Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Creature » 31. Jan 2011 12:32

Schönen Mittag zusammen ,


nachdem ich mir gerade mal den Thread über den Schleimpilz angesehen habe von Erne , musste ich wieder an das leidige
Thema der Müllverwertung innerhalb des Formicariums denken.

Viele ( mich mit eingeschlossen ) haben immer wieder Probleme mit der Entsorgung der Abfälle. Oftmals sind die Kolonien der
Ameisen noch klein und machen sich noch nicht all zu viel Mühe den Müll weit weg zu tragen. Und schon landet der Müll
in einer unerreichbaren Kammer im Ytong. Dort ist er nun ... zusammen mit der feuchtigkeit ... ein wunderbarer Nährboden für
Schimmel und Milben.

Nun würde ich gerne mal von allen Leuten hier ein paar Beiträge lesen über Tiere , Pflanzen und andere Methoden den Müll zu
entsorgen. Wie sie auf diese Tiere/Pflanzen/Techniken gekommen sind und wie sich die Ergebnisse durch die Änderung gezeigt
haben. Inwieweit sich die Ameisen mit diesen Sachen anfreunden können und und und....

Ich selber habe viel darüber gelesen , dass die Ameisen sehr trockene Stellen bevorzugen wie z.B. einen Ytong der den Boden bildet
in einem extra Becken.

Und ich selber habe das Problem , dass meine Pheidologeton viele Drosophila eintragen nach dem verwerten einfach eine Etage tiefer in
der Ytong Kammer liegen lassen. Dort hat sich mitlerweile ein kleiner Berg von über 50 Drosophila und anderen Futtertieren angehäuft.
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Zeri » 31. Jan 2011 13:37

Dazu mal ne Frage: Wie vertragen sich Ameisen mit Kellerasseln? Weil die Kellerasseln sind ja die optimalen Müllfresser, nicht agressiv und haben keinen großen Fressdrang.

Edit: Hab herausgefunden, dass Asseln in der freien Natur geduldete Untermieter in Ameisen-Nestern sind (oft gesehen bei Lasius niger) und diese dessen Kot, leere Hüllen, Abfall, etc. fressen. Selbst wenn bei agressiven Ameisenarten die Massenpanik ausbricht, werden die Asseln keinesfalls beachtet.
Allerdings wurde auch schon beobachtet, dass abgebrühte Asseln von Myrmica rubra gegessen wurden.

Das wäre doch ein perfekter Kreislauf oder?? Wenn man es schafft, dass die Tiere sich vermehren (was sie fast von selbst tun) und sie alles sauber halten und irgendwann selbst sterben und in die Nahrungskette mit einfließen, dann hat jeder was davon =)
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Creature » 31. Jan 2011 14:01

Stimmt an " Weiße Asseln" habe ich garnicht mehr gedacht. Sie sind recht bekannt als Nützlinge im Becken.

Hatte mal bei meiner Camponotus ligniperdus Kolonie die ich mal hatte Kellerasseln mit im Becken. Diese wurden aber von den Camponotus gefressen xD. Nicht alle aber hin und wieder sind mal welche verschwunden
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Muzzleloader » 31. Jan 2011 14:01

das wäre aufjedenfall ein experiment wert... aber ob es klappt steht offen weil meine [Lasius] niger tote asseln fressen

[*Mod]
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Zeri » 31. Jan 2011 14:10

Ja, tote. Das hab ich ja auch geschrieben. Aber anscheinend gehen sie nicht an die lebenden, weil sie nicht knackbar sind.
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon baumarkthammer » 31. Jan 2011 14:26

Zum Thema Schleimpilze kann ich nur wenig sagen.
Wie interessant diese Einzeller auch sind, ihre Wirkung ist nicht wie man sie sich vorstellt. Ich habe bei mir im Gesellschaftsbecken einen kleinen Komposthaufen angelegt, Schleimpilze (aus Deutschland), Schnecken, Springschwänze, Asseln, Schaben und Tausendfüßler in das Becken gesetzt, immer auf der Suche nach einem Wesen, dass den "natürlichen" Lauf der Dinge in dem Becken verbessern kann.
Sprich eine Gruppe an Arten die den im Becken anfallenden Dreck verwerten.

Springschwänze finde ich persönlich nötig für jedes tropische Feuchtterrarium. Sie verhindern Schimmel, machen keine Mühe und verwerten vielen ungeliebten Dreck (Kotrückstände von Eidechsen etc.). Mir persönlich ist nie ein negativer Aspekt dieser Tiere aufgefallen, sie beeinflussen meine gehaltenen Tiere bisher nicht negativ. Sie leben auch in geringer Zahl im Ytongnest meiner Harpegnathos saltator

Schnecken eignen sich generell für ein herkömmliches Terrarium nur eingeschränkt. In meinem Gesellschaftsbecken haben sich kleine Schnecken angesiedelt, sie sind wahrscheinlich mit der Erde gekommen. Zum beseitigen von alten Blättern super, aber ich glaube sie würden nicht den Zweck erfüllen für den sie bei dir gedacht wären. Große Nacktschnecken sind mir ein graus, sie sind in Terrarien äußerst schädlich.

Asseln, vorallem unsere hiesigen Kellerasseln sind kritisch zu betrachten, einerseits verwerten sie sehr viel Müll, fressen aber auch gerne an lebendigen Pflanzen und die Verwertungsgeschwindigkeit dieser Tiere darf nicht unterschätzt werden. Aus einem Beutel Blätter wird schnell mal eine Hand voll Erde.
Die weißen Asseln sind überraschender Weise besser geeignet, haben ein etwas anderes Fressverhalten.

Tausendfüßler verziehen sich gerne mal im Erdreich, sind selten zu sehen und fressen am liebsten weißfaules Holz, in welchem sie auch getrost einige Monate leben können ohne raus zu kommen. Für Unrat wie Insektenreste nicht geeignet, eher ein stiller begleiter im feuchten bepflanzten Becken, der schimmel vorbeugt. Das ist meiner Erfahrung nach bei den deutschen Tausendfüßlern und den tropischen, die ich bisher hatte, genau gleich.

Es sind aber auch unmengen Milben aufgetaucht im Becken, gehen nicht auf Ameisen und bewegen sich ab und an in der Streuschicht, wenn sie nicht gerade ihre alten Blätter mampfen oder etwas ähnliches.

Einen wirklichen Kreislauf einzurichten ist wirklich schwer, hingegen Springschwänze und einige Milben kommen ganz von selber. Wie es da mit Raubmilben und sonstigem aussieht kann ich nicht genau sagen, weil ich davon nicht wirklich Ahnung habe. Es wäre natürlich ein Traum riesige Vielfalt an Arten im Becken zu haben, um welche man sich kaum kümmern muss und welche den eigentlichen Pfleglingen noch zu gute kommen und ein natürliches Leben ermöglichen. Das ist aber eine Sache der Unmöglichkeit...

Es gibt auch von Natur aus viele Ameisengäste, die teilweise auch in Nestern leben. Sie verwerten den Unrat der Ameisen im Nest und werden von den Ameisen geduldet. Ich habe nun schon einige male gehört, dass einige exotische Ameisen auch die deutschen Amesienasseln akzeptieren, dabei fehlen mir aber eigene Erfahrungen und Berichte, deswegen ist diese Information mit Vorsicht zu genießen.

Ich hoffe ich konnte helfen.
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Creature » 31. Jan 2011 15:06

Das ist doch schonmal ein sehr interessanter Schwung aussagen. Ich denke ich werde meinem Becken bald mal ein paar Weiße Asseln hinzufügen. Habe zum Glück hier in der nähe einen Ameisenhalter hier aus dem Forum der auch Futtertiere züchtet und reichlich weiße Asseln mit in den Becken hat.

Hoffentlich schmecken die den Pheidologeton nicht ... und umgekehrt genauso
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Moonman » 31. Jan 2011 16:18

Müssen es weiße Asseln sein? Was ist mit heimischen Assel-Arten?
diese würde man ja sehr leicht bekommen und schrecklich sehen sie auch nicht aus, da finde ich weiße Asseln mehr unnatürlichschön :mrgreen:

Habe nur bedenken was Winterruhe angeht. ob sie wie die meisten heimischen Insekten soetwas brauchen.
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon baumarkthammer » 31. Jan 2011 16:45

@Moonman, ich hab doch weiter oben schon was zu Asseln geschrieben, die hiesigen Arten eignen sich kaum und werden gerne zur Plage. Außerdem gehören Asseln nicht zu den Insekten.
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon Creature » 1. Feb 2011 07:48

So , hab gestern noch die Antwort von dem hiesigen Ameisenhalter bekommen. Er gibt mir gerne Weiße Asseln ab. Er hat anscheinend mal wieder reichlich Futtertiere gezüchtet , er wollte mir auf jeden Fall direkt Schaben und Zoophobas mitgeben ;)

Ich werd am Wochenende mal bei ihm vorbeischneien und mir die weißen Asseln holen und sie in mein Becken setzen. Hoffe die kleinen werden nicht von den Pheidologeton gefressen und ich hoffe die kleinen bringen keine Parasiten mit.
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Re: Was mit ins Becken setzen für optimale Müllverwertung?

Beitragvon fuzzyhead12 » 13. Feb 2011 18:59

also ich habe einige staubläuse in meinen becken. sie sind nützlinge im dem sinne, dass sie schimmel fressen aber unnütz, da sie diesen auch verteilen können.
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