Hier eine Information aus
Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar v. 07.05.2001
Zitat:"Was tun die Lebenskünstler, wenn ihre Behausung überschwemmt wird? Dieser Frage gehen Frankfurter Forscher nach. Sie untersuchen Ameisen, die in Pflanzen wohnen. In den Tropen haben sich viele Ameisenarten auf eine bestimmte Pflanze spezialisiert und leben mit ihr in einer Art Gemeinschaft - auch die Cataulacus muticus. Das bis zu 2000-köpfige Volk dieser Ameisenart lebt in Malaysia in den hohlen Stämmen des Riesen-Bambus. In den großen Kammern ist die Brut geschützt. Doch bei starken Regenfällen läuft Wasser in die Nester hinein.
Dennoch verlassen die Ameisen ihre einmal eingerichtete Wohnstätte nicht. Der Zoologe Joachim Moog hat eine kleine Cataulacus-Kolonie samt Bambus aus Malaysia nach Deutschland mitgebracht - und erprobt den Ernstfall. Mit Lebensmittelfarbe präpariertes Wasser setzt das Volk sozusagen einem tropischen Regenguss aus. Moogs Frage: Wo taucht die rote Flüssigkeit wieder auf? Was er beobachtet hat, war auch für die Fachwelt eine große Überraschung, denn der Wasserstand im Nest konnte abgebaut werden. Die kleinen Insekten verfolgen dabei einen zweistufigen Einsatzplan: Bei Überflutung versperren sie das Einstiegsloch mit ihren breiten Köpfen von innen.
Dann entsorgen sie das bereits eingedrungene Wasser. Eine außergewöhnliche Strategie, die bisher nur fotografisch dokumentiert werden konnte. Zu flink sind die Ameisen bei der "Wasser-Entsorgung", dem Pinkeln. Ihre roten Hinterlassenschaften bleiben am Boden zurück. Auch in Malaysia - an ihrem Heimatort - haben die Zoologen das "kollektive Pinkeln" der Cataulacus-Ameise wissenschaftlich überprüft."