst, und nicht den Ausbruchsschutz nach gewünschtem Becken zusammenflickst! Leider werden nur allzuoft die Risiken eines Ausbruches auf die leichte Schulter genommen.

Plane das Becken auch gleich so, dass Du ohne Berührung der Seitenscheiben oder Einrichtung zugreifen kannst. Die Damen "spüren" die Anwesenheit Deiner Hand und setzen alles daran, diese fachgerecht in kleine mundgerechte Sushi-Happen zu zerlegen. Liebe geht halt durch den Magen, und Sie werden Dich sehr lieben :D
Zuletzt geändert von Sahal am 15. Sep 2006 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Sanguinius » 15. Sep 2006 17:48

Hallo!

Ich schneide erst grob den Wuls weg, dann noch mit so einem Kochfeldreiniger die Reste weg. Ptfe hält aber auf scheinbar sauberem Untergrund trotzdem nicht, also muss noch ein Streifen Tesa drüber. Den aber mittels Schere abschneiden und nicht so von der Rolle rupfen, denn die dabei entstehende Zahnung kann als Stufe in die Feiheit genutzt werden ^^.

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Beitragvon maze23 » 16. Sep 2006 23:08

Hallo,

@Sahal, setzt du die Haltung von Polyrhachis dives fort oder werden sie
gekillt?



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Beitragvon ElTorro » 20. Sep 2006 09:03

Hallo,

hier noch meine Erfahrungen zu den Fragen :)

Ausbruchschutz:
PTFE wird selbst kopfüber an der Decke des Beckens bei 5cm Breite ab und zu überwandert. Ausserdem tackern sie manchmal klein Sandkörner oder anderes Zeugs ran und haben so prima "Griffe".
Wirklich (relativ ;) )sicher ist halt nur wenn es zu ist. Mein Nestbecken in 8-Eckform hat einen recht Schönen schwarzen Deckel auf den ich nicht verzichten wollte. Somit habe ich auf das Becken erst 8eckig und überstehend eine Plexiglasscheibe geschnitten, und dann den Deckel der Optik halber draufgestellt, nun können Sie auch nicht mehr die Lampe im Deckel einweben hehe :)
Im Plexiglasdeckel hab ich ein Loch in CD-Größe und darauf einen etwas größeren Plexiglasring mit Gitter in der Mitte, somit kann man super und leise eingreifen, kann auch bgl. mal Fotos posten. Um das Cd-große Loch im Deckel, mach ich ab und zu 4cm breit Vaseline rum, das ist KEIN Ausbruchschutz, verhindert aber das allzuviele Ants beim arbeiten im Becken auf den arm krabbeln, und hält recht lange.
Die beiden anderen Becken haben "Falltüren" (Glasscheibe in Schienen aus Fliesenprofil von oben nach unten) die ich halt nur öffnen kann wenn nicht so viel dort sind, funzt aber auch gut, muss man halt nur sehr genau schneiden um keine Schlitze zu haben :)

Wärme:
Hab auch erst an Heizmatten gedacht, traue den aber nich so von der Sicherheit :/ und das Becken auf Füße stellen wegen Wärmestau wollt ich auch nicht. Gut bewährt hat sich mein 50W Sun-Glow Spotlicht in 30cm (variabel) entfernung zur Glasscheibe an der Seite. Diese schalte ich ca 16-24Uhr ein, zusätzlich zum Deckellicht. An der einen Seitenscheibe sind nun bis zu 36° an der anderen 32 (hab ja noch 6 kalte Seiten) Das Becken selbst hat 26-28°). Gleich am ersten Tag nach dem ich das Spotlicht hatte, haben Sie angefangen ein Zweignest zwischen den Lavasteinenen vor dem Spotlicht anzulegen, am 2. Tag sind schon ca. 150 Ameisen dort eingezogen und haben die Brut an die Scheibe gestapelt, wenn es zu warm wird an die 2. Scheibe. Man kann ihnen halt nicht vorschreiben wo sie bauen :) aber mit dem spotlicht als Wärmequelle kann man sie ganz gut beeinflussen.

Und, ja leider hat man nich soo viel vom Bau an der Scheibe, da sie recht gut zu gewebt wird, hab aber immernoch ein paar Stellen wo man gut beobachten kann.

Baumaterial nehmen Sie bei mir nur aus dem selben Becken, wenn das Moos alle ist, was ich täglich nachfülle, nehmen sie den recht groben Sand.
Baumaterial aus einem anderen Becken haben sie noch NIE genommen :/

Die Idee den Highlander komplett als Nest zu nehmen ist an und für sich nicht schlecht, nur wenn er mal voll ist, hören Sie nicht auf :)) Sollte aber auch ne weile dauern bis es voll ist, hab auch keine Ahnung wie gross der Raum darin ist, da nur die Außenmaße mit Gestell denk ich mal, dran stehen. Separieren braucht man nichts kleines am Anfang, aber etwas wie Moos/Kork oder Rinde sollte schon da sein, was eine Spalte zum Anfang aufweist, von da an wird rundum immer angebaut.

Flache ebene Spalten werden tatsache bevorzugt vor hohen Schlitzen, evtl. kann man den Higl. ja flach anwenden ? Auf JEDEN Fall würde ich wenn sie dort nisten sollen, in die Arena NICHTS anderes ausser Sand/Futter/Wasser einbauen, wenn du dort schon bevor Sie ihr nest gebaut haben, schön dekorierst, werden Sie recht sicher dort Ihr(e) Nest(er) bauen.
Also erst Highlander etwas Wärmer und mit Rinde oder so, dann die Arena gestallten, geht gut, wenn man an eine praktische Öffnung denkt die das später noch ermöglicht.

300 Tiere haben bei mir ein ca. Apfelsinengroßes Nest, und das 150er Zweignest ist ca. Apfelgroß, allerdings mit Steinen drin. Und täglich werden es mehr .... ;)
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Beitragvon [AOI]Hawkeye » 20. Sep 2006 19:04

Hallo

In den letzten Tagen bin ich leider zu dem Schluss gekommen, dass diese Art doch zu große (Platz-)Ansprüche an mich stellt.
Das ist aus folgenden Gründen ungünstig für mich:

1. Finde ich keinen geeigneten Platz für Behälter dieser Größe
2. Wären solche Behälter nicht gerade billig
3. Werde ich in ~3 Jahren bestimmt studieren und umziehen müssen; der Transport von einer solchen Anlage wäre dabei hinderlich und da wäre es günstiger sich das ganze nach dem Studium anzulegen

Natürlich danke ich euch allen für die nette, aufschlussreiche Diskussion und hoffe, dass wir auch anderen interessierten Polyrhachis dives Haltern und solchen, die es noch werden wollen wertvolle Informationen vermitteln konnten. :D

Vielleicht sollte ich bis dahin noch einiges an Erfahrung mit Ameisen sammeln, vielleicht mit Pheidole pallidula im "Mörtel/Zement-Nest", wie Afra es hier erwähnt. :)

Mit freundlichen Grüßen
[AoI]Hawkeye
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