Halli Hallo
Name: Formica (Raptiformica) sanguinea
Heimat: Mitteleuropa (überall in Deutschland von der Ebene bis ins Gebirge an sonnigeren Standorten)
Kaste: Monomorph
Aussehen der Königin: Farbe: rot bis schwarz
Aussehen der Arbeiterin: Farbe: rot bis schwarz
Aussehen der Soldaten: ---
Nestbau: Haufen (ähnlich der Waldameisen)
Nahrung: Honigwasser und Insekten
Temperatur: Zimmertemperatur mit zeitweise erwärmter Ecke; hält Winterruhe
Luftfeuchtigkeit: Trockenes Klima
Anzahl der Becken: 1 Becken ist ausreichend
Formicariengrösse: Mindestens 30x20x20 cm (je nach Koloniegrösse anpassen)
Bodenbeschaffenheit: Sand, Steine, Wurzeln, Streumaterial
Bepflanzung: Nicht notwendig
Formicarienzubehör: Wärmestrahler
Haltungsklasse: 1
Risikoklasse: 1
Gefahren: Nicht bekannt
Besonderheit: Sehr interessante Ameisenart durch ihre "Raubzüge" (Dulosis). In den Sommermonaten organisieren sie Raubzüge zu Nestern ihrer Hilfsameisen (Serviformica). Ein Teil der geraubten Brut schlüpfen im Nest der Raubameise und dienen als "Sklaven", welche überwiegend den inneren Haushalt versorgen. Ebenso kann auch das Heer aus Sklaven bestehen. Entsprechend der Sklaven wird das Nest der Sklavenräuber gestaltet. Die Sklavenräuber Raptiformica sanguinea können aber auch ohne ihre Hilfsameise (Sklaven) leben, im Gegensatz zu Polyergus rufescens (geschützte Art). Im Formicarium können künstliche Raubzüge erzeugt werden, indem man die Brut der Hilfsameisen einstreut und so auch den Anteil verschiedener Sklaven steuern kann. Weiterhin könnte man zusätzlich ein Formicarium mit Hilfsameisen halten und deren Brut für den Sklavenraub verwenden.
Menge: 10 - 100 Tiere
Die Offiziele Beschreibung über meine kleinen Freunde bei Antstore, hierbei sollte ich erwähnen das ich das Glück hatte diese letzte Kolonie dieser Art zu ergattern.
Zum meinem Formicarium, ich sollte hierbei direkt erwähnen das ich nicht viel von kleinen Becken halte, die kaum Platz bieten, das liegt vielleicht daran, das ich bis jetzt mehr mit freilebenden Ameisen zu tun hatte, mehr dazu später.
Zu erst überlegte ich noch was für ein Material ich für das Becken verwenden soll, Glas oder Plexi. Ich kam zum Entschloß das mein Becken aus Plexiglas bestehen sollte, dabei muß ich wohl erwähnen das ich davon mehr hatte als Glas.
Anyway, die Maße waren schnell gewählt, basierend auf der größe des Baus und der Arena, soll das Becken ein Maß von 1 Meter Länge, auf 50 cm Breite und 50 cm Höhe haben.
Die Stücke dafür zurecht zu schneiden geht sehr schnell, ausmessen, Stichsäge und abdafür. Reine Arbeitszeit, ca 20 Minuten.
(Wichtig für den Nachbau, die Schutzfolie vom Plexiglas erst nach beschneiden entfernen.)
Warum ich die Gattung Raptiformica wählte...
...das liegt daran das ich mich in den letzten Jahre viel mit Formica Rufa beschäftigt habe, ein Bericht dazu folgt noch. Leider, oder vielleicht auch zum Glück ist diese Gattung für die Haltung nicht gestattet, da sie unter Naturschutzt steht. Ich wollte aber wenigstens eine Art, die Rufa ähnlich ist und kam da schnell auf Raptif.
Soweit so gut, Becken war fertig, die Ameisen bestellt.
Einrichtung und Nest.
Puh, die Nestwahl, auch hier muß ich eingestehen das dem typischen Ytongnest, so gut man Ameisen dort auch beobachten kann, nicht viel abgewinnen konnte. Eine Lösung muß her, ich telefonierte mit Antstore und nach einem fast tagelangen Gespräch, entschied ich mich für ein Wurzelnest.
Die Bearbeitung ist recht einfach, vorzugsweise sollte man das Nest in einer Ecke unterbringen, wenn man es zurecht schneidet und die Kamern an den Rand wie bei einem Ytong unterbringt, steht hier einer Beobachtung nichts im Wege. Ein Nartülicher Lebensraums, ich wählte zu dem die Ecke weil ich mir davon erhoffe das meine Raptif., weitere Kamern von selbst anlegen und das Nest vergrößern, ich büße zwar hier die Beobachtung ein, aber einem wachsenden Nest zu zuschauen macht das wieder wett.
Das Nest wird durch ein rotlicht Wärmestrahler künstlich erwärmt, bewässerung erfolgt vom Boden aus her und die kleine Künstliche Sonne habe ich mit einer Zeituhr versehen, meine Freunde sollen nicht mit mir an meinem Schlafproblem leiden. Die Arena, um ehrlich zu sein, ich habe etwa dreißig Fotos geschoßen von Nestern der Rufa und Umgebung, ich benutze diese um im Becken ein kleines Waldbiotop nachzuahmen. Die Materialen findent man zum Glück im jeden näheliegenden Nadelwald.
(Bitte nicht, in der Nähe von Waldameisen nach solchen zu suchen)
Diese Umgebung wirklich gekonnt nachzubilden hat mir einiges abverlangt, erst dachte ich erst das es recht einfach sein würde. Dennoch mußte ich mir hier eingestehen das man die Natur nur schwer kopieren kann, liegt wohl daran das sie Vielfälltigkeit mag, ich glaube darin liegt ihr Genie.
Hoe dan ook...
...nachdem ich alles Eingerichtet hatte, konnte meine Kolonie einziehen.
Ich werde weitere Berichte über Haltung anfertigen und hoffe das euch damit vermitteln kann, warum gerade diese Art mir ans Herz gewachsen ist.
Bei Fragen, einfach schreiben, anrufen oder Rauchzeichen geben.
Eins noch, diese Gattung lebt für europäische Verhältnisse recht trocken, das Nest nicht all zu feucht werden lassen, ebenfalls gilt das für den Waldboden. Am besten hier eine Sprayflasche verwenden und den Boden leicht benetzen.
grüße
Pagodin
P.S Geplant ist für die Zukunft ein zweites Becken anlegen was ihr mit dem ersten Verbinden kann, ich werde eine unter Art, für eine besondere Gattung habe ich mich noch nicht enttschieden. Dabei hoffe ich, Raubzüge aufnehmen zu können, keine Sorge das ganze findet wenn unter Aufsicht statt und ich werde dafür sorgen das die unterliegende Kolonie nicht unötig leidet. (Nicht das hier einer denkt ich will so eine Art Gartenkrieg filmen)
Ach und Bilder vom Formicarium kommen noch!
1. Tag
Bevor ich meine kleinen Lieblinge ins Formicarium setzte, werfe ich schnell noch mal einen Blick über jeden Punkt. Nichts vergessen?
Nest...ok...Absicherung...ok...Feuchtigkeit....ok....Wärme...auch gut...Futter (Honigzuckerlösung) auch da.
Fein, ich öffne die kleine Dose, der Inhalt bestand aus einer Königin, zehn Arbeiter und siehe da, schon zwei kleine Eier, ebenfalls mit von der Partie, drei Sklaven der Gattung Servuformica fusca.
Nach wenigen Minuten erkunden die ersten Arbeiterinen das Gebiet in inmittelbarer Nähe des Behälters, ich habe diesen in der Nähe von Wasserbecken und Nahrungabgesetzt. Ich wählte diese Ecke weil diese nicht durch den Wärmerstrahler erhellt wird, in der Hoffnung das meine kleine Kolonie andere besser Bedienungen finden wird.
Der Rest vom Tag verläuft so, das die Arbeiterinen das ganze Formicarium erkunden, Futter und Wasser finden, die Sklaven kümmern sich weiterhin um die Königin.
2. Tag
Nanu? Was ist den hier passiert, die Königin hat den Behälter verlassen, ich finde weder Arbeiterinen noch die Sklaven. Nach etwa 20 Minuten intensiver Suche werde ich fünfig. Zum Bedauern, zwei Sklaven und eine Arbeiterin sind verstorben. Vom Rest der Kolonie fehlt jede Spur.
Erneut wird von mir Überprüft ob ich nicht doch was vergessen habe, die Absicherung ist in Ordnung, der Talkumstreifen hat 3 cm Durchmesser und ist ordentlich aufgetragen. Jede zusammen geklebte Ecke wird von mir under die Lupe genommen. Auch sicher. Aber wo sind sie?
In dem vom mir angelegten Nest ist alles leer.
Dann kommt mir ein Gedanken, um das Nest ohne Kleber an die Seite des Formicarium zu halten, benutze ich einen einfaches Stück Rohr was das Nest unter Spannung hält, und tatsächlich finde ich eine kleine Öffnung. Das Rohr lag nicht korekt am Plexiglas und ein kleiner Spalt, da wo das Silcion verläuft befindet sich eine kleine Öffnung. Groß genug für die Königin.
Leider sind sie bis jetzt nicht mehr aufgetaucht, ich werde versuchen sie heute mit einem Stück Obst zum Vorschein zu locken...mal sehen...
3. Tag
So langsam mache ich mir sorgen, ich hatte versucht sie noch am zweiten Tag mit einem Stück Apfel aus ihrem Versteck zu locken, leider scheint dies nicht zu klappen. Im Formicarium scheint alles in Ordnung zu sein. Errneutes Überprüfen, nichts, alles in Ordnung. Bis auf diese kleine Öffnung...ich wage es nicht das Nest heraus zu heben um nachzuschauen ob sie wirklich im Rohr stecken.
Auch Heute rührt sich nichts im Formicarium, die ganze Kolonie ist verschwunden...sind sie doch irgendwie rausgekommen?
4. Tag
Wieder nichts und beim Honigwasser lag eine tote Sklavin...hmmm...solangsam frage ich mich was da los ist. An diesem Tag passsiert nichts mehr. Obwohl ich immer wieder mal nachschaue, rührt sich nichts.
5. Tag
Siehe Tag vier, nur zum Glück gab es heute keine Verluste.
6. Tag
AH...da sind sie, als ich Morgens aufstand und gleich in mein Formicarium schaute, sehe ich mehrere Arbeiterinen, zwei scheinen Baumaterial zu besorgen und weitere zwei laben sich voll mit Honigwasser. Gespannt schaue ich ihnen zu und warte bis sie mir endlich verraten, wo ihr Schlupfloch ist. Wie ich vermutet hatte, hat sich die Königin in das Rohr eingenistet. Fein, da ich sie gerade nach dem Winterschlaf nicht stören will, laß ich sie erst einmal in Ruhe, geb ihnen genug Honigwasser, kleine Stücke vom Apfel und Mehlwürmer. Ich hoffe das sie sich dadurch Stärken. Ich werde noch zwei Tage warten und dann eine Heizmatte ans vorgefertigte Nest anbringen um sie damit zum Umzung zubewegen.
7 Tag.
Meine kleinen Freunde werden aktiver, für mich geht eine kleine Sonne auf, scheinen sie die Winterruhe doch gut überstanden zu haben. Es gab keine Verluste mehr und die labben gerne am Honigwasser. Es war, nein das stimmt nicht es ist für mich sehr schön zu sehen das es ihnen gut geht. Obwohl ich keinen direkten ein Blick in ihr Nest habe, leider stecken sie immer noch in diesem Rohr.
8. Tag
Ich habe mir heute die Heizmatte besorgt und sie unterhalb meines Nestes angelegt. Ich hoffe das sie durch die Wärme dazu ermutigt werden umzuziehen. Das Fomircarium hat nun eine Temperatur von 23 Grad. Und das nest wohl etwas mehr. Die Aktivität heute ist sehr gering, obwohl zwei der Arbeiterinen immer wieder mal Baumaterial holen, bleibt es sonst ruhig.
9. Tag
Ich habe meine Videokamera aufgebaut, leider ist die bestellte Digicam immer noch nicht da. Ich konnte an diesem Tag filmen wie meine kleinen Mädels einen Mehlwurm abtransportieren, gut. Da ich immer noch keine Gewissheit habe ob die Königin schon Eier legt, nehme ich dies als postives Anzeichen an.
10.
Kein Umzug, Hmmm...nun sture kleine Weibchen. Warum gerade dieses Rohr?
Erneut suchte ich nach diesem gewissen Hinweiß und tatsächlich, unterhalb des Tisches verläuft eine Warmwasserleitung, sie scheint wohl genug Wärme zu spenden, bedenkt man das diese Leitung knapp unterhalb des Tisches ist. Ich überlegte ob ich etwas dagegen tun sollte.
Nach langen überlegen, kam ich zum Entschluß alles so zu belassen.
Vielleicht büße ich dieses Jahr die beobachtung im Nest ein, sicherlich traurig, aber ich gehen nicht das Riskio ein meine Lieblinge zu stören und gebe ihnen die Chance sich zu entwickeln ohne Störfaktor von mir.
11 Tag.
Nicht viel passiert, ein erneuter Mehlwurm wird zerlegt und ab dann tauchen meine Freunde ab. Ich sehe sie für den Rest des Tages nicht mehr.
12. Tag
Siehe Tag 11.
13. Tag
Immer noch nichts, sind sie so gesättigt? Ich stelle die Kamera an und halte mehrer Kassetten bereit. Heute, wird ein langer Tag.
14. Tag
Ich muße das hier schnell schreiben, eigenartig als ich das Video anschaute, konnte man gut sehen wie vier meiner Arbeiterinen einen Mehlwurm wegtrugen (dieser war geteilt, in zwei Hälten) sie brachten es in ihr Nest und ich sah lange nichts mehr. Bis schließlich eine Hälfte des Mehlwurms wieder hinaus gebracht wurde, allerdings nur bis zum Eingang des Nestes...
Sowas habe ich noch nicht gesehen! Wenn jemand was genaues weiß, bitte pn oder im Off-Topic, danke!
So mal ein paar Bilder: leider sieht man nur das Formicarium. Keiner meiner Lieblinge war bereit sich mal zu zeigen. Ich hoffe das ich das bald ändern kann und bessere BIlder als diese zeigen kann.
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Ach ja das Datum nicht beachten, habe die Cam noch nicht richtig eingestellt. Bilder wurden Heute am 21.März gemacht!!!