Camponotus ligniperdus Projekt - Was meint ihr?

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Re: Camponotus ligniperdus Projekt - Was meint ihr?

Beitragvon Sahal » 17. Apr 2011 04:35

sawasdee krub

also wird das Forum hier als Chat benutzt... so lernt man nie aus.
Aber es sei mir gestattet, meine Erziehung beizubehalten :)

Markus krub
Deine Antworten sind ehrlich gesagt enttäuschend flach, ich hatte mich auf eine fundierte Diskussion gefreut :(

In der Natur kommen kaum Gründervölker durch?
Aha, weil sie verhungern und das Futter 20cm zu weit weg stand?
Oder weil sie verdursten, ersaufen, erbeutet werden, von anderen Völkern geschlachtet, ausgegraben oder von Hufen zermantscht etc pp

Mehr Arbeiterinnen = mehr gespeicherte Nahrung?
Ja prima, damit bestätigst Du nur den Vorteil der Pygmäen, nicht jedoch die Nahrungsgabe direkt am Nest oder Vorteil der Futtergabe!
Wie geschrieben: es ist IMMER genug Nahrung gebunkert, wenn Nahrung angeboten wird! Limitierend ist der Stoffwechsel der Brut und die Ovariolen der Gyne!

Du scheinst den Stoffwechsel der Larven zu unterschätzen...
Ich, und zB BRIAN (?), der auf mehreren Hundert Seiten über die Brut und (Unter)Kastendetermination von Myrmica rubra schrieb, und beeindruckend detailliert die Vorgänge darlegt. Ich meine, das er es war, der über die Handaufzucht einer Larve berichtet! WHEELER und WHEELER haben zahlreiche Arbeiten zum Thema larvale Entwicklung veröffentlicht, und zeigen interessante Vorgänge auf.
Hmmm... ob sie sich so verschätzt haben?

Nunja, Dauerfütterung... aber sich dann wundern, wenn die Kleinen nicht mehr laufen wollen :mrgreen:
Und wenn wir mal filosofieren:
ein Ameisenvolk ist ökonomisch ausgerichtet mit dem zweifelsfreien Ziel, möglichst viele Geschlechtstiere zu produzieren.
Wenn nun ein Volk knietief dauerhaft im Futter watet, muss es dann noch viele Arbeiterinnen produzieren, oder können die Ressourcen nicht sinnvoller in Geschlechtstiere investiert werden? Anders herum: wenn ein Volk Hunger leidet, ist es nicht sinnvoller möglichst schnell möglichst viele Arbeiterinnen zu bilden, um weitere Nahrungsvorkommen auszubeuten und zu verteidigen?

Wenn Ihr tatsächlich mal ein paar Arbeiterinnen auseinander nehmt, werdet Ihr selbst bei nur partiell gefütterten Völkern Massen an Fett und Depots finden, von Mangel oder Hunger ist da keine Spur zu sehen. Und Stress? Ah, die armen Tiere... sind also durch jedem Regentag unter Stress gesetzt, evtl ist der psychische Knacks doch gar nicht so blöd wie zuerst angenommen, und nach ner Schlechtwetterperiode liegen die Damen reihenweise auf der Couch und lassen sich therapieren?
Wer kann schon ins Hirn einer Ameisen schauen... ich erschaudere!

>Bevor die Pygmäen überhaupt schlüpfen, liegt das zweite Gelege bereits im Nest, also kein Vorteil möglich. Das dritte Gelege entsteht, wenn das zweite Gelege in die Verpuppung geht, also könnten die Pygmäen hierfür endlich Nahrung heranschaffen.<

Ich weiß nicht so recht, wieso das bei dir anders ist, aber bei mir überschneiden sich die Gelege deutlich!
Oder redest du jetzt von Camponotus im Speziellen?
Ich kenne jetzt Dein Zeitgefühl oder das zeitliche Vorstellungsvermögen nicht, aber meine Beschreibung zeigt doch eine deutliche Überschneidung der Gelege, oder irre ich mich?


usw usf etc pp blablubb
Der Rest des Posts... wie gesagt, ich bin enttäuscht!
Zuletzt geändert von Sahal am 19. Apr 2011 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Camponotus ligniperdus Projekt - Was meint ihr?

Beitragvon Markus » 17. Apr 2011 12:22

>also wird das Forum hier als Chat benutzt... so lernt man nie aus.
Aber es sei mir gestattet, meine Erziehung beizubehalten.<

Entschuldige, wenn ich das so offen tituliere, aber das ist schlichte Polemik, ein netter kleiner Nebenkriegsschauplatz, auf den man gerne ausweicht - so wie du es hier immer wieder getan hast, wir reden beispielsweise über ein hundert Tier starkes Volk, du kommst mit Gründerkolonien, drehst und wendest dich und
das alles nur um dann darauf hinzuweisen, dass wir vom Thema abgewichen sind.
Wenn du nicht in der Lage bist, meine Art zu zitieren zu verstehen, dann ist das alleine dein Problem!

>Markus krub
Deine Antworten sind ehrlich gesagt enttäuschend flach, ich hatte mich auf eine fundierte Diskussion gefreut.<

Hm, wieso sollte ich darauf eingehen?

>In der Natur kommen kaum Gründervölker durch?
Aha, weil sie verhungern und das Futter 20cm zu weit weg stand?
Oder weil sie verdursten, ersaufen, erbeutet werden, von anderen Völkern geschlachtet, ausgegraben oder von Hufen zermantscht etc pp<

Erneute Polemik, DU bist es, der die Natur als das non plus ultra darstellst, dummerweise ist sie das nicht und lange Laufwege sind nunmal einer der Problemfaktoren für kleine Kolonien in der Natur.

>Mehr Arbeiterinnen = mehr gespeicherte Nahrung?
Ja prima, damit bestätigst Du nur den Vorteil der Pygmäen, nicht jedoch die Nahrungsgabe direkt am Nest oder Vorteil der Futtergabe!
Wie geschrieben: es ist IMMER genug Nahrung gebunkert, wenn Nahrung angeboten wird!<

Schlicht und ergreifend nur, wenn sie etwas finden, natürlich kann man sie immer wieder fasten lassen und sie dadurch immer wieder zwingen, weit zu laufen, dadurch wird zwar Proteinfutter schnell schlecht und dadurch weniger nutzbar, aber wenn du deinen Spaß hast...

>Limitierend ist der Stoffwechsel der Brut und die Ovariolen der Gyne!<

Und sowohl Stoffwechsel, als auch Eierstöcke richten ihre Aktivität mitunter nach der vorhandenen Nahrung, letztere entwickeln sich immerhin nicht so schnell, wenn nicht viele Arbeiterinnen die Königin mit proteinhaltigen Sekreten füttern, ersterer ist unter anderem abhängig von der vorhandenen Masse an Proteinen, für den Verbau, aber auch Kohlenhydrate für den Stoffwechsel selbst.

>Ich, und zB BRIAN (?), der auf mehreren Hundert Seiten über die Brut und (Unter)Kastendetermination von Myrmica rubra schrieb, und beeindruckend detailliert die Vorgänge darlegt. Ich meine, das er es war, der über die Handaufzucht einer Larve berichtet!
Hmmm... ob er sich so verschätzt hat?<

Wirf nur deine Worthülsen in den Raum!

>Nunja, Dauerfütterung... aber sich dann wundern, wenn die Kleinen nicht mehr laufen wollen<

Wer wundert sich?
Das ist eine schlicht unsachliche Unterstellung, die du weder aus diesem Thread heraus belegen, noch beweisen kannst!
Ich habe niemals behauptet, dass man eine Kolonie durch Hunger nicht zum Fouragieren zwingen kann, ich stelle lediglich diesen Selbstzweck in Frage!

>Und wenn wir mal filosofieren:
ein Ameisenvolk ist ökonomisch ausgerichtet mit dem zweifelsfreien Ziel, möglichst viele Geschlechtstiere zu produzieren.
Wenn nun ein Volk knietief dauerhaft im Futter watet, muss es dann noch viele Arbeiterinnen produzieren, oder können die Ressourcen nicht sinnvoller in Geschlechtstiere investiert werden? Anders herum: wenn ein Volk Hunger leidet, ist es nicht sinnvoller möglichst schnell möglichst viele Arbeiterinnen zu bilden, um weitere Nahrungsvorkommen auszubeuten und zu verteidigen?<

Du "filosofierst" zu weit, ein Ameisenvolk mag ökonomisch ausgerichtet sein, es ist jedoch nicht in der Lage, so weit zu denken, die genetisch festgelegten Verhaltensmuster gänzlich zu durchbrechen.
Denn kaum ein Ameisenvolk, Ausnahmen bestätigen die Regel, beginnt mit der großzügigen Aufzucht von Geschlechtstieren, bevor es eine gewisse Stärke erreicht hat,
diese Stärke streben wir in der Ameisenhaltung meist an - und ab da laufen sie auch lange Wege meist ohne zu maulen, z.B. um an Honig zu kommen.
Wobei ich für eine verlustfreie Fütterung mit Insekten nahe des Nestes auch bei größeren Völkern bin, einfach damit mehr genutzt werden kann, bevor es schlecht wird - wobei der Begriff "nestnah" sich natürlich auch mit der Arbeiterinnenzahl weitet.

>Wenn Ihr tatsächlich mal ein paar Arbeiterinnen auseinander nehmt, werdet Ihr selbst bei nur partiell gefütterten Völkern Massen an Fett und Depots finden, von Mangel oder Hunger ist da keine Spur zu sehen.<

Noch einmal: Depots dienen dazu, kurzzeitige Hungerperioden zu überbrücken, sie werden nicht gerne angezapft.

>Und Stress? Ah, die armen Tiere... sind also durch jedem Regentag unter Stress gesetzt, evtl ist der psychische Knacks doch gar nicht so blöd wie zuerst angenommen, und nach ner Schlechtwetterperiode liegen die Damen reihenweise auf der Couch und lassen sich therapieren?
Wer kann schon ins Hirn einer Ameisen schauen... ich erschaudere!<

Du kannst dir deine Polemik dahin stecken, wo es dir Spaß macht,
die Definition von Stress ist schlicht und ergreifend eine negative Zustandsänderung, welche auf ein Individuum einwirkt, dazu zählen sowohl ständige Neststörungen, als auch Zwangsfasten!

>Ich kenne jetzt Dein Zeitgefühl oder das zeitliche Vorstellungsvermögen nicht, aber meine Beschreibung zeigt doch eine deutliche Überschneidung der Gelege, oder irre ich mich?<

Zeitliche Überschneidung von Larven, verzeihung, das hätte ich wirklich besser schreiben können.

>usw usf etc pp blablubb
Der Rest des Posts... wie gesagt, ich bin enttäuscht!<

Weil du unter einer Diskussion verstehst, dass man in einem Kreis sitzt, alle an deinen Lippen hängen und dir am Ende nach mea culpa Recht geben!
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Re: Camponotus ligniperdus Projekt - Was meint ihr?

Beitragvon Gast - ehem. User » 17. Apr 2011 12:28

Markus es hat keinen Zweck sich über die Polemik aufzuregen, denn wie sagte Sahal:

Aber es sei mir gestattet, meine Erziehung beizubehalten :)


Und daran werden weder Du noch ich, noch sonst wer etwas ändern können.
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Re: Camponotus ligniperdus Projekt - Was meint ihr?

Beitragvon AntsInSL » 18. Apr 2011 09:32

Normalerweise sollten gesunde Völker, auch wenn sie noch klein sind, in der Lage sein, auch größere Entferungen (wobei ein paar Meter doch fast lächerlich klingen, oder nicht?) zu bewältigen.
Bei mir ist kein Schlauch kürzer als 1,5m. Selbst neue Kolonien mit Arbeiterinnen im einstelligen Bereich bewältigen diese Strecken eig. problemlos. Was die Fütterung angeht, so gilt es meiner Meinung nach das Mittelmaß zu finden, wie bei so vielen Dingen [ :drink02: :wink: ].
Einen einfachen Versuch dazu kann jeder, der einen Garten besitzt, machen, vorausgesetzt er kennt die Stellen an denen sich Ameisenvölker befinden: Ein flaches Gefäß, z.B. ein Teller, wird mit einer Zuckerhoniglösung mit Farbstoffen zum Färben der Ameisen gefüllt. Diesen stellt man in den Garten und wartet ein paar Stunden.
Schon nach einer Stunde führten zwei Ameisenstraßen zum Teller. Wie eine Überprüfung der umliegenden Nester unschwer ergab, befanden sich in jedem umliegenden Nest Arbeiterinnen, die den gefärbten Honig aufgenommen hatten - selbst ca. 40m entfernt!
Von daher sollten 4-5m in Gefangenschaft kein Problem sein.

Ich bin nicht dafür, sie immer wieder hungern zu lassen und den Verlust von Arbeiterinnen zu riskieren,
das Zimmer ist nunmal nicht die Natur und man kann es sich nicht leisten, nur der Natürlichkeit wegen von 15 Völkern 10 verhungern zu lassen. Dauerfütterung kann aber auch keine Lösung sein.
Ich biete aber ununterbrochen Honigzuckerlösung an und je nach Art alle 3 bis 6 Tage Insekten o. ä.
Meine Kolonien sind sehr aktiv und wachsen stetig. Natürlich würden sie sich bei extremer Fütterung sicher noch viel schneller entwickeln, dass dürfte dann der Massentierhaltung in der Fleischindustrie entsprechen.
Dann muss man sich aber fragen, wozu man sich seine Ameisen eigentlich hält. Will man ihr natürliches Wachstum und Verhalten beobachten und sich über jede neue Puppe freuen oder will man bloß mit einer möglichst großen Kolonie angeben können? Bleibt ja jedem selbst überlassen.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhältnis kippt und plötzlich die halbe Kolonie stirbt, wird durch unnatürliche Verhältnisse sicher nicht gerade gemindert. Und dass Völker kaum noch furagieren,
wird wohl eher weniger an der Entfernung der Arena vom Nest liegen - die Ursache(n) sind hier anderswo
zu suchen.
AntsInSL
 

Re: Camponotus ligniperdus Projekt - Was meint ihr?

Beitragvon Sahal » 19. Apr 2011 16:23

AntsInSL krub

"hungern lassen" heißt nicht sie verhungern zu lassen, sondern schlicht keine Nahrung zu geben :D
Was hier im Rausche der Hormone als Qualen der Entbehrung aufgewertet wird, ist nichts anderes, als ein paar Regentage zu simulieren, in denen die Arbeiterinnen keine Nahrung eintragen können. Mit etwas Feingefühl, was jeder Halter hat, stirbt Dir keine einzige Larve oder gar Arbeiterin noch verzögert sich die Aufzucht :) Wie gesagt, nur die Damen mal auf Trab bringen und die Aktivität erhöhen = für Euch mehr zu beobachten und für die Damen normaler Alltag!
Möglicherweise habt Ihr falsche Vorstellungen von der Reserven in einem Volk, und wie lange der normale Betrieb aufrecht erhalten werden kann und wird.
Alleine die Kropffüllung Honig einer einzelnen Arbeiterin kann ein kleines Volk mehr als eine Woche ernähren. Und ein mit Protein vollgestopftes Volk kann ein paar Tage "aus dem Kropf" (direkt/indirekt) füttern bzw eingetragene Beute verteilen.

Natürlich würden sie sich bei extremer Fütterung sicher noch viel schneller entwickeln[...]
Wie ich oben bereits schrieb: diese Aussage ist nicht haltbar!
Ameisenvölker stehen unter einem sehr hohen Konkurrenzdruck, und sind praktisch immer von anderen Völkern bedroht. Sie müssen also immer mit maximaler Aufzucht laufen, sonst verlieren sie und werden überrannt! Das heißt die Ameisen spurten los und zeigen Aktivität, bevor die Nahrung knapp wird!
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