Wir hatten ja gestern den 13. August - einen geschichtsträchtigen Tag - den Bau der Mauer am 13. August 1961
Ich selbst lebe ja seit 1969 in der Stadt, die seinerzeit die Teilung Deutschlands am stärksten und unmittelbarsten erlebt hat.
Ich bin froh, dass es einen 9. November 1989 gegeben hat und freue mich immer wieder, wenn ich ins Umland von Berlin fahre, wie schön es ist, diese wunderschöne Landschaft bei Wanderungen und Radtouren erleben zu dürfen. Aber es ist nicht nur die Landschaft, die mich erfreut und beeindruckt - es ist auch das Miteinander, das allmähliche Zusammenwachsen der Menschen, trotz aller Widrigkeiten im äusseren Bereich in diesen schwierigen Zeiten. . Sicherlich, es gibt Widerstände, es gibt Menschen, die sich alte Zeiten zurück wünschen, und die die Vergangenheit teilweise verdrängend durch die rosarote Brille sehen. Ich selbst habe vor kurzem während einer Radtour die Örtlichkeit in Augenschein genommen, wo der letzte Mauertote, Chris Gueffroy, 1989 bei der Flucht sein Leben lassen musste. Es war ein eigenartiges Gefühl an der Stelle zu stehen, wo seinerzeit dieser junge Mann in einer kalten Februar-Nacht im Jahre 1989 am Britzer Seitenkanal im Bezirk Treptow , nur ca. 30 Meter von der damals Westberliner Grenze entfernt, den Weg in die Freiheit gesucht hatte und dabei im Kugelhagel durch einen Herzschuss sein Leben lassen musste. Mich hat dieses Schicksal sehr berührt, und es war mir wichtig, auch nach 16 Jahren nach dem Fall der Mauer diese Stätte aufzusuchen und mir entsprechende Gedanken zu machen... nicht nur über Chris Gueffroy, sondern auch über die Menschen , über die unterschiedlichen Schicksale - über das Leben überhaupt in dieser Zeit - ob West oder Ost.
Ihr seid meistenteils eine andere Generation, die diese Zeit nur aus dem Unterricht o.ä. kennt. Ich habe seinerzeit schon gelebt, als die Mauer gebaut wurde, wenn auch in Hamburg, habe aber auch leibhaftig erlebt, als die Mauer im Jahre 1989 gefallen ist, und von daher würde mich interessieren, wie Ihr über dieses Thema denkt, welche Meinung Ihr dazu habt? Könnt Ihr Euch überhaupt vorstellen, wie der Alltag seinerzeit in Ost oder West aussah? Vielleicht kennt er dieses aus Erzählungen von Verwandten, Feunden oder Bekannten, vielleicht aus eigenem erleben. Wie auch immer - ist es nicht schön, dass diese Mauer nicht mehr existiert, und es den 9. November 1989 gegeben hat? Wenn Ihr zu diesem Zeitpunkt schon gelebt habt und ein entsprechendes Alter hattet, wie habt Ihr diese Zeit erlebt - egal jetzt, ob Ihr aus den neuen oder alten Bundesländeren kommt? Oder wie seht Ihr dieses Thema aus Eurem jetzigen Blickwinkel - wo Ihr diese Zeit evtl. nur aus dem Geschichtsunterricht kennt?
Ich weiss, dies ist ein sensibles Thema - gerade in diesen schwierigen Zeiten - aber ich bitte Euch inständig, hier ebenso sensibel und einfühlsam zu posten. Vielen Dank!
Schöne Grüsse
Uta








