Falls es bereits irgendwo anders steht, möchte ich mich jetzt schonmal dafür entschuldigen, aber ich zumindest konnte nichts dergleichen finden.
Jetzt zur eigentlichen Frage:
Wir alle kennen ja parasitäre Ameisenarten, und in unseren Breiten sind meist Formica fusca oder F. cinerea ihre Wirtskolonien (von kleineren Lasius spec. einmal abgesehen). Doch beide genannten Arten sind polygyn, und in der Natur einer parasitären Königin liegt es doch, die Königin der Wirtskolonie zu töten um ihren Platz einzunehmen. Werden bei einer polygynen Art nun alle Königinnen getötet, oder schafft es die parasitäre Königin einfach nicht alle Königinnen zu töten? Das würde wiederum bedeuten, dass nur Kolonien mit wenigen Königinnen anfällig für eine Übernahme sind. Könnte es aber nicht auch einfach so sein, dass die parasitäre Königin keine andere Königin tötet, sondern einfach nur unterbindet, dass diese Geschlechtstiere produziert? Das wäre dann ja nicht der übliche temporäre Sozialparasitismus, sonder eine Art andauernder Sozialparasitismus, der ja eigentlich viel ökonomischer ist (die Königin geht nicht die Gefahr ein, im Kampf mit der anderen getötet zu werden, und es werden weiterhin Arbeiterinnen der Wirtsart produziert, was zu einer größeren Kolonie führen würde - wobei es natürlich fraglich ist, ob solch ein Verhalten überhaupt möglich ist).
Gibt es nun also parasitäre Arten, die nicht alle Könginnen der Wirtskolonie töten, sondern sie zu ihrem eigenen Nutzen überleben lassen?

