ANTSTORE World of Ants

[Simon S.]

Hallo,
ich werde, wie einige bereits vor mir, einen Fotobericht über meine am 11.Juli gefundene Königin berichten. Zusätzlich habe ich mich dazu entschlossen ein Experiment durchzuführen. Und zwar werde ich diese Art ohne Sichtschutzfolie "aufwachsen" lassen. Dieses Experiment starte ich heute nach 2 Monaten hinter roter Folie. Ich werde euch dazu berichten.

Edit: Anbei könnt ihr in meinem Diskussionsthread eure Meinung posten. Ich danke euch!

[Simon S.]

Die ersten Pygmäen. Entwicklungszeit vom Ei zum Imago: 46 Tage

[Simon S.]

Heute, am 08.09.08 startet also das oben genannte Experiment. Ich habe vor ca. einer Stunde die rote Folie entfernt und bisher kann ich keine hektischen Aktionen bzw. kein untypisches Verhalten erkennen.

Kurze Ergänzung zur Versorgung:
Ich füttere diese Kolonie bisher ausschließlich mit Honig und einer Honig-/Zuckerlösung im Wechsel, sowie frisch aufgetaute kleine Maden, die ich vorher zerteile. Jedoch scheinen sie sich eher für den kleinen Sandhaufen zu interessieren, den ich ihnen neulich in die Arena gelegt habe.

Aktueller Stand der Kolonie:
Gyne: 1 (Ein Name wäre noch schön. Vorschläge?)
Eier: ? (keine erkannt, möglicherweise zwischen Larven bzw. an Watte)
Larven: zwei Haufen unterschiedlicher Stadien (junge Larven: ca. 25, "Ältere": ca. 12-15)
Puppen: keine
Pygmäen: 8

[Simon S.]

Heute wird es Zeit mal wieder von den Kleinen zu Berichten:

Gyne: 1 (Ein Name wäre noch schön. Vorschläge?)
Eier: ? (keine erkannt, möglicherweise zwischen Larven bzw. an Watte)
Larven: sehr schwer zu zählen (insgesamt >40)
Puppen: 1 erkennbar
Pygmäen: 7 (hatte mich verguckt)

Ihnen geht es soweit ganz gut. Sie treiben noch ab und zu Sand ein, sind aktiv und ihnen macht das Licht so gut wie nichts aus. Sie verhalten sich, meiner Meinung nach, ganz normal.
Ich habe schon versucht mit meiner neuen Kamera (Canon EOS 400D + Sigma 105mm) gute Aufnahmen zu machen, fällt mir aber noch schwer, da ich was die Fotografie mit einer Spiegelreflexkamera betrifft noch blutiger Anfänger bin. Für Tipps bin ich immer zu haben. Weiß einfach nicht wie ich das schärfer bekomme. Allerdings muss ich noch dazu sagen, dass die Beleuchtung recht mager war, d.h. eine externe Beleuchtung verbessert die Qualität sicher um einiges.

[Simon S.]

Hallo,
heute muss ich euch bei meinem "Privatprojekt" eine fürchterliche Nachricht überbringen. Aus unerklärlichen Gründen wurde meine Kolonie von Milben überfallen. Wie komme ich zu der Erkenntnis? Ich habe mir heute spaßeshalber einen Umkehrring gekauft und wollte ihn nun unter schlechten Lichtverhältnissen mit dem Kit-Objektiv testen. Leider mit doch sehr guten Aufnahmen. Zuerst dachte ich, es sind Bildfehler, aber als ich dann bemerkte, dass nicht nur eine Ameise, sondern mehrere von ihnen mit Milben übersät sind, lief es mir kalt den Rücken runter. Gerade in diese selbstgefangene Jungkolonie habe ich mich schwer verliebt. Ich weiß nun nicht, was ich mit ihnen anstellen soll. Die Königin aus dem RG nehmen und gründlich untersuchen, ggf. von den Pygmäen trennen? Schafft sie nächstes Jahr eine Neugründung noch? Was mache ich wenn auch sie von Milben befallen ist? Abbrühen (so hart es auch klingen mag)?
Weiter bin ich mir unklar, wie die Milben in das sterile RG und die frisch aus Gips hergestellte Arena reingekommen sind. Gefüttert habe ich nur abgekochte Maden. War das Wasser nicht heiß genug? Könnte das ein möglicher Grund sein. Nebenbei kann ich noch das bedauerliche Sterben meiner Pheidole pallidula Kolonie kund geben. Auch hier scheint das Wegsterben mysteriös zu sein. Werde Morgen unter besseren Lichtverhältnissen auch diese plötzlich verstorbene Kolonie untersuchen. Nun macht sich in mir die Angst breit, dass die Milben durch die Maden auch meine Myrmica rubra sowie Camponotus cruentatus angefallen haben.

Ich würde mich freuen wenn ihr mich über mein weiteres Vorgehen bei dieser Kolonie in meinem Diskussionsthread beraten könnt. Abschließend noch die schrecklichen Bilder

[Simon S.]

Viel Zeit ist seit meinem letzten Beitrag vergangen. Die Winterruhe haben die Kleinen nun auch hinter sich gebracht und ich musste mit Bedauern feststellen, dass sie weiterhin von Milben befallen sind. Allerdings nur die Arbeiter. Königin und Brut sind weiterhin verschont geblieben. Gestern entschloss ich mich dazu, die Königin mit den Larven von den Arbeitern zu trennen und sie exakt zu untersuchen. Mir sind keine Milben aufgefallen und ich gab sie in ein frisches Reagenzglas. Anschließend untersuchte ich die Arbeiter und wirklich jede war zum Teil extrem "milbig" .
Die Arbeiter leben derzeit in Quarantäne. Werde nun dem Tipp nachgehen, sie sehr trocken halten. Vielleicht werden sie doch noch milbenfrei. Andernfalls muss ich sie wohl oder übel abbrühen.

Was mich weiterhin beschäftigt, ist die genaue Bestimmung der Königin. Dazu schoss ich noch ein paar Makros und suchte meine Unterlangen bzgl. des Fundorts erneut zusammen. Vielleicht kann mir inzwischen jemand genaueres sagen.

Fundort:
- 20km südlich von Stuttgart
- Kleinstadt, ca. 300m ü. NN
- Garten eines Wohngebiets
Zeitpunkt:
- 11. Juli 2008
- Dämmerung, nach 20Uhr
Fundumstände (Wetter):
-Höchsttemp: 29°C Mindesttemp: 21°C
-rel. Luftfeuchte: ca. 65-70%
Gyne:
- Größe ca. 9,5mm
- Entwicklung Ei-->Imago ca. 46Tage
- Farbe bräunlich, auf keinen Fall schwarz (siehe auch Fotos)

Bisherige Vermutungen:
Lasius brunneus
Lasius emarginatus

Hier könnt ihr eure Vermutungen abgeben. Vielen Dank schon mal!
Anbei: Alle Bilder sind nicht nachbearbeitet, jedoch komprimiert. Für hochauflösende Bilder kontaktiert mich bitte per PN.

[Simon S.]

KOPIE AUS DISKUSSIONSTHREAD

Erne hat geschrieben:Was ist geworden, hat die Königin überlebt und wie sieht es jetzt mit den Milben aus?

Grüße

Hallo Erne,
es freut mich, dass du nachfragst. Leider habe ich total vergessen, dass ich zu dieser Gyne einen Thread eröffnet habe. Tut mir Leid

Zu der Königin kann ich eine lange Geschichte erzählen:
Habe nach meinem letzten Eintrag die Gyne samt Arbeiter in die Winterruhe geschickt und gehofft, dass die Milben von alleine wieder verschwinden. Leider musste ich Anfang März dann feststellen, dass die Anzahl an Milben nicht zurückging. Daraufhin isolierte ich die milbenfreie Königin (Ich untersuchte sie intensiv und stellte fest, dass keine einzige Milbe mehr auf ihr saß. Komisch oder?!). Ebenso ging ich mit der Brut um. Auch dort konnte ich keine Milben erkennen. Somit gab ich die Königin mitsamt ihrer Brut in ein frisches RG, auf die Gefahr hin, dass sie eine "zweite Gründung" nicht schafft. Die verbliebenen Arbeiter überbrühte ich schweren Herzens. Aber es war die beste Lösung.

Zum aktuellen Stand kann ich sagen, dass die Entwicklung stagniert. Sie legt ab und zu Eier, verfüttert diese dann aber wieder an ihre Larven. Zusätzlich gebe ich ihr sporadisch noch Honig und Proteine. Doch jetzt habe ich etwas mehr Hoffnung, da es nun schon sehr große Larven gibt, die sich wohl bald verpuppen.
[...]

Seit diesem Beitrag hat sich einiges getan. Ich fütter der angeschlagenen Königin nun regelmäßig Fruchtfliegen und Honigtropfen zu und inzwischen kann ich auch zwei Puppen sowie eine Nacktpuppe erkennen. Ich hoffe nun sehr, dass ich das Milbenproblem endlich abschließen kann und nun zuversichtlich in die Zukunft schauen kann. Sobald es Nachwuchs gibt, werde ich mich wieder melden.

[Simon S.]

Wachstumsexplosion
In den vergangenen zwei Monaten ist meine fast schon verloren geglaubte Kolonie explosiv angestiegen. Nachdem ich ihr ca. 10-15 Puppen aus dem Garten hinzugegeben habe, legte sie Eier wie verrückt und somit ist nun die Anzahl der Arbeiter auf >30 gestiegen. Die kleinen Ferkel versauen mir leider das RG so dermaßen, dass ein Einblick fast schon unmöglich ist. Aber seht selbst

Aktueller Stand:
Königin: 1
Arbeiter: >30
Brut: reichlich vorhanden (siehe Bild)