Ein paar Fragen zu Myrmica rubra

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Ein paar Fragen zu Myrmica rubra

Beitragvon der_Angler » 8. Jun 2004 11:41

Also, ich habe vor 2 Wochen meine Myrmica rubra bekommen, Königin + ca. 35 Arbeiterinnen.
Dafür habe ich mir so ein PVC-Formicarie mit den Maßen 220x500 mm und einen Platteninnenabstand von 10mm, darin habe ich dann wie empfolen ein Lehm/Sand/Tongranulatgemisch gefüllt, das ganze angefeuchtet und fertig.
Nachdem meine Kolonie in dem Behälter war habe ich Ihnen eine Honigwasserlösung angeboten über die sie sich auch gleich hergemacht haben, danach hat meine Kolonie angefangen zu graben und ist im Erdreich verschwunden. Nun zu meinen Fragen:
1) Meine Kolonie ist seit ca. 1 Woche komplett im Bau verschwunden, d.h. es gibt zwar mehrere Gänge, aber da läuft keine Ameise, nein, die sitzen alle(!) in der großen Kammer bei der Brut und bewegen sich kaum, machen auch keine anstalten raus zu kommen oder weiter zu graben. Warum machen die das?
2) Nur bei der 1. Fütterung (s.o.) kamen die ganzen Ameisen an den Honig, wenn ich jetzt fütter, dann sehe ich gar(!) keine Ameise, als ob sie das nicht mehr wollten .. warum? Was sollte ich den jetzt füttern? Manche sagen Honig? Manche Mehlwürmer? Manche sagen Mehlwürmer und Co sind zu schwer zu verdauen, manche das Gegenteil! Was stimmt den jetzt?
3) Von dem Honig ist ein bißchen in den Boden gelaufen und irgendwie habe ich auch das Gefühl das ganze zu feucht zu haben. Kann das dann schimmeln und wenn ja, wie bekomme ich den Schimmel weg?
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Beitragvon gonzobey » 8. Jun 2004 13:47

Hallo Angler,

mach Dir nicht so vile Sorgen, alles völlig normal, sie werden sich höchst wahrscheinlich jetzt ausgiebig um die Brut kümmern.
Das sie nichts fressen kann mehrere Gründe haben:
- sie sind satt
- sie fressen dann wen Du nicht beobachtest (wie fies, kommt aber vor)
- oder sie wollen kein Honigwasser mehr.

So nun aber zur Aufklärung der Futterfrage:
- Honig- oder Zuckerwasser solltest Du ihnen ständig anbieten. Ein kleiner Tropfen in einem Schälchen und schon gibts kein Problem mit dem Schimmel. Sollte jetzt aus Deiner einmaligen Aktion doch etwas schimmeln, sprechen wir nochmal darüber...

- Zusätzlich solltest Du Deinen Ameisen immer Eiweissnahrung anbieten, d,h, Mehlwürmer, Fliegen oder anderes Insektenvieh, was man so draussen finden kann. Myrmica ist ja nicht so gross und auch bei einer kleinen Kolonie würde ich die Insekten schon in kleinen Häppchen anbieten (also zerteilen).

In diesem Sinne solltest Du überhaüptkeine Probleme mit der Nahrung haben, von wegen schwer verdaulich oder so :O)
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Beitragvon jojo » 9. Jun 2004 19:13

Ist es dringend notwendig die Mehlwürmer zu zerteilen.
Es is ja net so dass es mir grausen würden aber Ich würd eben gerne meine Ants in Aktion bewundern.
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Beitragvon ANThologie » 9. Jun 2004 19:30

Original von jojo
Ist es dringend notwendig die Mehlwürmer zu zerteilen.


Größere Insekten werden von meinen Lasius Niger ignoriert. Zerschneide ich sie, machen sie sich drüber her und höhlen sie direkt aus. Scheint also recht wichtig zu sein ;)

ICh füttere zur Zeit bei meiner noch sehr kleinen Kolo zur Zeit so eine Art Gewittertierchen. Sehr kleine fliegende Insekten, die zu tausenden an den Fensterscheiben hängen. Einfach mal ein bischen heißen Dampf drangeblasen, aufgefegt und meine Ameisen scheinen es zu mögen. Also anfangs durchaus kleinste Fliegen und ähnliches anbieten, weil sie mit größerem noch nicht fertig werden.
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Beitragvon jojo » 10. Jun 2004 13:36

Natürlich is es klar dass es für die Ants leichter ist eine Zerschniepselte Wespe(oder ein anderes Chitingepanzertes Insekt) zu verspeisen aber ein Mehlwurm is ja net so gepanzert wie ne Wespe.
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Beitragvon Scooby » 11. Jun 2004 00:04

Du gabst die Antwort letzten Endes schon selber.
Doch, für manche Ameisenarten ist ein Mehlwurm zu stark gepanzert. Sie kommen dann nicht mit der "Beißkraft" ihrer Mandibeln hindurch.
Meine Pheidole Arten wären ohne ihre Majors völlig aufgeschmissen u. nur auf Kleinstnahrung angewiesen. Bei meiner kleinen Pheidole pallidula - Kolonie zerren die Tiere eine größere Fliege immer zum Nesteingang, wo die Königin dann herbeirekrutiert wird, um mit ihrer Kraft den Panzer zu knacken... Yo!

Also um es kurz zu machen, was mir manchmal anscheinend schwer zu fallen scheint, wie meine Schwester so schön zu sagen pflegt: Zerteile die Tiere u. gut ist.

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Beitragvon jojo » 11. Jun 2004 09:08

Gut zu wissen.
Ist es eigentlich notwendig die bei Antstore gekauften Mehlwürmer aufzubrühen.
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Beitragvon Markus » 11. Jun 2004 10:34

Gerade die Züchtungen von Futterinsekten strotzen meist nur so vor Milben, also unbedingt überbrühen!
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Beitragvon jojo » 24. Jun 2004 14:09

Wo ma grad von Futterinsekten sprechen.
Stimmt es dass es bei unbeflügelten Fruchtfliegen vorkommen kann dass die nächste Genration wieder Flügel hat.
mfg Jojo
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Beitragvon gonzobey » 24. Jun 2004 14:53

Aus dem Steggreif würde ich nein sagen... kramen wir doch mal in den Gehirnwindungen der Abteilung "Genetik". Mutationen sind in der Regel rezessiv, d.h. das dies auch für Stummelflüglichkeit bei Drosophila zutrifft.

Das bedeutet wiederum, dass das Individuum rezessiv homozygot sein muss, um diese Merkmalsausprägung zu zeigen. Nur wenn Du diese Stummelflügel-Fliege mit einer normalflügelliegen Fliege kreuzen würdest, kannst Du in der Filialgeneration wieder Fliegen mit normalen Flügeln erhalten (aber auch wieder welche mit Stummelflügeln, wenn die Elter heterozygot sind). Kreuzt man zwei stummelflüglige Dosophila miteinander, kann nichts anderes als Stummelflüglichkeit wieder herauskommen.
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