Hallo Dies Irae,
„Wenn ich sie dann vorsichtig zwischen zwei Finger nehme, nehmen sie keinen Schaden...“ – Klar, und sie kommen auch nicht durch die relativ dicke Hornhaut unserer Fingerbeeren! Und sie können nicht ihre gewohnte „Stichhaltung“ einnehmen (was beides natürlich eine Wespe nicht stören würde, und auch mit Myrmecia habe ich das vorsichtshalber nie gemacht

). Ansonsten kann man Myrmica zwischen zwei Fingern nur mit ziemlicher Gewalt wirklich beschädigen.
Mit dem „defensiv“ liege ich natürlich auch nicht richtig: Der Begriff ist im Alltagsgebrauch („defensives Fahren“) anders belegt, heißt eher vorsichtig und Konflikte vermeidend. Deutsches Sprack schweres Sprack

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„Ist es eigentlich zwingend notwendig, die Arena mit Sand zu befüllen?“ – Wenn es meine Ameisen wären, hätte ich die Arena mit etwa 3-5 mm breiartig angerührtem Gips ausgegossen. Lässt sich für die Tiere angenehm feucht halten, ohne dass sie drin graben können und lässt sich ganz leicht mittels Pinzette und darum gewickeltem Zellstoff-Bausch reinigen. Nach meinen Erfahrungen ist lockerer Sand für Ameisen ziemlich „ungemütlich“; der Gips, mal feuchter, mal trockener, ist doch einer Bodenoberfläche ähnlicher. Natürlich gibt es ausgesprochene „Sandameisen“, aber die meisten der gehaltenen Arten gehören nicht dazu.
„sich die Ameisen in ihrem Labor auch bei nicht abgedunkeltem Nest an das Licht gewöhnten“ – Das haben viele schon versucht. Wenn die Ameisen keinen dunkleren Winkel zum Verstecken haben, müssen sie mit dem Licht vorlieb nehmen. Ob sie sich „daran gewöhnen“? Ich wette, dass sie auch nach Monaten der „Gewöhnung“ schnell ins Dunkle ziehen, wenn man es ihnen ermöglicht!
In meinen Zuchten war es in den Nestern selbst auch nie ganz dunkel, zumindest tagsüber, aber doch so dämmerig, dass sie nur in einen anderen, helleren Teil des Formikars, den Teil mit der Wasserschale, gezogen sind, wenn die Nestkammer bröseltrocken wurde (war bei meinen angelernten „Pflegehelfern“ doch gelegentlich passiert).
Viele Grüße,
Earlant