ANTSTORE World of Ants

[Cordovan]

Da ich über die SuFu nichts zu dem Thema gefunden habe: Gibt es sowas wie allgemeine Richtlinien, wieviel Platzbedarf ausgewachsene Kolonien einer bestimmten Art benötigen?
Was ich zur Zeit suche, ist einmal eine Angabe in Quadratzentimetern für die Arena und in Kubikzentimetern für das Nest. Denke mal, dass man da wohl eher Schätzungen, als feste Zahlen finden wird.

Aber warum suche ich so spezifische Informationen überhaupt?
1. Denke ich, dass das allgemein für die Artenauswahl interessant sein könnte. Wäre z.B. auch eine schicke Angabe für die Info-Blätter der Arten im Shop, ähnlich der maximalen Koloniegröße, die bei einigen Arten aufgelistet ist.
2. Aus persönlichen Gründen, da ich ein leeres 100x40x40 Aquarium habe und eine Ameisenart dafür suche, die für so ein StandAlone-Becken geeignet wäre.

Dass die Arten teilweise sehr starke Größenunterschiede haben, dürfte die Platzangaben zusätzlich nicht gerade vereinfachen...

[Erne]

Kann mir gut vorstellen das die SuFu mit diesem Thema ins leere läuft.
Die Ameisenhaltung in der Öffentlichkeit ist noch jung und zu unterschiedlich die Einschätzungen der Halter.
Schon die alleinige Beurteilung des Platzbedarfes wird fast von Jeden anders bewertet.
Neben der unterschiedlichen Größe der verschiedenen Arten, Entwicklungsgeschwindigkeit,
maximale Arbeiterinnenanzahl, Lebhaftigkeit, Laufgewohnheiten, kommen noch weitere Faktoren dazu.
Temperaturen, Feuchtigkeiten, Futterversorgung, Einrichtungen bestimmen wesentlich die Aktivitäten und den Aktionsradius von Ameisen in der Haltung.

Eine allgemeine Formel für den benötigten Platzbedarf zu entwickeln, aus meiner Sicht nicht möglich.
Soll es passen ist für jede Kolonie eine der Entwicklung entsprechende Bewertung nötig.

Grüße

[Cordovan]

Hatte schon befürchtet, dass sich da so leicht nichts finden lässt... Ist ja auch nicht gerade die einfachste Frage...
Könnte man da vllt andersherum einen Schuh draus machen? Also mit einer bestimmten Art und ja/nein-Antwort? ^^

Wobei das allerdings auch voraussetzt, dass hier im Forum jmd ausgewachsene Kolonien hat, oder zumindest welche, die groß genug sind, dass man das "hochrechnen" könnte...


Liebäugle zur Zeit mit einer Handvoll Arten für das Becken:
1. Formica fusca (Vorteil: nur 500-2000 Individuen (pro Königin, oder gesamt?); Nachteil: mitteleurop. Art (das Becken hat leer schon ordentlich Gewicht))
2. Camponotos ligniperda (Vorteil: dicke Brummer, gut zum Beobachten; Nachteil: wie 1.) Koloniegröße max?
3. Lasius flavus, die habens mir einfach angetan^^ (Vorteil: Kontrast zum Erdboden; Nachteil: wie 1. & enorm zahlreich)
4. Messor marocanus (Vorteil: orient. Messor-->kein Herumschleppen des Beckens; Nachteil: 2 Kolonien der gleichen Gattung? Hab ja auch Messor barbarus.) Gleiche Koloniegröße wie Messor barbarus? Würde das Becken für bis zu 10.000 Ameisen reichen?

Ganz besonders haben's mir die Lasius flavus angetan, zumal auf dem Grundstück meiner Eltern auch mehrere Kolonien leben, so dass sich bestimmt beim Schwarmflug 1-2 Königinnen abgreifen ließen...

Hast du bzw. ihr vllt noch Vorschläge, was man sonst noch für Arten auswählen könnte? Insbesondere natürlich dann auch in Bezug auf die Verfügbarkeit bei Antstore... ^^

Allerdings sehe ich das mit der Winterruhe vllt auch zu drastisch... Immerhin kann man ja auch'n Kumpel fragen, ob er mal eben mit anfässt...

[Erne]

Lasius flavus, zahlreich ist nicht unbedingt ein Problem, sind genügsam und kommen bei guter Futterversorgung mit wenig Platz aus.
Kontrast zum Erdboden, können sie sich da eingraben, bekommst die kaum zu sehen.

Formica fusca, sind sehr lauffreudige Tiere, jedenfalls bei höheren Temperaturen, mit einer entsprechenden Einrichtung reicht das Becken.

Camponotos ligniperda, darüber gibt es keine bekannten Angaben über mögliche Arbeiterinnenanzahl in der Haltung.
Meine größte Kolonie kam in etwa an die 800.
Das Wachstum wird überwiegend als langsam beschrieben, was ich nicht unbedingt so sehe.
Allgemeine Angaben herangezogen, wird das Becken lange Zeit reichen.

Messor marocanus, habe ich nicht gehalten.
Die von mir gehaltenen Messor – Arten haben es schnell und auf richtig große Kolonien gebracht, das Becken hätte dafür nicht gereicht.

Grüße

[Scyza]

Hallo, das mit der Winterruhe wird etwas einfacher, wenn du ein Brett unter das Becken legst. Ist dann einfacher anzupacken und man muss nicht befürchten, dass einem bei schweren Einrichtungsgegenständen (Steine, Holz etc) der Boden rausbricht *g* Zwei Leute wird man zwar trotzdem noch brauchen, aber ist zumindest einfacher so.

[Cordovan]

Schönen Dank für die Antworten, das hilft mir bei den Überlegungen schonmal ein ordentliches Stück weiter!

Dass man vom Nestinneren kaum was sehen wird, hatte ich zu Gunsten des größeren Nistplatzes mit eingeplant. Mit dem angedachten Erdboden könnten die Ameisen die gesamte Arena untergraben, was sich platztechnisch mit Farmen in der Menge wahrscheinlich nicht erreichen ließe...

Denke mal, dass sich ein Brett unter dem Becken nicht umgehen lassen wird.

Hab auf jedenfall noch 'ne ganze Menge zum Grübeln, so dass die letztendliche Gestaltung vielleicht auch ganz anders ausfällt, als es mir zur Zeit vorschwebt... ^^

[Cordovan]

Angeregt von dem Thread von QuBe will ich diese "Thread-Leiche" mal wieder ausbuddeln...

Nachdem es lange Zeit still um meine Planungen zu dem Becken war, habe ich mich in den letzten Tagen wieder darangesetzt, ein Konzept für das Becken zu erstellen.

Trotz des hohen Platzbedarfs dieses Mal aber nicht für Lasius flavus, sondern für meine Messor barbarus-Kolonie.

Ein paar Eckdaten:
- auf halber Höhe (20cm) gefüllt mit Ytongs, ein Teil davon mit Plexiglasscheiben von der Nestfeuchte isoliert (Körnerlager)
- im sichtbaren Bereich mit Kammern, dahinter ohne (in der Hoffnung, dass fleißige Majorinnen bei Bedarf weitere Kammern anlegen)
- künstlicher Wassergraben durch U-Profile am oberen Rand; an der gesamten Konstruktion der Part, der mir in der Beschaffung am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat, da
- ein Schlauchadapter mit Hilfe von Silikon und einem Bohrer in das Profil eingearbeitet werden soll

Einen Baubericht wird es evtl rückwirkend geben, sobald etwas Handfestes vorliegt... Zur Zeit besteht die neue Anlage größtenteils nur in meinem Kopf und auf einigen Skizzen...

[Creature]

- im sichtbaren Bereich mit Kammern, dahinter ohne (in der Hoffnung, dass fleißige Majorinnen bei Bedarf weitere Kammern anlegen)

Was heißt "dahinter ohne"? sollen die Major Arbeiterinnen im Ytong selber Kammern anlegen?

[Cordovan]

Jupp, genau das heißt es.

Bzw ursprünglich war es so geplant, inzwischen nicht mehr...
Es heißt zwar, Ytong wäre für Messor kein ernstzunehmendes Hindernis, allerdings könnte es doch ein etwas sehr großer Aufwand werden, wenn die Kolonie dort die Kammern komplett graben muss.

Andersherum gesagt: Auch in die verdeckten Flächen werden Kammern eingearbeitet werden und davon so viele wie möglich. Wie ich das Verbindungsnetz dann genau ausforme, kann ich jetzt noch nicht sagen. Im Detail heißt das, ob die Kammern als ein "großes Ganzes" verbunden werden, ob jeder Ytong ein in sich geschlossenes Kammersystem mit 1 oder 2 Ausgängen sein wird, oder ob ich an einigen Stellen nur die Kammern selbst anlege und die Kolonie sie dann "zufällig" finden kann, wenn sie sich durch den Ytong beißen. Wobei die ersten beiden Varianten wesentlich wahrscheinlicher sind.
Beinhaltet zwar für mich als Halter das Risiko, dass sie sich dann komplett in den nicht-sichtbaren Teil einnisten (wo keine Beobachtungsmöglichkeiten vorhanden sind), aber letztlich ist meine persönliche Neugierde da recht zweitrangig... Und selbst wenn es passieren sollte, wird die Kolonie von alleine wieder soweit wachsen, dass sie i-wann zwangsläufig die äußeren Kammern benutzen. Nicht zuletzt, weil da auch die Wärmequellen sind...

[Creature]

Ich sag ma so , wenn die Kolonie zu groß wäre für den Ytong würde sie warscheinlich eher deine Arena umgraben (egal ob die nur 2cm Tief mit Erde bedeckt ist , ehe die dir den Yton umwühlen ^^

[Cordovan]

Jupp, Weg des geringsten Widerstands...

Der Boden für den Arena-Bereich ist noch nicht ganz festgelegt... Wird vermutlich mit Gips bestrichen und in den trockenen Bereich (mit Trennscheiben) kommt wahrscheinlich Sand, damit sie den im Nestinneren zum abdichten nutzen können...
Das meiner Meinung nach größte Problem wird die Genauigkeit bei der Verarbeitung sein, um Spalten zwischen den Steinen so gut wie möglich zu vermeiden...