Sehr geehrter Herr Kalytta,
Sie nehmen erkennbar Bezug auf den Beitrag von Earlant am 23. 10. 06:
“Quite a number (10-15 or even more) have been sold already, but as yet not a single keeper has succeeded in rearing a colony from such a queen. Colony foundation in many cases obviously did not work because the queens were not mated!”
Ich möchte Sie doch darauf aufmerksam machen, dass diese Bemerkung sich selbstverständlich nur auf die von Frank M. verkauften, nachweislich unbegatteten Königinnen beziehen kann.
Über die neuerdings von Ihnen verkauften Königinnen wurde bisher lediglich gepostet, dass in einigen Fällen „Kokons“ aufgetreten sind. Von ersten Arbeiterinnen war in den Foren bisher noch nicht die Rede! Ob diese Königinnen begattet sind oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen, das müssen die Käufer via „Versuch und Irrtum“ selbst herausfinden. In manchen Kokons stecken bekanntlich auch nur Männchen.
„Etliche Personen, welche von mir diese Myrmecia-Königinnen bekommen hatten, haben bereits Nachwuchs in Form von Arbeiterinnen und können dieses auch bezeugen.“
Das ist Ihre Aussage. Weshalb bezeugen diese Personen das nicht in einem der Foren? Ich kann nur das beurteilen, was ich sehe und lese; geheim gehaltene Erfolge sind für mich ebenso wie für jeden anderen Außenstehenden nicht existent!
Ich sehe in dieser Faktenlage durchaus einen Anlass, Vorsicht zu empfehlen. Und das gerade bei einem Anfänger wie jackal, der nach eigenen Worten die Ameisenhaltung ausgerechnet mit Myrmecia starten wollte.
Kein Verständnis habe ich auch dafür, dass Sie die Herkunft der Tiere geheim halten. Irgendwo geisterte mal eine „Information“ herum, wonach sie aus „Westaustralien“ stammen. Dieser Staat ist sehr groß und umfasst von Vollwüste bis zu mediterranen, sehr regenreichen und winterkalten Wäldern so ziemlich alle Klimabereiche. Kein Hinweis also für den Halter, auf welche Klimaansprüche er sich einstellen soll! Kein Hinweis darauf, ob die Tiere in ihrem Herkunftsgebiet eine Winterpause haben oder nicht (in der Umgebung von Perth und weiter südlich haben sie garantiert eine solche!)
Ihr Geheimnis ist bisher auch, ob es sich bei den jetzt angebotenen Tieren um Wildfänge handelt oder um Nachzuchttiere. Eine Information dazu würde auch mehr Klarheit darüber schaffen, ob der Käufer mit der Einschleppung von australischen Parasiten rechnen muss oder nicht. (Jede Tierart ist eine Arche Noah für ihre mehr oder weniger spezifischen Ekto- und Endoparasiten, Bakterien, Viren usw. – Man vergleiche die sehr gut bekannte Situation bei der Art Apis mellifera, der Honigbiene, wo die alten und neu eingeschleppten Parasiten aus wirtschaftlichen Interessen gut untersucht werden. Ameisen werden daraufhin bekanntlich nicht untersucht!).
Ich werde nicht nachlassen, auf derartig fragwürdige Verschleierung hinzuweisen und Aufklärung auch für die Kunden der Ameisenhändler zu fordern, die bei Ameisen nur allzu oft „die Katze im Sack“ kaufen.
Aufklärung über die Herkunft der Tiere ist für die artgerechte Haltung ebenso wichtig wie für den
Naturschutz, den Schutz unserer einheimischen Ameisenarten vor evtl. eingeschleppten Parasiten und Krankheitserregern. Aufgrund der jahrelangen Diskussion der „Infektionsgefahren“ wissen Sie das längst. Aber neuen „Kunden“ muss man das immer wieder einbläuen; die wenigsten lesen ja die älteren posts zu dem Thema. Dass Sie selbst diese Gefährdung unserer Natur gleichgültig in Kauf nehmen, ist ebenfalls allgemein bekannt.
Aber vielleicht kann man einige potenzielle Kunden, die bisher einfach nicht darüber nachgedacht haben, doch von ihrer Verantwortung für unsere Natur überzeugen?
Mit besten Empfehlungen,
Earlant