Den Thread editier ich jetzt immer, wenn es Neuigkeiten gibt.
Die Idee gafält auch mir, kann man mal schön sehen, wie sich auch normale Einheimische Arten entwickeln, wenn es dich nicht stört, schreib ich hier Vergleichserfahrungen hinzu:
Als ich vor etwa 55 Tagen zufällig durch die Stadt Euskirchen lief, fiel mir auf einmal an meiner Beobachtungskolonie auf, dass dort Schwärmen dran war, promt hab ich mir natürlich notdürftig ca. 20 Königinnen eingefangen, zuhause angekommen kamen sie alle in ein großes Ameisensicheres Glas und die Rgs wurden vorbereitet, Versuchsweise die Hälfte Watte und die andere Hälfte Taschentuch (als Wassertankabdichtung) und dann rein mit den Madames.
Diese kamen an die Südliche Seite meines Zimmers, da es nur ein Nordfenster hat ist das logischerweise die dunkelste Ecke.
Einen Tag später hatten schon fast alle Eier, auch eine Königinn, die ich versuchsweise nicht abgedunkelt hielt hatte Eier.
Was jetzt kam, war wohl das interessanteste, die Königinn, die ich hell aber unberührt hielt, hatte schon nach ca. 26 Tagen Larven, die Anderen nicht, bei denen ging das etwa 4 Tage später.
Auch konnte ich bei ihr den Verpuppungsvorgang schon nach ca. 16 Tagen beobachten, bei den Anderen benfalls 4-5 Tage später.
Edit 16.4.2004 :
So, nun ist April und ich hab sie aus der längeren Winterruhe geholt, die bei allen einheimischen Arten ca. 6 Monate betragen muss.
Da ich diesen Beitrag wohl etwas ruhen gelassen hab, noch schnell die etwahigen Schlüpftermine, 23.8.2003 sind die ersten Pygmäen aufgetaucht(s.u.).
Es war auch recht warm zu dieser Zeit, ich vermute mal, dass das das Wachstum beschleunigt hat.
Die Kolonie hatte dannach etwa 21 Pygmäen und jetzt nach der Überwinterung am 16 April 2004 liegen noch etwa 28 Puppen in den Startlöchern, die meißten schon seit zwei Wochen.
Sie lagern momentan größtenteils in einem grünen Rohr (s.u.), wahrscheinlich ist es dort optimaler weil trockener und wärmer (der Ytong wird durch die Verdunstungskälte ja abgekühlt.
Die Königin hat fleißig Eier gelegt, zwei Stecknadelköpfe und mehr umfassen sie.
Auch Larven sind üppig da, jedoch weniger als Puppen, da sich die meisten ja verpuppt haben.
Eier, Larven und Königin leben gut behütet von einem größerem Teil der Arbeiterschaar in einem Ytongnest, das über Schlauchsysteme mit den Futterquellen verbunden ist.
Hier die Anlage:
(Bild ist aus dem AF, daher hab ich das Nest links nicht wegmachen können, aber man sieht ja die Anlage und das ist ja die Hauptsache.)
Hinzusagen muss ich jedoch, dass ich die Kolonie mit etwa 4 fremden Larven gepusht habe, diese lösten interessanterweise eine bessere Versorgung der Larven aus, so dass dannach größere puppen entstanden als ohne (mehr als drei, also waren es nicht nur die Fremdlarven, die sich verpuppt hatten).
Ich vermute mal, dass die Kolonie sich durch die Larvenanzahl und Größe wohl "größer vorkam", oder schlicht mehr Futter brauchte und die Arbeiterinnen deshalb mehr arbeiteten.
PS.: Heute Abend gab es reichlich Mücken, welche ich aus Schwärmen einfach so aussammeln konnte, die Ameisen waren hellauf begeistert und nach kurzer Zeit hatten die Pygmäen den Haufen, welcher mindestens einen Durchmesser von 8mm hatte, bis auf eine weggeschleppt.
Mücken sind besonders gut für die Pygmäen, da sie noch keine so starken Kieferwerkzeuge haben.
Edit ende.
Edit 17.4.2004 (hätt auch einen Tag später schreiben können

):
Heute konnte ich beobachten, wie die restlichen Larven (ich erkenne sie an der braunen Färbung), die ich eingeschleust hatte, gekillt wurden und dann der Restlichen Brut verfüttert oder so gefressen werden konnten.
An sich eine normale Reaktion auf fremde Brut, die nicht gut entwickelt ist.
Nun hab ich aber heute einige Larven von Lasius niger-Nestern entfernen müssen, da diese permanent in Myrmica-Gebiete eingriffen und diese mehr und mehr verdrängten, ich die Myrmica aber noch nutzen wollte (Teile der Puppen meiner eigenen Kolonie hinzufügen).
Da ich mir aber dachte, dass diese Brut - sie waren alle "gut genärt" und hatten die gelbliche Winterlarvenfärbung abgelegt bzw. hatten nicht überwintert (unwahrscheinlich, bei der Tatsache, dass sie erst vor kurzer zeit aus der Winterruhe kamen) - zu schade war, hab ich damit einen weiteren Versuch bei den Versuchslasius zu geben.
Ich gab nur einen kleineren Teil der "Beute" ab, da nicht mehr in den zugänglichen Behälter passte, es ist aber genug (zugegebenermaßen mit Erde), um das RG zwei bis drei cm zu füllen.
Nun sehe ich gerade nach ihnen und kann gut sehen, dass ein reges Treiben herrscht, eigene Puppen werden in's Ytongnest gebracht und die Larven werden von einem Großteil der Arbeiterinnen geborgen, man beachte, dass nur noch zwei Pygmäen von der ganzen kleinen Kolonie auf die Königin aufpassen!
Morgen früh werde ich sicherlich einen großflächig bedeckten Boden im Ytongnest sehen können.
PS.: Der Gaster der Königin hat sich über Nacht ausgedehnt (als wäre sie vollgefressen), ich hoffe, dass Madame jetzt fleißig Nachwuchs erzeugt, damit ich eine vollständige Kolonie erhalte und das Pushen nicht mehr nötig ist (interessant ist es trotzdem

).
Gute Nacht!
Edit ende.
Edit 18.4.2004:
Heute konnte ich nun sehen, dass alle Larven - die für die kleinen Pygmäen tragbar sind - in's Nest transportiert wurden und die Königinnenkammer (2,5cm*2cm) fast komplett bedecken, größere Larven wurden noch nicht weit transportiert.
Das gute daran und mein zweites Hauptziehl dieser Aktion war, dass die Arbeiterinnen nun sehr beschäftigt sind, was mir nun die Ehre eines komplett funktionierenden Arbeitswesens verschafft.
Futter ist natürlich immer vorhanden, sonst wäre das geradezu zerstörerisch für die Kolonie, aber die Arbeiterinnen haben nun einen größeren Ansporn, als mit den letzten verbleibenden Maßen.
@Edea, jetzt könnte man ja Vergleiche ziehen, beispielsweise ob das Vorhandensein von viel mehr Brut das Eierlegen der Königin in irgend einer Weise beeinträchtigt!?
Edit ende.
Edit 19.4.2004:
Hi, die Ameisen sind fleißig am Füttern, soviel Aktivität zeigten sie in Wochen nicht, ist also ein interessanter Versuch.
Was ich noch über Nacht sehen konnte:
Das Futter, was ich ihnen anbot, wurde gut angenommen und unter den Ameisen verteilt, dass einige mit vollgefüllten Gastern als Speicher dienen können.
Einige Futtertiere wurden direkt in die Larven gelegt.
Interessant war, dass auch die Königin sich vollgefressen hat und nun recht dick ist, sie arbeitete mit, um die Larven zu füttern.
Sie erbettelte Zuckerwasser, um es dann wiederum teilweise an die Larven abzugeben.
Nun ist ihr Gaster wohl etwa doppelt so lang, wie vorher.
's geht vorran.
12.Mai.2004:
Die Larven haben sich fast alle verpuppt, die Kolonie erholt sich langsam, dieser Versuch hat mich zwei Arbeiterinnen gekostet und ich denke mal, dass jetzt klar ist, dass man nur Puppen zum Pushen nehmen sollte.
Die eigenen Puppen schlüpften zwar, aber sie schienen nicht überlebensfähig zu sein, denn sie verschwanden nach einiger Zeit fast alle.
Dies liegt für mich daran, dass sie sie in Zuckerwasser „ertränkt“ haben.
Naja, dafür haben sie jetzt einen schönen großen neuen Puppenberg.
18.Mai.2004:
Heute gab ich ihnen mal drei Puppen von einer größeren Kolonie, die daraus schlüpfenden Arbeiterinnen dürften der Kolonie sehr nützlich sein, denn sie können auch größere Beutetiere zerlegen und transportieren in ihrem Kropf logischerweise auch mehr Nahrung.
19.Mai.2004:
Ich bot ihnen heute eine Mückenlarve an, leider fraßen sie sie noch nicht ganz, der „Kopf“ ist zwar verspeißt, aber der Rest hängt noch an der Fütterungsstelle.
21.Mai.2004:
Heute habe ich das Futtermodul für das Zuckerwasser abgenommen, da sie anscheinend wieder Puppen darin versenken wollten.
Als Futterquelle soll ihnen nun die Lauszucht dienen, die ich vor wenigen Tagen gebaut und angeschlossen habe, dieses neue Territorium wird zwar emsig erkundet (sofern man das bei einer Grundfläche von ca. einem dm hoch zwei und einer Höhe von etwa zwei dm so nennen kann), die Aufnahme des Honigtaus konnte ich jedoch noch nicht beobachten.
22.Mai.2004:
Die Lauszucht wird zwar mehr besucht, aber von einer Futteraufnahme konnte man noch nicht wirklich reden.
Aber der Tag ist ja noch jung.
Edit ende.
Edit 06.05.2004:
So, heute ziehe ich mal Bilanz:
70% der Fremdlarven haben sich verpuppt, zum Glück, wie ich sagen sollte, denn der Versuch hatte gezeigt, dass man nur Puppen an kleinere Kolonien geben sollte, es waren noch 16 Pygmäen übrig, inzwischen sind es wieder um die 29-21.
Ich habe zusätzlich ein Ytongelement angeschlossen, welches nicht befeuchtet wird und direkt neben dem Nest an selbiges angeschlossen ist, hier werden Puppen eingelagert (auch eine Nacktpuppe ist darunter), da diese trockenere Umgebung brauchen.
Was jedoch am interessantesten ist, die Lausfarm wurde angenommen.
Etwa ab gestern konnte ich beobachten, wie sie die Efeupflanze bekletterten und die Läuse molken, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Komischerweise ist permanent eine Arbeiterin an einer bestimmten Stelle (etwa mittig des Efeus) und scheint eine Art Wachposten einzunehmen.
Ständig kommen Arbeiterinnen aus dem Nest und lecken den süßen Saft der Läuse auf, im Nest selbst ist ständig eine Arbeiterin prall voll und füttert die Brut, auch die Königin hat wieder etwas zugenommen und scheint sich jetzt voll auf das Eierlegen zu konzentrieren (putzen tut sie diese auch).
Vielleicht ist der Honigtau der Blattläuse ja doch das Beste für die Ernährung.
Auf jeden Fall werden sie langsam zu Selbstversorgern.
Der Eierberg, welcher schon mehr Masse hat, als die Königin, hat sich in der Mitte leicht verfärbt, bei genauerem Hinschauen sieht man, dass sich etwa die Hälfte zu kleinen Larven entwickelt hat, es geht vorran.
Edit ende.