Heute Morgen gab es ein größeres Mehlwurmpuppenstück, prompt wurde es von der Königin und drei Arbeiterinnen belagert.
Letzte Zählung der Arbeiterinnen: 12
plus einige schlupfbereite Puppen und welche dies werden wollen!
Ein gerade gereichter halber Heimchentorso plus Kopf wird noch ignoriert...
Jetzt, am Abend, kann ich endlich eine begeisterte Arbeiterin an der halbierten Heimchenvorderhälfte sehen, da diese jetzt etwas trockener ist, als zuvor, bin ich mir zumindest sicher, dass sie die Insekten nicht nur wegen ihres Wassergehaltes auslutschen, zudem sind die Mehlwürmer nicht einfach nur ausgetrocknet, sondern richtig ausgehöhlt und zuguter letzt hätten sie als Wasserquelle ja immer noch das gute alte Kondenswasser.
Ich habe ihnen weiterhin noch einen winzigen Honigtropfen geboten, auf einem kleinen Tablett - kein Interesse... aber das muss bei diesen Spätessern nichts heißen!
Gegen null Uhr liegt das Heimchenstück bei der Brut und wird von zwei Arbeiterinnen bearbeitet, so wie sie es auch mit anderen Insekten bei steigendem Interesse gerne gemacht haben.
(Kaum habe ich das geschrieben, liegt es wieder wo anders, launische kleine Tierchen... aber immerhin wird weiterhin dran geknabbert.)
23.03.2011: (Mittwoch)
Heute morgen liegt das Heimchenstück nur ein wenig angelutscht im RG, nicht viel Interesse zu sehen...
Heutige Zählung ergab dreizehn bis vierzehn Arbeiterinnen, ist nicht ganz leicht zu zählen.
Heute nachmittag habe ich mal allen alten Krempel, soweit das ging, entfernt.
Sogleich habe ich neue Körner reingelegt, statt Insekten gibt es heute also Körner - naja, nicht ganz, heute Abend vor dem Schlafengehen gebe ich ihnen noch ein Stück des beliebten Mehlwurmmahls.
Im Moment halte ich sie mal etwas abgedunkelt, so gehen sie scheinbar lieber an die Futterreserven im RG, zur Verfügung steht nun ein Sonnenblumenkern, ein Weizenkorn und ein Korn, von dem ich nicht weiß, was es ist - alles in der Mitte durchgerissen ("hgnnn-hmmm-rwaaa*).
Auch die anderen Königinnen bekamen neue Körner, bei Nummer eins konnte ich sehen, dass sie begann, es abzulecken - noch immer fällt mir die verhältnismäßig riesige Puppe auf, bin gespannt, wie das dann bald aussieht!
So, jetzt, zu Abend, habe ich ihnen wieder ein Mehlwurmstück gegeben, das auch baldigst von vier Arbeiterinnen belagert wurde, die sind einfach beliebter!
Auch das Interesse an Körnern hat zugenommen, endlich konnte ich mal eine Arbeiterin dabei beobachten, wie sie eines der Kornstücke, die ich nicht identifizieren kann, Richtung Brut und Königin zog, na dann wollen wir mal wieder abdunkeln, damit sie effizienter essen...
Ein kleiner, vorsichtiger Blick ins Nest ergab, dass ein Kornstück bei der Brut liegt, ein anderes nahe dabei, die Königin und einige Arbeiterinnen kümmern sich um das Mehlwurmstück - jetzt wo es draußen dunkel ist und ich nur die Schreibtischlampe an habe, reagieren sie auch nicht auf das Licht, vielleicht ist es in einer für mich, aber nicht gut für sie sichtbaren Wellenlänge sichtbar!?
Auch konnte ich die Arbeiterinnen zählen, es sind nun mindestens vierzehn.
Und wieder muss ich sagen, wie fasziniert ich von der "Polymorphie" bin, die diese Tiere schon im Pygmäenstadium aufweisen, auf den Bildern kann man es vielleicht bereits erkennen und ich meine, es am Anfang auch mal erwähnt zu haben,
es gibt etwas größere und etwas kleinere Pygmäen von Anfang an, einige haben kleine, rundliche Köpfchen, bei anderen sind diese etwas größer und eckiger - vielleicht eine morphologische Anpassung ans Körnerknacken?
Denn in der Natur müssen sowohl Körner aufgesammelt werden, als auch geknackt, größere Köpfe sind für das Knacken nützlicher, aber nicht für das Einsammeln notwendig (auch wenn die Königin am Anfang einiges an Knackarbeit übernehmen kann und auch die kleinköpfigen Arbeiterinnen dabei mitarbeiten können...) und in der Gründung wird gespart wo es geht, auch wenn es nur ein wenig Material für den Kopf ist, dafür zieht man lieber eine Arbeiterin mehr auf... das wäre zumindest meine Vermutung!
24.03.2011: (Donnerstag)
Heute Morgen gab es das andere Ende vom Mehlwurm, ich werde gleich heute Mittag wohl einige Neue überbrühen, interessant finde ich eine Puppe, die nun eine Kopflänge größer zu sein scheint als kleinere Vergleichspuppen, aber das wird sich später zeigen,
eine Zählung ergab 15 Arbeiterinnen, wobei ich mich da auch verzählen könnte - ich glaube ich zähle ab jetzt immer nur einmal die Woche, sagen wir mal montags, so sind erstens die Sprünge größer und zweitens wird dadurch das Zählen leichter, da ich so beim kleinsten Schätzmittel bleiben kann, irgendwann werde ich ohnehin nur noch schätzen können...
Jetzt am Abend muss ich sagen: der Hunger der Kolonie nimmt langsam etwas ab, es sind zwar einige Larven übrig und es kommen auch einige über den Eierhaufen nach, aber ich vermute mal, dass viele der größeren Larven sich langsam verpuppen dürften und daher die Nahrungsaufnahme einstellen.
Oder aber, da sie die Körner gut angenommen haben und intensiv abfressen, könnten sie natürlich auch einen größeren Anteil ihrer Kohlenhydrahtaufnahme nun über diese vollziehen und die Insekten jetzt zum Wachstum statt zur Ernährung benutzen!?
Allein jetzt kann ich zwei Puppen kurz vor dem Schlupf sehen und mindestens eine, die sich verfärbt, Arbeiterinnen gehen vorerst wohl nicht aus - zumindest hoffe ich das!
Ist auch interessant, sie bei Interaktion wie gegenseitigem Putzen zu beobachten, das geht durch die wirklich enorme Größe der Pygmäen ganz gut.
Gerade habe ich ihnen ein halbes Heimchenvorderteil reingelegt, zumindest nehmen sie es wahr...
Nebenbei bemerkt: eine von Dellies Puppen beginnt, sich gelblich zu verfärben - ein wenig zu früh für meinen Geschmack, aber in einer Woche werde ich Ihnen wohl endlich einen größeren Brutschrank bauen können, dann dürfte eine Arena die Fütterung doch deutlich erleichtern!
Den beiden Arbeiterinnenlosen habe ich nun jeweils ein Heimchenvorderbein gegeben, zur Not haben sie damit schnelle Proteine.
Mein Zimmer hat gerade übrigens ganze neunzehn Grad, damit es bei den morgigen Aufnahmen nicht so schnell zum unerwünschten Nebel kommt, dennoch hat die Favouritenkolonie genug Watte zerzupft, dass es keine so gute Aufnahme der Brut geben dürfte...
Naja, hoffentlich gibt es dann wenigstens ein Bild der dicken Larve(n?) - immerhin könnte ich auch Bilder der anderen Beiden Gründerinnen machen!
So, jetzt habe ich die halbe Fotosession mal vorverlegt, und Mikroskopaufnahmen von Nummer eins und Dellie gemacht - viel Brut, wie ihr sehen könnt!
Bei Dellie verstecken sich drei bis vier Puppen unter der Watte, folglich hat sie momentan sechs bis sieben Puppen (sichtbar dürften die beginnende Augenfärbung, sowie die Gelbfärbung einiger Puppen sein) und sechs große, sowie einige kleine Larven,
ganz gut für eine Invalidin möchte man meinen!

Auch Nummer eins hat gut aufgehohlt, ich kann sechs Puppen sehen und neun größere Larven, sowie einiges an Kleinvieh und Eier und achtet besonders auf den Größenunterschied der kleinsten Puppe zur größten, die ist fast doppelt so lang!!!
Also dieser Frühe Polymorphismus überrascht mich immer wieder!
Auf jeden Fall dürfte das wohl auch jedem, der mit dieser Art anfängt und bei dem es nicht so schnell läuft, Hoffnung machen, denn Nummer eins lag zunächst vor den Anderen deutlich zurück, das muss also noch lange nichts heißen!
Nun denn, dann gute Nacht!

