von Sojave » 2. Mai 2013 11:22
Hi Joni!
Scheinbar willst du die Kolonie direkt im Aquarium halten. Wenn du die Sandlehmmischung dort unterbringst, wirst du so gut wie keine Einsicht auf das Nest haben. Vielleicht ist dir das, wie bei vielen anderen Haltern, mittlerweile egal. Durchaus eine gute Nestmöglichkeit. Normalerweise bringt man in der Arena einen Bodengrund an, der sehr hart wird. In deinem Fall musst du dann beachten, dass ein größerer Teil grabfähig bleibt und auch gut zu befeuchten ist, da so eine offene Anlage sehr schnell austrocknen wird. Ein Verhälnis von 1 Sand zu 2 Lehm muss schon sein. Bedenke, dass du ja auch relativ hoch auffüllen musst. Entweder teilst du halt einen gewünschten Bereich als Nest ein oder wenn es egal ist, alles grabfähig auffüllen.
Alternativ kannst du auch eine Platte aufstellen und so ein Farmbecken erstellen und auffüllen. Der Arenaboden müsste dann auch wieder hart und keinen cm hoch sein.
Um den Transport des Beckens zu gewährleisten, machen sich Bretter/Holzplatten gut. Ein gefülltes Becken kann schon mal an seine Grenzen stoßen und bei unglücklichen Positionen beim Absetzen brechen.
Für das Befeuchten entwickelt man schnell ein Gespür. Da bei dir alles offen ist, zieht die Feuchtigkeit schnell heraus. Planst du einen bündigen Deckel aufliegen zu lassen oder nur den Aquariumdeckel? Wenn es richtig geschlossen ist, dann zieht die Feuchtigkeit trotzdem an den Deckel, aber das Austrocknen ist weniger schnell.
Wichtig ist in jedem Fall ein Ausbruchsschutz. Persönlich finde ich das flüssige PTFE am besten und wenn man es paarmal geübt hat, schafft man es auch schön aufzutragen. Paraffinöl ist zum Einstieg sehr einfach, solange man mit einem Tuch nachzieht, um Tropfen zu vermeiden. Da gibts sogar Videos von.
An Futter ist Lasius niger meiner Erfahrung nach sehr unkompliziert. Die meisten Honigsorten und Mischungen werden gern genommen. Bei den Insekten musste schon bissel gucken. Käfer stellen oft ein Problem dar, besonders Marienkäfer eignen sich gar nicht. Andere Käfer sind im heilen Zustand sehr robust. Am besten sind immer Fliegen aus dem Garten und sonstiges Krabbelzeug ohne festen Panzer.
Im Handel erhälst du auch sehr günstig Heimchen und Mehlwürmer. Empfohlen wird ein Anfüttern, welches aber nicht nötig ist. Mehlwürmer müssen zerkleinert werden, da die Panzer sehr stark sind.
Auch merkst du schnell was bevorzugt wird. Kleine Kolonien brauchen anfangs sehr wenig, trotzdem sollte immer frischer Honig bereitstehen (alle 3-4 Tage erneuern) und Insekten immer man rin solange sie nix zu tun haben. Nur nicht auf einmal überfordern. Wenn sie paar auf Reserve im Nest liegen haben, aufhören.
Planst du eine größere Kolonie zu kaufen? Wenn du eine kleine mit unter 20 Tieren hast, dann empfehle ich dir, sie erstmal im Reagenzglas weiter zu halten. In letzter Zeit häufen sich wieder die Threads mit toten Kolonien. Erzwungene Umzüge sind immer von Nachteil und auch freiwillige können eine junge Kolonie überfordern.
Viel Spass und Erfolg mit dem Hobby!