Das kleine Brutsterben

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Das kleine Brutsterben

Beitragvon Sneef » 1. Mai 2011 18:05

Hallo erstmal,

Seit einigen Monaten habe ich eine kleine Myrmica rubra-Kolonie, die sich im großen und ganzen inzwischen nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch sehr wohl fühlt. Denke ich zumindest.
Schätze die Imagoanzahl auf etwa 40, was aber sehr schwer einzuschätzen ist, da in der Farm nicht alle Gänge einsehbar sind.

Nun ist es aber so, dass ungefähr eine Puppe pro Tag aus dem Nest getragen wird und wohl tot ist. Manchmal sind ein bis drei Arbeiterinnen auch noch irgendwie in Eingangnähe mehrere Stunden immer wiederan ihr zu Gange. Letztendlich landet aber auch sie immer auf dem Arenaboden. Dort werden sie auch ständig wieder umhergetragen, was aber, wie ich gelesen habe, an der zu geringen Arenengröße liegt, da sie ihren "Abfall" in der Natur deutlich weiter wegtragen.

Vor ein paar Monaten wurden öfters mal Larven rausgetragen, das kommt aber eigentlich gar nicht mehr vor.
Die rausgetragenen Puppen sind, soweit ich das beurteilen kann, unterschiedlich weit entwickelt.
Ich denke, dass sie den Verlust kompensieren können, aber schade ist es trotzdem und es beunruhigt mich auch.

An der Temperatur dürfte es nicht liegen. Die Arena ist meist bei um die 25°C und nie über 30. Die Farm ist etwa den selben Bedingungen ausgesetzt. Da ich dachte, es könnte in der Farm zu trocken sein, habe ich letze Woche ordentlich von und unten bewässert. Jetzt haben sich Tropfen an der Scheibe gebildet, allerdings nicht allzu viele. Hab hier schon öfters gelesen, dass dies ein Indikator für zu viel Feuchtigkeit in der Farm wäre. aber auch, dass Myrmica rubra es besonders feucht mögen. Ist das dennoch auch für sie zu feucht?

Nichtsdestotrotz hat sich die Brutsterberate nicht verändert.

Woran könnte das liegen? Vielleicht Milbenbefall? Habe aber eigentlich immer auf das Futter geachtet und koche gekauftes Lebendfutter stets ab.

Danke im Voraus
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Re: Das kleine Brutsterben

Beitragvon AntsInSL » 1. Mai 2011 18:44

Hallo Sneef,
bei der Feuchtigkeit musst du versuchen, ein gleichmäßiges Mittelmaß zu finden. Mal trocken mal sehr nass ist nicht sehr gut. Wenn sich Tropfen an der Scheibe gebildet haben,
ist das nicht weiter tragisch, ich würde einfach erst einmal nicht mehr nachwässern, dann gibt sich das von alleine.
Verwunderlich ist allerdings trotzdem, dass so viele Puppen sterben. Sind es Puppen oder Larven? Bei einem solchen Problem ist es meistens schwer die Ursache zu erkennen.
Ob es sich um Milben handelt, kannst du nur versuchen herauszufinden indem du dir die toten Puppen und die Arbeiter einmal genauer anschaust.
AntsInSL
 

Re: Das kleine Brutsterben

Beitragvon Sneef » 1. Mai 2011 19:19

Danke für die schnelle Antwort!
Also es sind in der Regel Puppen. Teilweise schon fast voll entwickelt, dass man schon alle Beine etc. erkennen kann, teilweise noch ganz ungeformt.
Arbeiterinnen sterben gar nicht. Gut, vor 2 Wochen mal eine, davor aber lange keine...

Um den möglichen Milbenbefall festzustellen, bräuchte ich aber eine Lupe mit ziemlich starker Vergrößerung oder?
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Re: Das kleine Brutsterben

Beitragvon AntsInSL » 1. Mai 2011 19:42

Ja, so etwas wäre sinnvoll. Am besten wäre natürlich ein Binokular. Ich kann dir nicht sagen, ob es auch Milben gibt, die nur die Puppen befallen.
Ansonsten sollten die Milben aber bei entsprechender Vergrößerung auf den Arbeiterinnen gut zu erkennen sein.
Nochmal eine andere Idee: Bist du dir sicher das im Nest nichts schimmelt? Und fütterst du sie ordentlich mit Zuckerwasser (mögen sie lieber als Honig) und Insekten?
Bei einer gesunden Kolonie sollten kurz nach dem Entdecken der Beute mehrere Arbeiterinnen zum Insekt kommen.
AntsInSL
 

Re: Das kleine Brutsterben

Beitragvon Sneef » 1. Mai 2011 19:57

Mal schauen, ob sich hier sowas auftreiben lässt...

Ich kann nicht ausschliessen, dass es schimmelt, habe aber nie etwas derartiges in der Farm sehen können. In der Arena hatte ich vor etwa einem Monat aber Schimmel am Boden. Ich meine aber, dass das Sterben schon vorher da war und inzwischen ist er (glaube ich) komplett beseitigt.
Da die Ameisen aber nie Sachen in ihr Heim transportieren, sollte da nicht allzu viel Nahrung für Schimmel sein...

Ich füttere mit Honig und den nehmen sie auch, wobei ich finde, dass sich das in Grenzen hält.
Proteine gibts durch Mehlwürmer, neuerdings Zophoba (beides abgekocht) und was ich so fange (Wespen, Fliegen, Spinnen).
Das nehmen sie gerne.
Aber die Ernährung dürfte doch gar keinen EInfluss auf Puppen haben?
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Re: Das kleine Brutsterben

Beitragvon 9164 » 1. Mai 2011 20:18

Hallo,
zuviel Feuchtig bei Myrmica rubra geht fast gar nicht, lieber mehr wie zu wenig, meine haben ihre Brut immer nach dem Feuchtigkeitsgrad in der Farm sortiert, ganz unten wo es wirklich nass war die Larven, in der Mitte die Eier und weiter oben dann die Puppen. Biete gleichbleibende Werte, damit sie nicht ständig rumräumen müssen.

Mit Milben hatte ich keine Probleme, würde aber mal genau schauen, ob du welche hast, sind meistens mit blossem Auge zu erkennen, kleine weisse Punkte auf den Ameisen oder in Farm/Arena immer da wo´s feucht ist und Nahrungsreste rumliegen, wenn die sich auch noch bewegen dann sinds Milben.
Dagegen gibts leider noch keine Wunderwaffe von Zitronenblätter über Brennesseln, auch weiße Asseln sollen helfen, mühselig per Hand entfernen, über dieses Thema kann man viel nachlesen aber das Wundermittel hat noch keiner gefunden.
Wenn sie sich nur in der Arena aufhalten, würd ich diese austauschen oder wenn möglich von der Farm trennen und reinigen, sollten sie auch im Nest sein, würd ichs mal mit einem Umzug in ein neues Nest versuchen. Werden zwar bestimmt ein paar Milben mitgetragen, aber mit Glück nur wenige. Wenn sie auf den Arbeiterinnen sitzen dann, und das hab ich auch nur gelesen, sollte man diese entfernen von der Kolonie. Vielleicht sind die Puppen in Ordnung aber vereinzelte milbenbefallene Arbeiterinnen nicht.

Am besten ist es von grundauf alles was zu den Ant´s in die Farm oder Arena kommt gründlich zu reinigen, auskochen oder im Backofen erhitzen, und Futter wie Heimchen, Würmer, aber auch Wildfang immer abzubrühen oder einfrieren, was du ja gemacht hast.

Vielleicht liegt es auch an Nahrungsmangel, Myrmica rubra sind sehr aktiv und dementsprechend hungrig, abwechsungsreiches Futter aus der Natur, also Fliegen, Maden, Grashüpfer usw.( bitte keine seltenen oder gar geschützen Insekten), ist immer besser wie gekaufte Massenzucht, Honig oder Zucker/ Honig /Wasserlösung sollte immer vorhanden sein und regelmäßig erneuert (alle 2-3 Tage spätestens) werden.

Myrmica sind sehr sauber und tragen ihren Müll immer, soweit es möglich ist, weg vom Nest, bau ihnen einen extra Müllplatz z.B. als Röhrchen oder ein kleines Becken an die Arena an, das kann man dann mühelos entfernen und reinigen, Glasröhrchen sind da super, die kann man einfach alle paar Wochen auskochen.
Freut den Halter und die Ant´s auch.

Mfg
Bianca
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Re: Das kleine Brutsterben

Beitragvon Sneef » 7. Mai 2011 10:50

Danke für die ausführliche Antwort, bianca.

Also sichtbare Milben kann ich so gut wie ausschließen.
Hab aber mal Zuckerlösung anstatt Honig angeboten und die wurde auch viel lieber genommen.
In den letzten Tagen ist auch keine gestorben, dass ich dachte, das Problem hätte sich von selbst gelöst.
Es sind auch definitiv neue geschlüpft, weil ich ein Männchen entdecken konnte. Außerdem haben die Kleinen in den letzten Tagen mal wieder ein bisschen ausgebaut. Ist ja auch ein gutes Zeichen.
Gestern wurde aber wieder eine weit gereifte Puppe rausgetragen und vorhin habe ich unten in der Farm am Sediment Schimmel entdeckt. Die Steinchen haben weißen Belag, direkt unter dem Bau.
GIbt es dafür Lösungsvorschläge? Ist die einzige Lösung ein Farmwechsel?
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