Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Caleb » 1. Aug 2010 17:58

Hallo Leute!

Ich habe vor, Orchideen als dauerhafte Nahrungsquelle für meine Lasius niger auszuprobieren, und schon mal eine Phalaenopsis-Pflanze zu ihnen gestellt, die bisher noch nicht sonderlich von den Ameisen beachtet wird. In einem Buch habe ich das Bild einer nektarsammelden Lasius niger Arbeiterin auf einer Blüte der Orchideen-Gattung Epipactis gesehen. Darum werde ich auch versuchen, mir eine Epipactis-Pflanze zu besorgen.

Hat jemand Erfahrung mit Orchideen und Ameisen?

Vielen Dank!!
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon baumarkthammer » 1. Aug 2010 18:29

Ja, ich habe schon einige Zeit Orchideen und Ameisen in einem Terrarium. Zwar sind es keine Lasius Arten, allerdigns sind in dem Becken unter anderen Diacamma drin, die normaler Weise auf Nektar verschiedener Pflanzen anspringen.
Ich habe bisher nie beobachtet, dass die Blüten von irgendwelchen Ameisen besucht worden sind.
Ich würde dir eher zu Passiflora Arten raten, die oft sehr reiche Nektarien haben, oder du kannst Blattläuse anbieten, hier eignen sich vorallem Bohnenläuse, diese Lausart befällt keine anderen Pflanzen außer Bohnen.
Mir ist bekannt, dass diese Bohnenläuse gut von Lasius niger angenommen werden.
Allerdings muss ich einräumen, dass ich keine sonderlich große Ahnung von Orchideen habe, ich weiß nicht welcher Gattung oder gar welcher Art die Orchideen in meinem Becken angehören.
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Caleb » 1. Aug 2010 19:42

Vielen Dank für die Informationen!
Ich werde mich weiter über Passiflora-Pflanzen und Bohnenläuse informieren.
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon baumarkthammer » 13. Aug 2010 13:05

Ich habe mich nochmals mit einem Botaniker unterhalten, anscheinend sondern Orchideen bei richtiger Düngung und guter Bewässerung doch Zucker ab. Allerdings habe ich es bei allen Orchideen in meinem Becken noch niemals hinbekommen, dass auch nur etwas abgesondert wird, geschweige denn das ich es hinbekommen hätte, dass die Blüten besonders lange am Leben bleiben.
Da ich nicht gerade den grünsten Daumen habe muss es nicht heißen, dass es nicht zu schaffen ist, sondern eher, dass ich es nicht hinbekomme.
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Skia » 13. Aug 2010 21:19

Hallo!

Also die Orchideen meiner Mutter sondern eine süße Substanz ab, allerding nicht in den Blüten sondern da, wo die Blüte am Stengel sitzt (gibt sicher nen schlauen Fachbegriff dafür, aber den kenn ich nicht :D ). Das Zeug sieht für mich aus wie Nektar. Ich hab's schon öfter abgesammelt und meinen Lasius niger gegeben, die haben es immer gerne genommen.

Gruß

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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Caleb » 14. Aug 2010 19:31

Wow, das hört sich super an, Sakia! Genau was ich suche :D Könntest du von deiner Mutter erfragen, welche Orchideenart(en) das genau ist (sind) und wie sie das hinbekommt? Das wäre sehr nett von dir!

Ist diese süße Substanz sehr zähflüssig und gut sichtbar, oder besser gefragt, auf welche Art und Weise sammelst du den Nektar ab?

Danke!!
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Skia » 15. Aug 2010 21:11

Ich werd mal nachsehen, wenn ich wieder dorten bin, was auf den Schildchen steht. Sind eigentlich gewöhnliche Baumarkt-/Gartencenter-Orchideen, sollte also nichts ausgefallenes sein. Was besonderes mach sie damit sicherlich nicht, außer natürlich gießen und düngen.

Die Tropfen fallen auf, sie sehen aus wie Tautropfen und ja, sie sind zähflüssig. Ich übertrage sie immer mit einem Schaschlikspiess auf ein Stück Alufolie, das ich dann locker zusammenfalte und mitnehme. Daheim falt ich das ganze wieder auseinander und leg's in die Arena.

Gruß

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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Caleb » 15. Aug 2010 21:43

Sehr schön! Ich werde wohl spezielle Orchideen-Erde und Düngemittel besorgen und das bei meiner Phalaenopsis ausprobieren. Die genaue Bezeichnung der Orchideen deiner Mutter wäre noch sehr interessant, da es bei dir ja offensichtlich schon mal "funktioniert". Aber bis hier schon mal vielen Dank für deine Infos!
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Skia » 21. Aug 2010 22:17

Hallo!

War heute mal wieder bei meiner Mutter: also, die Phalenopsis sind wohl nich geeignet. Bei ihr blühen gerade mehrere davon, keine einzige hat diese Nektar-Tropfen. Die Orchideen, die ich "abernte" haben viele lange, schmale Blätter, sieht aus wie Schilf. Aus der Mitte wächst dann ein kahler Stengel mit den Blüten. Leider sind keine Namensschilder mehr vorhanden. Aber so wahnsinnig ausgefallen kann's nicht sein: Meine Mutter ist keine Expertin, die Pflanzen stammen, wie schon geschrieben aus den üblichen Gartencentern oder sind Mitbringsel von Bekannten.

Hab grad mal kurz gegoogelt, aber leider kein Bild gefunden. Es sind immer nur die Blüten abgebildet, nicht die Blätter :( . Also am besten, Du suchst auf der Orchideenabteilung nach Schilf.... :)

Hoffe, ich konnte trotzdem irgendwie weiterhelfen,

Gruß

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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Caleb » 22. Aug 2010 14:57

Auf jeden Fall hast du mir weitergeholfen. Vielen Dank!! :D
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon gambrinus » 22. Aug 2010 19:49

Die "schilfartige" Orchideenarten, bei denen die "Zuckertropfen" bekannt sind heißen Cattleya, Cymbidium und Oncidium. Oncidium ornithorhynchum riecht übrigens sehr stark nach Vanille.
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Markus » 28. Sep 2010 13:35

Hi, da du dich gut mit Orchideen auskennst, könntest du vielleicht handelsübliche, günstige und leicht zu haltende Orchideen nennen?
Mir persönlich wäre dabei eine Pflanze mit langem Blütenstiel wichtig.
Falls du Lust und Muße hat, versteht sich!
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon gambrinus » 29. Sep 2010 14:14

Wie hoch dürfen die Pflanzen werden? Cymbidium und Oncidium und Phalaenopsis können lange Blütentriebe ausbilden.
Bei den Cymbidium gibt es groß werdende Sorten, die > 50 cm werden können und andere werden nur knapp 30 cm hoch. Cymbidium bildet einen sehr dicken Blütenstiel aus, es gibt sie auch als Schnittblume.
Oncidium hat einen sehr dünnen biegsamen Blütenstiel. Ich habe bei diesen schon Blütenstiele von über 1 m erlebt, Oncidium wentworthianum blüht gelb (1,20 m lange Blütenstiele), Oncidium ornithorhynchum blüht violett bis rosenrot, Blütenstiel ca. 90 cm und riecht stark nach Vanille (eine meiner Lieblingsorchideen).
Beide Arten lassen sich im Zimmer pflegen, allerdings sollte man regelmäßig sprühen. Cymbidium kann im Sommer teilweise auch ins Freiland, mache ich persönlich nur bei den großwerdenden Pflanzen.

Phalaenopsis kann Blütenstiele mit einer Länge von 1 m entwickeln, allerdings finde ich, dass Phalaenopsis empfindlicher in der Haltung ist. Sie benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit, bei gleichzeitig wasserempfindlichen Wurzeln und ist sehr anfällig für Woll- und Schildläuse (vor allem bei Haltungsfehlern), wobei das nun wieder für Ameisen gut wäre :wink: Phalaenopsis verlangt durchaus einen geduldigen Halter.

So ich muß die Kinder abholen, wenn du noch mehr wissen möchtest, frag ruhig...
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon Markus » 29. Sep 2010 14:47

Die Länge der eigentlichen Pflanze ist für mich eher unerheblich, da ich wenn, dann nur den wachsenden Blütenstiel ins Formicarium leiten würde (durch ein Loch in der Wand oder Ähnliches),
was aber wichtig wäre, wäre
-einfache Haltung, auch in Zimmerhaltung an der Fensterbank, ohne Heizung (Hybride schätze ich mal!?),
-Frohwüchsigkeit, insbesondere schnelles Wachstum der Blütenstiele,
-Blühfreudigkeit und
-natürlich auch nicht unerheblich, für mich persönlich sogar eine der wichtigsten Eigenschaften: hohe Nektarabgabe!
Dabei wäre es natürlich, um Platz zu sparen eher günstig, wenn die Blütenstiele recht kurz wären (aber schon so lange, dass man ihn in das Formicarium leiten könnte), dafür aber viele Blüten trügen, am Besten wäre natürlich immer ein Blütenstiel gefolgt von einem Nächsten.
Wobei: wenn Orchideenblüten ähnlich wachsen wie viele anderen Blütenstängel, dann dürften sie an einem Hindernis ohnehin abgelenkt werden, das sieht dann zwar nach einer Zeit nach einem ziemlichen Gewusel aus, aber die Optik ist für mich eher marginal, es soll hübsch aussehen, aber in erster Linie soll es funktionieren und den Tieren eine anhaltende, nachhaltige Futterquelle bieten!
Danke schon mal für deine Antworten,
aufgrund deiner Aussagen würde ich eher zu Oncidium ornithorhynchum neigen, wegen der Farbe und des biegsamen Blütenstiels...
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Re: Orchideen als Nahrungsquelle für Ameisen

Beitragvon gambrinus » 29. Sep 2010 19:54

Orchideen und Frohwüchsigkeit ist eher unwahrscheinlich.... ;-)
Für dich ist wichtig zu wissen, dass die meisten Orchideen eine Ruhezeit durchmachen, in der sie Kraft für die Blütezeit sammeln, da die meisten Orchideen im Ursprung Epiphyten, sprich Aufsitzpflanzen sind.
Oncidium ornithorhynchum ist einfach in der Pflege, auf der Fensterbank, nicht genau über der laufenden Heizung und wenn möglich einen großen Untersetzer mit Blähton gefüllt darunter. Dadurch wird die Verdunstungsfläche erhöht und man muß nicht so oft sprühen. Der Standort sollte hell, aber nicht sonnig sein. Ich habe mehrere Orchideen auf einem Balkonkastenuntersetzer stehen.
Da du den Blütenstiel in das Formicarium leiten möchtest, wäre es für dich wichtig Pflanzen zu bekommen, die noch nicht blühen, sondern erst die Rispe ausbilden. Das müsste bald geschehen, da die Pflanzen normalerweise im (Nord)Winter ihre Hauptblütezeit haben.

Oncidium mit mehreren Blütenstielen ist nicht so selten, aber eher bei älteren Pflanzen zu finden.
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