Hallo,
die "schwarzen" Lasius aus der niger-Gruppe sind nur sehr schwer auseinander zu halten, zumindest anhand der Königin und den ersten Arbeiterinnen. Bei größeren Völkern in der Natur klappt das deutlich besser.
Es könnte sich, davon ausgehend das die Farbwiedergabe auf den guten Fotos korrekt ist, um Lasius niger, alienus, [playthorax] oder paralienus handeln. Lasius niger ist die häufigste und auffälligste der genannten Arten, bei einem Großteil der geschwärmten Arten handelt es sich um solche. Von daher würde ich aufgrund der Wahrscheinlichkeit, was selbstverständlich kein sicheres Indiz ist, auf Lasius niger tippen. Lasius alienus ist auch recht häufig, aber etwas unauffälliger. Die Arbeiterinnen sind im Schnitt kleiner, Völker etwas unauffälliger. Mit paralienus kenne ich mich gar nicht aus, habe mich noch nie mit ihnen beschäftigt - ist wohl regional abhängig, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Du eine solche fängst. Lasius platythorax, die ich oben schon in eckige Klammern gesetzt habe, würde ich eher ausschließen. Sie lebt im Wald und tendenziell feuchteren Gebieten wie Lasius niger, häufig in Totholz, das Schwärmen ist soweit ich weiß eher unauffällig. Außerdem ziehen die Königinnen im ersten Jahr wahrscheinlich keine Arbeiterinnen auf, sondern überwintert mit Brut in Form von Larven. Die Königinnen besitzen einen abgeflachteren Thorax (daher der Name) allerdings ist das auch schon so schwer zu erkennen. Trotzdem kann ich auch diese nicht hundertprozentig ausschließen. Lasius psammophilus kann man ausschließen, deren Königinnen sind gelblicher.
Es bleibt, wie fast immer, bei Lasius cf. niger. Selbst wenn es sich um eine andere, ähnliche Art handelt, dürfte das in der Haltung nur geringe Unterschiede haben. Man merkt es ja auch mit der Zeit, was die Ameisen gerne mögen; ob trocken oder feucht... Für eine sehr sichere Bestimmung müsstest Du z.B. Herrn Seifert ein paar tote Tiere zuschicken - wenn er sie denn für Dich bestimmt. Der hat oft besseres zu tun

Grüße, Phil