von baumarkthammer » 31. Jan 2011 14:26
Zum Thema Schleimpilze kann ich nur wenig sagen.
Wie interessant diese Einzeller auch sind, ihre Wirkung ist nicht wie man sie sich vorstellt. Ich habe bei mir im Gesellschaftsbecken einen kleinen Komposthaufen angelegt, Schleimpilze (aus Deutschland), Schnecken, Springschwänze, Asseln, Schaben und Tausendfüßler in das Becken gesetzt, immer auf der Suche nach einem Wesen, dass den "natürlichen" Lauf der Dinge in dem Becken verbessern kann.
Sprich eine Gruppe an Arten die den im Becken anfallenden Dreck verwerten.
Springschwänze finde ich persönlich nötig für jedes tropische Feuchtterrarium. Sie verhindern Schimmel, machen keine Mühe und verwerten vielen ungeliebten Dreck (Kotrückstände von Eidechsen etc.). Mir persönlich ist nie ein negativer Aspekt dieser Tiere aufgefallen, sie beeinflussen meine gehaltenen Tiere bisher nicht negativ. Sie leben auch in geringer Zahl im Ytongnest meiner Harpegnathos saltator
Schnecken eignen sich generell für ein herkömmliches Terrarium nur eingeschränkt. In meinem Gesellschaftsbecken haben sich kleine Schnecken angesiedelt, sie sind wahrscheinlich mit der Erde gekommen. Zum beseitigen von alten Blättern super, aber ich glaube sie würden nicht den Zweck erfüllen für den sie bei dir gedacht wären. Große Nacktschnecken sind mir ein graus, sie sind in Terrarien äußerst schädlich.
Asseln, vorallem unsere hiesigen Kellerasseln sind kritisch zu betrachten, einerseits verwerten sie sehr viel Müll, fressen aber auch gerne an lebendigen Pflanzen und die Verwertungsgeschwindigkeit dieser Tiere darf nicht unterschätzt werden. Aus einem Beutel Blätter wird schnell mal eine Hand voll Erde.
Die weißen Asseln sind überraschender Weise besser geeignet, haben ein etwas anderes Fressverhalten.
Tausendfüßler verziehen sich gerne mal im Erdreich, sind selten zu sehen und fressen am liebsten weißfaules Holz, in welchem sie auch getrost einige Monate leben können ohne raus zu kommen. Für Unrat wie Insektenreste nicht geeignet, eher ein stiller begleiter im feuchten bepflanzten Becken, der schimmel vorbeugt. Das ist meiner Erfahrung nach bei den deutschen Tausendfüßlern und den tropischen, die ich bisher hatte, genau gleich.
Es sind aber auch unmengen Milben aufgetaucht im Becken, gehen nicht auf Ameisen und bewegen sich ab und an in der Streuschicht, wenn sie nicht gerade ihre alten Blätter mampfen oder etwas ähnliches.
Einen wirklichen Kreislauf einzurichten ist wirklich schwer, hingegen Springschwänze und einige Milben kommen ganz von selber. Wie es da mit Raubmilben und sonstigem aussieht kann ich nicht genau sagen, weil ich davon nicht wirklich Ahnung habe. Es wäre natürlich ein Traum riesige Vielfalt an Arten im Becken zu haben, um welche man sich kaum kümmern muss und welche den eigentlichen Pfleglingen noch zu gute kommen und ein natürliches Leben ermöglichen. Das ist aber eine Sache der Unmöglichkeit...
Es gibt auch von Natur aus viele Ameisengäste, die teilweise auch in Nestern leben. Sie verwerten den Unrat der Ameisen im Nest und werden von den Ameisen geduldet. Ich habe nun schon einige male gehört, dass einige exotische Ameisen auch die deutschen Amesienasseln akzeptieren, dabei fehlen mir aber eigene Erfahrungen und Berichte, deswegen ist diese Information mit Vorsicht zu genießen.
Ich hoffe ich konnte helfen.