Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

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Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon johho » 19. Jun 2010 12:21

Hallo Profis!

Nachdem ich mir heute im örtlichen Zoofachahndel die Futtertierauswahl angeschaut habe, und zu dem Schluss gekommen bin,dass ich es nicht übers Herz bringen könne, kleine Heimchen zu töten, habe ich mir eine "Kolonie" Mehlwürmer (50gr) gekauft. Immer noch gefühlte 2 Millionen Tiere zu viel, aber das war die kleinste Packung..
irgendwie auch eklig..

ich habe mich gerade wie ein Schlächter gefühlt, als ich einen lebenden Mehlwurm mit heissem Wasser überbrüht habe :(..echt eklig..
dass mein kleiner 4 jähriger Sohn ihn dann ohne mit der Wimpfer zu zucken mit dem "scharfen Messer" in Stücke schneiden wollte, gab mir den Rest ;)

Dann hab ich ihn in Stückchen meinen tieren zum Fraß vorgeworfen...

Das ist aber eigentlich nicht meine Frage, diese ist, was mach ich am besten mit den restlichen 49,998 gr?
Die leben in so einer Plastikbox, ohne alles, nur die Tiere drin. ich habe jetzt erst mal 2EL Mehl reingekippt, da ich davon ausgegangen bin das "Mehlwürmer" auch irgendwas mit dem selbigen zu tun haben müssen.
Hoffe das war ok.
Sollte man die im Kühlschrank aufbewahren?
Wie lange halten die sich?
Verpuppen die sich irgendwann?
Vermehren die sich wie die Fruchtfliegen?

lg
Johannes
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon MrIglo » 19. Jun 2010 12:26

Also ich habe das gleiche Problem. Insekten zu töten finde ich auch nicht besonders angenehm.

Stell die restlichen Mehlwürmer in das Eisfach. Die Würmer fallen dann langsam in Kältestarre. Durch die weiter fallenden Temperaturen in der Plastikbox gefriefen die Würmer schließlich komplett und sterben dadurch.

Bei Besdarf dann einen Wurm auftauen, überbrühen (oder auch nicht) und zerteilt anbieten.

LG
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon johho » 19. Jun 2010 12:28

also "humaner Massenmord" ;)

Ok, ich lass sie dann nochmal ein paar Stunden im frischen Mehl das Paradies genießen, und werde sie dann in Kältestarre für die Ewigkeit konservieren...
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Dieb » 19. Jun 2010 13:30

Hi,

also die Mehlwürmer kannst du auch bei zimmerTemperatur rumwackeln lassen.
Kipp einfach ein paar Haferflocken, Fischfutter, altes Brot, Mehl oder so bei denen rein. Die Futtern auch ziemlich gern Apfel.

Die können an sich ihr ganzes Leben in der Schachtel verbringen. Gelegentlich fressen die sich gegenseitig.

Falls du die halten willst, dürfte die Kaufschachtel zu klein sein. Geb ihnen einfach eine größere Plastikbox. Sowohl Mehlwürmer als auch Mehlkäfer sind absolute Plastikkletternieten. Keine Gefahr das die ausbüchsen.

Ich denke eine Zucht lohnt sich ab dann, wenn du größere Kolonien hast, die das auch alles konsumieren, was die Käferchen nachproduzieren. :mrgreen:
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Krabbeltierfan » 19. Jun 2010 13:33

Dazu hab ich schon immer eine Frage, die ich hier einfach mal dreißt einwerfe: Brauchen die erwachsenen Käfer eigentlich ein separates Becken, oder können die zwischen den Babys "wohnen"? Und wie lange lebt so ein Käfer im Normalfall?

Und brauchen die nun noch Wasser? Viele sagen nein, aber kann man sie wirklich staubtrocken halten?
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Fiiiume » 19. Jun 2010 13:39

Also die Käfer leben normalerweise zwischen 1 und 3 Monat in dieser Zeit legen sie ungefähr 150-500 Eier.

Trocken würde ich sie nicht unbedingt halten.

Ich habe in einer Plastikbox als unterste lage ein Paar Zewa-Tücher die ich anfeuchte und darauf sind die Mehlkäfer,
dann noch ein paar Versteck möglichkeiten ab und zu ein Stück Apfel oder sonstiges und dann heißt es nur noch warten.

Zwischen den "Baby´s" würde ich seh eher nicht leben lassen, das es vorkommen kann das sie sie fressen.

MfG
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon johho » 19. Jun 2010 13:49

also mein "Haltungsproblem" hat sich gerade in den Gefrierschrank verabschiedet, aber es ist super interessant, welche Tipps hier schon gekommen sind, ich werde später sicherlich die Tiere die ich das nächste Mal kaufe länger leben lassen und weiter beobachten, aber da meine Kolonie aktuell insgesamt ca. 20 Tiere beherbergt, kann ich wahrscheinlich alle paar Tage mal einen Mehlwurm reingeben, da ist das mit den gefrorenen glaube ich einfacher und sinnvoller, von daher hab ich den Tipp mit dem Einfrieren befolgt.

Nochmal zum Abkochen, dient das nur zur "Desinfektion" oder wird der harte Mehlwurm dadurch auch noch ein bisschen weiter (gar) so dass die Ameisen ihn besser fressen können? oder ist das "Kochen" vielleicht sogar schädlich im Sinne auf Nährwert usw? Meiner vorhin ist im heissen Wasser richtig zusammengeschrumpft..
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon MrIglo » 19. Jun 2010 13:57

Es gibt durch das Überbrühen 2 Effekte:

1. Der Mehlwurm wird von möglichen Parasiten und Keimen befreit. Dies ist bei des robusten einheimischen Arten nicht bedeutsam.

2. Die Proteine des Wurmes denaturieren. Dies hat zur Folge, dass beim Zerteilen aus dem Verdauungssystem austretende Enzyme (die ja auch Proteine sind) den Wurm nicht selbst verdauen können. Ein Wurm der sich durch seine Enzyme selbst verdaut hat, ist für viele Arten weniger appetitlich.


LG
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon johho » 19. Jun 2010 14:06

ah ok, also macht das Abkochen nach dem Einfrieren dann doch nich zusätzlichen Sinn.
Ich hatte das Gefühl, das der Lebende irgendwie "weicher" war, als der abgekochte, daher dachte ich ich lass es vielleicht lieber..
Gleiches übrigens bei den Fruchtfliegen..

Eines meiner Hauptprobleme ist, mein eigener kleiner Ekel vor wurmartigen Tieren, aber der ist noch nichts im Gegensatz zu dem meiner besseren Hälfte :) wenn ich dann naben der Ameisenfarm (die grummelnd geduldet wird) auch noch Mehlkäfer und deren Babys halte/züchte, daneben dann noch der Fruchtfliegenansatz steht, das ist glaube ich zu viel des Guten ;)
Von daher wirds erst mal nur Tiefkühlkost-mehlis geben.

Ist ein Zerschneiden unbedingt erforderlich oder schaffen es die Ameisen auch selbst? (ich meine, draussen zerschneidet die ja auch keiner denke ich mal :))
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Antroxego » 19. Jun 2010 14:43

Meine neigen eher zu "Rohkost". Überbrüten nehmen sie eigentlich nur, wenn nichts anderes da ist und dann auch nur mit widerwillen. Einzige Ausnahme: Die riesen Heuschrecken. Die werden Roh gar nicht beachtet.
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Erne » 19. Jun 2010 14:44

Ist nötig sie zu zerschneiden, sonst haben einige kleinere Arten kaum eine Chance an die Innereien zu kommen.
Auch kleine Kolonien haben zu wenige Arbeiterinnen um den Außenpanzer eines Mehlwurmes zu knacken.
Meisten verdirbt ein Mehlwurm vorher oder vertrocknet vorher
Stimmt in der Natur schneidet ihnen auch keiner Mehlwürmer auf, allerdings finden sie dort auch normal keinen Mehlwurm als Futter.

Grüße
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Dieb » 19. Jun 2010 23:10

Kurz noch zur Zucht und Haltung der Würmer.
Wenn man die Tiere Professionell züchten will, sollte man die Käfer, Puppen und die Würmer sicherlich getrennt halten.
Für einen Haushalt der mehrere Mäuler mit Mehlwurmfleisch zu stopfen hat, ist das durchus sinnvoll.
Wenn man nur eine oder zwei kleine Ameisenkolonien hat, macht einfrieren weitaus mehr Sinn.
Wer die Würmer am leben lassen will, aus welchen Gründen auch immer und die Viecher nicht Professionell halten mag, kann alle Entwicklungsstadien in einer Schachtel belassen.

Die Entwicklung wird dan sicherlich aufgrund von Kanibalismus etwas langsamer von statten gehen, aber das sollte ja kaum stören.

Die Würmer und Käfer scheinen im übrigen auch nicht wirklich Wasser zu benötigen. Zumindest nicht in direkter Form. Was sie über Obst an Wasser aufnehmen können scheint zu genügen.

Bin natürlich kein Mehlwurmologe...
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Re: Haltung von Mehlwürmern (Futtertiere)

Beitragvon Stiko » 22. Jun 2010 06:07

Ich kaufe Mehlwürmer immer in der Dose, brühe die trotzdem nochmal über und hau die dann in den Tiefkühler.
Hält locker 1-2 monate.
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