Fragen vor der Koloniegründung

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Fragen vor der Koloniegründung

Beitragvon Link » 17. Feb 2011 23:53

Hallo zusammen

Ich möchte gern eine Camponotus ligniperdus Kolonie halten und hab dazu einige Ideen. Diese würde ich hier gern kurz ausführen um so die Meinung von erfahrenen Ameisenhaltern zu bekommen. Ich möchte nämlich nicht, dass gleich zu Beginn schon was schief läuft.

Da ich auf lange Sicht hin plane, habe ich mich dazu entschlossen ein 60x30x30 Becken zu kaufen. In dieses kommt auch das Ytongnest (60x20x10) somit hab ich dann noch eine Fläche von 60x20 als Arena. Das Ytongnest werde ich ähnlich wie auf dem Bild bearbeiten. Zudem möchte ich die Kammern und Gänge mit Gips ausstreichen, um die Löcher abzudichten.
Das Blaue auf dem Bild soll den Wassertank darstellen und die Löcher die ich hinter die Nester rein bohre. In die Löcher wollte ich Seramis füllen. Das Braue stellt den Sand dar, mit dem ich einen Teil der Gänge verschließen will. Nur für den Fall, dass Ihr den Text auf dem Bild nicht lesen könnt. Breite der Gänge 20mm und tiefe der Gänge und Kammern ca. 30mm.

Bild



Den Boden vom Becken wollte ich komplett mit einer Heizmatte 57,5 x 15 cm auslegen. Vorher eine dünne Schicht Styropor, damit der Boden nicht so warm wird und auf die Matte dann eine 3-5cm dicke Sandschicht. Ich hoffe, dass dies ein Spotlicht erübrigt.



Jetzt zu meinen Fragen:
1. Ist der Wassertank am Ytong so richtig mit den Löchern und ist es angebracht da Seramis einzufüllen? Oder sollte ich die beiden äußeren Gänge schräg laufen lassen um das ganze Nest zu befeuchten?
2. Ist es ok, wenn ich bestimmte Gänge mit Sand verschließe, oder sollte alles auf sein, damit die Ameisen sich feuchte und trockene Bereiche suchen können.
3. Reicht es die Gänge zu zumachen oder sollte man eher auch die Kammern verschließen. Ich hab halt Angst, dass die Ameisen den Sand in den Kammern nicht ganz von der Scheibe entfernen und ich dann wenig bzw. nichts mehr sehen. Oder sollte ich lieber kies nehmen? Schaffen die es das auf einem senkrechtstehenden Ytong rauszutragen?
4. Hat jemand Erfahrungen mit Gips und bringt es was das Ytong damit zu bearbeiten?
5. Ist die Idee mit der Heizmatte gut und bringt das was? Also ersetzt es ein Spotlicht oder einen Heizstein? Sollte ich das Ytong auch auf die Matte stellen oder ist das dann zu warm?



Ich hoffe ihr könnt mir mit eurer Erfahrung helfen für die Kolonie ein gutes Zuhause zu bauen.

Gruß
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Re: Fragen vor der Koloniegründung

Beitragvon Antroxego » 18. Feb 2011 00:44

Hallo und :sign_welcome: im Forum

Erst mal Glückwunsch zu Deinem Entschluss Ameisen zu halten. Ein wirklich interessantes Hobby.

Ich versuch mal Deine Fragen nach meinem Gutdünken zu beantworten, kann mich ja jemand berichtigen, wenn ich mich irre... :grin:

1.) Wassertank im Ytong ist grundsäzlich nicht schlecht. Jedoch so kleine, dünne Borumgen bringen nicht wirklich viel. Da bist Du immernur am Nachgiessen und bevor das Wasser im Nest ankommt ist es verdunstet. Besser sind 1 grosse oder 2 - 3 mittlere, in denen auch Wasser rein passt. Seramis solltest Du schon einfüllen, damit Dir die Ameisne nicht ertrinken.

2.) Bei einem Nest in der grösse ist das verschliessen der Kammern sehr zu empfehlen. Die nicht benötigten Kammern werden sonst gerne zugemüllt. Und das kann Dir bösen Schimmel ins Nest bringen. Wenn Du die Kammern aber wirklich in der Grösse machen möchtest, würde ich diese ganz mit Sand/Lehm füllen. Dafür nicht gar so rief in den Stein. Dann können sich die Ameisen die Kammergrösse selber anpassen. Die Kammern hald nur 20 mm tief machen. Dann wirst Du auch was vom graben mitkriegen.

3.) Zum teil schon in 2 beantwortet... Kies würde ich nicht nehmen, allein schon wegen der Grösse der Steinchen. Allerdings kannst Du den Sand/Lehm mit Terrarienerde mischen. Dann beppt der richtig schön, und die Kleinen haben was zu ackern. Camponotus ligniperdus laufen auch Scheiben hoch. Da ist Ytong kein problem. Sind sehr erfinderisch die Kleinen.

4.) Mit Gips einstreichen, kannste machen. Wenn du Dich allerdings dazu entschliest die Kammern ganz mit Sand zu füllen erübrigt sich das, da die Poren von alleine verschlodden werden.

5.) Von einer Heizmatte würde ich Dir abraten. Die Ameisen kommen bei unserem Klima vor. Von daher sind sie an die Temperaturen gewohnt. Punktuell mit einem Spot oder Heizstein einen etwas wärmeren Ort zu schaffen kann aber nicht schaden. Formi Temperatur sollte bei ca 23°C liegen.

Um Dir Bodengrund zu beschaffen würde ich Dir einen Waldspaziergang ans Herz legen. Da etwas Boden einsammeln und diesen zuhause abbacken. Darin fülen sichmeine seit einem Jahr sichtlich wohl. Trockene Tannen oder Fichtennadeln ziehen sie magisch an. Davon nicht zuviel, da sie sich sonst darunter verstecken. Aber um den Nesteingang schmackhaft zu machen sehr zu empfehlen.

Hoffe die kleine Info hilft dir weiter. Viel spass beim Bauen :wink:
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Re: Fragen vor der Koloniegründung

Beitragvon Link » 18. Feb 2011 01:00

Hey Antroxego danke für deine Antwort.

Also die Bohrungen sollten schon so 10-14 mm betragen, also keine kleinen Löcher oben drauf ist dann noch ein ca 3 cm tiefer "see" zum Wasserspeichern. Also müsste genug Wasser reinpassen, um nicht so oft nachfüllen zu müssen.

Ich bin noch am Überlegen, ob ich dann lieber mehr kleinere Kammern mache und die Eingänge verschließe oder wirklich alles befülle, denn wohin soll dann der ganze Sand den hab ich dann in der Arena liegen.

Also wenn ich 23° haben muss, brauche ich auf jedenfall ne Heizmatte, denn ich hab max 20° im Zimmer im Sommer vll, 23°
Ich komme da auch nur drauf weil ich in ein paar Berichten gelesen habe, dass sie weit aktiver sind wenn es schön warm ist.

Ja das mit dem Bodengrund habe ich mir auch schon gedacht, eig wollte ich ne Wüstenlandschaft, aber das passt einfach nicht zu den Tieren.


Gruß
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Re: Fragen vor der Koloniegründung

Beitragvon Antroxego » 18. Feb 2011 07:49

Uiiiii, tauschen wir die Wohnung? Im Sommer nur 23°C will ich auch :mrgreen:

Wenn Du zu warm machst gehen die Tiere früher in Winterruhe. Hab ich irgendwo mal gelesen. Warum das so ist, kann Dir sicher jemand anders beantworten.

Gibt auch tolle Camponotus Arten, wo eine Wüstenlandschaft passen würde. Grundsätzlich brauchen Camponotus ligniperdus aber ein feuchtes Nest. Wie die Arena eingerichtet ist spielt eigentlich keine rolle. Die sollte sogar trocken sein. Wegen Schimmel und Milben. Wüste also nicht, was einer Steppe oder eben Wüstenlandschaft im wege steht.
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