Frage betr. Winterruhe od. Ameise ohne Winterruhe u. Nestbau

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Frage betr. Winterruhe od. Ameise ohne Winterruhe u. Nestbau

Beitragvon M.Nord » 4. Jun 2012 17:33

Da ich mich die letzten Jahre nicht hätte um eine Ameisenfarm können und nun wieder Zeit habe kommen direkt ein paar Fragen auf.

Es geht ums Thema der Winterruhe. Ich wohne leider in einem Haus in dem es manchem schwer fällt zu verstehen was "mein" und was "dein" ist.
Daraus erschloss sich das ich keinen Kellerraum mehr habe. Dieser wurde andauernd aufgebrochen bei allen Bewohnern des Hauses.

Daher hab ich langfristig gesehn keine Möglichkeit die Ameisen überwintern zu lassen ausser ich würde mir einen zusätzlichen Kühlschrank kaufen oder etwas ähnliches bauen können.
Meine bessere Hälfte ist nicht sonderlich angetan von der Idee das meine kleinen Schützlinge 6 Monate des Jahres neben dem Gemüse im Kühlschrank liegen sollen.

Die Preise für Minikühlschränke sind deftig und ob es Minikühlsysteme gibt die sich bezahlen lassen und tauglich sind weiß ich nicht.
Ich dachte da in erster Linie an eine Art Brutkasten (Selbstbau) nur halt mit einer Kühlung versehen um sie überwintern zu lassen.

Da ich totaler Anfänger bin dachte ich an etwas einsteigerfreundliches, wahrscheinlich Myrmica rubra.

Sollte aber alles unbezahlbar für mich werden kommt hier nun meine eigentliche Frage.

Gibt es auch eine nicht zu kleine polygyne Ameisenart welche hauptsächlich von Zucker- oder Honigwasser + toten Proteinen lebt die KEINE Winterruhe halten muss und auch noch nicht zu anspruchsvoll in der Haltung sind ?

MfG Mirco

Edit Uta - Überschrift der entstandenen Diskussion angepasst
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon MrIglo » 4. Jun 2012 18:19

Hi,
Daher hab ich langfristig gesehn keine Möglichkeit die Ameisen überwintern zu lassen ausser ich würde mir einen zusätzlichen Kühlschrank kaufen oder etwas ähnliches bauen können.

Manche Arten können in einer Styroporbox aufm Balkon überwintern. Nebenbei muss ja nur das Nest in den Kühlschrank. Das ist ja nicht groß.

Ich dachte da in erster Linie an eine Art Brutkasten (Selbstbau) nur halt mit einer Kühlung versehen um sie überwintern zu lassen.

Also da musst du ja einen Kompressor und Kühlmittel verwenden... Wenn dir sowas gelingt alle Achtung. Ich könnte das nicht so leicht. Würde eher einen kaufen, falls wirklich nötig.

Da ich totaler Anfänger bin dachte ich an etwas einsteigerfreundliches, wahrscheinlich Myrmica Rubra.

Eine robuste Art zu wählen halte ich für sinnvoll. Myrmica rubra sollte schon Winterruhe haben.

Sollte aber alles umbezahlbar für mich werden kommt hier nun meine eigentliche Frage.

Ameisen kann man so günstig halten wie kaum ein anderes Haustier :wink:

Gibt es auch eine nicht zu kleine polygyne Ameisenart welche hauptsächlich von Zucker- oder Honigwasser + toten Proteinen lebt die KEINE Winterruhe halten muss und auch noch nicht zu anspruchsvoll in der Haltung sind ?

Die Auswahl wäre erheblich größer wenn du dich nicht auf polygyne Arten beschränkst. Wieso soll deine Art polygyn sein? Welchen Vorteil erhoffst du dir davon?

LG
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon Karthago » 4. Jun 2012 19:36

Hol dir Pheidole pallidula, sehr interressant, vermehren sich schnell und brauchen KEINE Winterruhe! :-)
Aber du musst auf eine gute Ausbruchsicherung achten , sie finden jede JEDE kleinste ritze um zu entkommen. Aber wenn du eine gute Anlage hast , ist das kein Problem ;-)
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon Markus » 4. Jun 2012 19:47

Wie unser Kapitän schon gesagt hat,
man kann viele Arten auch in einer Styroporbox auf dem Balkon überwintern.
Man muss eigentlich nur aufpassen, dass sie weder ertrinken, noch austrocknen!

Ich persönlich habe gerade am Anfang meine Tiere in einer unbeheizten Garage überwintert, dann auch mal nur in einem Verschlag,
einem Gartenhäußchen etc.
die Ameisen halten meißt auch starke Fröste aus (die Styroporbox würde im Grunde auch nur zu starke Temperatursprünge und ein Aufheizen verhindern),
höchstens Nester können da streiken...

Wie wäre es mit einer Art aus der Gattung Lasius?
Genügsam, einsteigerfreundlich und durchaus aktiv:
viewtopic.php?f=137&t=16747&st=0&sk=t&sd=a

viewtopic.php?f=137&t=10752


Auch möglich wären Formica sp., Myrmica sp. oder Camponotus sp..
Was rede ich da, wahrscheinlich das gesamte Spekrum Einheimischer!

Lese dich doch mal durch die Haltungsforen,
das gibt schon mal eine waage Vorstellung!
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon Karthago » 4. Jun 2012 20:11

Und solltest du definitiv keine Möglichkeit haben sie irgendwie runterkühlen , rate ich davon ab die Winterruhe einfach ausfallen zu lassen , das schadet den Ameisen meist sehr. Also dann nach einer Art suchen deren Haltung einfach ist , die aber keine Winterruhe halten.
zb.


Polyrachis dives (zwar Exoten und viele werden dir davon abraten , aber sie sind pflegeleicht solange du ihnen eine Wärmequelle gibst, du die Luftfeuchtigkeit hoch hältst, was kein Problem ist)

Pheidole pallidula (Brechen gerne aus wegen ihrer Größe, aber die beste Anschaffung, die ich im Bereich Ameisen je getätigt habe, du hast in einem Jahr, wenn du alles richtig machst, bereits eine große Kolonie, sie sind sehr interessant und aggressiv, alles was zu beachten ist , musst immer sehr feucht halten, und am besten eine Wärmequelle, damit sie Soldaten ausbilden, zudem entkommen meist nur einzelne Arbeiterinnen , die nach wenigen Tagen verdursten, also die ganze Kolonie wird dir nicht ausbrechen ).
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon M.Nord » 4. Jun 2012 20:23

MrIglo hat geschrieben:
Gibt es auch eine nicht zu kleine polygyne Ameisenart welche hauptsächlich von Zucker- oder Honigwasser + toten Proteinen lebt die KEINE Winterruhe halten muss und auch noch nicht zu anspruchsvoll in der Haltung sind ?

Die Auswahl wäre erheblich größer wenn du dich nicht auf polygyne Arten beschränkst. Wieso soll deine Art polygyn sein? Welchen Vorteil erhoffst du dir davon?


Sagen wirs mal so. Ich habe hier im Shop vor ner Weile mal ein paar Lasius niger gekauft. Es lief soweit erstmal alles gut, aber eines Tages hab ich meine Queen nicht mehr gefunden und fand sie Stück für Stück im Nest verteilt.
Morgens war noch scheinbar alles in Ordnung (oder auch nicht ) und abends als ich von der Arbeit kam, dann halt dieses Desaster. Daher dachte ich mir schlichtweg wenn ich mehrere Gyne hätte .....
Der Rest erklärt sich wohl von selbst.

MrIglo hat geschrieben:
Daher hab ich langfristig gesehn keine Möglichkeit die Ameisen überwintern zu lassen ausser ich würde mir einen zusätzlichen Kühlschrank kaufen oder etwas ähnliches bauen können.

Manche Arten können in einer Styroporbox aufm Balkon überwintern. Nebenbei muss ja nur das Nest in den Kühlschrank. Das ist ja nicht groß.


Hatte ich schon erwähnt das wir auch keinen Balkon haben ? :)

Karthago hat geschrieben:Und solltest du definitiv keine Möglichkeit haben sie irgendwie runterkühlen , rate ich davon ab die Winterruhe einfach ausfallen zu lassen , das schadet den Ameisen meist sehr. Also dann nach einer Art suchen deren Haltung einfach ist , die aber keine Winterruhe halten.


Das war mir soweit bekannt daher ja auch meine Frage hier. Derzeit läuft quasi alles darauf hinaus, dass ich mir zur Not nen zweiten Kühlschrank zulegen muss. Balkon, Garage, Keller haben wir hier leider alles nicht und sie einfach aufs Fensterbrett zu stellen ist zu gefährlich.
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon Karthago » 4. Jun 2012 20:53

Und ich halte derzeit 2 polygyne Kolonien(Polyrachis dives , Myrmica rubra) beide haben nur eine Gyne ;-) , du musst dann mehr Geld investieren für neue Jungköniginnen, damit sie die eventuell adoptieren, bei Antstore habe ich noch keien polygyne Kolonie erhalten in der sich zwei Gynen befunden haben.
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon Wulf » 4. Jun 2012 21:10

Ich habe gute Erfahrung mit Pheidole pallidula gemacht. Einsteigerfreundlich. Ich habe nie Probleme mit Ausbrüchen gehabt und ich achte kaum auf Ausbruchmittel. Wenn, dann verzichte aber auf einen Deckel. Nimm lieber Paraffin Öl oder andere Öle. Zudem brauchst du nur noch auf die Luftfeuchte aufpassen und alles läuft gut. Eine Lampe für Soldaten ist nicht notwendig. Sollte jedoch bereit stehen, falls doch nötig. Da du ja eine Pologyne Art haben willst nimm Pheidole. Sind zwar nur oligogyn aber nehmen selbst bei geringer Volksstärke eine weitere Gyne an. Habe selber eine kleine Kolonie mit zwei Gynen.
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon MrIglo » 4. Jun 2012 21:18

Monogynen Königinnen sind sehr leistungsstark. Solange sie leben hat die Kolonie das potenzial sehr zu wachsen. Außerdem sind sie robuster. Auch polygyne Arten werden mit einer Königin geliefert.

Manche Messor Arten können in ungeheizten Räumen überwintern... Pheidole pallidula sind eine sehr schöne Art, etwas kleiner, aber so bekommt man schon eine Ameisenstreaße in einer Arena mit DINA4 Größe. Und viel Action ohne Winterruhe. Habe mal par Bilder hochgeladen: http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=168&t=16916&hilit=+bilder

Wobei in den Ameisenkühlschrank im Sommer ja das Bier rein könnte ;)

LG
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon M.Nord » 4. Jun 2012 21:56

Verstehe. Also ist es garnicht so leicht an eine polygyne Kolonie zu kommen. In einem Haltungsbericht über Pheidole pallidula hab ich meine ich auch gelesen, dass es beim Schwärmen wohl so gut wie ausgeschlossen ist, dass noch ne Gyne begattet wird. Ich werde mich mal weiter einlesen in die Arten, die mir hier genannt wurden und werde euch dann Löcher in den Bauch fragen, weil bevor ich sie kaufe will ich wissen, was ich zu tun und zu lassen habe. Es gibt keinen Grund die Tiere für meine Unwissenheit im schlimmsten Fall sterben zu sehen.

Ein paar Fragen zu Pheidole pallidula hätte ich aber schon. Das Nest soll durchgehend 26 Grad haben aber auch nicht zu warm werden. Womit erreiche ich das am besten und vorallem wie ?
Wenn sie schon die Panzerknacker unter den Ameisen sind wäre wohl eine Wärmezufuhr von aussen besser als das Kabel einer Wärmematte oder eines Heizkabels durch eine Öffnung im Terrarium zu verbauen.
Eine Öffnung die sie benutzen könnten um auszubrechen.

Das Nest dauerhaft feucht halten, okay. Ich wollte sowieso ein Ytongnest benutzen. Ist das sinnvoll oder sollten sie lieber selbstständig buddeln dürfen ? Ich hab zwar bisher noch kein Ytongnest gehabt aber seit einem Grubenunglück bei meinen lasius niger hab ich ein wenig Bedenken. Ausserdem habe ich nach dem leeren der Glasfarm gesehn das sich innen am Rand der Metall-U-Profile die den Ramen bilden schwarzer Schimmel gezeigt hatte.

Ameisenfarmen die ich aktuell zuhause hätte wären

http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p448_antstore-starter-set---labyrinth.html
Bild
http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1309_glas-m---ameisenfarm-35x2x25cm.html
Bild
http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1976_am-formicarium-acryl-20x20-arena-oben.html
Bild

Alle machten mehr oder weniger Probleme. Die Schiebe(platte?) des Labyrinths welches die Arena verschließt wird nachm wässern leicht gewölbt. Sie wird leicht rund, es zieht sie Richtung Erde. Dadurch ließ sie sich nicht mehr so gut öffnen. Das Schleifgeräusch oder die Vibrationen ( rate ich einfach mal ) ließen die Ameisen immer ausflippen wenn ich mal an die Arena wollte.

Bei der Glasfarm hatte ich halt das Grubenunglück und es kam zur leichten Schimmelbildung, was ich aber erst sehen konnte als ich den Inhalt der Glasfarm einige Zeit später entsorgte, da sich nirgends mehr Leben zeigen wollte.

Die Acyrlfarm mit der Arena hat wieder ein Wässerungsproblem. Wenn die Feuchtigkeit steigt wölben sich die langen Seiten ein klein wenig nach aussen was sie wieder etwas rund werden lässt. Genug Platz das mir immer mal wieder ne Arbeiterin, auch wenns nur Pygmäen waren, entwischt ist. Dann wäre da noch die Öffnung in der Oberseite des Nests die ich doch glatt übersehen habe beim auspacken. Auf der Oberseite des Nestbereichs ist eine 6 mm Öffnung. Wofür die gut sein soll weiß ich nicht evtl zur Belüftung ? Ich dachte immer es käme genug Luft durch die Acrylglasplatten hindurch. Vielleicht war es auch ein Fehler die Arena mit einer Sand-Lehm-Mischung zu dekorieren. Ich teste heute Abend nochmal ob sich die Arenaaussenwände auch verformen wenn ich nur das Nest befeuchte und kein Wasser in der Arena selbst ist.

Daher wollte ich eigentlich ein kleines Aquarium kaufen. In dieses ein erstmal kleines Ytongnest an die Scheibe kleben damit ich reinschaun kann und den Rest des dann quasi Terrariums oder Formicariums als Arena benutzen. Jeweils ne Bohrung links und rechts und diese verschließen um später ein größeres Becken mit größerem Nest anbieten zu können und einen Glasdeckel oben drauf.

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Nun gut ihr wart schneller als ich. Während ich das alles hier am tippen war und Links gesucht habe habt ihr geantwortet. Ich sollte also keinen Glasdeckel benutzen sondern Parafinöl benutzen. Demnach denke ich braucht auch nur im Nest eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sein ? Weil wie soll ich in der Arena ne hohe Luftfeuchtigkeit erzeugen wenn der Deckel offen ist ausser das ich zweimal am Tag mit ner Sprühflasche etwas künstlichen Nebel erzeugen könnte.

Ich werde mir aber denke ich besser einen neuen Beitrag einfallen lassen weil dieser hier nun doch etwas vom eigentlichen Topic abweicht und ich durchstöbere mal die Beiträge im Forum betreffend Pheidole pallidula.

-----------------------------

P.S. Wer setzt hier eigentlich andauernd den "Rotstift" an ? :) Okay erstes Wort groß, zweites klein.
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon uta » 4. Jun 2012 22:37

Hallo M. Nord und :sign_welcome: hier im Forum.

die Empfehlung keinen Deckel zu verwenden, sondern nur Paraffinöl, ist keine gute Idee. Davon würde ich unbedingt abraten. Ein Deckel als Ausbruchssicherung ist unabdingbar und zusätzlich sollte am oberen Rand des Glasbeckens ein Ausbruchsschutz z.B. Paraffinöl, PTFE oder Talkum verwendet werden. Deckel und Ausbruchsschutz sollte Pflicht sein :!:

Bei den Acrylglasformicarien sollte man berücksichtigen, dass diese bis zu 3 % Feuchtigkeit aufnehmen können, was eine Veränderung der Form zur Folge haben kann, wenn dann der Bodengrund vielleicht auch noch mit viel Druck reingepresst wird.

Stöber noch ein wenig im Forum - das wird Dich sicherlich inspirieren. Viel Spass beim Lesen!

Viele Grüße

P.S. Ein "Rotstift" bin z.b. ich :grin: , aber auch die anderen Modkollegen achten darauf, dass die wissenschaftlichen Namen korrekt geschrieben werden.
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon Antroxego » 4. Jun 2012 22:48

Hab mal gegoogelt zum Thema "Kühlsystem selber bauen". Dabei bin ich auf ein interessantes Video gestossen. Vielleicht ist damit etwas machbar?

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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon MrIglo » 4. Jun 2012 22:53

Uta, habe 5k Pheidole pallidula ohne Deckel gehalten. Es ist NIE eine raus ausgebrochen. NIE!
http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=135&t=16030&hilit=+ausbruchsschutz
Matreialkosten für die Arena weit unter 10€

Zu den Produkten kann ich nichts sagen, da ich gerne selber baue. Habe sie in einem Gipsnest, mit oben genannter Arena (also ein Appartement - Formicarium)

Beheizt werden muss nur das Nest oder ein Teil davon. Die Scheibe muss am Wärmsten sein. Sonst geht alles in Kondenswasser unter.

Gib eine kleine Heizfolie, eine 12v Glühbirne oder ein Heizkabel von außen ans Glas des Nestes.

Farmen und Plastik verträgt sich meiner Erfahrung nach nicht mit Heizen und Feuchtigkeit. Nimm Gips der saugt ggf. Kondenswasser auf.


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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon M.Nord » 4. Jun 2012 23:09

Wie wäre es mit soetwas als Deckel + PTFE ( ich habe zwar die Rezessionen gelesen das es einsteigerunfreundlich sein kann aber da es am längsten halten soll :mrgreen: )
http://antstore.net/shop/product_info.p ... 20-cm.html

Ich hadere da noch ein wenig mit der Luftfeuchtigkeit und der Verdunstung des Wassers. Ich soll ja heizen also würde es noch beschleunigt werden. Dann wäre da noch das Schimmelproblem welches mit mehr heizen oder besser lüften reduziert werden könnte. Achje Fragen über Fragen :) Wenn ich oben eine komplett geschlossene Glasplatte drauflege müssten die Scheiben doch überall beschlagen und sich kleine Wassertropfen bilden die wiederum eine Gefahr darstellen können für so kleine Arbeiterinnen. Natürlich vorrausgesetzt das keine der Arbeiterinnen durch die Gaze passt.

Das das Acrylglas Feuchtigkeit aufnehmen kann habe ich damals auch gelesen aber von viel Druck beim Bodengrund kann nicht die Rede sein. Ich wollte nur den weißen Boden etwas dekorieren und habe ca 1 - 1,5 cm vom Sand-Lehm-Gemisch reingeschüttet. Letztendlich habe ich mir halt eine sehr kleine Schraubzwinge gekauft und damit die Lücke entlang des Deckels wieder verschlossen. Sah nur nicht sonderlich toll aus :)

Wie schaut es aus mit der Wärme ? Soll die ganze Arena ihre ca. 26 Grad haben oder nur das Nest ?
Wie würdet ihr sicherstellen das es bei 26 Grad bleibt und was mach ich im Sommer wenn es vorkommen kann das es weitaus wärme in der Wohnung werden kann als 26-32 Grad ?

Edit. Nungut ihr wart wieder fleißig als ich am tippen war daher erübrigen sich wohl ein paar Fragen.


Antroxego hat geschrieben:Hab mal gegoogelt zum Thema "Kühlsystem selber bauen". Dabei bin ich auf ein interessantes Video gestossen. Vielleicht ist damit etwas machbar?

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Naja ich dachte da letzendlich an was einfacheres :) Notfalls ne elektrische Kühltruhe. Da würde das Nest ohne Probleme reinpassen und ich könnte die Feuchtigkeit auch regeln. Sone Kühltruhe kühlt aber nicht auf eine bestimmte Gradzahl runter sondern richtet sich in der Kühlleistung wohl nach der Umgebungswärme. Das was ich so auf anhieb fand waren bis zu -20 Grad bezogen auf die Umgebungswärme was dann maximal 25-28 Grad sein dürften. Zu wenig für einen warmen Sommer. Ausserdem lassen sich die meisten nicht regulieren. Zumindest nicht auf eine bestimmte Gradzahl und sie immer auf maximaler Kühlleistung laufen zu lassen konnte mir auch Ameise am Stil bescheren. Also leider doch keine Alternative. Daher verabschiede ich mich von Myrmica rubra und schau mir mal Kolonien ohne Winterruhe an. Ist für mich als Neugieriger wohl sowieso besser als das ich 5 Monate lang warten soll :)

Aber erstmal muss rundherum alles passen. Ich habe zwar keine Gans die goldene Eier legt aber da die Farm im Wohn-Ess-Zimmer an der Wand stehn soll soll sie etwas ordentlicher aussehen aber nur soweit das es den Antz nicht schadet. Eine Handfräse hab ich mir schonmal besorgt und ich werde die Tage mal ein paar Ytongsteine vernichten bis ich ein Nest habe das mir gefällt aber da brauch ich nochn bissle mehr google und bildhafte Ideen. Im Moment frag ich mich noch ob Ytong nicht zu stark isoliert und Wärme nicht so gut weitergibt. Aber ich habe seit früher Kindheit eine Abneigung gegen Gips der aber sicherlich besser sein könnte wenn er sich nicht grade anfängt aufzulösen. Alles tückisch. Ich dachte im ersten Moment daran die Zwischenwände zwischen den Kammern so breit zu machen das in in den Zwischenwänden noch eine kleine Nut einfräse in die ich dann das Heizkabel einbauen könnte. Dann noch ein Löchlein in der Aussenwand des Formicarium durch das nur das Heizkabel passt und alles fest an dieser Aussenwand verklebt und von aussen dann nochmal wärmereflektierend ( ich dachte da grade an diese wärmereflektierende Folie die man in schlecht isolierten Häusern gerne mal zwischen Heizkörper und Innenwand anbringt) verblendet so das Neugierige nur die Kammern und nicht die Zwischenwände sehen können. Naja ich lass mir was einfallen. Ich hab nur grade die Befürchtung das ich wieder ins Modellbaufieber verfalle und mehr baue als letztendlich Ameisen zu halten.

Womit verklebe ich denn am besten Ytong oder Gips ? Fliesenkleber wird ja wohl nicht sein und wäre für mich als Fliesenleger ja nun wirklich zu einfach :) Aquariumsilikon oder Epoxidharz evtl ? Ich habe noch nie im Beruf darauf achten müssen ob es giftig oder zu alkalisch für Insekten ist oder nicht.

Edit: Da ich nun auf der Arbeit hocke und hier andere Links habe wollte ich mal fragen ob ein solches Nest + Arena mal abgesehn von der Ausstattung fürs erste Jahr okay wäre wenn ich bei Antstore Königin + 11-25 Arbeiterinnen kaufen würde was wohl aktuell die größte zu kaufende Kolonie ist.

Bild

Die Frage bezieht dich nur aufs Nest. Damit das Nest dicht an der Glasfront bleibt würde ich den Ytongstein nach hinten erweitern und ihn exakt an die Innenmaße des Formicariums anpassen. Bleibt noch die Frage offen ob sich Pheidole pallidula durch Silikon knabbern können wegen der <1mm Lücke zwischen Glas und Ytongstein. Die Decke des Nestes ist so dick weil sich dort und das sieht man schlecht auf dem Bild noch eine Vertiefung für Wasser befindet welches mit Seramis gefüllt ist damit es keine Wasserleichen gibt.

Bild
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Re: Frage betreffend Winterruhe oder Ameise ohne Winterruhe

Beitragvon MrIglo » 5. Jun 2012 14:58

Hi,

Ich werde mal ein par Prophezeiungen machen, nimm das nicht zu ernst. sehen andere vielleicht anders:

Das Nest wird von der Größe 1 Jahr reichen.

Das Nest muss sehr feucht sein. Im Optimalfall fängt der Ytong vor Feuchtigkeit an zu glänzen. Der Bodengrund, der wird genau so feucht werden. Das Holz wird etwas schimmeln.

Bei der Großen feuchten Oberfläche und einer Heizung könnte es trotz der Lüftung etwas Kondenswasser geben, müsste aber gehen.

Das PTFE wird in den Ecken überwunden. Womöglich überall etwas. Ich verdünne es stark mit Wasser. Und trage es dünner auf. Geht nach meiner Erfahrung besser.

Der Deckel muss sehr dich sein. Sieht nach einer Eigenkonstruktion aus. Sie quetschen sich durch ritzen. Die Kolonie "blutet aus" durch die Verluste durch Ausbrecher. Kann ich nicht beurteilen, ob der Deckel dicht ist.

Ohne Bohrungen wird die Kolonie nie ausziehen können. Das Becken, insbesondere das Nest wird irgendwann zu klein. Bohrungen sollten immer sein. Das ist sonst sehr unpraktisch!

Wichtig! Die Ameisen werden sich überall eingraben außer im Ytong. Das ist vorprogrammiert.

Für den Anfang ist die Arena sehr groß, die armen Arbeiterinnen irren lange umher. Eine Joghurtbecher oder eine Horribodose sind von der Größe vorteilhafter, für die ersten Monate.


Ergo:

Ich empfehle ich externes Nest. Die Arena kann Trocken und ungeheizt sein. Am besten ein fester boden in dem sie nicht graben Können (Gips)...
In meinem Letzten Beitrag hatte ich ja schon was übers Beheizen geschrieben und einen Link für eine Arenavariante gepostet, die bei dieser Art 100% ausbruchssicher ist.
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